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Schnappschalter Zusatz zum Patent 68g 72o In dem Patent 689 72o ist
ein Schnappschalter angegeben, bei dem zwei Klinkenhebel unter elastischem Druck
gegeneinanderliegen, deren Sperrkanten wechselseitig miteinander in Eingriff stehen.
Eine solche Einrichtung ermöglicht es, mit verhältnismäßig einfachen Mitteln eine
schlagartige Schaltbewegung in einem genau festgelegten Zeitpunkt in Abhängigkeit
von der Bewegung eines Anschlages eines Auslöseorgans, das sieh gegebenenfalls schleichend
bewegt, oder eines sonstigen Antriebes zustande zu bringen.
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Die im Hauptpatent angegebene Ausführungsform arbeitet in der Weise,
daB der eine Klinkenhebel nach Überschreiten der labilen Mittellage, in welcher
die beiden Sperrkanten der Klinkenhebel genau übereinanderliegen, die Schnappbewegung
des anderen Klinkenhebels freigibt. Bei dieser Ausführungsform kann jeder Klinkenhebel
nur in einer Richtung eine schnappende schlagartige Bewegung mit hoher Anfangsgeschwindigkeit
ausführen.
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Um zu erreichen, daß ein und derselbe Klinkenhebel in beiden Arbeitsrichtungen
eine derartige Schnappbewegung ausführt, die als Schaltbewegung für die Unterbrechung
elektrischer Stromkreise ausgenutzt werden kann und die ebenso wie bei- der Anordnung
des Hauptpatents zu einem genau festgelegten Zeitpunkt in Abhängigkeit von der Bewegung
des steuernden Organs einsetzt, wird nach der vorliegenden Erfindung die Anordnung
derart ausgebildet, daß, der eine Klinkenhebel nach Überschreiten der
labilen
Mittellage den anderen Klinkenhebel schlagartig mitnimmt.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindungsollen die Abbildungen dienen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig' I-bis 3 sind io; ii die beiden
Klinkenhebel, die bei 12, 13 ortsfeste Drehpunkte besitzen. Siesind durch eine Feder
14 miteinander verbunden, so daß sie unter elastischem Druck aneinanderliegen. Der
Klinkenhebel 1i trägt eine Kontaktscheibe 17, -die mit einem Gegenkontakt i9 an
dem steuernden Organ 18 zusammenarbeitet: Als solches dient bei diesem Ausführungsbeispiel
ein Bimetallstreifen, der sich schleichend bewegt und der auf der dem Kontakt i9
entgegengesetzten Seite ein Isolierstück 2o trägt: Fig. i zeigt die Anordnung in
der Ruhelage, Fig. 2 in der labilen Mittellage; in welcher die beiden Sperrkanten
15, 16 sich gerade berühren, Fig. 3 in der Arbeitslage.
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Bewegt sich das steuernde Organ 18 aus der Ruhelage heraus in Pfeilrichtung
nach rechts,. so nimmt es die Klinkenhebel zunächst bis in die Mittellage mit. Hierbei
gleitet die `Sperrkante 16 des Hebels r i an einer schrägen Fläche des Hebels io
entlang, spannt dabei die Feder 14 und hebt die Teile 2o und 2i voneinander ab.
Die in der Feder gespeicherte Kraft Wird beim Überschreiten der Mittellage freigegeben,
so daB der Klinken-Nebel io infolge Entspannung der Feder den Zwischenraum zwischen
seinem Ende 21 -und dem Teil 2o am Steuerorgan überspringt und dabei den Klinkenhebel
i i schlagartig in die in Fig.3 gezeichnete Arbeitsstellung mitnimmt. Die in der
Feder 14 gespeicherte Kraft wirkt sich bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel in
besonders günstiger Weise dadurch aus, daß die Sperrkante 16 des mitgenommenen Klinkenhebels
i i auf einer in geeigneter Weise gestalteten Gleitfläche 22 am mitnehmenden Klinkenhebel
i o entlang rutscht. Auf diese Weise läßt sich die Bewegung der Klinkenhebel 1ö
und ii besonders günstig steuern.
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Beim Übergang von der in Fig'2 in die in Fig.3 dargestellte Lage trennen
sich die Schaltstücke 17, 19 mit der insbesondere für die Unterbrechung von Gleichstromkreisen
erforderlichen hohen Anfangsgeschwindigkeit. Durch Anordnung einer Blasspule läßt
sich .die Wirkung einer solchen Schalteinrichtung noch verbessern.
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Eine vorteilhafte Steuerung der Schnapp-Bewegung und insbesondere
eine Vergrößerung der Schaltkraft nach der einen Seite hin läßt sich; namentlich
in Verbindung mit einer Ablauffläche nach Art der Gleitfläche 22 am Klinkenhebel
o, dadurch erreichen, daß die Zugfeder 14 an den beiden Klinkenhebeln mit verschieden
großen Hebelarmen angreift; wie beispielsweise die Fig. 4 zeigt. Auch können beide
Klinkenhebel unter Einwirkung von zwei getrennten, gegebenenfalls verschieden starken
Zug-, Druck oder Torsionsfedern ",stehen.
