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Laufgewichtswaage mit motorischem Antrieb des Laufgeweichtes Um bei
Laufgewichtswaagen mit motorischem Antrieb des Laufgewichtes zu verhindern, daß
das Gewicht über die Gleichgewichtslage hinaus bewegt wird und infolgedessen die
Waage um die Gleichgewichtslage pendelt, hat man bereits vorgeschlagen, die Geschwindigkeit,
mit der das Laufgewicht von dem Motor bewegt wird, proportional mit der Annäherung
an die Gleichgewichtslage der Waage selbsttätig herabzusetzen, indem durch die Lagenänderung
des Waagebalkens im Motorstromkreis liegende elektrische Widerstände gesteuert werden.
Man könnte hierbei als veränderlichen Widerstand einen sogenannten Regulierwiderstand
verwenden, bei dem ein mit dem Waagebalken gekuppelter Schaltarm o. dgl. über eine
Reihe von mit Abzweigen des Widerstandes verbundenen Kontakten schleift.
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Eine bedeutend vorteilhaftere Lösung besteht jedoch gemäß der vorliegenden
Erfindung darin, daß der das Laufgewicht tragende Waagebalken auf einen im Motorstromkreis
angeordneten Kohledruckregler je nach seiner Belastung einwirkt. Diese Anordnung
besitzt gegenüber der Verwendung eines Regulierwiderstandes den Vorteil einer einfachen
und robusten Bauart infolge des Wegfalls. der stark der Abnutzung unterworfenen
und zur Aufrechterhaltung einer guten Kontaktgabe beständiger Pflege bedürfenden
Kontakte. Ferner erfolgt das Bremsen weicher und genauer, da die Widerstandserhöhung
im Gegensatz zu der Geschwindigkeitsregelung mittels Regulierwiderstandes stetig
erfolgt.
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Es ist zwar bereits bekannt, durch den Waagebalken einen Kohledruckregler
zu beeinflussen, doch liegt bei dieser bekannten Anordnung der Kohledruckregler
nicht im Motorstromkreis, sondern in Reihe mit einem Amperestundenmesser, der das
Gewicht des von einer Fördereinrichtung in einer bestimmten Zeit geförderten Gutes
anzeigt.
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Von den Zeichnungen stellt die Abb. i ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dar, während in Abb. 2 eine :Einzelheit dargestellt ist.
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In Abu. i ist io der Motor, welcher das Laufgewicht i i längs des
Waagebalkens i-> bewegt. Der Motor kann durch Gleich- oder Wechselstrom betrieben
werden. Das Laufgewicht ist als auf der Schraubenspindel 13 sitzende Wandermutter
ausgebildet. Der Motor, welcher mittels Kupplung 14 mit dem einen Ende der Schraubenspindel
direkt gekuppelt ist, ist mit den Feldwicklungen 15 und 16 versehen, von denen jeweils
eine je nach der erforderlichen Drehrichtung des
Motors dadurch
eingeschaltet wird, daß der am freien Ende des Waagebalkens 12 befestigte Kontakt
17 mit einem der Kontakte 18 oder i9 in Berührung kommt. Der Anker des Motors io
ist über einen Widerstand 2o mit den Speiseleitungen 21 und 22 verbunden. Parallel
zum Anker sind die Kohledruckregler 23 und 24 geschaltet, deren Kohleteile für gewöhnlich
durch die Druckfedern 25 und 26 zusammengedrückt sind. Die Federn 25 und 26 werden
von dem Waagebalken so beeinflußt, daß der Druck auf die Kohleteile um so stärker
herabgesetzt und dadurch der Widerstand der Kohledruckregler um so größer wird,
je weiter die Waage sich außerhalb der Gleichgewichtslage befindet. Der Widerstand
2o dient zur Begrenzung des über den Anker und die Kohledruckregler 23 und 24 fließenden
Stromes, so daß praktisch der ganze Ankerstrom im Nebenschluß über di,eKohledruckregler
fließt, wenn sich die Waage annähernd in der Gleichsgewichtslage befindet. Bei der
Bewegung des Laufgewichtes i i in die Gleichgewichtslage dreht es mittels der um
die beiden Lenkrollen 28 und 29 und um die Antriebsrolle 30 gelegten Schnur
27 über das Zahnradgetriebe 32, 33 die Gewichtsskala 31. Durch eine Lampe 34, deren
Stromkreis von dem aus einem kleinen Synchronmotor 35 und den Nockenscheiben 36
und 37 bestehenden Nockenschalter gesteuert wird, wird die Gewichtsskala nach dem
Stillstand des Laufgewichtes beleuchtet.
