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Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsschürze für Uferböschungen
u. dgl. und Spundbohle zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsschürze für Uferböschun-'Yell u.
dgl. mittels gerammter, hohler Bohlen, durch deren Hohlraum nach dem Ziehen eine
Dichtungsmasse in den Untergrund eingebracht wird.
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Man weiß, daß in Uferböschungen an Wasserläufen, Kanälen us-,v. und
im besonderen im Bereich von Staubecken unterirdische Wasserbewegungen stattfinden,
deren Ausmaß durch eine wasserundurchlässige, vertikale, tief in den Boden eingelassene
Dichtungsschürze beträchtlich vermindert werden kann. Diese Dichtungsschürze ist
im allgemeinen aus Bohlen, die nebeneinander in den Boden eingerammt sind, zusammengesetzt
oder aus einer Dichtungsmasse hergestellt. lm letzteren Fall gießt man tonartig
]eiiinigen oder bituminösen Mörtel in die Hohlräume, welche sich bei dem nachfolgenden
Hochziehen nebenrinandersteliender hohler Bohlen ergeben, die dann wieder verwendet
werden können.
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Den bisherigen Verfahren haftet unter anderem der :'Vacliteil an,
daß die Saugwirkung, welcher mau durch Ailbring@un:g von geeigneten Ventilen an
den Hohlbohlen entgegenzuwirken versuchte, den Einsturz der Wandung oder des zuvor
eingezogenen Mörtels hervorruft. Des weiteren kann man niemals sicher sein, ob das
Wasser, welches sich rasch am Grund des Grabens ansammelt und das die Ursache voll
zahlreichen Blasen in der Dichtungsschürze sein kann, vollständig entfernt ist.
Diese Unzulänglichkeiten sind uni so weniger zu vermeiden, als es bei den üblichen
Verfahren unmöglich ist. den -Mörtel unter ,Allem höheren Druck einzugießen. Das
druckfreie Einfüllen ist jedoch zur Ausschaltung von fehlerhaften Hohlräumen, die
mit Luft oder Wasser gefüllt -ind, nicht ausreichend. Wenn endlich der Mörtel auf
der Sohle des Grabens eingegossen wird, um den Fall des -Mörtels auszunutzen, verursacht
sein Hinaufstei-",en Erschütterungen, welche Bodenteile losreißen können oder für
die Wasserundurchlässigkeit schädiiclie Hohlräume erzeugen.
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Bislang hat man versucht, diese Nachteile durch >tarkes Schütteln
des eingegossenen Mörtels zu vermeiden, jedoch mit dein unvermeidlichen Nachteil,
(laß die erstellten Dichtungsschürzen ständig ernsthafte Mängel hinsichtlich der
Wasserundurchlässngheit aufweisen.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, mit welchem
es möglich ist, all diese "Nachteile dadurch auszuschalten, daß man besondere Maßralinien
bei der Herausnahiiie der Hohlbohlen und beim Eingießen der wasserundurchlässigen
Füllmateralien oder des Mörtels ((Dichtungsmasse) ergreift.
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Gemäß der Erfindung werden die in. an sich bekannter Weise an ihrem
Fuß mit einer Füllöffnung versehenen Bohlen auf einem sich in Längsrichtung der
Dichtungsschürze erstreckenden größeren Abschnitt gemeinsam im Verband angehoben,
der durch (las Anheben der Bohlen unterhalb deren Fuß entstandene Ilohlraum .durch
die mindestens über eine Bohle zugeführte Dichtungsmasse verfüllt wird .und nach
dem Verfüllen dieses Hohlraumes die Bohlen gruppenweise in ganzer Höhe gezogen werden,
wobei die Dichtungsmasse über die gleichmäßig zu ziehenden Bohlen zugeführt wind,
die durch die belassenen Bohlen geführt sind und dann die der Führung dienenden
Bohlen, gegebenenfalls mit Ausnahme der letzten Bohle, unter Zuführung der Dichtungsmasse
gleichmäßig gezogen werden.
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Vom Beginn der Verfüllung an treiben die durch wenigstens eine hohle
Bohle eingeführten wasserundurchlässigen Füllmaterialien das angesammelte Wasser
vor sich her, bis dieses durch die übrigen Bohlen vollständig herausgedrängt ist.
