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Vorrichtung zur Uberführung von Bögen auf Druckmaschinen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Überführung von Bögen auf Druckmaschinen,
enthaltend einen Bogenanlegetisch und einen durch ein Malteserkreuzgetriebe winkelmäßig
intermittierend bewegten Überführungszylinder, der mit Vorgreifern versehen ist,
welche nacheinander in eine Ruhestellung zur Aufnahme eines Bogens von dem Anlegetisch
gelangen und dann bis zur Abgabe des Bogens an die Greifer einer kontinuierlich
rotierenden Druckwalze beschleunigt werden, wobei das Malteserkreuz durch die Druckwalze
angetrieben wird.
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Es sind bereits Vorrichtungen dieser Art bekannt. In einem Falle sind
beispielsweise zwei Vorgreifer auf einer Welle angeordnet, und zwar um einen Winkel
von 180° gegeneinander versetzt. Die Vorgreifer haben die Aufgabe, einen Bogen nach
dem anderen von einem Anlegetisch abzuziehen und auf die Umfangsgeschwindigkeit
eines Druckzylinders zu beschleunigen. Der Bewegungsablauf wird hierbei durch ein
Malteserkreuzgetriebe gesteuert, wobei das Malteserkreuz unmittelbar auf der Welle
der Vorgreifer angeordnet ist.
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Ein anderer bekannter Vorschlag einer Überführungsvorrichtung ist
sogar nur mit einem Vorgreifer zum Abheben der Bögen ausgerüstet.
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Diese bekannten Vorrichtungen arbeiten jedoch nicht zufriedenstellend.
Die Aufnahme der Bögen vom Anlegetisch und die Übergabe an die Druckwalzen ist häufig
fehlerhaft, was zu Störungen im Betrieb der Druckmaschine führt. Die Ursache für
die Störanfälligkeit dieser Vorrichtungen liegt in erster Linie darin, daß die Vorgreifer
nur während einer verhältnismäßig kurzen Zeit zur Übernahme der Bögen vom Anlegetisch
in Ruhestellung sind. Infolge dieses Zeitmangels werden die Bögen häufig nicht richtig
erfaßt oder gar nicht weitergegeben, so daß bisher eine genaue, gleichbleibende
Förderung der Bögen nicht mit der notwendigen Sicherheit gewährleistet war.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird ein ausreichend langes
Verweilen der Vorgreifer zu Übernahme eines Bogens erreicht, und zwar dadurch, daß
der Überführungszylinder mit mindestens drei mit gleichen Umfangsabständen angeordneten
Vorgreifern versehen ist, in Kombination damit, daß das Malteserkreuz während einer
vollen Umdrehung der Druckwalze nur einmal weitergeschaltet wird. Zweckmäßig ist
dabei ein in an sich bekannter Weise an der Druckwalze befestigtes Antriebsteil
als Rolle ausgebildet, welche zur Herbeiführung einer Drehbewegung des Malteserkreuzes
nacheinander in mit gleichen Umfangsabständen angeordnete Schaltschlitze des Malteserkreuzes
eingreift und an den Wandungen der Schaltschlitze abwälzt.
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Der Überführungszylinder mit den daran befindliehen Vorgreifern steht
über ein Übersetzungsgetriebe mit dem Malteserkreuz in Verbindung und führt nur
eine relativ kurze Winkelbewegung durch, während die Druckwalze eine volle Umdrehung
ausführt. Der Überführungszylinder bewegt sich jeweils immer nur von Ruhestellung
zu Ruhestellung, wobei der zurückgelegte Umdrehungswinkel jeweils dem Winkelabstand
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Vorgreifern entspricht. Je kleiner der Winkelabstand
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Vorgreifern ist, je mehr Vorgreifer also auf
dem Umfang des Überführungszylinders verteilt sind, desto weniger Zeit wird für
die Drehbewegung in Anspruch genommen und desto mehr Zeit bleibt für die Übernahme
des Bogens vom Anlegetisch, weil der Überführungszylinder von Ruhestellung zu Ruhestellung
sich nur noch um einen Winbetrag zu drehen braucht, der dem Quotienten aus 360°
und der Anzahl der Vorgreifer entspricht. Die Anordnung von mindestens drei Vorgreifern
hat sich als zweckmäßig erwiesen.
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Es ist wichtig, daß während der Übernahme eines Blattes vom Anlegetisch
keine Bewegung des Malteserkreuzes und des über das Übersetzungsgetriebe damit verbundenen
Überführungszylinder möglich ist. Die erfindungsgemäße Überführungsvorrichtung ist
deshalb mit Sperrmitteln für das Malteserkreuz ausgerüstet, welche eine Bewegung
des Malteserkreuzes
zulassen, solange das an der Druckwalze befestigte
Antriebsteil mit einem Schaltschlitz des Malteserkreuzes im Eingriff steht, für
die übrige Zeit jedoch eine Bewegung des Malteserkreuzes verhindern.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden
in einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
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In den Zeichnungen stellt dar Fig. 1 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispieles
der Erfindung, Fig. 2 eine Seitenansicht des Malteserkreuzgetriebes in vergrößertem
Maßstab und Fig. 3 eine Vorderansicht des Ausführungsbeispieles der Erfindung.
