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Förderanlage Die Erfindung betrifft eine Förderanlage, bei welcher
Lastenträger auf festen Gleisbahnen durch eine oberhalb des Gleises eine hin- und
hergehende Bewegung ausführende Vorrichtung in deren einer Vorschubvorrichtung mitgenommen
werden, beim Rückhub derselben aber unbeeinflußt bleiben. Die bekannten Vorrichtungen
dieser Art sind für eine Förderung in gerader Richtung ausgelegt. Sie sind aber
nicht ohne weiteres brauchbar zum Fördern in Kurvenstrecken. Hierzu aber soll die
Erfindung dienen.
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Z,lm Zweck der Verschiebung der Lastenträger über Gleiskurven ist
daher erfindungsgemäß im Krümmungsmittelpunkt der Gleiskurve ein Schwenkhebel angelenkt,
der in der einen Schwenkrichtung einen Lastenträger in an sich bekannter Weise mitnimmt
in der anderen ihn nicht beeinflußt. Vorzugsweise ist der Schwenkhebel als Winkelarm
ausgebildet und trägt am Vorderende eine der Gleiskurvenkrümmung angepaßt gebogene
Schiene, welche einen umgekehrt U-förmigen Querschnitt hat und an ihrem äußeren
Schenkel zwei ebenso gebogene Schienen trägt, zwischen denen die Mitnehmerlaschen
in bekannter Weise senkrecht gleiten. Gegen ein ungewolltes Zurückrollen der Lastenträger
sind vorteilhaft zwei der Schienenkurvenkrümmung entsprechend gekrümmte parallele
Schienen fest angeordnet, zwischen denen in bekannter Weise senkrecht verschiebbare
Sperriaschen sitzen, welche nur die Rückwärtsbewegung der Lastenträger hindern.
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Mitnehmerlaschen zum Mitnehmen der Lastenträger durch eine hin- und
hergehende Mitnahmevorrichtung sind an sich bekannt. Auch die Verschiebbarkeit solcher
Laschen in senkrechter Richtung ist schon vorgeschlagen. Aber bisher ist die Anordnung
derselben zur Förderung in Kurven nicht bekannt.
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Vorteilhaft wird die Erfindung angewendet bei einer Förderanlage
mit Hauptgleis und Abzweiggleis (z. B. zum Abstellen), das in der Nähe der Anschlußstelle
an das Hauptgleis über eine Kurve an dieses angeschlossen ist.
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In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung
dargestellt, und zwar in Fig. 1 ein Aufriß, in Fig. 2 eine Seitenansicht, in Fig.
3 ein Teilquerschnitt nach Ebene 3-3 in Fig. 1.
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Mit 10 ist ein kurvenförmiger Gleisabschnitt bezeichnet, wobei das
Gleis aus einer schachtförmigen Schienenanordnung besteht und zwei parallele und
im Abstand zueinander angeordnete Schienen umfaßt, auf welchen Lastenträger, wie
ein solcher bei 11 dargestellt ist, laufen. Ein solcher gekrümmter Gleisabschnitt
kann einen Teil eines Abstellgleises bilden und dazu dienen, den Anschluß zum Abzweigungspunkt
am Hauptgleis und die Verbindung mit dem geraden Abschnitt des Nebengleises zu vermitteln;
der gerade Abschnitt des Nebengleises ist mit 12 bezeichnet. In der Nähe des Gleisabschnittes
10 ist ein um die Achse 13 schwingbarer Schwenkhebel 14 vorgesehen. Damit dieser
eine ungehinderte Drehschwingung ausführen kann, trägt er ein Paar frei drehbare
Rollen 15, welche auf einer Lauffläche 16, die an der einen der Winkelschienen des
Abschnittes 10 angeordnet ist, laufen.
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Die Schwingbewegung erhält der Schwenkhebel 14 über eine Übersetzung
und einen Kurbelmechanismus nebst Pleuelstange 17 von einem Motor. Der Schwenkhebel
14 trägt am Vorderende eine gebogene Schiene 18, welche im wesentlichen den Querschnitt
eines umgekehrten U aufweist und sich über den Gleisabschnitt 10 erstreckt, so daß
sie sich oberhalb desselben hin- und herbewegt, wenn der Schwenkhebel 14 hin-und
herschwingt; dabei ist an ihrem Außenschenkel ein Paar im Abstand angeordneter ebenso
gebogener Schienen 19 vorgesehen, welche zwischen sich eine Mehrzahl Laschen 20
tragen, wobei diese im Abstand voneinander angeordnet sind und vertikal verlaufen.