Die Bohlen, welche im ersten Verfahrensschritt im Verband etwas hochgezogen sind,
bestimmen einen Hohlraum, den man schließen kann, inidem man die AustrittsÖffnungen
für das Wasser verschließt und in welchen man infolgedessen die dünn angemachten
Materialien unter Druck im Verlauf des weiteren Hochziehens der Bohlen einführen
kann.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die Bohlen in dem
Maße hochgezogen, als die Verfüllung fortschreitet. Die Dichtungsmasse wird in das
Innere der Bohlen während des Hochziehens in
der Weise eingeführt,
daß die Erschütterungen auf ein Minimum herabgesetzt sind. Auf der gesamten Länge
des Baugeländes wird das Ziehen der Bohlen in zusammenhängenden Gruppen ausgeführt,
um zu erreichen, daß die aneinandergereihten Bohlen auseinandergenommen werden können,
ohne daß ein noch höheres Baugerüst in Anspruch genommen werden müßte und die ansehnlichen
Mengen der vereinigten Bohlen weggebracht werden müßten.
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Zum besseren Verständnis wird die Erfindung an Hand der Zeichnung
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert: Fig. 1 zeigt eine für das erfindungsgemäße
Verfahren verwendete Bohle im Längsschnitt; Fi.g. 2 ist ein Schnitt nach II-11 von
Fig. 1 in einer verkleinerten Darstellung; Fig.3 zeigt die in den Boden eingerammten
und über die Länge des Arbeitsabschnittes etwas hochgezogenen Bohlen; Fig. 4 zeigt
die erste Phase des endgültigen Ziehens der Bohlen; Fig. 5 und 6 zeigenden Anfang
und das Ende der zweiten Phase des endgültigen Hochziehens der Bohlen.
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Die verwendeten Bohlen haben die Gestalt eines Kastens, der sich z.
B. aus der Verbindung von zwei Bohlen (z. B. Type Larssen 0-0) ergibt. Die Bohle
ist nach dem Ausführungsbeispiel aus zwei Dielen 1, 2 gebildet, die entlang ihrer
Längskanten fest miteinander verbunden sind. Das untere Ende ider Bohle bat infolge
der schräg angeschnittenen Schmalseiten 3 der zwei zusammengefügten Bohlen und durch
die Verjüngung der Breitseiten 4 die Form eines Schuhes, so daß eine Spitze gebildet
wird, die ein leichtes Eindringen der Bohle in den Boden ermöglicht. Die beiden
Breitseiten 4 der Bohlen sind durch Querstreben 5 gegeneinander abgestützt, die
über die ganze Länge der Bohle verteilt sind.
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Die eine der abgeschrägten Seiten des Schuhes ist durch ein dickes
Stahlblech 6 verstärkt, das in seinem Mittelteil bei 7 durchbrochen ist. Eine entsprechende
Öffnung 8 ist auf der Seite des Schuhes angebracht, und ein im Innern der Bohle
angeordnetes Rohr 9 ist mit den Rändern der Öffnung 8 fest verbunden. Dieses Rohr
9 steigt in das Innere der Bohle und verläßt diese seitlich bei einer Öffnung 10
in einer Höhe der Bohle, welche ein Hineinschlagen der Öffnung 10 in den Boden ausschließt.
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Eine Klappe 11, die bei 12 drehbar gelagert ist und sich an die Seite
13 des Schuhes anlegt, erlaubt es, (las Eindringen von Erde in das Innere der Röhre
9 während des Einrammens der Bohle zu verhindern. Wenn diese angehoben wird, öffnet
sich die Klappe naturgemäß unter dem Einfluß der Schwerkraft.
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Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben Eine
bestimmte Anzahl von Bohlen 21, 22 ... 29 wird vertikal in den Boden eingerammt,
wobei die unteren Enden sämtlich das Niveau A erreichen. Die Richtung des Fortgangs
der Arbeiten ist durch den Pfeil F angezeigt, d. h. daß die Wandung auf der linken
Seite der Bohlengardine bereits gegossen und auf der rechten Seite der Bohlengardint
die Erde unberührt ist. Man hebt sämtliche Bohlen 21, 22 ... 28, die sich
auf der Länge 1 -des Arbeitsabschnittes befinden, etwa 50 cm in die Höhe, um ihre
unteren Enden auf das Niveau B (Feg. 3) zu bringen.
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Die Bohle 29 wird als zum Bauabschnitt nicht zu-Z;ehörig betrachtet;
der Grund hierfür wind weiter unten angegeben werden.-Nach dem Hochziehen sinken
die am unteren Ende der Bohlen angebrachten Klappen 11 unter dem Einfluß der Schwerkraft
zurück und nehmen die mit 11' (Fi.g. 1) bezeichnete Stellung ein. Der mit 30 bezechnete
durchgehende Hohlraum, der sich unterhalb der Bohlen befindet, hat durch Vermittlung
des inneren Rohres 9 auch Verbindung nach außen.
