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Kontrollvorrichtung mit elektrischer Anzeige- und Registriereinrichtung
Es besteht oft die Aufgabe, Schriftstücke, Beispielsweise Rechnungen, Schecks u.
dgl., zu begutachten bzw. durch mehrere getrernite Prüfstellen zu kontrollieren.
Auch ist es oft nötig, derartige Schriftstücke oder auch Fotografien mehreren, unter
Umständen weiter entfernten. Stellen gleichzeitig zur Kontrolle zugänglich zu machen.
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Diese Aufgaben, die besonders im Bank- und Sparkassenverkehr, aber
auch bei anderen Verwaltungen und Behörden, auftreten, wurden bisher dadurch gelöst,
daß die Schriftstücke durch Boten oder durch interne Rohrpostleitungen den einzelnen
Stallen zugeleitet wurden. Diese Verfahren besitzen jedoch große Nachteile bei einem
großen Anfall von Schriftstücken und der Notwendigkeit, schnelle Entscheidungen
zu treffen. Es ist auch bekannt, in Banken derartige Schriftstücke durch eine Fernsehkamera
aufzunehmen und über eine kurze Leitung einem Kontrollempfänger zuzuführen. Von
der Kontrollstelle aus werden dann gewisse Steuervorgänge ausgelöst, z. B. wird
vom Kontrollempfänger aus auf das vorgelegte Schriftstück durch Fernauslösung ein
Stempel aufgedrückt. Eine derartige Anlage besitzt jedoch den Nachteil, daß die
Entfernung zwischen Aufnahmekamera und Kontrollempfänger nur sehr begrenzt sein
kann. Es ist zwar an sich möglich, das Bildsignal und das vom Kontrollempfänger
auf die Aufnahmeseite geschickte Steuersignal über weitere Entfernungen zu leiten,
doch sind dazu umfangreiche Verstärkereinrichtungen nötig. Sobald es sich darum
handelt, derartige Schriftstücke über weite Entfernungen einer Kontrollstelle sichtbar
zu machen, ergeben sich größere Schwierigkeiten, insbesondere in wirtschaftlicher
Hinsicht, bezüglich des notwendigen Aufwandes. Es ist an sich auch bekannt, derartige
Schriftstücke durch Bildtelegrafieverfahren zu übertragen. Doch sind auch diese
Anordnungen mit Nachteilen behaftet, die ihre Einführung in Bankinstituten verhinderten.
Derartige Bildtelegrafiesysteme bedingen einen großen. Aufwand sowohl aufnahme-
als auch wiedergabeseitig und b.&-nötigen zur Übermittlung derartiger Vorlagen
eine relativ lange Zeit.
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Es sind Verfahren bekannt, die Bandbreite von Fernsehbildern zu verkleinern.
Beispielsweise ist eine derartige Einrichtung bekannt, bei welcher das Bild normal
aufgenommen und gespeichert wird. Sodann wird der Speicher mit verringerter Geschwindigkeit
wieder abgetastet und die so gewonnenen Signale mit kleinerer Bandbreite übertragen,
wonach auf der Empfangsseite wieder ein Speicher die Signale aufnimmt und nach vollendeter
Aufzeichnung durch Abtasten in der ursprünglichen Aufnahmegeschwindigkeit ein normales
Bild erzeugt wird. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, da.ß zur Übermittlung
der Fernsehsignale relativ komplizierte Spezialgeräte verwendet werden müssen. Auch
erleidet die Übermittlung beispielsweise bei magnetischen Speicherverfahren, bedingt
durch die Umsetzung auf verschiedene Geschwindigkeiten, große Zeitverluste. Es ist
auch bekannt, die Vorlage langsam abzutasten und die über eine Leitung vermittelten
Signale auf einem 3VIagnetogrammträger zu speichern. Auch dieses Verfahren ist aus
den zuvor erläuterten Gründen aufwandreich und zeitraubend.
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Andererseits ist ein Verfahren zur Übertragung von Bildern bekannt,
bei welchem der Bildinhalt zuerst in magnetische Impulse umgewandelt wird, diese
magnetischen Impulse sodann weitergeleitet werden und empfängerseitig wieder in
andere Signale umgesetzt und zur Bilderzeugung benutzt werden. Eine Speicherung
der Bilder findet dabei nicht statt, vielmehr dient die bekannte Einrichtung lediglich
zur Übertragung.
