DE110012C - - Google Patents
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- DE110012C DE110012C DENDAT110012D DE110012DC DE110012C DE 110012 C DE110012 C DE 110012C DE NDAT110012 D DENDAT110012 D DE NDAT110012D DE 110012D C DE110012D C DE 110012DC DE 110012 C DE110012 C DE 110012C
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/16—Halogen-containing compounds
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Organic Chemistry (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE -©£■
Vorliegende Erfindung betrifft eine aus Cellulose (Leinen, Hanf, Baumwolle etc.) hergestellte Masse, welche im festen, plastischen
oder gelösten Zustande angewendet werden kann und sich wesentlich von ähnlichen
Produkten unterscheidet, welche durch die Patentschriften 17026, 93797, 45131 und.
40373 bekannt geworden sind. Die vorliegende Masse hat den ganz besonderen Vortheil,
unverbrennlich zu sein; sie kann sowohl im festen als auch im plastischen Zustande erhalten werden; im flüssigen Zustande liefert
sie ein Ueberzugsmaterial für Celluloid und andere ähnliche Produkte, um deren Entzündbarkeit
abzuschwächen oder aufzuheben.
Im Nachstehenden ist die Herstellung dieses Produktes näher erläutert.
Man bringt 3 kg Cellulose in eine auf 300 erwärmte Säuremischung, bestehend aus ungefähr
60 kg Schwefelsäure von 66° B. und ungefähr 20 kg Salpetersäure vom specifischen
Gewicht 1,32; man läfst hierauf ungefähr
2 Stunden stehen, anstatt, wie bei dem gebräuchlichen Verfahren, 1J2 Stunde.
Nachdem die Säure gröfstentheils entfernt
ist, bringt man die so erhaltene Nitrocellulose in einen Papierholländer oder dergl., wo sie
fein zerkleinert und mit Soda und Wasser gewaschen wird. Nach dem Auswaschen der
Soda wird die Nitrocellulose in ein Bleichgefäfs gebracht und mit einer Lösung von
Kaliumpermanganat behandelt, was den Zweck hat, eventuelle Verunreinigungen zu zerstören.
Man wäscht nach einstündiger Einwirkungsdauer die Nitrocellulose mit Wasser aus und
setzt alsdann eine wässerige Lösung von schwefliger Säure zu. Die aus dieser Flüssigkeit
genommene Nitrocellulose läfst man nach dem Abtropfen 24 Stunden stehen, worauf
man sie so weit abprefst, dafs sie nur noch ungefähr 5OpCt1 Feuchtigkeit enthält.
Die Zerkleinerung und Mischung mit anderen Zusätzen wird in dfei Abschnitten in geeigneten
Mühlen vollzogen.
Im ersten Abschnitt fügt
man nur 10 bis 15 pCt. Kampher und Naphtalin
zu. Hierauf erfolgt die Zugabe von 10 bis 15 pCt. getrockneten Albumins (Eieroder
Blutalbumin). Falls . ein transparentes Produkt erhalten werden soll, vermischt man
die Masse mit 10 bis 15 pCt. pulverförmigem
Glimmer.
Ein halbdurchscheinendes Produkt erhält man dagegen, wenn man 10 bis 15 pCt. Alaun
und Asbest in Pulverform zusetzt. Im dritten Abschnitt wird die Masse je nach dem gewünschten
Farbenton mit geeigneten Farben versetzt.
Nachdem man die so erzeugte Mischung in dünne Kuchen oder Plättchen unter einem
hydraulischen Druck von ungefähr 150 kg pro qcm geformt hat, zerkleinert man diese Plättchen
und feuchtet sie mit ungefähr 20 pCt. Alkohol von 96° an, hierzu setzt man 10 pCt.
einer auf folgende Weise erhaltenen Mischung:
Aetheriscb.es OeI und Vaselinöl werden in
Essigäther gelöst und mit 20 bis 25 pCt. Zinkchloridlösung von 450 und mit 5 bis 10 pCt.
weifser Gelatine versetzt.
