DE1090823B - Herstellung und Gewinnung von Streptozotocin - Google Patents

Herstellung und Gewinnung von Streptozotocin

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DE1090823B
DE1090823B DEU6390A DEU0006390A DE1090823B DE 1090823 B DE1090823 B DE 1090823B DE U6390 A DEU6390 A DE U6390A DE U0006390 A DEU0006390 A DE U0006390A DE 1090823 B DE1090823 B DE 1090823B
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DE
Germany
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streptozotocin
medium
growth
gray
earth
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DEU6390A
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English (en)
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Malcolm Edward Bergy
Clarence Deboer
Alma Dietz
Thomas Eugene Eble
Ross Robert Herr
Leroy Emanuel Johnson
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Pharmacia and Upjohn Co
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Upjohn Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G11/00Antibiotics

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Herstellung und Gewinnung von Streptozotocin Die Erfindung betrifft die Herstellung und Gewinnung von Streptozotocin.
  • Die neue Verbindung ist das Ergebnis von Entwicklungsversuchen mit Streptomyces achromogenes Variante 128. Sie hat die Eigenschaft negativer Beeinflussung des Wachstums verschiedener Organismen, besonders von Bakterien. Sie unterscheidet sich von bekannten antibakteriellen - Mitteln oder Antibioticas durch ihre charakteristischen IR- und UV-Spektren,
    Tabelle I
    Assimilation von Kohlenstoffverbindungen in
    synthetischem Medium
    J. Bact., 56, S. 107 bis 114 (1948)
    Streptomyces achromogenes
    Waksman
    Var.128 Nr.3730
    Kontrolle - (-)
    1. d-Xylose . . . . . . . . . . . . . . -[-
    2. 1-Gummizucker . . . . . . . . -f-
    3. Rhamnose ...... .... -f-
    4. d-Fruchtzücker........
    5. d-Galaktose . . . . . . . . . . -.
    6. d-Traubenzucker ...... -f-
    7. d-Mannose . . . . . .. . . . . . -[-
    8. Maltose ............ -f-
    9. Saccharose . . . . . . . . . . . . (-) (-)
    10. Laktose ..............
    11. Cellobiose ............ (-@-) -f-
    12. Raffinose ............. (-) (-)
    13. Dextrin .............. (-@-)
    14. Inulin ................ (-) (-)
    15. Lösliche Stärke ....... (-@-) -t-
    16. Glycerin ..............
    17. Dulcit ................ (-) (-)
    18. d-Mannit .............
    19. d-Sorbit .............. (-@-)
    20. dl-Inosit .............. (-) (-f-)
    21. Salicin ............... (-f-)
    22. Phenol ............... - -
    23. Kresol................ -
    24. Na-Formiat .......... - (-)
    25. Na-Oxalat . . . . . . . . . . . . - -
    26. Na-Tartrat ........... - (-)
    27. Na-Salicylat .......... - -
    28. Na-Acetat ............
    29. Na-Citrat . .. ...... .. .. (-@-) -E-
    30. Na-Succinat ..........
    Alle Fälle ............ Bei Wachstum an der
    Luft rosa bis grau
    -f- positive Assimilation; -negative Assimilation; (-) leichtes
    Wachstum, keine Assimilation; (-f-) positive Assimilation, nur
    leichtes Wachstum.
    durch ihre typischen Papierchromatogramme, durch ihre antibakterielle Wirksamkeit gegen Staphylokokken- und Proteusorganismen, wogegen sie nicht gegen Sarcina lutea wirkt und keine Querresistenz mit bekannten Antibioticas zeigt, von denen Celesticetin, Neamin, Neomycin B, Neomycin C, Erythromycin, Tetracyclin, Penicillin, Novobiocin, Streptomycin, Streptothricin, Chloramphenicol, Polymyxin, Kanamycin und Carbomycin geprüft wurden.
  • Streptomyces achromogenes Var. 128 ist eine neue Abart eines bekannten Antinomycetes, das aus einem Bodenmuster von unbebautem sandigem Grasland in der Gegend von Blue Rapids, Kansas, isoliert worden ist.
  • Eine lebende Kultur, hier als Streptomyces achromogenes Var. 128 bezeichnet, ist bei der Fermentationsabteilung der Northern Utilization Research Branch, U. S. Department of Agriculture, Peoria, Illinois, niedergelegt worden und der Dauersammlung unter der Bezeichnung NRRL 2697 eingegliedert.
  • Diese neue Abart eines Microorganismus ist deutlich gekennzeichnet durch die Absonderung eines braunen Pigments, sobald es auf feuchtem Nährboden gezüchtet wird, und durch meist gerade Sporenträger, von denen einige offene Schlingen aufweisen. Es ist eine Variante von Streptomyces achromogenes Waksman 3730. Dieser Organismus erzeugt jedoch kein Streptozotocin. Die Verwertung von Kohlenstoffv erbindungen durch Varianten von Streptomyces achromogenes Var. 128 in einem synthetischen Medium wird in der vorstehenden Tabelle I gezeigt. Das Verfahren von Pridham und Gottlieb, J. Bact., 56, S. 107 bis 114 (1948), wurde mit folgenden Abänderungen angewendet: (1) Ein 500-Milliliter-Erlenmeyerkolben mit 100 Milliliter Lösung sterilen Tryptonhefeextrakts wurde von einem Nährboden von Streptomyces achromogenes Var. 128 okuliert, auf einen Wechselschüttler gesetzt und bei 28' C inkubiert.
  • (2) Nach 48 Stunden wurde die obere Schicht abgegossen. Das vegetative Wachstum wurde mit 100 Milliliter sterilem, destilliertem Wasser gewaschen und die obere Schicht wiederum abgegossen. Dann wurden 100 Milliliter steriles destilliertes Wasser zu dem gewaschenen vegetativen Wachstum zugegeben. Die Mischung wurde auf einen Wechselschüttler gesetzt und bei 28' C inkubiert.
  • (3) Nach weiteren 48 Stunden wurde wiederum die Oberschicht abgegossen und das vegetative Wachstum, wie oben beschrieben, gewaschen und 1 Minute in 100 Milliliter destilliertem sterilem Wasser gemischt.
  • (4) Die Agar-Schrägnährböden wurden mit 0,2 Milliliter des gemischten Impfmaterials besät. Tabelle II zeigt das makroskopische Aussehen von Streptomyces achromogenes Var. 128 auf verschiedenen Kulturen in schräggestellten Röhrchen von der Oberseite und von der Unterseite (Rückseite) gesehen. Bestimmte charakteristische Eigenschaften, die es mit Streptomyces achromogenes Waksman 3730 gemeinsam hat, sind in Tabelle II aufgeführt,
    Tabelle II
    Makroskopische Erscheinungsform
    Echtachrome - Objektträger
    Medium Variante 128 Streptomyces achromogenes
    Waksman Nr. 3730
    Oberseite I Rückseite I Oberseite 1 Rückseite
    Bennetts Grau Braun Grau j Braun
    Czapeks Saccharose Grau Braungelb Grau Braungelb
    Maltose-Trypton Grauweiß Braun Grauweiß Braun
    Peptoneisen Kein Wachstum Braun Kein Wachstum Braun
    an der Luft an der Luft
    0,1 % Tyrosin Grauweiß Braun Grau Braun
    Kasein-Stärke Grau Braun Grau Braun
    Streptomyces achromogenes Var. 128 zeigt deutliche Wachstums- und morphologische Eigenschaften, wenn es auf den folgenden Medien gezüchtet wird, wie die nächste Tabelle III zeigt. Die Bestandteile der Medien sind in Gramm pro Liter destilliertes Wasser angegeben. Die Medien behandelt man 15 Minuten lang bei einem DrucI: von 1,05 kg/cm2 und bei 121° C im Autoklav.