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Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Kontrolle, Begutachtung
und/oder Prüfung von Schriftstücken od. dgl. mit Hilfe elektrischer Anzeige- und
Registriereinrichtungen, wobei durch Fernübertragungsmittel der Informationsgehalt
des einzelnen Schriftstückes nach einer - vorzugsweise räumlich. getrennten - Kontrollstelle
weitergeleitet und anschließend von dort aus das Schriftstück mit Kontrollvermerken
versehen wird, und die Übertragung des Informationsgehaltes in Gestalt eines ruhenden
oder langsam bewegten Bildes des Schriftstückes mittels einer Fernsehanlage durchgeführt
wird, und ist dadurch gekennzeichnet, daß das. Schriftstück bzw. die Vorlage in
an sich bekannter Weise langsam abgetastet und das entstehende relativ schmalbandige
Signalgemisch über normale Telefonleitungen bzw. Trägerfrequenzleitungen oder gegebenenfalls
auch
drahtlos zu einem oder mehreren Kontrollempfänger(n) übertragen
wird, daß auf dem Kontrollempfänger auch das langsam abgetastete Bild in normaler
Weise wiedergegeben wird, daß ferner vom Empfänger aus auf der Aufnahmeseite das
Schriftstück beeinflussende Steuervorgänge ausgelöst bzw. in Gang gesetzt werden
können und daß gleichzeitig aufnahmeseitig und/ oder empfängerseitig der Bildinhalt,
vorzugsweise gemeinsam mit den anderen akustischen oder elektrischen Signalen, auf
einem Maggnetogrammträger registriert wird.
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Nach der Erfindung wird also das zu prüfende Schriftstück beispielsweise
an der Kasse einer Bank mittels einer Fernsehaufnahmekamera langsam abgetastet und
kann von der Filiale über normale Telefonleitungen beispielsweise zur Direktion
übertragen werden. Dabei kann vorteilhaft auf der Aufnahmeseite ein Kontrollempfänger
vorgesehen werden, um dem Kassierer das zu übertragende Bild sichtbar zu machen.
Durch die langsame Abtastung .entsteht ein relativ schmalbandiges Signalgemisch,
das sich ohne Schwierigkeiten über die normalen Telefonleitungen übertragen läßt.
Bei der Kontrollstelle, beispielsweise der Direktion eines Bankinstitutes, befindet
sich ein Kontrollempfänger, der derartige Mittel enthält, daß auch das langsam abgetastete
-Bild durch ein normales Fernsehbild sichtbar gemacht wird. Auf Grund der dadurch
erhaltenen Informationen kann von der Kontrollstelle aus ein Steuervorgang auf der
Aufnahmeseite ausgelöst werden. Das heißt, es kann beispielsweise, wenn von der
Prüfungsstelle ein eingereichter Scheck als einlösbar angesehen wird, durch diese
Fernauslösung ein Stempel auf dem Scheel< angebracht werden. Es ist gleichzeitig
möglich, auf derselben Leitung eine telefonische Verbindung zwischen Annahme- und
Kontrollstelle durczuführen. Es ist auch möglich, das abgetastete Bild- mehreren
Kontrollstellen gleichzeitig zuzuleiten. Durch die Möglichkeit der telefonischen
Verbindung ist eine unmittelbare Rückframe von der Aufnahme- zur Kontrollstelle
und umgekehrt möglich. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die übertragenen Bilder mittels eines Magnetogrammträgers registriert werden.
Dabei kann es zweckmäßig sein, sowohl aufnahmeseitig als auch kontrollstellenseitig
das Bild zu registrieren. Es ist natürlich ebenso gut möglich, die Registrierung
nur an einer der beiden Stellen durchzuführen. Vorzugsweise wird die Registrierung
derart durchgeführt, daß neben der Bildaufzeichnung gleichzeitig die Telefongespräche
mitregistriert werden und gegebenenfalls in einer weiteren Aufzeichnung das ausgelöste
Steuersignal registriert wird. Dadurch ist eine größtmögliche Sicherheit gegen irgendwelche
Übertraggungs-, Hör- oder ähnliche Fehler gegeben.
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Zweckmäßigerweise wird in der Nähe der Aufnahmekamera das Steuergerät
angebracht, in welchem elektronische oder elektromechanische Mittel zur gegebenenfalls
in der Geschwindigkeit veränderbaren langsamen Abtastung der Vorlage und zur Erzeugung
geeigneter Synchronimpulse vorgesehen sind.
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Die Steuerung wird zweckmäßigerweise durch einen. einzelnen reinen
Ton ausgelöst, der ein selektives Relais betätigt. Durch diese Maßnahme ist gewährleistet,
daß keine falsche Auslösung des Stempels od. dgl. durch Störungen erfolgen kann.
Die Aufzeichnung des Bildes und des Telefongespräches bietet den Vorteil einer zusätzlichen
Kontrolle, die sonst durch die Langsamübertragung des Bildes verlorengehen würde.
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Die Übertragung des Telefongespräches auf derselben Leitung kann in
an sich bekannter Weise mittels -Trägerfrequenzsystemen erfolgen. Dabei ist es möglich,
das Bild in einem tieferen Frequenzbereich zu übertragen, während der Ton auf dem
höheren Frequenzbereich übertragen wird oder umgekehrt.