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Um das Wasser, das sich möglicherweise im Hohlraum 30 des Grabens
ansammelt, herauszutreiben, führt man die wasserundurchlässige Dichtungsmasse durch
das Innere der Bohlen 22, 24 ... und,im besonderen durch alle Hohlbohlen
mit einer geraden Zahl ein (Feg. 3). Die Zuleitung 31 für die Zufuhr der dünn angemachten
Dichtungsmasse trägt zu diesem Zweck mehrere Abzweigungen 32, .deren Enden bei 10
a auf die oberen Enden der Röhre 9 aufgeschraubt werden können.
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Die dünnflüssige Dichtungsmasse verteilt sich regelmäßig über die
ganze Länge :des Hohlraumes 30, während das Wasser gleichmäßig durch das Innere
der Röhre 9 der Bohlen 21, 21 a und 23 ... mit ungerader Zahl, die für die
Einführung des Mörtels nicht gebraucht werden, herausgedrängt wird. Beien Vorrücken
des Mörtels in einen Hohlraum von geringer Höhe, bei welchem der Mörtel das Wasser
vor sich hertreibt, besteht keine Gefahr der Vermischung von Wasser und der Dichtungsmasse.
Man kann mit Sicherheit annehmen, daß .das Wasser dann vollständig aus der Grube
herausgedrängt ist, wenn das flüssige Einfüllmaterial am oberen Ende 10 der Röhre
der Bohlen von ungerader Zahl erscheint. Man schließt dann die Rohre 9 .durch einen
mit einem Schraubengewinde versehenen Stöpsel und man fährt dann mit dem Hochziehen
der Bohlen mit einer geraden Zahl fort (Fi.g.4).
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Die Einführung der dünn angemachten Dichtungsmasse wird in dem Maße
unter Druck fortgesetzt, als im Verlauf .des Hochziehens die Bohlen aus dem Graben
verschwinden. Die Dichtungsmasse wird an dem Ort eingeführt, wo sie sich ablagern
soll, und wenn man unter Druck arbeiten kann, so erfolgt die Injektion faktisch
in einem geschlossenen Raum, und es sind keinerlei Turbulenzerschennungen zu beobachten.
Es ergibt sich infolgedessen eine völlige Kontinuität zwischen der ursprünglich
in den durchgehenden Hohlraum 30 eingegossenen Masse und der in den Abschnitten
33 (Ei.g. 4) eingegossenen Masse unter den Bohlen mit gerader Zahl, die nach Maßgabe
ihres Hochziehens vollkommen geführt werden.
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Wenn die erste Gruppe von Bohlen 22, 24, 26 . . . vollständig herausgezogen
ist, sieht die Bohlengardine wie in, Fig. 5 aus und besteht nur aus Bohlen mit ungerader
Zahl, welche nun in gleicher Weise herausgezogen_ werden (Fig.6), wobei die dünn
angemachte Dichtungsmasse immer durch die Rohre 9 in dem Maße eingeführt wird, als
die Bohlen gezogen werden.
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Soll die Dichtungsmasse in Richtung des Pfeiles F fortgesetzt werden,
so v erblenbt ,die Bohle 29 an ihrem Platz. Sie dient dann als Anschlußbohle für
die nachfolgende Bohlengardine, wodurch es ermöglicht wird, jegliche Unregelmäßigkeiten
zwischen den verschiedeiien Feldern der fortschreitend eingebrachten Dichtungsschürze
zu vermeiden. In gleicher Weise ist die Bohle 21 gemäß Fig. 2 bis 6 schon vor dem
Einrammen der Bohlen 22 ... 29 an ihrem Platz.
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Main -kann wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel jeweils eine Bohle
21 mit einem Rohr 9 (Feg. 3) und eine einfache Bohle 21 a ohne Rohr (Feg. 3) zusammennehmen.
Die beiden Bohlen werden beim Hochziehen wie ,eine einzige Bohle behandelt. So
setzen
sich die Hohlbohlen im Ausführungsbeispiel aus einer Bohle mit einem Rohr g (links)
und einer einfachen Bohle ohne Rohr 9 und ohne Füllöffnung 8 (rechts) zusammen.
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Es ist zu vermerken, daß das Hochziehen der Hohlbohlen in zwei oder
mehreren Gruppen einerseits die Verwendung eines schwächeren Baugerüstes und auch
das Auseinandernehmen der aneinanderliegenden Bohlen am Ort in einfacher Weise ermöglicht.