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Die Wirkungsweise der Anordnung ist wie folgt: Es sei angenommen,
daß auf die nicht dargestellte Plattform eine schwere Last gestellt worden ist,
welche die mit dem einen Ende des Waagebalkens in der Nähe des Schneidenlagers 43
befestigte Zugstange 42 nach unten zieht. Das freie Ende des Waagebalkens mit dem
Kontakt 17 wird hierbei nach oben in Berührung mit dem Kontakt i8 gebracht. Dieser
Kontakt ist bei 44 beweglich gelagert und mit einem Ansatz 45 versehen, der den
Führungsstift 47 für die Druckfeder 25 umgibt, so daß-durch den auf den Kontakt
18 ausgeübten Druck der Ansatz 45 gegen den Druck der Feder 25 nach abwärts bewegt
und infolgedessen der auf den Kohledruckregler 23 wirkende Druck herabgesetzt und
dessen Widerstand erhöht wird. Durch die Kontakte 17 und 18 wird ein Erregerstromkreis
über den Anker und die Feldwicklung 16 des Motors geschlossen, der von der Speiseleitung
22 über die Kontakte 17 und 18, die Leitung 48, die Feldwicklung 16 und über den
Anker des Motors und den Widerstand 2o zur Speiseleitung 21 verläuft. Hierdurch
wird der Motor in solcher Richtung angetrieben, daß er das Laufgewicht i i zu dein
freien Ende des Waagebalkens hin bewegt. Da die Kohledruckregler 23 und 24 über
einen von der einen Klemme des Motorankers über die Leitung 49, den Kohledruckregler
23, die Leitung 5o, den Kohledruckregler 24 und die Leitung 5 i zur anderen Klemme
des Motorankers verlaufenden Stromkreis im Nebenschluß zum Anker des Motors io liegen,
hängt die an den Motor angelegte Spannung und damit seine Geschwindigkeit von demWiderstand
der Kohledruckregler ab. Wenn dadurch, daß der Ansatz 45 der Feder 25 entgegenwirkt,
der Nebenschlußwiderstand vergrößert wird, wird die Ankerspannung und damit die
Geschwindigkeit des Motors erhöht. Bei der Weiterbewegung des Laufgewichtes zu der
Ausgleichslage hin wird der auf den Kontakt 18 ausgeübte Druck jedoch allmählich
kleiner, ,-o daß dann die Feder 25 die Kohleteile des Kohledruckreglers 23 wieder
stärker zusammendrückt und hierdurch dessen Widerstand und damit die Geschwindigkeit
des Motors io herabsetzt. Bei Annäherung an die Gleichgewichtslage treibt also der
Motor io das Laufgewicht immer langsamer an, so daß, wenn, der Waagebalken bei Erreichen
der Gleichgewichtslage die Kontakte 17 und i8 und damit den Motorstromkreis unterbricht,
das Laufgewicht augenblicklich in der Gleichgewichtslage stillgesetzt wird.
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Wird die Last von der Waagenplattform wieder entfernt, so bewegt das
in der dargestellten Lage befindliche Laufgewicht den Kontakt 17 gegen den Kontakt
i9, der in entsprechender Weise wie der Kontakt 18 ausgebildet ist, so daß der Widerstand
des Kohledruckr eglers 24 durch Herabsetzung des Druckes auf die Kohleteile vergrößert
wird.