  • Kaseinstärke-Agar Kaliumkaseinat 2,0, lösliche Stärke 1,0, K2 H P 04 0,2, Mg S 04 - 7 H2 O 0,2, Fe S 04 - 7 H20 spurenweise, Agar 15,0. Czapeks Saccharose-Agar: NaN 03 2,0, K2 H P O4 1,0, Mg S 04 ' 7 H2 O 0,5, KCl 0,5, Fe S04 - 7H20 0,01, Saccharose 30,0, eingestellt auf einen pH-Wert von 6,6, Agar 15,0. Maltose-Trypton-Agar: Maltose 10,0, Trypton 5,0, K2 H P 04 0,5, Na Cl 0,5, Fe S 04 - 7 H20 spurenweise, Agar 15,0 (Trypton ist ein Pankreatdigest eines Kaseins mit hohem Tryptophangehalt).
  • Bennetts Agar: Hefeextrakt 1,0, Fleischextrakt 1,0, N-Z-Amin A (enzymatischer Digest von Kasein) 2,0, Glukose 10,0, eingestellt auf einen pa-Wert von 7,0, Agar 15,0.
  • Nährstärke-Agar Fleischextrakt 3,0, Pepton (Hydrolysat von tierischem Eiweiß mit niedrigem Molekulargewicht) 5,0, lösliche Stärke 2,0, eingestellt auf einen pÄ Wert von 7,0, Agar 15,0. Peptoneisen-Agar Pepton 15,0, Albumosepepton (Hydrolysat von tierischem Eiweiß mit hohem Molekulargewicht) 5,0, Ferriammoniumcitrat 0,5, Dikaliphosphat 1,0, Natriumthiosulfat 0,08, Agar 15,0. Glukoseasparag in-Agar Glukose 10, Asparagin 0,5, K2 H P O4 0,5, Agar 15, pH-Wert 6,8.
  • Gewöhnliche Gelatine: Gelatine 120. Nährgelatine: Fleischextrakt 3,0, Pepton 5,0, Gelatine 120, eingestellt auf einen pH-Wert von 7,0. Tryptonbrühe: Trypton 1,0, eingestellt auf einen pH-Wert von 7,0.
  • Lackmusmilch Entwässerte Milch, der Lackmuslange zugegeben ist.
  • Stickstoff-Nährbrühe: Fleischextrakt 3,0, Pepton 5,0, K N 03 1,0. Synthetische Stickstoffbrühe: is2H O P4 0,5, Na Cl 0,5, M9S 04 - 7 H2 O 0,2, NaN03 2,0, Glukose 10,0.
  • Kalziummalat-Agar: Kalziummalat 10,0, N H4 Cl 0,5, K2 H P 04 0,5, Medium-pH-Wert von 7,0, Agar 18,0. Tyrosin-Agar Tyrosin 1,0, Agar 15,0;
    Tabelle III
    Charakteristisches Wachstum in verschiedenen Medien, nach 7 Tagen untersucht
    Streptomyces adiromogenes
    Variante 128 I Waksman Nr. 3730
    Einfache Gelatine Graues Wachstum an der Luft, braunes Graues Wachstum an der Luft, braunes
    Pigment, Spuren von Verflüssigung. Pigment, keine Verflüssigung.
    Nährgelatine Kein Wachstum an der Luft, braunes Weißes Wachstum an der Luft, braunes
    Pigment, Spuren von Verflüssigung. Pigment, keine Verflüssigung.
    Stickstoff-Nährbrühe Grauweißes Wachstum an der Luft auf Grauweißes Wachstum an der Luft auf
    der Oberschicht, bräunlichgelbes der Oberschicht, bräunlichgelbes
    Pigment, Reduktion negativ. (*) Pigment, Reduktion negativ.
    Synthetische Stickstoffbrühe Vegetativ. Wachstum-Oberschicht und Vegetativ. Wachstum-Oberschicht und
    durch-,veg flockig, Spuren grauweißen durchweg flockig, Spuren grauweißen
    Wachstums an der Luft, Spur gelbes Wachstums an der Luft, starkes
    Pigment, Reduktion negativ. (*) gelbes Pigment, Reduktion negativ.
    Tryptonbrühe Spuren grauweißen Wachstums an der Spuren grauweißen Wachstums an der
    Luft bei den Kolonien der Oberfläche, Luft bei den Kolonien der Oberfläche,
    gelblichbraunes Pigment. gelblichbraunes Pigment.
    Lackmusmilch Keine Veränderung. Keine Veränderung.
    Tyrosin-Agar Graues Wachstum an der Luft, graue Graues Wachstum an der Luft, graue
    Rückseite, braunes Pigment. Rückseite, rosagelbbraunes Pigment.
    Peptoneisen-Agar Farbloses vegetatives Wachstum, Farbloses vegetatives Wachstum,
    H2 S dunkelt. H2 S dunkelt.
    Kalziummalat-Agar Graues Wachstum an der Luft, graue Grauweißes Wachstum an der Luft,
    Rückseite. grauweiße Rückseite.
    Glukoseasparagin-Agar Grauweißes Wachstum an der Luft, Grauweißes Wachstum an der Luft,
    cremefarbene Rückseite, gelbes cremefarbene Rückseite, gelbes
    Pigment. Pigment.
    Maltosetrypton-Agar Graublaues Wachstum an der Luft, Graublaues Wachstum an der Luft,
    braune Rückseite, braunes Pigment. braune Rückseite, braunes Pigment.
    Bennetts Agar, 18' C Bei Wachstum an der Luft feines Grau- Bei Wachstum an der Luft feines Grau-
    rosa mit Grün schattiert, gelbbraune rosa-cremefarben, gelbbraune Rück-
    Rückseite, gelbbraunes Pigment. seite, gelbbraunes Pigment.
    Bennetts Agar, 24' C Helles grauweißes Wachstum an der Helles grauweißes Wachstum an der
    Luft, gelbbraune Rückseite, Luft, gelbbraune Rückseite,
    gelbbraunes Pigment. gelbbraunes Pigment.
    Bennetts Agar, 28° C Graurosa Wachstum an der Luft, Graurosa Wachstum an der Luft,
    gelbbraune Rückseite, gelbbraunes gelbbraune Rückseite, gelbbraunes
    Pigment. Pigment.
    Bennetts Agar, 37° C Gutes graublaubraungelbes Wachstum Gutes graublaubraungelbes Wachstum
    an der Luft, gelblichbraune Rück- an der Luft, gelblichbraune Rückseite,
    seite, gelblichbraunes Pigment. gelblichbraunes Pigment.
    Bennetts Agar, 55° C Kein Wachstum. Kein Wachstum.
    Czapeks Saccharose-Agar, Spuren eines grauen Wachstums an der Spuren eines grauen Wachstums an der
    18° C Luft, graue Rückseite. Luft, graue Rückseite.
    Czapeks Saccharose-Agar, Wachstum an der Luft von hellem Grau, Wachstum an der Luft von hellem Grau,
    24° C graue Rückseite. graue Rückseite.
    Czapeks Saccharose-Agar, Wachstum an der Luft von hellem Grau, Wachstum an der Luft von hellem Grau,
    28' C graue Rückseite. graue Rückseite.
    Czapeks Saccharose-Agar, Gutes Wachstum an der Luft von Gutes Wachstum an der Luft, grau;
    370 C grauer Farbe, graue Rückseite. graue Rückseite.
    Czapeks Saccharose-Agar, Kein Wachstum. Kein Wachstum.
    550 C
    Kaseinstärke-Agar An der Luft lavendelgraues Wachstum, An der Luft lavendelgraues Wachstum,
    braungelbe Rückseite, Hydrolyse. braungelbe Rückseite, Hydrolyse.
    Nährstärke-Agar Rosaweißes Wachstum an der Luft, Rosaweißes Wachstum an der Luft,
    cremefarbengelbbraune Rückseite, cremefarbengelbbraune Rückseite,
    Hydrolyse. Hydrolyse.
