DE1102966B - Verfahren zur Herstellung von Gebilden, wie Faeden oder Fasern, durch Verspinnen von Viscose - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gebilden, wie Faeden oder Fasern, durch Verspinnen von ViscoseInfo
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- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden oder -fasern aus Viscose,
wobei Gebilde mit verbesserten Eigenschaften bezüglich Festigkeit, Dehnung und Quellfähigkeit erhalten
werden und der Querschnitt der Fäden eine Vollmantelstruktur aufweist.
Man hat bei der Herstellung von Fäden erkannt, daß sich ihre Qualität wesentlich verbessern läßt,
wenn man entweder die Zusammensetzung des Spinnbads nach bestimmten Richtlinien variiert oder der
Viscose selbst bzw. auch dem Spinnbad verschiedenartige Verbindungen in geringer Menge zusetzt bzw.
beide Maßnahmen miteinander verbindet. Bekanntlich sind die Fäden aus regenerierter Cellulose mehr oder
weniger heterogen zusammengesetzt und zeigen, wenn man die chemischen Spinnbedingungen variiert und
das Ouerschnittsbild der erhaltenen Fäden betrachtet, einen Mantel verschiedener Dicke und einen Kern. Die
Dicke der Haut (bzw. des Mantels) übt einen günstigen Einfluß auf die Eigenschaften der Fäden, insbesondere
auf ihre Festigkeiten, aus, so daß in dieser Richtung schon sehr viele Untersuchungen gemacht
wurden, um Fäden mit relativ dicker Haut zu erhalten. Der Umriß des Querschnittes der nach üblichen
Verfahren hergestellten Fäden ist im allgemeinen gelappt bzw. gezahnt (s. Fig. 2 der Querschnittsbilder).
Es wird jedoch für Fäden mit 'höhen Festigkeiten eine glatte Umrißform mit möglichst Vollmantelstruktur,
die rund oder bogenförmig ausgebildet sein kann, angestrebt.
Der Zusatz kleiner Mengen von beispielsweise alkalilöslichen Aminen oder gewissen Verbindungen
mit quaternärem Stickstoff bewirkt eine Verbesserung der Fäden hinsichtlich ihrer Reißfestigkeit, Dehnung
und Ouellneigung. Die gleic'he Wirkung wird erreicht, wenn man schwefelhaltige Verbindungen, beispielsweise
Thioglykole oder Thioglykolderivate, der Viscose in geringer Menge zusetzt.
Es wurde gefunden, daß man Fäden aus regenerierter Cellulose mit Vollmantelstruktur, niedriger
Quellung und verbesserten anderen Eigenschaften dann erhält, wenn man der Viscose selbst oder einem
Vorstadium der Viscose und/oder dem Spinnbad eine geringe Menge organischer stickstoff- und schwefelhaltiger
Verbindungen zusetzt, die sich von den vorbeschriebenen Verbindungen wesentlich unterscheiden.
Es handelt sich um das Phenylthiosemicarbacid der
Verfahren zur Herstellung
von Gebilden, wie Fäden oder Fasern,
durch Verspinnen von Viscose
von Gebilden, wie Fäden oder Fasern,
durch Verspinnen von Viscose
Anmelder:
Glanzstoff-Courtaulds G.m.b.H.,
Köm-Weidenpesch, Neußer Landstr. 2
Köm-Weidenpesch, Neußer Landstr. 2
Dipl.-Chem. Dr. Werner Koblitz, Köln-Nippes,
und Dipl.-Chem. Rudolf Ortner, Köln-Braunsfeld,
sind als Erfinder genannt worden
allgemeinen Formel
H2N-NH-CS-NH-
>— R
(R bedeutet H oder CH3 oder OCH3 oder C2H3 oder
OC2H 5).
Die mit dieser Verbindung modifizierte Viscose wird in ein saures Spinnbad versponnen, welches mindestens
5% eines Zinksalzes (insbesondere Zinksulfat) enthält. Die besten Ergebnisse werden dann erreicht,
wenn man die genannte Verbindung der Viscose oder dem Spinnbad in Mengen von 0,05 bis 0,5%, vorzugsweise
0,2%, bezogen auf Viscose oder Spinnbad, zusetzt. Die erhaltenen Fäden eignen sich ganz besonders
für die Herstellung von Reifencord.
