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Wiedergabegerät für stereophonische Schallaufzeichnungen Die Erfindung
betrifft ein Wiedergabegerät für zweikanalige stereophonische Schallaufzeichnungen
auf Schallplatten, Tonbändern od, dgl., das außer der mechanischen Abspieleinrichtung
für die Schallkonserve auch die beiden für die Wiedergabe benötigten Verstärkerkanäle
enthält, an deren Ausgänge zwei Lautsprecher oder Lautsprechergruppen angeschlossen
bzw. anschließbar sind, die gegebenenfalls bei Nichtgebrauch mit dem Wiedergabegerät
zu einer Einheit verbunden werden können. Derartige Wiedergabegeräte sind bekannt,
und es hat sich insbesondere bei tragbaren Geräten in Kofferform als zweckmäßig
erwiesen, die Lautsprecher oder Lautsprechergruppen im abnehmbaren und in zwei Hälften
teilbaren Deckel des Koffers unterzubringen. Eine andere bekannte Bauart verwendet
einen Koffer, der auf seiner Oberseite und auf seiner Unterseite mit je einem abnehmbaren
Deckel versehen ist, wobei jeder Deckel einen Lautsprecher oder eine Lautsprechergruppe
enthält. Gegebenenfalls können in den Deckeln bzw. Deckelhälften außer den Schallwiedergabeeinrichtungen
auch die zugehörigen Verstärker untergebracht sein.
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Es ist bekannt, daß bei der Stereowiedergabe die tiefen Frequenzen,
d. h. die Frequenzen unterhalb etwa 300 Hz, zum räumlichen Schalleindruck nichts
beitragen, so daß es völlig ausreicht, nur die höheren Frequenzen den beiden Lautsprechern
zuzuführen, die in einem gewissen Abstand voneinander aufgestellt werden müssen.
Andererseits ist bei den bekannten Wiedergabegeräten für stereophonischeSchallaufzeichnungen
der eingangs näher bezeichneten Art nachteilig, daß in den Kofferdeckeln oder Deckelhälften
im allgemeinen nur verhältnismäßig kleine Lautsprechersysteme untergebracht werden
können, von denen eine gute Wiedergabe auch der tiefen Töne nicht erwartet werden
darf.
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Man hat auch bereits Stereowiedergabegeräte vorgeschlagen, bei denen
die Möglichkeit besteht, neben den zugehörigen verhältnismäßig leistungsschwachen
Lautsprechern den Anschluß großer Lautsprechersysteme durchzuführen, wobei die erstgenannten
Lautsprecher im wesentlichen nur noch der Höhenabstrahlung dienen sollen. Hierbei
ist nachteilig, daß die Ausgangsleistung der eingebauten Kanalverstärker für eine
wirklich gute Wiedergabe der Tiefen nicht ausreicht.
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Ferner ist es bekannt, in eine Musiktruhe mit leistungsfähigem Verstärker
für die Stereowiedergabe besondere Stereokanalverstärker einzubauen, von denen die
Tiefen mittels einer Weiche abgezweigt und dem Hochleistungsverstärker zugeführt
werden. Die ingangsspannung für den Stereokanalverstärker kann hierbei z. B. von
einem Stereoplattenspieler geliefert werden. Hierbei ist zwar eine ausgezeichnete
Wiedergabe erzielbar, aber es ist von Nachteil, daß die Erweiterung der als vorhanden
unterstellten Musiktruhe auf Stereowiedergabe nur vom Fachmann mit nicht unerheblichem
Arbeitsaufwand durchgeführt werden kann. Die für derartige Zwecke bekannten Stereokanalverstärker
können außerdem nur mit einem Empfänger oder einer Musiktruhe der üblichen Bauart
zusammenarbeiten; eine getrennte Verwendung, losgelöst von diesem Empfänger bzw.
dieser Musiktruhe, ist bei ihnen nicht vorgesehen und jedenfalls nicht ohne weiteres
durchführbar. Wollte man mit ihrer Hilfe ein für sich verwendbares Wiedergabegerät
erstellen, so müßten ein entsprechender Plattenspieler, geeignete NF-Teile undLautsprecher
beschafft und mit den bekannten Verstärkern in geeigneter Weise zusammengebaut werden.
Dies hängt damit zusammen, daß diese Stereozusatzverstärker eben kein Wiedergabegerät
für stereophonische Schallaufzeichnungen darstellen, sondern ausschließlich einen
Zusatz, der in vorhandene Geräte eingebaut werden kann, um sie für die Zwecke der
Stereowiedergabe geeignet zu machen.