    Alle Beobachtungen nach 7 Tagen Inkubation bei 28°C, falls nicht anders angegeben.
    (*) Auf Nitratreduktion, bei 24 und 48 Stunden untersucht.
    Streptozotocin gewinnt man durch Züchtung von Streptomyces achromogenes Var.128 oder einer seiner Varianten in einem wäßrigen Medium unter submersen aeroben Bedingungen, vorzugsweise auf einem Nährboden mit einem assimilierbaren Kohlehydrat und einer Stickstoffverbindung oder einem proteinhaltigen Material. Es gibt natürlich viele geeignete Medien, doch sind zwecks billiger Herstellung, größtmöglicher Ausbeute und leichter Isolierung bestimmte Nährböden vorzuziehen. Die gegenwärtig bevorzugten Kohlehydratquellen sind Glukose. Dextrin, Melasse, Maismehl (fein oder grob), Stärke (gesiebt oder löslich) sowie Kombinationen aus diesen Stoffen. Andere geeignete Quellen sind Maltose, Galaktose, Mannitol, Sojabohnenöl, tierische und pflanzliche Fette. Bevorzugte Quellen für Stickstoff sind Eiweißquellen wie Baumwollsamenmehl, Sojabohnenmehl, Fischmehl, entöltes Sojabohnenmehl, Pepton und ähnliche. Andere geeignete Quellen sind Erdnußmehl, Brauhefe (getrocknete Hefezellen, die bei der Biergärung anfallen), Mais-Klebermehl, Maisquellwasser, Fischpreßwasser, distiller's soluble, Trypticase, Fleischextrakt, 'NT-Z-Amin A, N-Z-Amin B, der Eiweißspaltung unterzogene Milch- und Eiprodukte. Kombinationen von zwei oder mehr dieser Stickstoffquellen können vorteilhaft verwendet werden.
  • Anorganische Nährsalze, z. B. Salze, die Ione erzeugen, wie Kalium-, Natrium-, Kalziumphosphate oder Sulfate und ähnliche, verleibt man vorteilhaft dem Nährmedium ein. Wirksame Spurenelemente wie Magnesium, Mangan, Zink, Kobalt, Eisen und ähnliche, kann man ebenfalls dem Nährboden zur Züchtung von Streptomyces achromogenes Var.128 beigeben. Diese Spurenelemente gelangen meist als fremde Beimengungen rein zufällig mit den normalen Bestandteilen in das Medium.
  • Die erfindungsgemäßen Medien können zusätzlich auch Vorstufen (precursors) enthalten, um wertvolle Produkte zu erhalten. Zum Beispiel kann man eine assimilierbare Kobaltquelle hinzugeben, falls man Cobalamine (Vitamin Bi. und Vitamin B12 ähnliche Stoffe) gewinnen will, und diese Nebenprodukte können dann nach üblichen Methoden gewonnen werden. In ähnlicher Art kann man auch Steroidvorstufen zugeben, wie Progesteron oder Reichsteins Verbindung S oder S-Acetat, und dann das oxydierte Steroid gewinnen.
  • Eine bevorzugte Methode zur Fermentation von Streptomyces achromogenes Var.128 besteht darin, daß man das Inoculum 48 Stunden unter Brutbedingungen hält (Temperatur 28° C und der okulierte Fermentierstoff die ersten 70 Stunden bei 37° C unter Brutbedingungen gehalten wird, hinterher bei 28° C, bis die fermentierte Brühe zur Verwendung bereit ist.
  • Um höchstes Wachstum und Entwicklung von Streptomyces achromogenes Var. 128 zu erreichen, bringt man den Nährboden vor der Impfung mit dem Mikroorganismus auf einen p11-Wert von 6,5 bis 7,5. Vorteilhaft hält man den PH-Wert während der Fermentation durch kleine Beigaben von Glukose unter 5,5.
  • Aerobische Tauchkulturbedingungen sind bei der Herstellung großer Mengen von Streptozotocin die weitaus besten. Zur Gewinnung kleinerer Mengen kann man Schüttelkolben und Oberflächenkulturen in Flaschen verwenden. Geschieht die Züchtung in großen Behältern und Tanks, so empfiehlt es sich, die vegetative Form des Mikroorganismus zur Impfung zu benutzen und so eine starke Verzögerung in der Entstehung des Streptozotocins und eine damit verbundene unvollkommene Auslastung der Apparatur zu vermeiden. Demgemäß ist es empfehlenswert, erst ein vegetatives Inoculum des Mikroorganismus zu züchten, indem man eine verhältnismäßig kleine Menge Nährboden mit dem Stoff, den man von einem Schrägnährboden des Mikroorganismus kratzt, impft. Ist ein junges, aktives Vegetativ-Inoculum entstanden, überträgt man es aseptisch in die großen Gefäße oder Tanks. Das zur Zucht des Vegetativ-Inoculums benutzte Medium kann dasselbe wie das zur Herstellung des Streptozotocins verwendete, aber auch ein anderes sein.
  • Zur Erreichung einer Optimalausbeute an Streptozotocin hält man das Kulturmedium auf einer Temperatur zwischen 24 und 37° C, vorzugsweise zwischen 28 und 37° C, wobei die Zeitdauer 2 bis 7 Tage beträgt.
  • Die Menge, in welcher das Streptozotocin entsteht, und seine Konzentration in dem Kulturmedium kann man ohne weiteres während der Wachstumsperiode des Mikroorganismus verfolgen, indem man Proben des Mediums auf antibakterielle Wirksamkeit gegen einen Organismus untersucht, der bekanntermaßen für Streptozotocin empfänglich ist, z. B. Proteus vulgaris, wobei man Standard-Agardiffusion oder turbidimetrische Verfahren anwendet. Im allgemeinen liegt die Maximalproduktion von Streptozotocin bei Verwendung von aeroben Tauchkulturen 2 und 7 Tage nach erfolgter Impfung.
  • Man kann das Streptozotocin aus dem Kulturmedium mit Extraktions- oder Absorptionsmethoden abscheiden, z. B. durch Adsorption in Kohle oder ein ähnliches Kapillar-Adsorbens und anschließende Elution mit einem geeigneten Elutionsmittel. Extraktionsverfahren mit Lösungsmitteln haben bei der Produktion in technischem Maßstab den Vorrang, da sie weniger Aufwand an Zeit und Kosten erfordern und höhere Produktionsmengen gewährleisten.
  • Ein bevorzugtes Extraktionsverfahren zur Gewinnung von Streptozotocin aus fermentiertem Nährboden besteht darin, daß man die vergorene Nährflüssigkeit bei einem p$ Wert von 2 bis 7 filtriert und anschließend im Vakuum auf 0,08 Raumteile konzentriert. Inaktive Bestandteile des Konzentrats werden durch Zugabe eines organischen Lösungsmittels, z. B. eines niederen Alkanols oder Alkanons, wie Methanol, Äthanol oder Aceton, ausgefällt. Der gefällte Stoff wird weggeschüttet. Man gewinnt das Streptozotocin aus dem Filtrat, das konzentriert und dann durch Gefrieren getrocknet wird. Dieses durch Gefrieren getrocknete Präparat reinigt man weiter durch Craig-Gegenstromverteilung unter Benutzung eines Lösungsmittelgemi.sches, wie 1-Butanol und 0,004normale wäßrige Salzsäure in einem Volumenverhältnis 1 :1; 1-Butanol und 0,001normale wäßrige Salzsäure in einem Volumenverhältnis 1 : 1; Äthylacetat und Wasser in einem Volumenverhältnis 1 : 1; Benzylalkohol und Methyläthylketon und Wasser in dem Volumenverhältnis 1 : 1. In den meisten Fällen ist der K-Wert der Fraktionen, die Streptozotocin enthalten, etwa 0,22. Diese Fraktionen werden zusammengegossen und durch Gefrieren getrocknet, in destilliertem Wasser gelöst und gefiltert und dann mit wassergesättigtem 1-Butanol extrahiert. Durch Destillierung dieses Wasserextraktes entfernt man das 1-Butanol (aceotropisch) und gefriertrocknet danach die wäßrigeLösung. Man erhält ein noch weiter gereinigtes Streptozotocin.