Ein Spezialzellstoff wird während einer Stunde bei 19 bis 20° C in einer 19%igen Natronlauge getaucht,
anschließend 2 Stunden lang zerfasert und die zerfaserte Alkalicellulose während 16 Stunden bei 18° C
einer Vorreife unterworfen. Die anschließende Sulfidierung wird bei einer Temperatur von 28 bis 30° C
während 3 Stunden durchgeführt. Unter Kühlung wird nun die sulfidierte Alkalicellulose in einer genau
berechneten Menge NaOH während 5 Stunden gelöst. Es erfolgt nun die Zugabe des als Modifier wirkenden
Phenylthiosemicarbacids in einer Menge von 0,3%, bezogen auf Viscose. Diese so modifizierte
Viscose wird nun einer 24stündigen Nachreife bei 13° C unterworfen und schließlich zweimal durch ein
Nessel-Watte-Batist-Filter durchlaufen gelassen. Die Viscosezusammensetzung ist schließlich folgende:
6,5% Cellulose, 6,2% NaOH, 40,0% CS2 und 0,3% Modifier. Die Viscosität beträgt 91 bei einem Salzpunkt
der Viscose von 9,0. Die spinnfertige Viscose wird nun durch eine Düse mit 1100 Loch in ein Spinnbad
folgender Zusammensetzung gedrückt: 80 g/l H2SO4, 135 g/l Na2SO4, 95 g/l ZnSO4. Die Temperatur
des Spinnbads beträgt 55° C. Der frischgesponnene Faden wird in einem zweiten Bad um insgesamt
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98°/o verstreckt; das zweite Bad enthält 55 g/l H2S O4
und weist eine Temperatur von 90° C auf. Man erhält nach diesem Verfahren Fäden mit folgenden textlien
Daten: Grundgarn: Titer 1026, Festigkeit (ofentrocken) 51,9 Rkm, Dehnung (ofentrocken) 9,3. Der
aus den Grundfäden hergestellte Zwirn ergibt folgende Werte: Zwirn: 590 Z/2-590 S Drehung/m. Titer 2356,
Festigkeit (ofentrocken) 33,7 Rkm, Dehnung (ofentrocken) 13,0.
Der Quellwert der erlialtenen Fäden beträgt
68,0%. Der Querschnitt zeigt eine Vollmantelstruktur mit rundlichem, glattem Umriß, welche die obengenannten
guten Eigenschaften der Fäden mit bedingt (s. Fig. 1 der Querschnittsbilder).
Vergleichsweise wird unter denselben Spinnbedingungen die gleiche Viscose, jedoch ohne Zusatz des
Modifiers, versponnen. Man erhält dann Fäden, deren Querschnitt gelappt ist. Die Festigkeit des Grundgarnes
ist mit 36 Rkm wesentlich geringer als die oben erhaltene Festigkeit. Der Quellwert ist ebenfalls
mit 88% relativ hoch. ~
Die Überlegenheit vorliegender Erfindung ist auch aus den Ouerschnittsbildern zu ersehen.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt eine mit glatten Umrißformen
ausgestattete Vollmantelfaser. Diese Fäden werden dann erhalten, wenn man erfindungsgemäß
arbeitet;
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt von solchen Fäden, die nach üblichen Verfahren, jedoch ohne Modifier,
hergestellt werden. Dieser Querschnitt zeigt einen unregelmäßigen, gelappten bzw. gezähnten Umriß.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Gebilden, wie Fäden oder Fasern, durch Verspinnen von Viscose,
dadurch gekennzeichnet, daß man der Viscose selbst oder im Verlauf der Viscoseerzeugung und/oder
dem sauren, mindestens 5% Zinksalz enthaltenden Spinnbad als Modifizierungsmittel ein Phenylthiosemicarbacid
der allgemeinen Formel
HoN-NH-CS-NH-.
-R
(R bedeutet H oder CH3 oder OCH3 oder C2H5
oder O C2 H5) in geringer Menge zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das genannte Modifizierungsmittel der Viscose und/oder dem Spinnbad in Mengen
von 0,05 bis 0,5%, bezogen auf Viscose bzw. Spinnbad, zugefügt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 109 537/534 3.61
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL257128D NL257128A (de) | 1959-12-05 | ||
DEG28519A DE1102966B (de) | 1959-12-05 | 1959-12-05 | Verfahren zur Herstellung von Gebilden, wie Faeden oder Fasern, durch Verspinnen von Viscose |
GB3937760A GB904481A (en) | 1959-12-05 | 1960-11-16 | Process for the manufacture of artificial filamentary materials of viscose |
FR845650A FR1275371A (fr) | 1959-12-05 | 1960-12-01 | Procédé de fabrication d'articles synthétiques tels que des fils ou des fibres en rayonne |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG28519A DE1102966B (de) | 1959-12-05 | 1959-12-05 | Verfahren zur Herstellung von Gebilden, wie Faeden oder Fasern, durch Verspinnen von Viscose |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1102966B true DE1102966B (de) | 1961-03-23 |
Family
ID=7123504
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG28519A Pending DE1102966B (de) | 1959-12-05 | 1959-12-05 | Verfahren zur Herstellung von Gebilden, wie Faeden oder Fasern, durch Verspinnen von Viscose |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1102966B (de) |
GB (1) | GB904481A (de) |
NL (1) | NL257128A (de) |
-
0
- NL NL257128D patent/NL257128A/xx unknown
-
1959
- 1959-12-05 DE DEG28519A patent/DE1102966B/de active Pending
-
1960
- 1960-11-16 GB GB3937760A patent/GB904481A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB904481A (en) | 1962-08-29 |
NL257128A (de) |
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