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Einrichtung zur Standzeitverlängerung von in Werkzeugmaschinen verwendeten
Hartmetallwerkzeugen Durch Versuche in jüngerer Zeit hat man festgestellt, daß bei
Werkzeugmaschinen, die mit Hartmetallwerkzeugen arbeiten, Thermoströme auftreten
können, die durch die Erwärmung an der Bearbeitungsstelle zwischen Werkzeug und
Werkstück entstehen und ihren Weg über die Werkzeugmaschine nehmen. Man hat ferner
festgestellt, daß sich dieser Thermostrom schädlich auf die Standzeit des Hartmetallwerkzeuges
auswirkt, und hat deshalb versucht, den Thermostrom durch Kompensation zu beseitigen,
indem man in den äußeren, über die Werkzeugmaschine gehenden Verbindungsweg eine
Gegenstromduelle eingeschaltet hat.
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Bei einem solchen bekannten Verfahren wird der elektrische, chemische
oder elektrochemische Verschleiß durch Anwendung einer der bei Bearbeitung erzeugten
EMK entgegengerichteten EMK oder eines dem bei der Bearbeitung entstandenen elektrischen
oder magnetischen Feld entgegengerichteten Feldes verringert oder unterbunden. Eine
entsprechend aufgebaute, bekannte Einrichtung enthält eine Spannungsduelle mit einer
Spannungsteilerschaltung und einem Kontrollgerät, durch die die EMK der Spannungsduelle
der an der Bearbeitungsstelle erzeugten EMK entgegengesetzt geschaltet ist.
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Die Erfindung bringt eine vorteilhafte Verbesserung an einer Einrichtung
zum Verlängern der Standzeit von in Werkzeugmaschinen verwendeten Hartmetallwerkzeugen,
bei der in den Stromkreis einer an der Bearbeitungsstelle erzeugten EMK ein einstellbarer
Widerstand eingeschaltet ist, insbesondere die von einer Spannungsquelle ausgehende
EMK mit Hilfe eines einstellbaren Widerstandes und einem Kontrollgerät der an der
Bearbeitungsstelle erzeugten EMK entgegengesetzt geschaltet ist. Erfindungsgemäß
ist der einstellbare Widerstand als Stellglied eines selbständigen Steuer- oder
Regelkreises steuerbar ausgebildet und in Steuerverbindung mit einem den Thermostrom
erfassenden Meßfühler gebracht unter gleichzeitiger Anwendung einer Vergleichssollgröße
für den für die Standzeit des Werkzeuges günstigsten Thermostrom. Auf diese Weise
kann man die verhältnismäßig raschen Änderungen des vom Werkzeugstahl über die Maschine
zum Werkstück verlaufenden Thermostromes leicht erfassen und den Strom auf einem
die günstigste Standzeit bedingenden Wert halten. Die erfindungsgemäße Ausbildung
ist hinsichtlich einer wirksamen Verlängerung der Standzeit von Hartmetallwerkzeugen
sehr vorteilhaft, denn durch die Konstanthaltung des Thermostromes auf einem bestimmten
Wert lassen sich die durch die bekannte Kompensation oder Verringerung des Thermostromes
erzielten Ergebnisse noch verbessern.
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Der die günstigste Standzeit bedingende Thermostrom ist von Fall zu
Fall verschieden. Er richtet sich einerseits nach der Art des bearbeiteten Werkstückes
und andererseits nach dem Material des verwendeten Werkzeugstahles und kann durch
Versuche ermittelt werden.
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Mit besonderem Vorteil kann der einstellbare Widerstand so ausgebildet
sein, daß er kontaktlos steuerbar ist. Hierzu eignet sich in besonderer Weise ein
magnetisch kontaktlos steuerbarer Widerstand, der in Form eines dünnen Plättchens
an geeigneter Stelle in den Thermostromkreis eingeschaltet und durch ein äußeres
Magnetfeld gesteuert wird. Besonders geeignet hierzu sind in neuerer Zeit bekanntgewordene
Halbleiterverbindungen mit Trägerbeweglichkeiten größer als 6000cm2V-IS-1, vor allem
Stoffe von der Form AIIIBv, wie etwa Indiumantimonid. Bei den AIII Bv-Stoffen handelt
es sich um Verbindungen eines Elementes A der III. Gruppe mit einem Element B der
V. Gruppe des Periodischen Systems der Elemente.
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Weiter kann die Steuerung bzw. