DE1101357B - Maschine zum Beschneiden von Buchbloecken auf drei Seiten - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Beschneiden von Buchblöcken auf drei Seiten, mit einem um eine vertikale Drehachse rotierenden, von einem brückenförmigen Ständer überragten Drehtisch, auf welchem die mit mehreren zueinander parallelen Messern zu beschneidenden vier Buchblöcke festklemmbar sind.

Es sind bereits Schneidmaschinen mit einem Drehtisch bekanntgeworden, auf welchen vier zu beschneidende Stapel aufgelegt und festgeklemmt werden. Es sind dabei zwei parallele Messer vorhanden, von denen das eine je einer der beiden Schmalseiten von verschiedenen Stapeln zugeordnet ist, während das andere Messer mit der dem Buchrücken gegenüberliegenden Seite eines dritten Stapels zusammenwirkt. An einem Schneidvorgang sind somit jeweils drei Stapel beteiligt, so daß zum Einlegen und Herausnehmen der Stapel nur die Zeit zwischen einer einzigen Teildrehung zur Verfügung steht. Bei Formatänderungen ist es deshalb notwendig, den Drehtisch relativ zum Ständer zu verschieben, was einen komplizierten Maschinenaufbau ergibt.

Es sind ferner Maschinen bekannt, bei denen drei Messer vorhanden sind, von denen zwei beidseitig und parallel zu einer Durchmesserlinie des Drehtisches verlaufen. Das dritte parallele Messer ist von den beiden andern in Querrichtung distanziert. Dies bedingt jedoch einen Abstand zwischen den äußersten Messern, der wesentlich größer ist als der Abstand der beiden zu beschneidenden Parallelseiten des Buchblockes. Da die Durchbiegung des Ständers mit der dritten Potenz des gegenseitigen Abstandes der Abstützstellen zunimmt, bedingt dies einen sehr stark dimensionierten Ständer, um einen gegebenen Messerdruck aufnehmen zu können.

Es sind außerdem bereits Schneideinrichtungen bekannt, bei denen das Schneidmesser über zwei Blöcke reicht.

Die erfindungsgemäße Maschine ist dadurch gekennzeichnet, daß zwei Messer im Abstand der zu beschneidenden Parallelseiten vorhanden sind und das bezüglich der Drehtischachse äußere Schneidmesser in an sich bekannter Weise über zwei Blöcke reicht, das innere Schneidmesser dagegen vor der zum äußeren Schneidmesser rechtwinkligen, durch die Drehtischachse gehenden Linie endigt. Dadurch ist es möglich, einerseits für das Einlegen und Entfernen der Blöcke zwei Teildrehungen des Drehtisches zur Verfugung zu haben und anderseits die Distanz der Messer auf den Abstand der beiden zu beschneidenden Parallelseiten zu reduzieren, wodurch die Maschine leichter und einfacher gebaut werden kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

Maschine zum Beschneiden
von Buchblöcken auf drei Seiten

Anmelder:

Josef Hunkeler, Wikon (Schweiz)

Vertreter: Dipl.-Ing. H. Begrich, Patentanwalt,
ίο Regensburg, Lessingstr. 10

Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 11. April 1958

Hans von Rüti, Wikon (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden

Fig. 1 ist eine perspektivische Gesamtansicht der Maschine;

Fig. 2 ist ein Vertikalschnitt durch die Maschine entlang der Linie H-II in Fig. 5;

Fig. 3 stellt einen Vertikalschnitt durch die Maschine dar entlang der Linie IH-III in Fig.5;

Fig. 4 zeigt einen zu Fig. 3 parallelen Vertikalschnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 5;

Fig. 5 ist ein Horizontalschnitt durch die Maschine entlang der Linie V-V in Fig. 3;

Fig. 6 zeigt ein Detail der Maschine in Form eines Schnittes nach der Linie VI-VI in Fig. 3.

Die Maschine weist einen Gehäuseunterteil 1 auf, in welchem ein horizontaler Drehtisch 2 gelagert ist. Im Ständer 3, welcher den Drehtisch 2 brückenförmig überragt, sind zwei Schneidmesser 4, 5 gehalten. Diese beiden Schneidmesser 4, 5 sind parallel zueinander angeordnet, und ihre gegenseitige Distanz ist durch ein Handrad 6 einstellbar. Das bezüglich der Drehtischachse innere Messer 5 ist nur etwa halb so lang wie das äußere Messer 4. Das innere Schneidmesser 5 endigt daher von der zum äußeren Schneidmesser 4 rechtwinkligen, durch die Drehachse des Drehtisches 2 gehenden Linie. Beide sind an Messerbalken 7, 8 befestigt und können von einer Welle 9 aus über Hebel 10, 11, 14, 15 gemeinsam in der Höhe verstellt werden. Die Schwenkbewegung des zweiarmigen Hebels 10 wird von einem hydraulischen Zylinder 12 bewirkt, in welchem ein Kolben gleitbar gelagert ist, der die Bewegung über ein längenverstellbares Gestänge 13 auf den Hebel 10 überträgt. Die Erzeugung des notwendigen Öldruckes erfolgt durch ein Pumpenaggregat 16 im Fuße des Gehäuseunterteiles.

