DE1099109B - Verhinderung des Absetzens von Pigmenten und anderen Fuellstoffen in UEberzugsmitteln, vorzugsweise in solchen mit polaren Loesungsmitteln - Google Patents

Verhinderung des Absetzens von Pigmenten und anderen Fuellstoffen in UEberzugsmitteln, vorzugsweise in solchen mit polaren Loesungsmitteln

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DE1099109B
DE1099109B DEB46373A DEB0046373A DE1099109B DE 1099109 B DE1099109 B DE 1099109B DE B46373 A DEB46373 A DE B46373A DE B0046373 A DEB0046373 A DE B0046373A DE 1099109 B DE1099109 B DE 1099109B
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salts
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Dipl-Chem Dr Emil Dreher
Dipl-Chem Dr Fritz Raeck
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Byk Gulden Lomberg Chemische Fabrik GmbH
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Description

  • Verhinderung des Absetzens von Pigmenten und anderen Füllstoffen in Uberzugsmitteln, vorzugsweise in solchen mit polaren Lösungsmitteln Die Erfindung betrifft die Verwendung von in organischen Lösungsmitteln löslichen Salzen von Phosphorsäuren mit wasserunlöslichen tertiären Aninen in Mengen von 0,1 bis 0,70/" bezogen auf den Feststoffgehalt, als Mittel zur Verhinderung des Absetzens von Pigmenten und anderen Füllstoffen in Überzugsmitteln, vorzugsweise in solchen mit polaren Lösungsmitteln.
  • Lackfarben und andere pigmentierte filmbildende Kunststofflösungen, Emulsionen und Dispensionen zeigen bekanntlich häufig den Nachteil, daß sich die Pigmente und die anderen Füllstoffe beim Lagern absetzen, wodurch die Verarbeitung der genannten Stoffe naturgemäß sehr erschwert wird. Zur Verhinderung des Absetzens wurden daher schon viele Schwebemittel der verschiedensten chemischen Zusammensetzung vorgeschlagen, vor allem Metallsulfonate und andere anionische oder kationische oberflächenaktive Verbindungen. Abgesehen davon, daß diese Verbindungen bisweilen die Eigenschaften des erhaltenen Filmes nachteilig beeinflussen-sie vermindern z. B. die Filmfestigkeit, Haftung, Lichtechtheit und Unempfindlichkeit gegenüber Wasser -, wirken bei Systemen mit vorherrschend polaren Lösungsmitteln, wie Alkoholen, Estern und Ketonen, die meisten der bekannten Verbindungen nur ungenügend.
  • Gemäß dem Stand der Technik werden z. B. Salze organischer Amine mit Fettsäuren verwendet, die ihre absetzverhindernde Wirkung, vornehmlich. in Gegenwart gewisser Mengen Wasser, entfalten. Um aber die erforderlichen Mengen Wasser in ein solch weitgehend hydrophobes Lacksystem einarbeiten zu können, ist wiederum ein Lösungsvermittler, wie niedere Alkohole oder Ketone, erforderlich, was in technischer Hinsicht zweifellos unbefriedigend ist. Außerdem werden in Gegenwart stärker basischer Pigmente, z. B. Kalk, die Amine in Freiheit gesetzt, so daß sich die niedersiedenden Amine, z. B. das angeführte Ammoniak und Äthylendiamin, in sehr merklichemMaße verflüchtigen. Hierdurch wird dieZusammensetzung eines Lackes erheblich verändert.
