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Vorrichtung zum Zuführen für Eisenbahnschienen zu den Bearbeitungs-
bzw. Lagerfeldern und zu einzelnen Bearbeitungsmaschinen Die Eisenbahnen gehen mehr
und mehr dazu über auf den Strecken die Schienen durch Aneinanderschweißen endlos
zu verlegen.
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Dieses Verfahren, durch das die Stoßstellen an den Schienen entfallen,
stellt sicher, daß der gesamte Oberbau durch die Stöße des rollenden Materials nicht
mehr zusätzlich beansprucht wird, das rollende Material ruhiger läuft und hierdurch
ein erhöhter Fahrkomfort für die Reisenden erreicht wird.
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Darüber hinaus ergibt sich für die Eisenbahnen als kostensparender
Vorteil, daß der Verschleiß des Oberbaues und des rollenden Materials wesentlich
verringert wird.
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Die im Streckenban benötigten Schienen liefern die Gleisläger der
Eisenbahnen oder Privatwerke normalerweise in Standardlängen von 60 oder 120 m -
auch andere Abmessungen können vorkommen -aus. Diese Schienenenden werden auf der
Strecke dann durch Termitschweißung miteinander verbunden, so daß ein endloser Schienenstrang
entsteht. Die Gleisläger ihrerseits erhalten das benötigte Schienenmaterial entweder
als neue Schienen von den Walzwerken in Standardlängen von 30 m oder als Altschienen
mit unterschiedlichen Längen, die aus den Strecken ausgebaut wurden und zum größten
Teil nach einer Aufarbeitung (Nachhobeln des Kopfes, Richten usw.) einer Wiederverwendung
zugeführt werden können.
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Dieses Schienenmaterial wird in den Gleislägern durch Stumpfschweißmaschinen
zusammengeschweißt, und zwar im allgemeinen endlos, um dann auf die im Streckenbau
üblichen Normallängen von 60 oder 120 m (oder sonstige eventuell benötigte Speziallängen)
in der anschließenden Bearbeitung wieder zugeschnitten zu werden.
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Der Längstransport der während der einzelnen Arbeitsoperationen verschieden
langen Schienen erfolgt gewöhnlich mittels Rollenbahnen, die mit losen und motorgetriebenen
Rollen bestückt sind. Die Steuerung der motorgetriebenen Antriebsrollen, die zur
Erhöhung ihrer Griffigkeit vielfach eine geriffelte Antriebstrommeloberfläche besitzen,
kann von Befehlsstellen aus geschehen.
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Da die Gleislager die im einzelnen erforderlichen Arbeitsgänge wegen
des in der Längsrichtung nicht unbegrenzt zur Verfügung stehenden Platzes nicht
nur im Längstransport hintereinander erledigen können, ist es notwendig, die Schienen
auch seitlich in Bearbeitungsfelder abzudrücken und von dort aus, wiederum nach
Erledigung des jeweiligen Arbeitstaktes, im Längs- oder Quertransport zum nächsten
Bearbeitungsvorgang oder am Schluß der Bearbeitung in die Lager- oder Versandfelder
zu transportieren.
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Die für den Längstransport benötigten Rollen-
bahnen sind seit längerer
Zeit bekannt und gebräuchl ich.
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Zum Stande der Technik wird auf folgende Patentschriften verwiesen:
Durch die deutsche Patentschrift 237 907 ist eine Vorrichtung zum Schleppen von
stabförmigem Stückgut für wechselnde Schlepprichtung bekanlltgeworden.
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Zur Bewegung von Walzstäben quer zu ihrer Achse dienen in Walzwerken
in der Regel die sogenannten Schleppzüge, die die auf dem Rollgang anrollenden gewalzten
Stäbe in der Pfeilrichtung auf das sogenannte Warmlager bewegen. Das Fördergut gelangt
schließlich erkaltet auf den Abfuhrrollgang.
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Beim Gegenstand der deutschen Patentschrift 244 054 ist es bekanntgeworden,
zwischen zwei Längsförderern für Walzgut angeordnete Querförderer von einer einzigen
Kommandostelle aus zu steuern.
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Der Gegenstand der deutschen Patentschrift 326 155 befaßt sich mit
einer Vorrichtung zum Befördern der Blöcke vom Ofen zur Walzstraße.
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Es sind auch Schlepperwagen mit Schlepperdaumen bekannt (vgl. die
deutsche Patentschrift 335 806).
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Die deutsche Patentschrift 373 277 befaßt sich mit einer Einrichtung
zum Verschieben langgestreckter eiserner Werkstücke, wie Stäbe od. dgl., deren Kennzeichen
darin besteht, daß zwei oder mehrere Hebel an Triebstangen schwenkbar angeordnet
sind und an der Angriffsstelle fernsteuerbare Elektromagnete besitzen.
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Beim Gegenstand der deutschen Patentschrift 609 532 handelt es sich
um eine Förderanlage zum Zuführen von Schienen zu Bearbeitungseinrichtungen.
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Das Kennzeichen dieser Förderanlage besteht in einer hin- und hergehenden
und zugleich sich hebenden und senkenden Verschiebevorrichtung, die gegenüber einem
Anschlag ausgerichtete und nebeneinandergelegte Schienen einzeln aufnimmt und zwischen
die Klinken einer Fördervorrichtung, während diese stillsteht, einlegt und senkrecht
zu dieser Fördereinrichtung verlaufende, zu je einer Arbeitsstelle oder dem Ablegeplatz
führende Rallgänge besitzt, die in einem derartigen Abstand angeordnet sind, daß
beim Bewegen des Förderers gleichzeitig jedem Rollgang eine Schiene zugeführt wird.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, wie bei den für den Längstransport
eingesetzten Rollenbahnen voii Befehisstellen aus, ohne däß in den Bearbeitungs-
und Lagerfeldern für den Transport Arbeiter notwendig sind, auch den Quertransportgang,
z. B. elektromechanisch, fernzubetätigen.
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Die Schienen sollen also von der einen Rollenbahn auf das Lager-
und Bearbeitungsfeld automatisch abgelegt und von dort wieder aufgenommen und einer
anderen Rollenbahn automatisch zugeführt werden, die dann ihrerseits die - Schienen
zu irgendeiner der vorgesehenen Bearbeitungsvorrichtungen weiter befördert.
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Auch mit den Mitteln der deutschen Patentschrift 904 643 läßt sich
die vorstehende Aufgabe nicht lösen.
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Der Lösungsgedanke, der der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt,
bezieht sich ausschließlich auf eine Vorrichtung zum Zuführen für Eisenbahnschienen
zu Bearbeitungs- bzw. Lagerfeldern und zu einzelnen Bearbeitungsmaschinen. Sie besteht
aus zwei im Abstand verlaufenden Rollenbahnen, die mit losen und motorbetriebenen
Rollen bestückt sind, und aus Schienenquertransporteinrichtungen, die die Schienen
über das Bearbeitungs- oder Lagerfeld oder vermittels der von ihnen beladenen Rollenbahnen
weiter zu den Bearbeitungsmaschinen befördert. Der Erfindungsgedanke besteht darin,
daß jede der in gleichen Abständen zwischen den beiden Rollenbahnen befindlichen
Schienenquertransportvorrichtungen aus zwei unabhängig voneinander angetriebenen,
in einer Führung hin- und herverschiebbarenWagen besteht, deren einer, nämlich der
Abdrückwagen, die Schiene von der zuführenden Rollenbahn bis zu einer Ablegestelle
zwischen den beiden Rollenbahnen schleppt und deren anderer - Abziehwagen - die
Schienen einzeln von dieser Ablegestelle aufnimmt und auf die abführende Rollenbahn
ablegt.
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Die Zeichnung stellt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dar. Es zeigt Fig. 1 die Draufsicht auf die beiden für den Längs transport der Schiene
bestimmten Rollenbahnen und das zwischen ihnen liegende Bearbeitungs- oder Lagerfeld,
das in einzelne gleichmäßigeAbsohnitte unterteilt ist und wobei jeder Abschnitt
durch eine Quertransporteinrichtung gekennzeichnet ist, Fig. 2 einen Schnitt durch
eine Schienenquertransporteinrichtung mit Abdrückwagen und Abziehwagen, Fig. 3 die
Draufsicht auf Fig. 2 unter Fortfall der Ei senbahnschienen, Fig. 3 a einen Schnitt
durch die Zuführungsvorrichtung mit Abdrückwagen, Fig. 31> die Ansicht des Abdrückwagens
in Pfeilrichtung der Fig. 3 a, Fig. 3 c die Draufsicht auf den Abdrückwagen, Fig.
4 die Seitenansicht der Zuführungsvorrichtung mit Abziehwagen im Schnitt, Fig. 4a
einen Schnitt durch den Abziehwagen in Arbeitsstellung,
Fig. 4b die Vorderansicht
der Zuführungsvorrichtung mit Abziehwagen als Schnitt gemäß der Linie C-D der Fig.
4a.
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In Fig. 1 ist die eine für den Längstransport bestimmte Rollenbahn
I mit 23 bezeichnet, und die andere Rollenbahn II hat die Bezugszahl 24.
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Das von den beiden Rollenbahnen eingeschlossene Bearbeitungs- oder
Lagerfeld ist in die einzelnen Abschnitte A, B, C unterteilt. Jeder Flächenabschnitt
wird durch eine Quertransporteinrichtung 2 begrenzt.
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Diese Abschnitte bzw. die die Abschnitte begrenzenden Quertransporteinrichtungen
haben eine Entfernung voneinander, die je nach den betriebsbedingten Gegebenheiten
verschieden sind. Der Transportweg zwischen den Rollenbahnen 23, 24 richtet sich
jeweils nach den örtlichen Verhältnissen und kann beliebig lang sein.
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Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß über jeder Schienenquertransporteinrichtung
2 sich eine Schienengleitbahn 22 befindet, auf der die Schienen entlanggleiten können.
Jede Schienenquertransporteinrichtung besitzt eine Abdrückvorrichtung 1 a und eine
Abziebeinheit 7.
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Sowohl die Abdrückvorrichtung la als auch die Abzieheinheit 7 werden
von einer gemeinschaftlichen Kette 17 betätigt (s. Fig. 2 und 3). Mittels des Motors
16 (Fig. 3) wird das Kettenrad 19 angetrieben, das unmittelbar auf der Welle des
Motors 16 sitzt.
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Die Kette 17 wird über das Kettenumlenkrad 20 geführt. Die Kette 17
kann durch die Kettenspannvorrichtung 21 gespannt werden. Zu beiden Seiten der Kette
17 sitzen die Kettennocken 6 und 6a. Diese Nocken 6 bzw. 6a greifen in die ihnen
zugeordneten Aussparungen der Quertransporteinrichtung ein, und zwar die Nocken
6 in die Ausnehmungen 13 des Abdrückwagens la und die Nocken 6 a in die Ausnehmungen
13 a des Abziehwagens 7.
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Sobald sich eine Schiene auf den Rollen 23 der Rollenbahn I befindet,
wird der Motor 16 in Tätigkeit gesetzt. Damit wird die Kette 17 mit ihren Nocken
6 den Abdrückwagen verschieben, wie das in Fig. 2 dargestellt ist. Durch das Eingreifen
der Nocken 6 in die Ausnehmungen 13 wird der Abdrückwagen nach links bewegt. Währenddessen
gehen die Nocken 6a an an den Ausnehmungen 13 a des Abziehwagens vorbei und lassen
den Abziehwagen 7 in der in Fig. 2 gezeichneten Stellung stehen. Auf diese Weise
ist es möglich, zunächst mittels des Motors 16, des Kettenrades 19, der Kette 17
und des Abdrückwagens 1 a die auf der Rollenbahn I ankommenden Schienen auf der
Schienengleitbahn bis zu einer gewünschten Stelle zu befördern, wie das in Fig.
2 dargestellt ist.
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Sowohl der Abdrückwagen als auch der Abziehwagen werden in einer
als Profilrahmen ausgebildeten Führung geführt, wie das aus den Fig. 4b und 3b hervorgeht.
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Der Abdrückwagen la läuft auf Rädern, der Abziehwagen 7 gleichfalls
auf Rädern 7 a. Auf der Achse 5 des Abdrückwagens 1 a ist der Schwenkhebel 4 federnd
gelagert. Sein freies Ende ist mit dem Abdrücknocken 3 versehen. Der Schwenkhebel
4 wird durch Federwirkung in seiner Arbeitsstellung gehalten. Sobald der Kettenantrieb
über Nocken 6 und Mitnehmer 13 den Wagen la nach links verschiebt, ergreift der
Abdrücknocken 3 die auf der Rollenbahn I liegende Schiene und schiebt sie auf das
Lagerfeld ab.
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Für den Fall, daß beim Rücklauf des Abdrückwagens 1 auf der Rollenbahn
I inzwischen eine weitere Schiene eingelaufen ist, wird der Abdrücknocken 3 mit
seinem Schwenkhebel 4 durch diese Schiene entgegen seiner Federwirkung nach abwärts
gedrückt,
so daß der Abdrücknocken 3 unter der Schiene hindurchgleiten kann. Nach dem Unterfahren
der Schiene befindet sich der Abdrücknocken 3 wieder in seiner Ausgangsstellung.
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Im Bedarfsfall können von dem Abdrückwagen la auch bis zu zehn Schienen,
im Paket liegend, abgedrückt werden bzw. auf dem Lagerfeld nachgeschoben werden,
wodurch erreicht wird, daß der Abstand zwischen dem in Ruhestellung befindlichen
Abziehwagen 7 und dem Schienenpaket verkürzt wird. Hierdurch lassen sich die Abziehzeiten
vermindern.
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Soll nun von den auf dem Lager- bzw. Bearbeitungsfeld abgelegten
Schienen eine Schiene auf die Rollenbahn II befördert werden, so wird die Drehrichtung
des Motors 16 umgekehrt. Nunmehr greift das Nockenpaar 6 a, das sich seitlich an
der Kette 17 befindet, in die Ausnehmungen 13a des Abziehwagens und befördern diesen
in Richtung auf die erste auf der Schienengleitbahn lagernde Schiene (s. Fig. 4).
In dem Augenblick, in welchem der Abziehwagen den Abdeckkasten 15 (s. Fig. 4a) verläßt,
richtet sich durch eine Federkraft der Stützhebel 14 auf, wie das in Fig. 4 dargestellt
ist. Dieser Stützhebel 14 legt sich an den Schienenfuß der ersten Schiene an. Sobald
nun durch den Motor 16 der Abziehwagen 7 weiter nach rechts bewegt wird (s. Fig.
4 a), wird durch den auf der Welle 11 (s. Fig. 2) schwenkbar gelagerten Abstützhebel
14 durch die Parallelogrammhebel 9 a und 9b die Tragplattel2 (s. Fig. 3) aufgerichtet,
wie das aus Fig. 4a hervorgeht. Dadurch wird die erste Schiene angehoben. Jetzt
wird die Drehrichtung des Motors 16 wieder umgekehrt, um die auf der Platte 12 sich
befindende Schiene auf die Rollenbahn II zu befördern. In Fig. 4a ist der Augenblick
dargestellt, in dem sich die angehobene Schiene über der Rollenbahn II befindet.
Nachdem die Schiene von der Rollenbahn II abtransportiert ist, kann sich das Spiel
des Abziehwagens 7 wiederholen, bis alle auf der Schienengleitbahn liegenden fertigbearbeiteten
Schienen zur Rollenbahn II befördert worden sind.
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Nach Ablage der Schienen auf der Rollenbahn II, und zwar nacheinander,
wird durch die Weiterbewegung des Abziehwagens 7 nach links der Abziehwagen unter
die Absenkplatte 15 (s. Fig. 4a) gefahren und dadurch in die in Fig. 2 gezeichnete
Lage gedrückt.
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In diesem Zeitpunkt haben die Nocken6a die Ausnehmungen 13a verlassen,
so daß die Kette 17 außer Eingriff mit dem Abziehwagen 7 bleibt.
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Nunmehr können durch Umkehrung der Drehrichtung des Motors 16 und
mittels des Abdrückwagens la wieder Schienen von der Rollenbahn 1 auf die Schienengleitbahn
befördert werden.
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PATENTANSPROCHE: 1. Vorrichtung zum Zuführen von Eisenbahnschienen
zu Bearbeitungs- bzw. Lagerfeldern und zu einzelnen Bearbeitungsmaschinen, bestehend
aus zwei im Abstand verlaufenden Rollenbahnen, die mit losen und motorgetriebenen
Rollen be-
stückt sind, und aus Schienenquertransporteinrichtungen, die die Schienen
über das Bearbeitungs- oder Lagerfeld oder vermittels der von ihnen beladenen Rollenbahn
weiter zu den Bearbeitungsmaschinen befördern, dadurch gekennzeichnet, daß jede
der in gleichen Abständen zwischen den beiden Rollenbahnen (23, 24) befindlichen
Schienenquertransportvorrichtungen (2) aus zwei unabhängig voneinander angetriebenen,
in einer Führung hin- und herverschiebbaren Wagen besteht, deren einer (Abdrückwagen
1 a) die Schiene von der zuführenden Rollenbahn (23) bis zu einer Ablegestelle zwischen
den beiden Rollenbahnen schleppt und deren anderer (Abziehwagen 7) die Schienen
einzeln von dieser Ablegestelle aufnimmt und auf die abführende Rollenbahn (24)
ablegt.