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Ein Bogenanlegetisch 1 besitzt vorn Anschläge 2, gegen die sich die
vordere Kante eines Bogens legt, der auf diese Weise ausgerichtet wird. Eine Druckwalze
besitzt Greifer 4, die den Bogen an einer Stelle während der Umdrehung erfassen,
ihn durch die Drucklinie zwischen der Druckwalze 3 und einem nicht dargestellten
Druckzylinder hindurchführen und nach dem Bedrucken schließlich wieder loslassen.
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Die bisher beschriebenen Teile sind bekannt. Eine weitere Beschreibung
erscheint daher für das Verständnis der vorliegenden Erfindung, die sich auf überführungsvorrichtungen
für Bögen beziehen, nicht nötig. Diese Bögen, die sich vorübergehend in Ruhe befinden,
wenn sie an den vorderen Anschlägen 2 ausgerichtet werden und, falls erforderlich,
an seitlichen Anschlägen, werden den Greifern 4 der sich kontinuierlich drehenden
Druckwalze 3 zugeführt.
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Für diesen Überführungsvorgang wird ein überführungszylinder 6 verwendet,
der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel drei Vorgreifersätze 7, 8, 9 besitzt,
die mit gleichen Umfangsabständen um die Rotationsachse des Überführungszylinders
verteilt sind. Dieser Überführungszylinder wird intermittierend bewegt, und zwar
immer in der gleichen Richtung, so daß die Vorgreifer 7, 8, 9 aufeinanderfolgende
Stellungen einnehmen, wenn der Überführungszylinder in Ruhe ist, um den Bogen, der
an den vorderen Anschlägen 2 ausgerichtet ist, zu erfassen. Wenn der Überführungszylinder
sich dreht, wird der erfaßte Bogen auf die Greifer 4 der Druckwalze 3 überführt,
worauf der Überführungszylinder wieder zur Ruhe kommt. In diesem Augenblick befindet
sich der nächste Vorgreifer in einer Stellung, die den vorderen Anschlägen 2 gegenüberliegt
und in der der nächste Bogen erfaßt werden kann. Die bis hierher beschriebene Arbeitsweise
wiederholt sich auch für den letzten Vorgreifer.
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Die gesamte Arbeitsweise, nämlich die Ausrichtung des Bogens an den
Anschlägen 2 und die Überführung auf die rotierende Druckwalze 3, muß bei jeder
Umdrehung der Druckwalze erfolgen. Der tatsächliche Arbeitsgang des Überführungszylinders
6 umfaßt somit die Aufnahme des an den vorderen Anschlägen 2 ausgerichteten Bogens
und die Überführung des Bogens auf die Greifer 4 der Druckwalze 3. Diese Arbeitsweise
stellt nur einen Teil der Zeit dar, die zur Ausführung einer gesamten Umdrehung
der Druckwalze 3 benötigt wird. Der Überführungszylinder 6 befindet sich daher während
der längeren Zeit in Ruhe bzw. während des Zeitunterschiedes zwischen der Arbeitszeit
des Überführungszylinders 6 und der Zeit, die zur Ausführung einer vollständigen
Umdrehung der Druckwalze 3 benötigt wird. Durch das Stillsetzen des Überführungszylinders
während dieser Zeitspanne ist ausreichend Zeit vorhanden, den Bogen richtig aufzurichten.
Es ist erforderlich, den Überführungszylinder 6 während des Stillstandes zu sperren.
Es ist auch erforderlich, den Überführungszylinder aus der Ruhestellung (in der
sich einer der Vorgreifer 7 bis 9 in einer Bogenaufnahmestellung befindet) auf die
Geschwindigkeit zu beschleunigen, die die Greifer 4 der sich kontinuierlich bewegenden
Druckwalze 3 haben, damit der Bogen glatt überführt werden kann. Daraufhin muß der
Überführungszylinder bis zum Stillstand abgebremst werden, wenn der nächste Vorgreifer
7 bis 9 vor dem vorderen Anschlag 2 liegt.
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Diese Bewegung wird durch ein Malteserkreuzgetriebe herbeigeführt,
welches eine Antriebsscheibe 10 umfaßt, die mit der Druckwalze 3 verbunden ist und
nur ein einziges Antriebsteil 11 trägt. Das Getriebe enthält weiterhin ein
Malteserkreuz 12, welches in dem besonderen Beispiel sechs radiale Schaltschlitze
13 besitzt, in welche das Antriebsteil 11 eingreift, wenn die Druckwalze 3 rotiert.