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Jede Lasche 20 trägt einen Vorsprung 21, der sich auf die Oberseite
der einen Schiene 19 auflegt, dergestalt, daß die Laschen eine bestimmte hängende
Lage einnehmen und ungehemmt nach oben geschoben werden können. In ihrer normalen
Lage hängen die Laschen 20 mit ihren unteren Enden bis unterhalb der Schienen 19
herab und ragen in den Weg der Lastenträger 11, die sich auf dem Gleis 10 bewegen,
hinein. Jede Lasche 20 hat eine gerade Vorderkante und eine abge-
schrägte
Hinterfläche, so daß sich eine Keilform ergibt; dieFlachen der Keilform sind so
gewählt, daß in einer Bewegungsrichtung des Winkelarms 14 auf einen Lastenträger
zu, der sich auf dem Gleis 10 befindet, eine Mitnahmebewegung übertragen wird, während
im Rückwärtshub die abgeschrägten Flächen bei Berührung mit einem Lastenträger 11
so wirken, daß sich die Laschen hochschieben und lediglich über die Oberfläche des
Lastenträgers 11 hinwegrutschen.
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Die Anordnung arbeitet wie folgt: Angenommen, daß die Lastenträger
11 nacheinander auf das Abzweiggleis 12 und auf den gekrümmten Gleisabschnitt 10
durch einen hin- und hergehenden Mechanismus geschoben werden, so fallen im Vorwärtshub
des Schwenkhebels 14, welcher in Fig. 1 durch den Pfeil A angedeutet ist, die vertikalen
Kanten der Laschen 20 an einem Lastenträger 11 ein, und er wird durch die Schwenkbewegung
des Schwenkhebels 14 längs des kurvenförmigen Gleisabschnittes 10 weitergeschoben.
Beim Rückwärtshub des Schwenkhebels 14 bewegen sich die Laschen 20 in bezug auf
die Lastenträger, mit welchen sie zuvor im Eingriff standen, nach oben; in Anbetracht
ihrer Abschrägung wird jede Lasche, während sie über Lastenträger 11 auf dem Gleisabschnitt
10 hinweggleitet, auf den Lastenträger keine Antriebsbewegung übertragen. Wenn nach
Bewegungsumkehr der Schwenkhebel 14 einen zweiten Vorwärtshub ausführt, treten die
Laschen 20 wiederum mit den Lastenträgern 11 in Eingriff und übertragen eine Mitnahmebewegung
auf diese. Es folgt daraus, daß die für sich hochschiebbaren Laschen 20 im Vorwärtshub
des Schwenkhebels 14 einen Antrieb bewirken, daß sie aber im Rückwärtshub des Armes
wirkungslos sind.
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Um eine ungewollte Rückwärtsbewegung der Lastenträger 11 während
des Darüberstreichens der Laschen 20 über ihre Dachilächen beim Rückwärtshub des
Schwenkarms 14 auszuschließen, können Sperrlaschen 22, 24, welche an sich den Mitnehmerlaschen
20 ähnlich sind, in der Nähe des Gleisabschnittes 10 zwischen gekrümmten festen
Schienen 23 fest vorgesehen sein, dergestalt, daß sie freieVorwärtsbewegung der
Lastenträger 11 gestatten, eine Rückwärtsbewegung indessen verhindern.
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Zu diesem Zweck sind zwei der Schienenkurvenkrümmung entsprechend
gekrümmte parallele Schienen 23 fest angeordnet. Zwischen ihnen sitzen, in bekannter
Weise senkrecht verschiebbar, Sperrlaschen 22, welche die unerwünschte Rückbewegung
der Lastenträger 11 abfangen.
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Es könnte auch eine weitere Gruppe verschiebbarer Mitnehmerlaschen,
die den Laschen 20 ähnlich sind und die eine hin- und hergehende Bewegung ausführen,
an einem geraden Gleisabschnitt 26 in der
Nähe des gekrümmten Gleisabschnittes vorgesehen
sein, so daß Lastenträgerwagen 11, die sich auf einem solchen Gleisabschnitt befinden,
schrittweise zu dem kurvenförmigen Abschnitt hin bewegt oder von demselben weg bewegt
werden können. In einem solchen Falle müßte diese Anordnung natürlich in zeitlicher
Übereinstimmung mit den Bewegungen des Schwenkhebels bewegt werden. Falls gewünscht,
kann, wie in Fig. 1 bei 25 angedeutet, eine Verbindungsöse vorgesehen sein, welche
eine Bewegungskupplung des Schwenkhebels 14 mit der weiteren Zubringevorrichtung
26 bewirkt. Zusätzlich verschiebbare Laschen 27 können neben dem geradlinig verlaufenden
Gleisabschnitt vorgesehen sein; diese Laschen entsprechen dem zuvor allgemein mit
21 bezeichneten Sperrlaschengruppen und verhindern eine unerwünschte Rückwärtsbewegung
der Lastenträger 11 auf dem geradlinig verlaufenden Gleisabschnitt.
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PATENTANSPROCHE: 1. Förderanlage, bei welcher Lastenträger auf festen
Gleisbahnen durch eine oberhalb des Gleises eine hin- und hergehende Bewegung ausführende
Vorrichtung in deren einer Vorschubrichtung mitgenommen werden, beim Rückhub derselben
aber unbeeinflußt bleiben, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschieben der Lastenträger
(11) über Gleiskurven (10) im Krümmungsmittelpunkt der Gleiskurve (10) ein Schwenkhebel
(14) angelenkt ist, der in der einen Schwenkrichtung einen Lastenträger (11) in
an sich bekannter Weise mitnimmt, in der anderen ihn nicht beeinflußt.