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Die obenerwähnten Nachteile lassen sich bei Anwendung der Erfindung
vermeiden, so daß eine erstklassige Wiedergabe über den gesamten Frequenzbereich
erzielbar wird, während andererseits das Wiedergabegerät selbst auch für sich verwendbar
ist. Erreicht wird dies dadurch, daß es erfindungsgemäß in an sich bekannter Weise
mit einer elektrischen Weiche versehen ist, die aus beiden Kanalverstärkern vor
deren Endstufen die Frequenzen unter etwa 300 Hz aussiebt und an einen gesonderten
Tieftonausgang führt, und daß diese Tieftonfrequenzen den Tonabnehmerbuchsen eines
getrennt aufgestellten gesonderten Rundfunkgeräts oder dem Eingang einer hochwertigen
NF-Verstärker- und Lautsprecheranlage zugeleitet sind. Stattet man das Wiedergabegerät
in dieser Weise aus, so brauchen die im Deckel untergebrachten
Lautsprecher
nur die höheren Frequenzen gut wiederzugeben, die Kanalverstärker brauchen nur diese
Lautsprecher zu speisen, und die tiefen Frequenzen werden von dem angeschlossenen
Rundfunkgerät od. dgl. mit einer Qualität abgestrahlt, die durch die Güte des betreffenden
Rundfunkgerätes bestimmt wird: Auf alle Fälle wird hierbei die Wiedergabequalität
der gesamten Anlage erheblich verbessert.
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Zweckmäßig ist es, wenn man die Weiche mit einem Schalter versieht,
der in seiner Ruhestellung die Weiche totlegt, in seiner Arbeitsstellung aber wirksam
werden läßt. So kann beispielsweise bei Benutzung des Wiedergabegerätes außerhalb
des Hauses, wo kein zusätzliches Rundfunkgerät zur Verfügung steht, auch eine stereophonische
Schallwiedergabe durchgeführt werden, wobei dann die Qualität nicht über den Wert
hinausgeht, den das Wiedergabegerät als solches aufweist. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn man denTieftonausgang des Wiedergabegerätes mit einer Schaltbuchse
ausstattet, die als Schalter für die Weiche dient.
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Eine beispielhafte Ausführungsform des neuen Wiedergabegerätes ist
in der Zeichnung dargestellt. Das Wiedergabegerät selbst ist ein Plattenspieler
1 in Kofferform, der an seiner Unterseite und an seiner Oberseite mit je einem abnehmbaren
Deckel 2 bzw. 3 ausgerüstet ist. Jeder Deckel enthält einen Lautsprecher und kann
mit einer genügend langen Anschlußschnur an den zugehörigen Kanalverstärker 4 bzw.
5 angeschlossen werden, wobei diese Verstärker im Abspielkoffer 1 untergebracht
sind. Zwischen den beiden, mit den notwendigen Einstellorganen, wie Lautstärke-
und Klangfarbenregler, ausgerüsteten Verstärkern ist eine elektrische Weiche 6 angeordnet,
die dazu dient, aus beiden Kanalverstärkern 4, 5, beispielsweise deren Eingängen,
die Frequenzen unter etwa 300 kHz auszusieben und an einen gesonderten Tieftonausgang
7 zu führen. Mit Hilfe einer entsprechenden Verbindungsleitung 8 können die Buchsen
des Tieftonausgangs 7 mit den Tonabnehmerbuchsen eines Rundfunkgerätes 9 verbunden
werden, das zur Verstärkung und Wiedergabe der tiefen Frequenzen dient. Eine der
Buchsen des Tieftonausgangs 7 ist als Schaltbuchse ausgeführt, die bei eingeführtem
Stecker der Verbindungsleitung 8 die Weiche 6 wirksam werden läßt, so daß die tiefen
Frequenzen ausgesiebt und dem Rundfunkgerät 9 zugeführt werden. Entfernt man den
Stecker der Leitung 8 aus den Tiefton-Ausgangsbuchsen, so kann das Wiedergabegerät
unter Verwendung der Deckellautsprecher 2, 3 in der üblichen Weise für stereophonische
Schallwiedergabe verwendet werden, wobei jedoch die Wiedergabe der tiefen Töne entsprechend
der Größe der in den Deckeln 2, 3 vorgesehenen Lautsprechersysteme von minderer
Qualität ist.