In diesem Fall wird bei jeder Umdrehung der Druckwalze das Malteserkreuz um 60°
weitergedreht.
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Diese Bewegung um 60° beginnt aus der Ruhestellung, wird auf ein Maximum
beschleunigt und dann wieder bis zur Ruhestellung abgebremst. Da drei Vorgreifer
7, 8, 9 an dem Überführungszylinder angeordnet sind, muß der Überführungszylinder
bei jedem Überführungsvorgang um 120° gedreht werden. Es ist daher erforderlich,
das Malteserkreuz 12 mit dem Überführungszylinder 6 durch ein Übersetzungsgetriebe
zu verbinden, das durch die Getrieberäder 14, 15, 16 dargestellt ist und die erforderliche
Übersetzung ergibt.
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Durch Wahl der Anordnung des Antriebsteils 11 auf der Antriebsscheibe
10 kann ein glatter tangentialer Eintritt in die Schaltschlitze 13 und ein
tangentialer Austritt aus den Schaltschlitzen erzielt werden. Bei dem dargestellten
Beispiel mit sechs Schaltschlitzen wird das dadurch erreicht, daß das Antriebsteil
nur über 120° der Bewegung der Druckwalze 3 in Tätigkeit ist. Weil der Überführungszylinder
6 nur einmal bei jeder Umdehung der Druckwalze angetrieben wird, ist die Zeit, die
zur Vollendung der Umdrehung über die restlichen 240° benötigt wird, für die Ausrichtung
des Bogens verfügbar, da während dieser Zeit der Überführungszylinder 6 und seine
den Bogen erfassenden Vorgreifer 7, 8, 9 in Ruhe sind.
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Diese Zeitspanne reicht aus, um eine einwandfreie Ausrichtung zu ermöglichen.
Die verfügbare Zeit hängt von der Zahl der Schaltschlitze 13 und der radialen Stellung
des Antriebsteils 11 ab und kann daher gewählt werden. Der gewünschte Betrag der
Winkelbewegung des Überführungszylinders 6 hängt wiederum von der Zahl der Vorgreifer
ab, mit denen dieser ausgerüstet ist. Die Winkelbewegung kann durch Wahl des Übersetzungsverhältnisses
des Getriebes bestimmt werden, welches das Malteserkreuz 12 mit dem Überführungszylinder
6 verbindet. Das gezeigte Beispiel jedoch stellt eine geeignete und praktische Wahl
dar, die den gewünschten betrieblichen Fortschritt ergibt, indem die den Bogen erfassenden
Vorgreifer 7, 8, 9
des Überführungszylinders 6 nur einmal bei jeder Umdrehung
der Druckwalze 3 bewegt werden. Bei der Bewegung des Überführungszylinders tritt
die Maximalgeschwindigkeit dann auf, wenn die Vorgreifer 7, 8 oder 9 den Bogen der
Greifer 4 der Druckwalze 3 zuführen. Diese Maximalgeschwindigkeit ist so gewählt,
daß sie gleich (oder im wesentlichen gleich) der konstanten Geschwindigkeit der
Greifer 4 ist. Um den Überführungszylinder 6 in seiner Ruheperiode gegen eine Bewegung
zu sichern, ist die Antriebsscheibe 10
mit einer zylindrischen Nabe
17 mit einem Ausschnitt 18 im Bereich des Antriebsteils 11 versehen. Auf dem Malteserkreuz
12 sind Sätze von Rollenpaaren 19 und 20 an benachbarten Seiten der Schaltschlitze
13 angeordnet. Wenn das Antriebsteil 11 in einen der Schaltschlitze 13 eintritt,
nimmt der Ausschnitt 18 die, in Drehrichtung gesehen, vor dem Schaltschlitz liegende
Rolle 19 auf, so daß diese Rolle sich mit dem Malteserkreuz 12 bewegen kann, wenn
dieses durch das Antriebsteil 11 in Bewegung gesetzt wird. Die entgegengesetzte
Wirkung tritt auf, wenn das Antriebsteil 11 den Schaltschlitz verläßt, wobei
sich die Nabe 17 an das nachfolgende Rollenpaar 19, 20 anlegt, das mit dem folgenden
Schaltschlitz 13 zusammenwirkt, wodurch das Malteserkreuz 12 wieder gesperrt wird.
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Durch die Verwendung der Rollen 19, 20 beruht die gesamte Sperrwirkung
auf einer rollenden Reibung, wodurch übermäßige Abnutzung der Teile vermieden wird.
Außerdem wird dadurch ein glattes Überwechseln und eine lang anhaltende Sperrwirkung
erzielt.