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Verfahren zum Uberwachen des Fadenbedarfs bei flachen Kettenwirkmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Überwachen des Fadenbedarfs bei
flachen Kettenwirkma.schinen unter Benutzung von Markierungen auf einem Faden. Bei
der auf Kettenwirkmaschinen hergestellten Ware ist es wichtig, daß sie von Anfang
bis Ende des Werkstückes immer die gleiche Dichte und Maschengröße hat. Die Größe
der Maschen hängt von der Spannung ab, mit welcher das Garn den Nadeln zugeführt
wird. Zur Aufrechterhaltung der gleichen Kettenfadenspannung sind bei Kettenwirkmaschinen
verschiedene Einrichtungen bekannt. Es ist jedoch darüber hinaus wünschenswert,
jederzeit feststellen zu können, ob in jeder Maschenreihe die gleiche Garnlänge
eingewirkt wird und damit die Maschengröße immer gleich bleibt. Dies wird nach einem
bekannten Verfahren dadurch erreicht, daß man einen der Fäden in Abständen markiert,
wenn er sich auf die Nadeln zu bewegt und dann mißt, wieweit sich die Marke in Richtung
auf die Nadeln zu nach einer bestimmten Anzahl von Reihen bewegt hat. Man markiert:
einen von den äußersten Randfäden, bevor er die Spannbarre erreicht. Anstatt über
die Spannbarre direkt zu den Lochnadeln wird der markierte Faden durch eine Öse
am Ende der Spannbarre und dann entlang der Spannbarre zu einer gleichen Öse an
dem anderen Ende der Maschine geführt, von wo er zu den Lochnadeln läuft und wo
er in den Rand auf der anderen Seite des Warenstückes eingewirkt wird. Die Marke
wird bei stillstehender Maschine angebracht, wenn der Faden durch die erste Führungsöse
läuft, wonach die Maschine wieder in Betrieb gesetzt wird. Nach einer bestimmten
Zeit, beispielsweise nach 240 Maschenreihen, wird sie wiederum angehalten, und die
Entfernung zwischen der Führungsöse und der markierten Stelle des Fadens gemessen.
Daraus ergibt sich die Fadenlänge, welche für die 240 Reihen verbraucht worden ist.
Die später in gleichen Zeitabschnitten ausgeführten Messungen müssen das gleiche
Ergebnis haben. Zur Ausführung einer jeden Messung muß die Maschine zweimal angehalten
werden, woraus sich ein Produktions- und Zeitverlust ergibt. Außerdem besteht die
Gefahr, daß sich infolge der Verlangsamung und Beschleunigung bei Anhalten und Wiedereinschalten
der Maschine ungleichmäßig dichte Stellen in der Ware ergeben.
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Es ist ferner bekannt, beim Schären der Ketten für Kettenwirkware
die Fäden mit Markierungen in gleichen Abständen zu versehen. Hierbei dienen die
Markierungen zum Vergleich der Einarbeitungslängen verschiedener Ketten. Die Konstanz
des absoluten Betrages der Einarbeitung einer Kette läßt sich dabei nicht anders
als oben schon angegeben überwachen.
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Ferner ist es bei Kettenwirkmaschinen bekannt, an den Rändern der
Ware Markierungen in gleichen Abständen und gleicher Höhe anzubringen, um die Bahn
zum darauffolgenden Färben in Kalandern gleichmäßig zusammennähen zu können. Auch
hierbei kann die Konstanz der Kettenfadengeschwindigkeit nicht laufend und genau
ohne Stillsetzen der Maschine überwacht werden.
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Die Erfindung vermeidet die Nachteile der bekannten Überwachungsverfahren
dadurch, daß der Faden zwischen dem Kettenbaum und der Wirkstelle markiert und hinter
der Markierungsstelle über eine Skala geführt wird, und daß eine die Skala beleuchtende
Signallampe in dem Augenblick aufleuchtet, in dem eine Markierung den Nullpunkt
der Skala bei richtigem Fadenverbrauch erreichen soll, und daß in diesem Augenblick
die Lage der Markierung auf der Skala abgelesen wird, wodurch die Länge des tatsächlich
verbrauchten Fadens mit dein gewünschten Fadenverbrauch verglichen wird. Unterschiedlicher
Kettenfadenverbrauch während des Abarbeitens der Kette kann so unmittelbar festgestellt
werden. Die Maschine braucht nicht angehalten zu werden, so daß sich Zeitverluste
und durch das Stillsetzen und Anlassen der Maschine bedingte ungleichmäßige Stellen
in der Ware vermeiden lassen.