  • Die an anderer Stelle beschriebenen Salze von Aminen mit Sulfonsäuren der verschiedensten Art sollen neben einer guten absetzverhindernden Wirkung vor allem auch die bekanntermaßen durch Sulfonate verursachte Unterrostung verhüten. Diese Aminsalze sind jedoch in basischen Lacksystemen nicht brauchbar, da sich hierin zumindest die niedersiedenden Amine, wie Ammoniak, Athylamin, Diäthylamin, Triäthylamin, Butylamin, mehr oder weniger schnell verflüchtigen und die Zusammensetzung des Lackes verändern, wobei vor allen Dingen nunmehr die allgemein durch Sulfonate verursachte Unterrostung eintritt, weil die vor diesem Nachteil schützende Salzbildung mit Aminen nicht mehr gegeben ist.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden Salze wasserunlöslicher tertiärer Amine mit Phosphorsäuren dagegen erleiden in basischen Lacksystemen zwar auch eine Zersetzung, jedoch ist die Flüchtigkeit der in Freiheit gesetzten Amine infolge ihres hohen Siedepunktes so gering, daß solche Lacke für lange Zeit ohne merkliche Nachteile haltbar sind. Keinesfalls aber rufen phosphorsaure Salze irgendwelcher Art Unterrostung hervor; im Gegenteil werden Phosphorsäuren und deren Salze üblicherweise als Grundierungs- und Rostschutzmittel für Metalle verwendet.
  • Besonders vorteilhaft ist es, daß man mit einem sehr geringen Gehalt der erfindungsgemäßen Salze, nämlich mit 0,1 bis 0,70/" bezogen auf den Feststoffgehalt des Systems, das Absetzen auch bei monatelangem Lagern -je nach Art des Lackes - entweder völlig verhindern, oder zumindest so weit einschränken kann, daß nur ein geringer, jederzeit leicht aufrührbarer Bodensatz entsteht.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden Salze der Phosphorsäuren enthalten als basische Komponente wasserunlösliche tertiäre Amine, wie Dimethylanilin, Dimethylcyclohexylamin, Tributylamin usw. Durch Variieren der zugesetzten Menge an Amin kann man - j e nach Bedarf-primäre, sekundäre oder Gemische aus primären und sekundären Phosphaten herstellen, was bei Verwendung von sauren oder basischen Pigmenten bisweilen für die Stabilität des Systems von Bedeutung ist.
  • Von großer Bedeutung ist auch die Tatsache, daß die erfindungsgemäß zu verwendenden Salze in organischen Lösungsmitteln ohne weiteres löslich sind und somit die Herstellung praktisch wasserfreier, leicht verarbeitbarer und dosierbarer sowie lager- und kältebeständiger Lackhilfsmittel mit hohem Wirkstoffgehalt möglich ist. Die Wasserfreiheit der Salze bewirkt, daß die eingangs erwähnten Nachteile bei Überzügen, die aus Überzugsmitteln mit einem Gehalt an den erfindungsgemäß zu verwendenden Salzen hergestellt sind, nicht in. Erscheinung treten. Im Gegensatz zu vielen anderen Schwebemitteln kann auch bei Veränderungen des Filmes durch äußere Einflüsse keine Schädigung des metallischen Untergrundes eintreten, da die Phosphorsäure selbst im feuchtenMedium vor Unterrostung schützt: Die erfindungsgemäß zu verwendenden Stoffe können insbesondere im Bereich der Nitro- und Nitrokombinationslacke, der Spritzlacke, der säurehärtenden Lacke, der Lacke auf Basis von ester- und ketonlöslichen Polymerisationskunststoffen und der.Lacke auf Basis von Additionspolymerisaten verwendet werden. Bei der Verhütung des Absetzens der Feststoffe in Überzugsmitteln auf der Basis von anderen Kunststofflösungen und Dispersionen mit polaren Lösungsmitteln sind die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen ebenfalls vorteilhaft. Beispiel 1 190,5 kg Dimethylcyclohexylamin werden unter Rühren in einem Gemisch von 130 kg Butanol, 30 kg Holzterpentinöl und 111,6 kg Xylol gelöst; hierauf läßt man -unter Rühren und Kühlen langsam 115,3 kg Orthophosphorsäure einfließen und rührt 2 bis 3 Stunden nach, wobei sich das Gemisch auf. Zimmertemperatur abkühlt. Man erhält so in hier nicht beanspruchter Weise eine etwa 50°/,ige Lösung eines Gemisches von Mono- und Di-(dimethylcyclohexylami_n)-phosphat. 0,5 °/a dieser Lösung werden einer pigmentierten Grundierung, die aus 21 Gewichtsteilen Chromgelb, 21 Gewichtsteilen Schwerspat, 5,3 Gewichtsteilen Titandioxyd und 52,7 Gewichtsteilen Nitroklarlack besteht, zugesetzt. Mit einem Gemisch von 10 Gewichtsteilen Butylacetat, 25 Gewichtsteilen Äthylacetat, 2 Gewichtsteilen Butanol, 4 Gewichtsteilen Äthanol, 4 Gewichtsteilen Xylol und 8 Gewichtsteilen Toluol wird auf eine Viskosität von 50 sec/20° C (Auslaufbecher mit einer 4mm-Düse) eingestellt. Es tritt auch nach monatelangem Lagern kein Absetzen der Pigmente ein, während ohne Zusatz des Schwebemittels sich schon nach kurzer Zeit das Pigmentgemisch in Form eines dicken harten Bodensatzes absetzt.