Diese Paste wird vor ihrer Anwendung in einem geschlossenen Behälter 24 Stunden sich
selbst überlassen.
Die Verwendung einer solchen Paste als Zu-
satz zur Nitrocellulose ist von grofser Wichtigkeit.
Wenn eine Lösung von Nitrocellulose und Kampher (Celluloid) direct mit Chlorzink
versetzt wird, findet eine Einwirkung des Chlorzinks auf den Kampher statt, so dafs die
Eigenschaften des letzteren wesentlich verändert werden. Die Folge davon ist eine Zersetzung
des Celluloids, das dadurch spröde und brüchig
-;Wir.d dagegen das Chlprzink in Form der
man erHaU-ein-UTteWziifndliches Produkt, welches
alle Eigenschaften des gewöhnlichen Celluloids besitzt.
... Dieses Produkt wird in 5 bis 10 kg schweren Stücken zwischen zwei geheizten Walzen zu
i'ö mm starken Platten ausgewalzt.
Um die Masse dicht zu machen, d. h. sie compact und homogen zu erhalten, wird sie
in gebräuchlicher Weise in mit Wassercirculation versehenen Dampfpressen geprefst, wie
solche auch zur Verdichtung des gewöhnlichen Celluloids benutzt werden.
Das Zerschneiden des neuen Produkts in mehr oder weniger dünne Blätter wird mit
Hülfe von Hobel- oder Schneidemaschinen von bekannter Construction ausgeführt.
Die wichtigste Eigenschaft des neuen Produkts ist die Unentzündbarkeit; diese Eigenschaft
wird durch die Zuführung der chlorzinkhaltigen Paste unter den oben angeführten Bedingungen erreicht. Die Masse besitzt im
Uebrigen alle vorteilhaften Eigenschaften der Celluloseprodukte, wie des Celluloids, Xylonits
etc. Man kann durch Abänderung der Mengenverhältnisse der einzelnen Bestandtheile dem
nach vorliegender Erfindung hergestellten Produkt eine grofse und dauernde Weichheit oder
auch; nach Wunsch Härte verleihen; es ist deshalb gleich dem Celluloid zur Herstellung
von Kragen, Manschetten und anderen Wäscheartikeln verwendbar. Die. neue Masse kann
auch zur Herstellung von wasserdichten Geweben, von Gegenständen der Kunsttischlerei,
von künstlichen Blättern und Blumen dienen; ebenso ist sie für elektrische Zwecke und dergl.
verwendbar.
Dieses neue Produkt läfs sich aufserdem für eine ganze Menge Zwecke benutzen, für welche
das Celluloid und ähnliche Produkte wegen ihrer Entzündlichkeit nicht verwendet werden
konnten.
Die flüssige Masse bildet einen unentzündlichen Cellulosefirnifs, mit welchem man auf beliebige
Weise Celluloid und andere ähnliche Produkte überziehen kann, um dieselben unentzündbar
zu machen.
Um dies zu erreichen, kann man auch so verfahren, dafs man gewöhnliches Celluloid
der Einwirkung von Dämpfen der krystallisirten Essigsäure unterwirft und darauf dasselbe in
die oben beschriebene flüssige Masse eintaucht.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von unverbrennlichem
Celluloid, dadurch gekennzeichnet, dafs Nitrocellulose und Kampher mit einer Paste gemischt werden, welche aus ätherischem
OeI, Vaselinöl, Essigäther, Chlorzink und Gelatine besteht, worauf die
Masse entweder in flüssigem Zustande zum Ueberziehen von Gegenständen aus Celluloid
oder anderem Material benutzt oder getrocknet und wie Celluloid weiter verarbeitet
wird.
2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Zusatz
von Albumin, Glimmer, Alaun und Asbest zur Celluloidmasse.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE110012C true DE110012C (de) |
Family
ID=379854
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT110012D Active DE110012C (de) |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE110012C (de) |
-
0
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