  • Der gewonnene Stoff kann noch weiter gereinigt werden durch Teilungschromatographie, indem man ein Lösungsmittelsystem, wie 1-Butanol, Cyclohexan, PH 4-gepuffertes- Wasser in einem Volumenverhältnis 20:4:4, Methyläthylketon und Wasser in einem Volumenverhältnis 1 : 1, oder die oben und im folgenden aufgeführten Lösungsmittelsysteme im Gegenstromverteitverfahren verwendet. Die eluierte Flüssigkeit aus der Teilungschromatographie wird konzentriert und durch Gefrieren getrocknet. Sie ergibt ein gereinigtes Streptozotocin, das man durch Kristallisation aus wäßrigem Methyläthylketon noch weiter reinigen kann. Kristallinisches Streptozotocin kann man noch weiter reinigen durch Umkristallisieren aus dem gleichen oder einem ähnlichen niederen Alkanon oder aus einem niederen Alkanol, wie Äthanol.
  • Für Streptozotocin ist charakteristisch seine Beweglichkeit bei der Papierstreifenchromatographie. Das Muster ist einzigartig und kennzeichnet Streptozotocin als ein neues Antibiotikum. Dasselbe Muster erhält man bei Vollbier, gefiltertem Bier, wäßrigem oder Lösungsmittelkonzentrat und beim kristallisierten Material.
  • Streptozotocin kann auch durch Teilungschromatographie unter Zuhilfenahme eines Lösungsmittelsystems, beispielsweise 1-Butanol, Cyclohexan und @,Tasser in einem Volumenverhältnis 20:4:4, gereinigt werden. Es empfiehlt sich, das Wasser auf etwa pH-Wert 4 zu puffern. Ein anderes geeignetes Lösungsmittelsystem zur Teilungschromatographie ist Methyläthylketon, Cyclohexan, bei einem pH-Wert von 4 gepuffertes Wasser in einem Volumenverhältnis von 9:1:1,43.
  • Streptozotocin kann man auch unter Zuhilfenahme der in Tabelle IV aufgeführten Lösungsmittelsysteme nach dem Gegenstromverteilungsverfahren reinigen.
    Tabelle IV
    Lösungsmittel für Gegenstromverteilung
    Verhält- Über-
    Lösungsmittel :@ k ' ` K tragungs-
    nisse zahl
    Benzylalkohol ...... 1 1,88
    Methyläthylketon ... 1 . 0,3
    Wasser ............ 1
    Äthylacetat ........ 1 0,085
    Wasser ............ 1
    1-Butanol .......... 1 0,235 100
    Wasser
    (0,001 n-HCI) ... 1
    1-Butanol .......... 1 0,256 500
    Wasser
    (0,004 n-HCI) ... 1
    Methyläthylketon ... 1 0,15 503
    Wasser ............ 1
    Methyläthylketon :.. 1 0;22 775
    Wasser ............ 1
    * k = Teilungskoeffizient vom Ausschütteln.
    K = Verteilungskoeffizient aus den Übertragungen der
    Gegenstromverteilung.
    Ein Gemisch aktiver Fraktionen aus der Gegenstromverteilung kann man durch azeotropische Destillation konzentrieren. In dem Konzentrat bilden sich Kristalle. Man gewinnt sie durch Filtrieren und trocknet sie im Vakuum. Bei der Umkristallisation aus 95°/aigem Äthanol fällt praktisch reines Streptozotocin in Kristallform an. Der umkristallisierte Stoff hat folgende Eigenschaften und Merkmale: Schmelzpunkt Unbestimmt, zerfällt unter Gasentweichung bei etwa 115' C, wird bei etwa 125' C eine klare Flüssigkeit.
  • Elementaranalyse: C 36,30; H 5,74; N 15,11; O 39,90. Molekulargewicht: 481 und 468 (durch isotherme Destillation). UV-Spektrum 2, max. 228; a = 24 (in Äthanol). IR-Spektrum Zeigt mehrfache O H / N H, mindestens ein Carbonyl und mehrfache Absorptionslinien im Bereich 1500 cm-'. Das infrarote Absorptionsspektrum (Natriumchloridprisma) des Streptozotocins in Mineralölsuspension weist charakteristische Absorptionslinien auf, die, ausgedrückt in Reziprokzentimetern, bei folgenden Frequenzen liegen:
    Frequenz Dichte
    3600 W (sh)
    3440-3180 S
    2700 W (sh)
    2580 W (sh)
    1718 S
    1705 S
    1670 M (sh)
    1565 M (sh)
    1548 S
    1535 S
    1505 S
    1497 S
    1483 S
    1425 M (sh)
    1413 M
    1368 M
    1345 M
    1325 M
    1310 W (sh)
    1290 M
    1250 M
    1225 M
    1200 W
    1170 S '
    1137 S
    115?-1083 (?) S
    1065 S
    1035 S
    1020 S
    985 S
    968 S
    910 W
    889 W
    818 S
    810 M (sh)
    793 S
    780 M (sh)
    770 M
    745 M
    730 M
    Die oben aufgeführten Dichten sind bei Untersuchungen an gereinigtem Streptozotocin in Kristallform festgestellt worden.
  • Titration: Beim Titrieren des kristallisierten Stoffes zeigten sich keine basischen oder sauren Gruppen. Das Antibiotikum ist also neutral. Stabilität: Streptozotocin ist bei einem pH-Wert von 4 am beständigsten, am unbeständigsten bei einem alkalischen pH-Wert.
  • Alkalische Zersetzung Behandelt man wäßrige Streptozotocinlösungen mit 10% NaOH, so entwickelt sich Stickstoff.
    Struktur-Tests
    Name I Ziel I Ergebnis
    Benedicts Zuckerreduktion negativ
    Molisch Substanz, die Furfural fragwürdig
    bildet
    @Tinhydrin Aminosäure negativ
    Biuret Proteine und Peptone negativ
    Perjodat benachbarte Hydroxyl- negativ
    Kruppen
    Feäron- Primär- und Sekundär- negativ
    Mitchell alkohol
    Liebermann N-Nitrosegruppe positiv
    Anthron Zucker bis positiv
    Der positive Liebermann-N-NitrOSe-Test ist eininalig, da keines der bekannten Antibiotika das Vorliegen einer N-1\TO-Gruppe zeigt. Die Entwicklung von Stickstoff in wäßriger NaOH ist ebenfalls für eine N-N 0-Gruppe charakteristisch.
  • Kristallographie: Zwei Kristallformen wurden erhalten, die beide biologisch aktiv sind, einen Feder-Typ und einen Prisma-Typ. Die Röntgenstrahl-Diffraktionsmuster beider Kristallarten zeigen folgende Punkte in den interplanaren Zwischenräumen in Angströmeinheiten: d, A, (Cu, kn 1) : 10,64, 9,30 7,43, 5,98, 5,53, 4,91, 4,58, 3,94, 3,61, 3,35, 3,19, 3,01, 2,45, 2,26, 2,18 2,12, 2,07. Die optische Drehung der zwei Kristallarten ist folgende:
    Medium I Feder-Typ I Prisma-Typ
    [a] D5 C, 0,05 % -f-410 ±l0 -+-680 +-10
    Dioxan
    [a] D5 C, 1,0010 -I-680 +-10 -F-870 +-10
    Äthanol
    Streptozotocin kann man acylieren, beispielsweise mit Essiganhydrid zum Acetat oder zu einem ähnlichen niedrigen Fettsäureester. Es kann hydriert werden und nimmt dabei ungefähr 5 bis 6 Mol Wasserstoff auf. Es entstehen die hydrierten Formen in aktiver Form.
  • Bei einem anderen Extraktionsverfahren zur Ge-,,vinnung von Streptozotocin aus dem fermentierten Nährmedium stellt man die Gärflüssigkeit auf einen pH-Wert von 2 bis 7 und filtriert. Das Filtrat wird auf Aktivkohle, Bentonit, Diatomit, Fullers Erde oder ähnlichen Stoffen adsorbiert und dann mit einem organischen Lösungsmittel eluiert, z. B. einem niederen Fettsäureester, niederem Alkanon oder Alkanol, z. B. Äthylacetat, Butylacetat, Äthanol, Methyläthylketon, vor allem Methanol oder Aceton. Daraus gewinnt man dann das Streptozotocin direkt oder nach weiterer Reinigung durch Chromatographie oder Flüssigkeit-Flüssigkeit-Extraktion. Kristallinisches Streptozotocin, Präparat 4F, zeigt im Reagenzglas die folgenden in Tabelle V aufgeführten antibakteriellen Wirksamkeiten: Alle Organismen wurden in Röhrchen mit 10 Milliliter Nährflüssigkeit gepflanzt, mit einer besonders gekennzeichneten Ausnahme und 1 bis 2 Stunden unter Brutbedingungen gehalten. Dann wurde die optische Dichte gemessen und Streptozotocin zugegeben. Nach sechs weiteren Stunden Incubationszeit wurden endgültige Messungen durchgeführt und die ID5ö Werte errechnet.
    Tabelle V
    Antibakterielle Wirksamkeit
    Organismus ICso Endpunkt'''*
    (mcg/ccm)
    (mcg/ccm)
    Salmonella pullorum Y 0,15 0,25 bis 1,0
    Proteus vulgaris 0,20 1,0 bis 2,5
    Salmonella schottmuelleri 0,35 1,0
    Escherichia coli 0,50 2,5 bis 5,0
    Staphylococcus aureus 0,75 5 bis 6
    Salmonella typhi 0,90 2,5 bis 5,0
    Streptococcus fecalis 2,0 >20
    Klebsiella pneumoniae 3,0 5 bis 10
    Pasteurella multocida 0,25 <0,25
    Aerobacter aerogenes 10,0 <20
    * Hirn-Herz-Aufgußbrühe mit pg-Wert 6,8.
    ** Hemmkonzentration bis 50%, unterbricht das Wachstum
    der Organismen des Maximums oder der Kontrolle.
    *** Dieselbe Trübung wie nach der Anfangsincubation;
    kein Wachstum.
    Wegen der hohen Wirksamkeit von Streptozotocin gegen Pasteurella multocida und Salmonella pullorum kann man diese Verbindung in der veterinären Medizin bei der Behandlung von durch Bakterien erkrankten Tieren, wie bei Transportfieber beim Vieh oder die Pullorumkrankheit bei Küken, verwenden.
  • Streptozotocin wirkt nicht nur wachstumhindernd auf die Bakterien, sondern bakterienvernichtend, So wurden beispielsweise bei Proteus vulgaris in 30 Minuten durch 10 Mikrogramm pro Kubikzentimeter bei 370 C in Suspension 99% der Organismen getötet.
  • Die akute Toxizität des Streptozotocins war größer als 160 Tausendstel Milligramm pro Kilogramm, wie bei Versuchen an Mäusen festgestellt wurde.
  • Ein Beispiel für die Wirksamkeit von Streptozotocin in Kristallform, Präparat 4F, an lebenden Mäusen gibt die Tabelle VI.
    Tabelle VI
    Wirksamkeit kristallinischen Streptozotocins
    am lebenden Objekt
    * CD5o subkutan P' mda to s. aureus P' r Styppari
    g
    Streptozotocin 0,58 3,2 2,5 18
    Novobiocin 24 9 35 320
    Tetracyclin 1,4 1,1 51 20
    Chloromycetin 14 73 100 87
    Penicillin 5 1,3 57 7100
    * CD50 = die Dosis, bei der 501/o der infizierten Tiere Über-
    leben, angegeben in Milligramm pro Kilogramm.
    Streptozotocin und seine Derivate sind wertvoll zur Bekämpfung von Krankheiten bei Mensch und Tier, die durch bakterielle Infektion hervorgerufen werden. Man vereinigt das Antibiotikum mit einer größeren Menge eines pharmazeutischen Trägers in fester, pulverförmiger oder flüssiger Form. Die Präparate kann man in Form von Tabletten, Brausetabletten, Pulver, Körnchen, Kapseln (mitharter oderweicher Schale), Suspensionen in Speiseöl oder in Wasser oder in anderer für orale Verabreichung besonders geeigneter Form zubereiten. Zum parenteralen Gebrauch benutzt man sterilisierte flüssige Verdünnungsmittel. Derartige Medien können sterilisierte Lösungs- oder suspendierende Mittel ein, z. B. ein injizierbares 01 oder Wasser mit oder ohne hydrophile Kolloide, wie I\Tatrium-Karboxymethyl-Zellulose, Polyvinyl-Pyrrolidon, Gelatine, Alginate, Tragacanth und ähnliche suspendierende und/oder dispergierende Mittel. Man kann die Präparate in Form von aktivem Material verwenden, d. h. das Antibiotikum mit festen Verdünnungsstoffen bzw. mit Stoffen zur Tablettenbildung mischen, wie etwa Getreidestärke, Milchzucker, Talkum, Stearinsäure, Magnesiumstearat, Gummistoffe und ähnliche Stoffe. Alle in der pharmazeutischen Branche gebräuchlichen Stoffe zur Kapsel- oder Tablettenbildung können Verwendung finden, es sei denn, sie vertragen sich nicht mit dem Antibiotikum. Man kann den Stoff zu Tabletten formen oder in die allgemein gebräuchlichen Kapseln aus absorbierendem Material, z. B. die üblichen Gelatinekapseln, einbringen und in dieser Form verabreichen. Streptozotocin sowie seine Derivate, genauer gesagt die hydrierte Verbindung oder das Acetat, kann man als Suspension in einem geeigneten festen Öl mit 2 % Aluminiummonostearat als Suspendierungsmittel verwenden. Eine Suspension dieser Art kann als solche per os verabreicht werden oder in Kapseln eingebracht werden. In Form von Salben, wie solchen auf Petrolatfettbasis, wasserlöslicher Polyäthylenglykolbasis, Cremes und Wasser-in-Öl-Emulsionen, oder Lösungen eignet sich das Antibiotikum zu lokaler Anwendung. Andere brauchbare Präparate zur lokalen Anwendung sind z. B. Ohrtropfen, Augentropfen, Aerosole, Nasensprays, Pastillen, Zäpfchen. Für veterinäre Zwecke kann man das Antibiotikum in Form von Bougies, Mastitissalben, Ölsuspensionen und wäßrigen Lösungen und Suspensionen usw. anwenden.
  • Streptozotocin kann auf peroralem, intravenösem oder intramuskulärem Wege verabreicht werden. Bei der Behandlung von Menschen dosiert man zwischen 25 und 1000 Milligramm pro Dosierungseinheit, je nach Alter, Gewicht, Art der Verabreichung und Verfassung des Patienten. Diese Dosis kann man ein- bis sechsmal täglich verabreichen, je nach Alter und Verfassung des Patienten, der Infektion, dem Verabreichungsweg usw. Der Anteil des aktiven Stoffes in den Präparaten kann verschieden sein und hängt von der Form und dem Gebrauchszweck ab. Man kann auch einen niedrigeren Prozentsatz ansetzen, wenn mehrere Dosierungseinheitsarten zugleich verabreicht werden sollen. Obgleich man, vor allem bei intravenöser Injektion weniger als 10% des Antibiotikums verwenden kann, sollte man die Möglichkeit nicht weniger als 10% verwenden, weil die Wirksamkeit des Antibiotikums mit seiner Menge steigt. Tabletten oder Kapseln mit einem Streptozotocingehalt von 50 bis 500 Milligramm (oder einem entsprechenden Gehalt von Derivaten) zeigen gute Ergebnisse. Man kann eine oder mehrere Tabletten bzw. Kapseln auf einmal einnehmen. Wegen seiner bakterienvernichtenden Wirksamkeit und geringen Giftigkeit eignet sich Streptozotocin und seine Derivate gut zur therapeutischen Behandlung der verschiedensten Krankheiten. Das Antibiotikum leistet gute Dienste allein oder in Verbindung mit Sulfonamiden, wie Sulfadiazin, Sulfamerazin, Sulfamethazi.n, Sulfacetamid, Sulfamethylthiadiazol (im Verhältnis von 1 Teil Antibiotikum zu 2 Teilen der Gesamtsulfonamidmenge) oder in Verbindung mit anderen Antibiotica wie Tetracyclin. Oxytetracyclin, Chlortetracyclin, Penicillinen, Novobiocin, Neomycin, Erythromyzin, Streptomyzin, Bazitrazin, Polymyxin, Chloramphenicol, Kanamyzin, Nystatin, so bei der Behandlung von vielen Infektionen, vor allem durch Staphylococcus- und Proteusorganismen hervorgerufen. Genauso wertvoll ist das Antibiotikum in Kombination mit den verschiedensten Vitaminen, wie Thiamin, Laktoflavin, Ascorbinsäure, Nikotinsäureamid, Pyridoxin, Pantothensäure oder Pantothensalze, Vitamin B12, Folsäure und ähnliche Vitamine. Auch andere zur Heilbehandlung nützliche Stoffe kann man mit dem Antibiotikum kombinieren. In Verbindung mit Corticoiden lassen sich Streptozotocin und seine Derivate ebenfalls gut verwenden, z. B. mit Cortison, Hydrocortison, Prednison und Prednisolon, sowie deren Estern, z. B. dem Acetat, Cyclopentylpropionat, Succinat und dem Natriumsalz; weiterhin mit Fluor-, Methyl- und Oxy-Analogonen, wie 6 a-Fluorhydrocortison, 6 a-Fluorprednisolon, 16-Oxy-9 a-fluorhydrocortison, 6-Methyl-21-desoxy-9a-fluor-6a-methylprednisolon und 16-Methyl-9 a-fluorprednisolon und deren Estern.
  • Streptozotocin kann auch als Futterzusatz für Tiere und Geflügel Verwendung finden, um das Wachstum zu fördern, sowohl allein als auch in Kombination mit anderen Antibiotika; weiterhin als wirkungssteigernder Zusatz bei Pyelographischen Mitteln (Journal of Urology, S. 563 bis 566, Oktober 1955).
  • Streptozotocin wurde imPlattenversuch mitProteus vulgaris untersucht. Die Wirksamkeit wird in Proteus vulgaris-Bioeinheiten (P. v. [bio]) ausgedrückt, d. h. die Menge Antibiotikum, die eine 20-Millimeter-Hinderungszone bewirkt, wenn sie auf eine 12,7-mm-Papier-Versuchsscheibe auf einer Standard-Agarplatte mit P.-vulgaris-Besamung gebracht wird; 0,1 Mol Phosphat-Puffer mit dem pH-Wert 6,0 wird zur Herstellung der Lösung benutzt.
  • In den folgenden Beispielen sind alle Mengenanteile nach Gewicht und alle Mischungsteile im Volumenverhältnis angegeben. Beispiel 1 Eine aus dem Boden isolierte Probe von Streptomyces achromogenes Var. 128 wurde auf eine Agarplatte gestrichen mit folgendem sterilen Medium: Trypton .......................... 0,5 g Melasse ........................... 1,0 g Glyzerin .......................... 1,0 g Hefe-Extrakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,25 g Agar ............................. 2,0 g Mit destilliertem Wasser auf 100 ccm gebracht. Durch Kreuzverstreichen mit verschiedenen Mikroorganismen erzielte man Ergebnisse, die bewiesen, daß man einen Stoff entwickelt hatte, der aktive Wirkung gegen Staphylococcus aureus, Micobacterium phlei, Klebsiellapneumoniae, Salmonella schottmuelleri, Proteus vulgaris, Erwinia carotovora, Agrobacter tumefaciens, Streptococcus fecalis, Diplococcus pneumoniae und Shigella sonnei zeigte. Beispiel 2 Auf einem sterilen Maltose-Trypton-Agarschrägnährboden folgender Zusammensetzung Maltose .......................... 1 g Trypton ......................... 0,5 g K= H P 04 ........................ 0,05 g Fes 04 * 7 H20 . .. . .. . .. . . .. .. . . . 0,01 g Agar ............................ 1,5 g Destilliertes Wasser auf 100 ccm.
  • Streptomyces achromogenes Var. 128 wurde 7 Tage lang bei 28' C gezüchtet. Die entstandene Kultur wurde als Inoculum für folgendes steriles Medium benutzt: Glukose ........................... 2 g Sojabohnenmehl ................... 1 g Hefe ............................. 0,25-Na Cl . . . . . . . . . .. . . ... . . . . . . . . . .. . . 0,3 g (N H4)2 S 04 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,59 Destilliertes Wasser auf 100 ccm.
  • Das Impfmedium wurde in Schüttelkolben 2 Tage lang bei 28' C auf einem rotierenden Schüttler unter Incubationsbedingungen gehalten. Das klare Filtrat, Präparat 2, zeigte aktives Verhalten gegen Bacillus subtilis, Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Salmonella schottmuelleri, Proteus vulgaris, Erwinia carotov ora, Penicillium oxalicum und Candida albicans.
  • Ein Papierchromatogramm des klaren Filtrats in sechs Lösungsmittelsystemen zeigte folgende typische Beweglichkeit des Antibiotikums.
    Lösungsmittel Beweglich-
    keit (Rp)
    1. 81% n-Butanol in Wasser . . . . . . . . . . 0,3
    2. 81% n-Butanol, 0,25 % p-Toluol-
    Schwefelsäure, in Wasser .......... 0,3
    3. n-Butanol, Essigsäure, Wasser (2: 1 :1) 0,59
    4. 81% n-Butanol, 2°/o Piperidin ...... keine Zone
    5. 96°/o Wasser, 4% n-Butanol . . . . . . . . 0,7
    6. 96°/o Wasser, 4% n-Butanol, 0,25°l0
    p-Toluol-Schwefelsäure :........... 0,7
    Beispiel 3 Ein Maltose-Trypton-Agarschrägnährboden von Streptomyces achromogenes Var.128 wie im Beispiel 2 wurde für folgendes Sterilmedium als Inoculum benutzt Glukose ..................... » ..... 1 g Fleischextrakt ..................... 1 g Bactopepton (Difco) . . . . . . . .. . . .. . . 0,5 g \Ta Cl ............................. 0,5 g Destilliertes Wasser, um eine Flüssigkeitsmenge von 100 ccm herzustellen, das auf einen pH-Wert von 7,0 gebracht wurde, ehe man es sterilisierte.