  • Beispiel 2 In dem im Beispiell angegebenen Gemisch aus Butanol, Holzterpentinöl und Xylol werden 185 kg Tributylamin, wie im Beispiel 1 beschrieben, mit 115,3 kg Orthophsophorsäure in nicht beanspruchter Weise umgesetzt. Es bildet sich eine Lösung von Monotributylaminphosphat, die, in einer Menge von 111/0 zu der im Beispiel l genannten Nitrogrundlackfarbe zugesetzt, ein Absetzen der Pigmente dauerhaft verhindert.
  • Beispiel 3 Entsprechend Beispiel 1 werden 254 kg Dimethylcyclohexylamin mit 115,3 kg Phosphorsäure umgesetzt. Man erhält eine Lösung von Di-(dimethylcyclohexylamin)-phosphat.Hiervon setzt man 0,8 °/o den Suspensionen mit polaren Lösungsmitteln zu. Man erreicht eine dauerhafte Schwebewirkung für die Pigmente. Eine nachträgliche Filmstörung tritt nicht ein.
  • Beispiel 4 370 kg Tributylamin werden in 274 kg Butanol und 274 kg Xylol gelöst und mit 178 kg Pyrophosphorsäure versetzt. Man erhält so in nicht beanspruchter Weise eine etwa 50°/oige LösungvonDi-(tributylamin)-pyrophosphat. Diese setzt man in einer Menge von 0,5 °/o einer Druck-Farbe mit polaren Lösungsmitteln zu. Auch dieses Salz erweist sich als wirkungsvolles Schwebemittel.
  • Es hat sich gezeigt, daß die phosphorsauren Salze von organischen Basen wie Tributylamin und Dimethylcyclohexylamin, nur in Mengen von 0,1 bis 0,7 °/o verwendet werden können. Zwar ergeben auch größere Zusätze dieser Phosphate den Schwebeeffekt; die damit erhaltenen Lacke jedoch weisen mit steigenden Zusätzen von Amin-Phosphaten immer mehr ungünstige Eigenschaften, wie schlechtes Trocknen, Wasserempfindlichkeit, mangelnde Härte und keinen Oberflächenglanz, auf, so daß also nur in dem angegebenen Mengenbereich ein technischer Fortschritt erzielt wird.
  • Folgende Vergleichsversuche lassen dies erkennen. Man geht von einer Grundierung aus, die aus 7 °/o Polyvinylbutyral, 13,2 °/o Zinktetraoxychromat, 4,3 °/o Kreide, 3,10/, Wasser, 50,8 % Isopropanol und 14;0 % Methylisobutylketon hergestellt wurde.