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- Befindet sich die Einrichtung 'in der in Fig. 3 gezeigten Ausschaltstellung,
in welcher die Schaltstücke 17; i9 voneinander getrennt sind, so liegt das Ende
21 des Klinkenhebels io gegen das Isolierstück 2o am Steuerorgan. Bewegt sich dieses
entgegen der Pfeilrichtung nach links in seine Ruhelage zurück; so gleitet die Sperrkante
16 des Hebels ii allmählich an der Rutschfläche 22 hoch, bis wiederum die labile
Mittellage erreicht ist, bei welcher jedoch nunmehr im Gegensatz zu Fig.2 das Teil
21 gegen das Teil 2ö anliegt. Nach Überschreitung der Mittellage wird dann die Schnappbewegung
des Klinkenhebels i i im Linksdrehsinne freigegeben; und die Schalt-- stücke i7,
i9 schließen sich schlagartig. Die in Fig. i gezeigte Ausführungsform ist also eine
Einrichtung mit Ruhekontakt.
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Fig. 5 zeigt eine ähnliche Einrichtung wie Fig. i bis , jedoch wirken
deren Schaltstücke 23, 24 als Arbeitskontakte. Die Anordnung ist in der Arbeitslage
dargestellt, in der sich die Schaltstücke berühren. -Bewegt sich das steuernde Organ
18 vori dieser aus nach rechts entgegen der Pfeilrichtung in die gestrichelt gezeichnete
Ruhelage, so nimmt ebenfalls nach Überschreiten der labilen Mittellage der Klinkenhebel
io den Klinkenhebel ii schlagartig mit, wobei die Schaltstücke 23, 24 mit hoher
Anfangsgeschwindigkeit getrennt werden. Umgekehrt erfolgt bei Bewegung des Antriebs
18 aus der Ruhelage in die Arbeitslage auch das. Einschalten schlagartig Eine weitere
Ausführungsform zeigt Fig.6. Die Klinkenhebelanordnung ist hier vollkommen symmetrisch
ausgeführt. Beide Klinkenhebel sind mit j e einer Gleitfläche 22 für die Sperrkante
des anderen Klinkenhebels ausgerüstet, so daß in beiden Arbeitsrichtungen der Anordnung
wechselseitig der eine Klinkenhebel schlagartig durch den anderen mitgenommen wird.
Die Einrichtung ist mit einem Ruhe- und einem Arbeitskontakt versehen. Hierfür tragen
beide Klinkenhebel an ihrem freien Ende je ein Schaltstück 25, 26. Das steuernde
Organ, in diesem Falle ebenfalls ein Bimetallstreifen, ist mit zwei voneinander
isolierten Schaltstücken 27, 28 ausgerüstet, die mit Gegenschalts,tücken an :den
Klinkenhebeln zusammenarbeiten. Zu dem Schaltstück 27 führt eine bewegliche Zuleitung
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Um -den Zeitpunkt des Umschnappens bzw. den Arbeitsweg des Antriebes
zu verändern, kann die freie Wegstrecke zwischen dem Antrieb und dem einen Klinkenhebel
verstellbar
gemacht werden. Ein Beispiel hierfür zeigt Fig. 7. Die
freie Wegstrecke zwischen dem Antrieb und dem einen Klinkenhebel ist hiermittels
einer Stellschraube 29 einstellbar.
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In manchen Fällen kann es erwünscht sein, eine reibende oder wälzende
Berührung zweier Schaltstücke vor der Kontakttrennung bzw. nach der Kontaktberührung
zu verhindern. In solchen Fällen ist es vorteilhaft, wie Fig. 8' beispielsweise
zeigt, den Antrieb 18 auf den mit einem Schaltstück 26 versehenen Klinkenhebel i
i über ein das Gegenschaltstück 32
tragendes Zwischenglied, einwirken zu lassen,
das bis zum Augenblick der Trennung der Schaltstücke keine Relativbewegung zum Klinkenhebel
i i vollführt. Dieser Gedanke ist bei der Ausführungsform nach Fig. 8 dadurch verwirklicht,
daß das Zwischenglied in einem gleichachsig mit dem zugehörigen Klinkenhebel i i
gelagerten Hebel 3o besteht. Der Hebel 3o kann unter Einwirkung einer leichten Rückstellfeder
o. dgl. stehen, so daß er in Richtung , auf den Klinkenhebel zwar vom Antrieb mitgenommen
wird, sich aber nach Überschreitung der labilen Lage nicht weiter mit dem Klinkenhebel
mitbewegt als der Antrieb.