  • Das inokulierte Medium wurde 3 Tage lang in Schüttelkolben bei 28' C auf einem Wechselschüttler unter Incubationsbedingungen gehalten. Mit 75 ccm des entstandenen Wachstums inokulierte man 121 Sterilmedium der gleichen Art. Das Medium wurde in einer 20-1-Flasche aus rostfreiem Stahl 2 Tage lang bei 28' C unter Incubationsbedingungen gehalten. Der Inhalt wurde ununterbrochen mit Luft gerührt, wobei man 61 Luft in der Minute zuführte und zerstäubte. Das entstandene Wachstum benutzte man zur Inokulation von 250 1 eines sterilen Mediums folgender Zusammensetzung Bacto-Pepton .................... 2 g Melasse ......................... 2,5 g Glukose .......................... 2 g Na Cl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,25 g Destilliertes Wasser auf 100 ccm, das man vor dem Sterilisieren auf einen pH Wert von 7,0 brachte.
  • Dieses Medium wurde in einem 455-1-Fermenter aus rostfreiem Stahl bei 24' C mit zerstäubter Luft (501 pro Minute), die durch ein Gebläserad bewegt wurde, unter Incubationsbedingungen gehalten. Nach 66 Stunden Gärung zog man die Gärbrühe ab. Auf 455 1 Medium gab man 7,71 kg Diatomeenerde und 15,88 kg Aktivkohle zu. Das Gemisch wurde gut umgerührt und dann filtriert. Der Kuchen wurde mit 45,51 Leitungswasser und anschließend mit 113,751 Aceton und endlich mit 136,51 wäßrigem Aceton im Mischverhältnis 1 : 1 gewaschen. Die Acetonlösungen mit dem Streptozotocin wurden zusammengeschüttet und im Vakuum getrocknet. Es sammelten sich 1,75 kg Präparat 3, das sich als aktiv gegen Mikroorganismen erwies, wie oben beschrieben.
  • Beispiel 4 Sporen von Streptomyces achromogenes Var. 128 aus einem Maltose-Trypton-Aagarschrägnährboden (Beispiel 2) wurden in Form einer 0,5 ccm sterilen Wassersuspension zur Impfung von 1 g sterilen Bodens benutzt. Die Bodenmischung wurde bei Zimmertemperatur getrocknet, 0,25 g dieses Bodens benutzte man zur Impfung von 100 ccm des folgenden sterilisierten Mediums in einem 500 ccm-Erlenmeyerkolben Glukose ........................... 1 g N-Z-Amin B * ..................... 1 g Yeastolac* ....... ................ 1,5 g Destilliertes Wasser, um eine Flüssigkeitsmenge von 100 ccm herzustellen.
  • N-Z-Amin B ist Sheffields Umsetzungsmedium aus Casein, und Yeastolac ist ein Protein-Hydrolysat von Hefezellen. Dieses Medium wurde in Schüttelkolben auf einem Wechselschüttler 24 Stunden lang bei 28' C inkubiert und dann zur Impfung von 201 des folgenden sterilisierten Mediums benutzt: Wilsons Pepton-Flüssigkeit -' . . . . . . . . . . 1 g Maisquellwasser . . . .. . . . . . .. . . . . . .. 1 g Baumwollsamenmehl . . . . . . . . . . . . . . , 0,2 g Glukose ........................... 1 g Destilliertes Wasser auf 100 ccm.
  • '" Wilsons Pepton-Flüssigkeit ist eine hydrolysierte tierische Flüssigkeit (animal stick liquor).
  • Das okulierte Medium wurde in einem 34,12-1-Fermenter 21 Stunden lang unter Rühren bei 28' C inkubiert und mit zerstäubter Luft (10l pro :Minute) behandelt. Mit diesen 201 Gärstoff impfte man 2501 des folgenden Sterilmediums: Gelbes Maismehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 g N-Z-Amin B ...................... 0,5 g Destilliertes Wasser, um eine Flüssigkeitsmenge von 100 ccm herzustellen, das vor der Destillation auf einen p,1-Wert von 7,2 gebracht wurde.
  • Das geimpfte Medium wurde in einem 455-1-Fermenter aus rostfreiem Stahl 66 Stunden lang bei 37' C und dann bei 28' C inkubiert, bis es geerntet wurde. Mit der 26. Stunde begann man mit Glukose-Zuführung in wäßriger Lösung von 50 Volumprozent in einer Menge von 100 ccm stündlich bis zur 71. Stunde, von da an 107 ccm stündlich bis zur 143. Stunde. Dann wurde der Gärer- geleert. Die Gesamtflüssigkeit brachte man mit Schwefelsäure auf einen pff-Wert von 4,0 und filtrierte sie durch Diatomeenerde. Den Kuchen spülte man leicht mit Leitungswasser. Das gefilterte Medium konzentrierte man bei Unterdruck und Temperaturen unter 50° C auf 0,08 Volumina oder 201 und brachte sie langsam mit 100 1 Aceton zusammen. Dann gab man 20 kg Diatomeenerde zu. Die entstandene Flüssigkeit wurde gefiltert und der Kuchen mit 5 1 Aceton gewaschen. Das mit der Waschflüssigkeit vereinigte Acetonfiltrat wurde zu einer wäßrigen Lösung konzentriert und durch Gefrieren getrocknet, `vorauf sich 150g Rohstreptozotocin, Präparat 4A, ergaben. 10 g Präparat 4 A wurden in 800 ccm 1-Butanol und 0,004 n-Salzsäure in Wasser im Volumenverhältnis 1 :1 gelöst. Nach 500 Überführungen in einer Craig-Gegenstromverteilermaschine sammelte sich bei einer Spitze von K = 0,256 eine bioaktive Menge Streptozotocin, die nach. dem Trocknen 2 g gereinigtes Präparat 4B ergab.
  • Präparat 4B suspendierte man in 10 ccm destilliertem Wasser und filtrierte es. Das Filtrat wurde viermal mit einer jeweils neuen Menge von 100 ccm wassergesättigtem 1-Butanol extrahiert. Die Butanolextrakte wurden zusammengeschüttet und mit insgesamt 45 ccm Wasser gewaschen. Der Butanolextrakt wurde unter 40° C azeotropisch in eine wäßrige Lösung übergeführt und durch Gefrieren getrocknet. Das Ergebnis waren 1,5 g gereinigtes Streptozotocin, Präparat 4C.
  • Präparat 4C reinigte man weiter durch Teilungschromatographie unter Verwendung des Lösungsmittelsystems 1-Butanol, Cyclohexan, auf einen p11-Wert von 4,0, gepuffertes Wasser im Volumenverhältnis 20:4:4. Die Lösungsmittel wurden gemischt und in eine obere und untere Phase getrennt. Die Säule wurde mit einer Aufschlämmung von 150 g Diatomeenerde und 100 ccm oberer Phase beschickt und 60 ccm untere Phase unter Rühren zugegeben. Diese Mischung wurde in eine Säule von 2,54 cm Durchmesser geschüttet und mit Preßluft auf eine konstante Höhe von 101,60 cm gepackt. Präparat 4C wurde in 3 ccm untere Phase gelöst und mit 3 g Diatomeenerde sowie einer Minimalmenge oberer Phase unter Umrühren und Gasentfernung gemischt und oben auf die gepackte Säule gegeben und mit oberer Phase im Tempo von 1 ccm pro Minute entwickelt. Der ausfließende Stoff wurde beim Austritt aus der Säule in Teile von 20 ccm getrennt. Der erste bioaktive Teil trat nach 1050 ccm Eluat aus. Die aktiven Teile wurden zusammengeschüttet und dann im Vakuum bei weniger als 50° C von 5 1 Eluat auf 50 ccm Konzentrat konzentriert. Diese 50 ccm wäßriges Konzentrat wurde mit 5 ccm 1-Butanol extrahiert. Der Butanolextrakt wurde mit 5 ccm Wasser gewaschen. Die wäßrigen Phasen wurden zusammengeschüttet, durch Gefrieren getrocknet und ergaben 1,4 g gereinigtes Streptozotocin, Präparat 4D.