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Die Drehbewegung des Drehtisches 2 erfolgt durch einen Antriebsmotor 17, der mit einem stufenlos regulierbaren Getriebe 18 zusammengebaut ist. Das Kegelrad 19 ist dabei mit einem Zahnrad 20 im Eingriff, das mit einer senkrecht stehenden Welle 21 fest verbunden ist. Auf dieser Welle 21 sitzt ein Zahnradsegment 22, das zeitweise im Eingriff mit dem Stirnrad 23 kommt, welches mit der senkrecht stehenden Drehtisch-Welle 24 starr verbunden ist. Auider Welle 21 sitzt ferner noch eine Steuertrommel 25, welche durch ihre Steuerkurve ίο einen Arretierungsbolzen 26 jeweils in und außer Eingriff mit einer von vier Bohrungen 27 im Drehtisch 2 bringt und dadurch eine genaue Fixierung desselben während des Schneidvorganges bewirkt. Die mit der Welle 21 verbundene Exzenterplatte 31 greift in eine von vier Ausnehmungen 36 des Stirnrades 23 ein und bewirkt dadurch eine Grobarretierung des Drehtisches 2. Mit dem Zahnrad 20 ist ferner ein Antriebsrad 28 für die Steuerwalze 29 mit den Steuernocken 30 für die elektrische, hydraulische und pneumatische Steuerung verbunden.

Auf dem Drehtisch 2 sind vier Klemmvorrichtungen 32 vorhanden, die in Schlittenführungen 33 durch Spindeln 34 gemeinsam in der Drehtischebene verschoben werden können, indem die Kegelradwelle 33 verdreht wird, um eine Anpassung an verschiedene Schnittformate zu ermöglichen. Diese Klemmvorrichtung 32 dient dazu, die Buchblöcke 47 auf dem Drehtisch 2 festzuklemmen. Die Klemmung erfolgt dabei durch ein System von Hebeln 37, 38, welche auf eine Klemmplatte 39 einwirken, die beim Senken auf die Buchblöcke 47 drücken. Die Klemmung und Lösung erfolgt automatisch in Abhängigkeit der Verdrehung des Drehtisches, und zwar wird die mit dem Hebel 37 zusammenwirkende Rolle 40 kurz vor der Verdrehung des Drehtisches durch einen hydraulisch anhebbaren Teller 41 entgegen dem Druck der Feder 42 nach oben gepreßt, so daß die Rolle 40 bei der anschließenden Drehung des Drehtisches auf den Ringflansch 43 aufläuft und von diesem über einen Drehbereich von etwa 180° festgehalten wird.

Im Gehäuseunterteil 1 befindet sich ferner ein Kompressor 44 zur Erzeugung von Druckluft, welche unter anderem für die Entfernung der anfallenden Abfälle verwendet wird. Neben dem Drehtisch 2 ist ein Schaltpult 45 angeordnet, welches der Steuerung der Maschine dient.

Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende: Ein unbeschnittener Buchblock wird an der Stellet von Hand auf den Drehtisch gelegt und anschließend durch die Klemmplatte 39 festgeklemmt. Hierauf erfolgt eine Drehung des Drehtisches um 90° in Richtung des Pfeiles 46, so daß dieser Buchblock 47 an die Stelle B gelangt. In dieser Stellung erfolgt der gleichzeitige Beschnitt der beiden parallelen Seiten des Buchblocks 47 durch die beiden Messer 4 und 5, die vom Zylinder 12 angetrieben, miteinander niedergehen und anschließend nach erfolgtem Schnitt wieder hochgehen. Alsdann erfolgt eine weitere Teildrehung des Drehtisches um 90°, so daß der erwähnte Buchblock 47 die Stellung C erreicht. In dieser Lage wird die dem Rücken des Buchblockes gegenüberliegende, parallele Seite beschnitten, und zwar ebenfalls durch das Messer 4, das somit über zwei Blöcke reicht. Nach einer weiteren Drehung des Drehtisches um 90° gelangt der auf drei Seiten fertig beschnittene Buchblock schließlich an die Stelle D, von wo er von Hand entfernt wird. Dadurch, daß das Messer 4 eine solche Länge hat, daß es gleichzeitig die dem Buchrücken gegenüberliegende Seite und eine rechtwinklig zu dieser verlaufende Seite beschneidet und außerdem durch ein zweites Messer 5 gleichzeitig die dritte Seite des Buchblockes beschnitten wird, ist nur eine sehr kurze Bearbeitungszeit für das Beschneiden eines Buchblockes erforderlich. Da nach jeder Teildrehung des Drehtisches 2 ein Buchblock eingelegt bzw. fertig beschnitten herausgenommen werden kann, läßt sich ein fortlaufender Arbeitsablauf und eine hohe Produktion erreichen.

Da der Schneidvorgang auf der der Bedienungsseite der Maschine gegenüberliegenden Seite erfolgt, ist die Unfallgefahr gering, da die Messer normalerweise außerhalb des Bereiches der Hände des Bedienungspersonals liegen.

Es wäre selbstverständlich denkbar, daß sich der Drehtisch 2 in der entgegengesetzten Richtung drehen_ würde, wobei die Bearbeitungsreihenfolge umgekehrt sein würde.

Die über das Patentbegehren hinausgehenden Teile der Beschreibung dienen nur zur Erläuterung und sind nicht Gegenstand der Erfindung.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Maschine zum Beschneiden von Buchblöcken auf drei Seiten, mit einem um eine vertikale Drehachse rotierenden, von einem brückenförmigen Ständer überragten Drehtisch, auf welchem die mit mehreren zueinander parallelen Messern zu beschneidenden vier Buchblöcke festklemmbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Messer im Abstand der zu beschneidenden Parallelseiten vorhanden sind und das bezüglich der Drehtischachse äußere Schneidmesser in an sich bekannter Weise über zwei Blöcke reicht, das innere Schneidmesser dagegen vor der zum äußeren Schneidmesser rechtwinkligen, durch die Drehtischachse gehenden Linie endigt.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 581327, 220 655, 202 498;
   . USA.-Patentschriften Nr, 996 327, 894 402.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 103 529/6 2.61