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Die Abtastung der Vorlage kann mit an sich bekannten Fern.sehaufnahmekameras
erfolgen. Dabei kann beispielsweise eine Vidikonröhre verwendet werden. Es können
aber auch andere Aufnahmeverfahren, die beispielsweise mit Aufnahmeröhren ohne Speicherung
arbeiten, Anwendung finden. Die benötigten Synchronimpulse können in an sich bekannter
Weise ausgebildet sein. Jedoch erweist es sich als zweckmäßig, bei der langsamen
Übertragung die relativ langen Synchronimpulse durch Impuls zu ersetzen, die aus
der Differentiation der Vord'er- und/oder Hinterflanke der normalen Synchronimpulse
entstehen. Es empfiehlt sich, empfängerseitig Mittel zur Kompensation der durch
die Übertragung entstehenden Phasenfehler vorzusehen. Um das langsam abgetastete
Bild im (in den) Kontrollempfänger(n) sichtbar zu machen, wird erfindungsgemäß als
Bildwiedergaberöhre eine sogenannte Speicherröhre verwendet. Auch Bildröhren mit
langer Nachleuchtdauer können eingesetzt werden. Um bei einer lang nachleuchtenden
Röhre den zuerst auftreffenden hellen Leuchtstrahl, der die Betrachtung des Bildes
erschwert, abzudecken, wird erfindungsgemäß eine mitlaufende Abdeckung vorgesehen.
Dabei ist diese Abdeckung an sich in verschiedenen Ausführungsformen denkbar. So
könnte beispielsweise durch eine mechanische Vorrichtung ein quer über den Bildschirm
gespanntes Lineal od. dgl. langsam von oben nach unten bewegt und durch eine geeignete
Steuervorrichtung vom unteren Rande schnell in die obere Lage zurückgebracht werden.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Kontrollvorrichtung ist es möglich, zur
Registrierung der Signale auf einem Magnetogrammträger ein an sich beliebiges Gerät
zur magnetischen Aufzeichnung, wie sie sich auf dem Markt befinden, zu verwenden.
Zur leichteren Aufbewahrung der so aufgezeichneten Bilder empfiehlt sich jedoch
die Verwendung eines sogenannten.Blattdiktiergerätes. Das hat den Vorteil, da,ß
jedes übertragene Schriftstück samt dem dazu geführten Gespräch und den Steuerimpulsen
auf je einem Blatt für sich aufgezeichnet ist und entsprechend abgelegt bzw. aufbewahrt
werden kann. Bei der Verwendung von sogenannten Speicherröhren zur Bildwiedergabe
ist es möglich, das gesteuerte Bild von der Kontrollseite aus durch Fernimpulse
wieder zu löschen. Es ist auch möglich, jedes der beiden Kontrollbilder einzeln
für sich zu löschen.
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Die Figur zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Anlage. Dabei ist mit 1 die zu übertragende Vorlage bezeichnet.
Mit 2 ist die Fernsehaufnahmekamera bezeichnet und mit 3 das Steuergerät. Die aufnahme-
bzw. empfängerseitigen Kontrollgeräte sind mit 4 bzw. 5 bezeichnet. Das Bildsignal
und die entsprechenden Synchronsignale usw. werden über die gestrichelt gezeichnete
Telefonleitung 15 od. dgl. der Kontrollstelle zugeführt.
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Die Schalteinrichtungen 6 und 7 dienen zur Übermittlung der mittels
der Fernsprecher 8 und 9 übermittelten Telefongespräche, während die zur Aufzeichnung
der Bilder bzw. der Gespräche dienenden Magnettongeräte mit 10 und 11 bezeichnet
sind. Durch die Schalteinrichtung 12 kann der Kontrollierende in Abhängigkeit vom
Bildinhalt am Kontrollempfänger 5 eine Steuervorrichtung 14 aufnahmeseitig auslösen.
Mit 13 ist die Einrichtung zur Verbindung des Schaltgerätes mit der Übertragungsleitung
bezeichnet.
Die Erfindung ist besonders geeignet zur Anwendung in
Bankhäusern, bei Postscheckämtern, bei der Polizei zur Übermittlung von Steckbriefen
und Fotos oder auch in allen anderen Verwaltungsbehörden oder Wirtschaftsstellen,
wo vorgelegte Schriftstücke sofort an mehreren Stellen bekanntgemacht werden müssen
und aus deren Inhalt Entscheidungen zu treffen sind. Dabei ist durch die Erfindung
auch eine Übermittlung über relativ große Entfernungen, beispielsweise von Filialen
der genannten Einrichtungen u. dgl., ermöglicht worden. Besondere Bedeutung gewinnt
die erfindungsgemäße Kontrollvorrichtung auch bei ,der Übertragung und Auswertung
von Ra:darschirmbildern mit kleiner Bandbreite.
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Der Erfindungsgedanke ist nicht auf das beschriebene und gezeichnete
Ausführungsbeispiel einer derartigen Vorrichtung beschränkt.