  • Präparat 4D wurde in 10 ccm Methyläthylketonwasser aufgelöst, Mischverhältnis 1 : 1, und gefiltert. Die Lösung wurde durch azeotropische Destillation bei unter 35° C konzentriert. Nach Zugabe von Methyläthylketon bildeten sich Streptozotocinkristalle. Nach Kühlung, Filterung und Vakuumtrocknung erhielt man 0,9 g Streptozotocin, Präparat 4E, in Kristallen. Die Kristalle wurden weiter gereinigt durch dreimalige Umkristallisation aus 95 °/o Äthanol. Der gereinigte Stoff in Kristallform, Präparat 4F, wies die charakteristischen Eigenschaften auf, wie sie oben beschrieben worden sind.
  • Beispiel 5 2501 völlig gegorener Nährflüssigkeit des Beispiels 4 mit einem pH Wert von 6,2 brachte man mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 4,2 und filtrierte es dann mit 4°/0 = 9,98 kg Diatomeenerde als Filterhilfe. Den Filterkuchen wusch man zweimal mit je 4,5 1 Leitungswasser. Die klare Brühe und die Flüssigkeit aus den Spülungen goß man zusammen und kühlte sie über Nacht. Die zusammengegossene Brühe, die gefilterte Brühe und die Spülflüssigkeit wurden mit 40/0 = 9,98 kg Aktivkohle und mit 1 Rio = 2,27 kg Diatomeenerde behandelt. Die Mischung wurde 1/2 Stunde gerührt und dann filtriert. Der Kuchen wurde zweimal mit Leitungswasser gewaschen (Wassermenge 9,11). Der Kohlekuchen wurde einmal mit 801 3A-Äthanol eluiert. 3A-Äthanol ist ein vergälltes Gemisch, das auf 4551 190 g Äthanol, 22,75 1 absolutes Methanol enthält, d. h. 5 °/o Methanol, 5 % Wasser und 90°/a Äthanol. Der Kuchen wurde anschließend einmal mit je 181 3A-Äthanol gewaschen. Die Äthanoleluate wurden zusammengegossen und bei unter 45° C zu einer wäßrigen Lösung konzentriert und durch Gefrieren getrocknet. Das ergab 400 g gereinigtes Streptozotocin, Präparat 19A. Bei weiterer Reinigung nach dem gleichen Verfahren, das man auf 4C, Beispiel 4, anwendete, erhielt man ähnliche Präparate wie 4D, 4E und 4F. Beispiel 6 250 Milligramm Streptozotocin, Präparat 4F, wurden in 5 ccm Essigsäureanhydrid gelöst und zu dieser Lösung 5 ccm wasserfreies Pyridin zugegeben. Das Gemisch wurde gut gemischt und dann über Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen. Dann destillierte man Pyridin und überschüssiges Essigsäureanhydrid bei vermindertem Druck ab und erhielt als Rückstand 280 Milligramm acetyliertes Streptozotocin, Präparat 17 A. Statt des Essigsäureanhydrids können auch andere Acylierungsmittel angewendet werden, z. B. Propionsäureanhydrid, Propionsäurechlorid, Benzoylchlorid oder Acetylchlorid.
  • Beispiel 7 10,39 Milligramm Streptozotocin, Präparat 4F, wurden in 2 ccm Essigsäure gelöst und zu dieser Lösung mit 10 Milligramm Platinoxyd zugegeben. Das Gemisch wurde bei atmosphärischem Druck 30 Minuten lang hydriert. Das Streptozotocin nahm etwa 5,43 Mol Wasserstoff pro Mol der Probe auf, wenn man für Streptozotocin das Molekulargewicht 470 annimmt. Der Katalysator wurde durch Filtrieren entfernt und die Essigsäure bei vermindertem Druck abdestilliert. Man erhielt 10,2 Milligramm hydriertes Streptozotocin, Präparat 18A. Die Hydrierung kann auch mit Palladium auf Holzkohle als Katalysator in Äthanol durchgeführt werden. In diesem Falle nimmt das Streptozotocin 2 Mol V@rasserstoff pro Mol der Probe auf.

Claims (1)

  1. PATENTANSPR'CCH$: @._r@alrr@r@@t@@,Gewi@r@uno@Str@to-z@@tc@c@@r; dadurchxjekennzeichnet,, daß man streptozotocin- erzeugende Mikroorganisirie# ine_rigen 1...- @i@@... @..@.....v......v@... .. 1. _,
    .. @ese-siu - A- -i's'elle Wyirksamkeit infolge Bildung von Streptozotocin zergt, worauf man das Streptozotocin von dem Züchtungsmedium trennt.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine streptozotocinerzeugende Variante von Streptomyces achromogenes in einem wäßrigen Nährmedium unter aeroben Bedingungen züchtet, bis die Produktion von Streptozotocin diesem Medium beträchtliche antibiotische Wirksamkeit verliehen hat, worauf man das Streptozotocin von dein Züchtungsmedium trennt. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man unter aeroben Bedingungen eine streptozotocinerzeugende Variante von Streptomyces achromogenes in einem wäßrigen Nährmedium, das assimilierbare Kohlenwassersto -fte und stickstoffhaltige Substanzen enthält, zwischen 25 und 37° C 2 bis 10 Tage lang züchtet und anschließend das Streptozotocin trennt. d. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man unter aeroben Bedingungen eine streptozotocinerzeugende Variante von Streptomyces achromogenes in einem wäßrigen Nährmedium, das assimilierbare Kohlenwasserstoffe und stickstoffhaltige Substanzen enthält, bei 25 bis 37° C 2 bis 10 Tage lang züchtet, bis diesem Medium durch die Bildung von Streptozotocin eine beträchtliche antibiotische Wirksamkeit verliehen ist, und darauf das Streptozotocin von dem Nährboden trennt. 5. Verfahren zur Gewinnung von Streptozotocin aus wäßrigen Lösungen dieses enthaltender Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man das Streptozotocin mittels Aktivkohle, Bentonit, Diatomeenerde oder Fullers Erde adsorbiert und davon Mit @l@surrgsrnittelr@; wie=niederen-Fettsätrre #.7@nolen, eluiert und dann daraus gewinnt. Verfahren zur Gewinnung von Streptozotocin aufs Xünnen wäßrigen Lösungen nach Anspruch 5, dadureb gekennzeichnet, daß man das Strep- tozotocn auf Aktivkohle, Bentonit, Diatomeenerde oder Fullexs Erde adsorbiert und daraus mit Hilfe von Lösungsmitteln, wie niederen Fettsäureestern, niederen Alkanonen oder niederen Alkanolen, eluiert und anschließend durch Chromatographie gewinnt. 7. Verfahren zur=.Gewinnung von Streptozotocin aus dünner wäßriger Lösung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Strep- tozotocin auf Aktivkohle; Bentonit, Diatomeenerde oder Fullers Erde adsotbiert und daraus mit einem Lösungsmittel, wie niederen Fettsäureestern, niederen Alkanonen oder niederen Alkanolen, eluiert und dann durch Flüssigkeit-Flüssigkeit- Extraktion gewinnt. B. Verfahren zur Gewinnung von Streptozotocin aus dünnen wäßrigen Lösungen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Strep- tozotocin auf Aktivkohle, Bentonit, Diatdmeenerde oder Fullers Erde adsorbiert und daraus Att Hilfe von Lösungsmitteln, wie niederen Fettsäureestern, niederen Alkanonen oder niederen Alkanöien, @1e-@t-d d@nn=dureh--I@r-lstalli@at@.oi@=.@'nr±.
    genes Var. 128 und dessen Mutanten und Die Verwendung von Streptomyces achromo-Varianten für die fermentative Herstellung von Streptozotocin unter aeroben Bedingungen in den üblichen Nährmedien und gegebenenfalls Gewinnung des Streptozotocins aus dem Gärmedium durch Adsorption und Elution und nachfolgende Kristallisation, Lösungsmittelextraktion oder chromatographische Reinigung des Eluats.
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