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Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den Unteransprüchen. Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an
Hand der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt Fig. 1 in perspektivischer Darstellung
schematisch den Lauf der Kettenfadenschar an einer Kettenwirkmaschine in Verbindung
mit einer Markierungseinrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, Fig.2 eine Draufsicht auf die Spannbarre, welche die Markierungseinrichtung
trägt, Fig. 3 eine Vorderansicht zu Fig. 2, und Fig. 4 ein elektrisches Schaltschema
für die Markierungseinrichtung.
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Gemäß Fig. 1 wird von einem zwangläufig angetriebenen Baum 2 eine
Schar von Kettfäden 1 abgezogen und über eine Spannbarre 3 zu der Wirkeinrichtung
4 geführt, von wo die gewirkte Ware auf einen Baum 5 aufgewunden wird. Ein Randfaden
6 läuft durch eine mit der Spannbarre 3 verbundene Führungsöse 7, dann quer über
die Kettfadenschar 1 bis zu einer Führungsöse 8, ebenfalls oberhalb der Spannbarre,
von wo er über die Spannbarre 3 zu der Wirkeinrichtung 4 läuft, wo er in den Rand
des Stoffes eingewirkt wird. Wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, wird die Führungsöse
7 von einem Halter 9 getragen, welcher auf einer waagerechten Querstange 10 angeordnet
ist, die an jedem Ende von Lagern 11 an der Spannbarre 3 getragen wird. Die Führungsöse
8 ist ähnlich an dem anderen Ende der Spannbarre angeordnet. Eine Skalenplatte 12
wird auf der Stange 10 von Lagern 13 getragen, unter deren Teil 14 eine kleine röhrenförmige
elektrische Birne 15 angeordnet ist. Führungsösen 16 sind an jeder Seite der Skalenplatte
12 vorgesehen, um sicherzustellen, daß der Faden unmittelbar über die Skala 17 läuft.
Die Lager 13 können auf der Stange 10 verschoben und die Skalenplatte kann in jeder
beliebigen Lage durch eine Stellschraube 18 festgestellt werden. Ein blanker Draht
33 ist längs der Stange 10 gespannt und versorgt die Birne 15 durch einen darauf
gleitenden Federkontakt 34 mit Strom.
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Am rechten Ende der Stange 10 ist eine Markierungseinrichtung für
den Faden angebracht. Diese enthält einen Amboß 20 mit einer absorbierenden Oberfläche
21, welcher eine Farbflüssigkeit aus einem Behälter 22 zugeführt wird. Der Faden
wird gegen die absorbierende Oberfläche 21 in Intervallen durch ein Druckstück 23
gedrückt, welches an dem gegabelten Ende 24 eines Hebels 25 vorgesehen ist, welcher
zwischen Augen 26 mittels eines Stiftes 27 schwenkbar gelagert ist und durch einen
Elektromagneten 28 gegen den Amboß 20 gezogen werden kann. Die Bewegung des Hebels
25 in jeder Richtung wird durch Anschläge 29, 30 begrenzt. Der Stromkreis des Elektromagneten
28 und der Birne 15 ist in Fig. 4 dargestellt, aus der ersichtlich ist, daß die
Birne 15 und der Magnet 28 parallel an der Sekundärwicklung des Transformators 31
über einen gewöhnlich offenen Schalter 32 liegen. Die Betätigungsplatte dieses Schalters
ist so angeordnet, daß sie von einem Daumen betätigt wird, welcher von einer sich
langsam drehenden, mit der Wirkeinrichtung in Antriebsverbindung stehenden Welle
getragen wird. Hierfür eignet sich diejenige Welle, welche den Abzugbaum 5 antreibt.
Infolgedessen wird bei jeder Umdrehung der Welle der Schalter 32 einmal geschlossen,
wobei die Lampe aufleuchtet und der Magnet erregt wird. Die Anordnung der Skalenplatte
12 auf der Stange 10 ist so getroffen, daß beim Wirken einer bestimmten Ware die
von dem Hebel 25 erzeugte Marke beim Wirken mit der richtigen Spannung den Null=
Peilstrich der Skala zu dem Zeitpunkt erreicht, in dem der Schalter 32 das nächste
Mal geschlossen wird.
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Wenn zwei Randfäden markiert und in die Ware eingewirkt werden sollen,
sind zusätzliche Führungsösen 36, 37 an der Stange 10 vorgesehen, welche dann noch
eine zweite Skalenplatte 35 trägt, die in gleicher Weise wie die erste mit einer
Birne 15 und einem Federkontakt 34 versehen, ist. Ein zweites Markierungsgerät kann
dann mit Bezug auf die Zeichnung an dem linken Ende 38 der Stange 10 festgeklemmt
werden. Der Lauf des zweiten zu markierenden Fadens ist dann dem Lauf des ersten
Fadens, wie in Fig. 1 ersichtlich, entgegengesetzt.