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Zur Erläuterung der in Abb. i mit dargestellten Steuerung der Skalenbeleuchtung,
die jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, sei wiederum angenommen,
daß die Waage durch eine schwer Last belastet worden ist, so daß sich der Kontakt
17 gegen den Kontakt 18 legt. Da die Betätigungsspule 52 des für gewöhnlich geschlossenen
Schalters 4o durch die Leitung 54 mit der einen Klemme des Ankers des Motors io
und durch die Leitung 55 mit der Speiseleitung 21 verbunden ist, fließt bei der
Herstellung des Motorstromkreises auch Strom über die Betätigungsspule 52, welche
erregt wird, infolgedessen den Kontakt 40 öffnet und mittels ihres Ankers die federbelastete
Tauchstange 41 so verschiebt, daß sie außer Eingriff mit der Verklinkung 53 kommt
und durch die Feder 56 nach oben gezogen wird, wodurch der Kontakt.39 geschlossen
und der Kontakt 57 unterbrochen wird. Sobald die Waage die Gleichgewichtslage erreicht
hat und der Motor
io abgeschaltet wird, wird auch die Spule 52
aberregt, worauf der Kontakt 4o wieder geschlossen wird. Dadurch wird ein Stromkreis
für den Synchronmotor 3.5 geschlossen, der von der Speiseleitung 22 über die Leitung
58, den Synchronmotor, die Leitung 59, den Kontakt 39, die Leitung 66, den Kontakt
4o und die Leitung 55 zur anderen Speiseleitung 2i verläuft. Der Motor 35 beginnt
darauf die Nockenscheibe 36 und 37 im Uhrzeigersinn zu drehen. Durch die über den
Kontakt 39 einwirkende Nockenscheibe 37 wird die Tauchstange 41 in ihre frühere
Stellung zurückgebracht, in der sie durch die Verklinkung 53 festgehalten wird.
Gleichzeitig wird derKontakt57 geschlossen. Dieser Schaltzustand wird erreicht,
nachdem die Nockenscheibe 37 um annähernd 355° verdreht worden ist. Nach Verdrehung
der Nockenscheibe 36 um ebenfalls 355° schließt diese den Kontakt 38, wodurch für
die Lampe 34 ein Stromkreis hergestellt wird, der von der Speiseleitung 22 über
die Leitungen 58 und 62,, den Kontakt 57, die Leitung 63, die Lampe 34, die Leitung
61, den Kontakt 38, die Leitung 6o, den Kontakt 4o und die Leitung 55 zur- anderen
Speiseleitung 2i verläuft. Nachdem die Nockenseheibe 37 um 36o° verdreht worden
ist, wird der Kontakt 39 geöffnet, wodurch der Synchronmotor 35 abgeschaltet wird.
Da die Nockenscheibe 36 den Kontakt 38 noch geschlossen hält, bleibt die Lampe 34
noch erleuchtet.
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Anstatt zwei Kohledruckregler zu benutzen, wie es in Abb. i dargestellt
ist, kann auch ein einziger Druckregler parallel zum Anker des Motors io geschaltet
sein, der in der aus Abb.2 ersichtlichen Weise angeordnet ist. Der Kohlekörper 67
wird für gewöhnlich durch eine Druckfeder 68 zusammengedrückt, welche mit ihren
Enden mit den beweglich gelagerten Kontakthebeln 69 und 70 verbunden ist,
welche den von der Druckfeder 68 ausgeübten Druck auf den Kohlekörper übertragen.
Zur Begrenzung der Bewegung der Hebel 69 und 70 sind zwei Anschläge
7 1 tind 72 in der Nähe der Lager 73 und 74 angeordnet. Die freien Enden
der Hebel 69 und 7o tragen Kontaktteile 75 und 76, die mit dem auf dem freien Ende
des Waagebalkens 12 befestigten Kontakt 17 zusammenarbeiten und die Einschaltung
des Motors in der einen oder anderen Richtung herbeiführen. Wenn der Kontakt 75.
und damit der Hebel 69 durch den Waagebalken nach oben gedrückt wird, wird
eine Mitbewegung des Hebels 7o durch den Ansatz 72 verhindert, und infolgedessen
wird der von der Zugfeder 68 auf den Kohledruckregler ausgeiibte Druck herabgesetzt.
Infolgedessen läuft der Motor mit voller Geschwindigkeit an, die sich wiederum bei
Annäherung an die Gleichgewichtslageallmählich verringert. Entsprechend dasselbe
geschieht, wenn der Waagebalken den Kontakt 17 gegen den unteren Kontakt
76 drückt.