  • A. Obiger Grundierung werden Di-(dimethylcyclohexylamin)-phosphat (= 8 °/o der gemäß Beispiel 1 der Beschreibung erhaltenen 50°/oigen Lösung in einer Mischung von Butanol, Holzterpentinöl und Xylol) zugesetzt. Nach 7 Tagen zeigt die Grundierung keinerlei Absetzen und einen unveränderten Farbton. Nach dem Verstreichen auf Eisengrundlage ergab sich jedoch nach 14 Tagen, daß der Überzug noch nicht hart geworden war und keinerlei Oberflächenglanz besaß.
  • B. Zu einer Grundierung wie oben wurden 7,6 % Di-(dimethylcyclohexylamin)-phosphat (= 15,2 % der im Beispiel 1 der Beschreibung erhaltenen 50°/oigen Lösung) zugesetzt. Nach 7 Tagen konnten keinerlei Absetzen oder sonstige Veränderungen in der Grundierung festgestellt werden. Nach Verstreichen auf Eisengrundlage war die Überzugsschicht nach 14 Tagen noch völlig weich und verformbar, ebenso noch nach 4 Wochen.
  • C. Zu der gleichen Grundierung wurden 15,2 °/Q Di-(dimethylcyclohexylamin)-phosphat (= 30,4 °/o der im Beispiel 1 der Beschreibung erhaltenen 50°/oigen Lösung) zugesetzt. Nach 7 Tagen war die Konsistenz so stark geworden, daß ein Verstreichen sehr erschwert war. Die auf Eisengrundlage erhaltene Schicht war nach 4 Wochen noch nicht trocken. Die Wasserfestigkeit war merklich eingeschränkt.
  • D. Bei Zusatz von 0,5 °/o Di-(dimethylcyclohexyl amin)-phosphat (= 1 °/o der im Beispiel 1 der Beschreibung angegebenen 50°/oigen Lösung) war die hellgelbe Grundierung bei kaum merklichem Bodensatz nach 7 Tagen noch homogen. Auf Eisengrundlage verstrichen war der Überzug bereits nach 2 Tagen völlig trocken und hart; es zeigten sich keine nachteiligen Eigenschaften.
  • E. Nach Zusatz von 10/, Di-(dimethylcyclohexylamin)-phosphat (= 2 °/o der im Beispiel 1 der Beschreibung erhaltenen 50°/oigen Lösung) war die hellgelbe Grundierung nach 7 Tagen völlig homogen und ohne Bodensatz. Auf Eisengrundlage verstrichen, war der Überzug nach 3 Tagen zwar trocken, zeigte jedoch Neigung zur Kraterbildung.
  • F. Nach Zusatz von 0,7 °/o Monotributylaminphosphat (=1,4°/o der im Beispiel 2 der Beschreibung erhaltenen 50°/oigen Lösung) zeigte die Grundierung nach 7 Tagen keinerlei Absetzen oder Inhomogenität. Auf Eisengrundlage verstrichen wurde eine nach 2 Tagen völlig trockene, einwandfreie Überzugsschicht erhalten.
  • G. Setzt man 1 °/o Monotributylaminphosphat (= 2 °/o der im Beispiel 2 der Beschreibung erhaltenen 50°/oigen Lösung) zu, so war nach 7 Tagen die hellgelbe Grundierung einwandfrei und ohne merklichen Bodensatz. Auf Eisengrundlage verstrichen war der Überzug nach 4 Tagen noch nicht völlig trocken und der Oberflächenglanz merklich beeinträchtigt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von in organischen Lösungsmitteln löslichen Salzen von Phosphorsäuren mit wasserunlöslichen tertiären Aminen in Mengen von 0,1 bis 0,7e/0, bezogen auf den Feststoffgehalt, als Mittel zur Verhinderung des Absetzens von Pigmenten und anderen Füllstoffen inÜberzugsmitteln, vorzugsweise in solchen mit polaren Lösungsmitteln. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 717 502, 920144; britische Patentschrift Nr. 732 385.
DEB46373A 1957-10-11 1957-10-11 Verhinderung des Absetzens von Pigmenten und anderen Fuellstoffen in UEberzugsmitteln, vorzugsweise in solchen mit polaren Loesungsmitteln Pending DE1099109B (de)

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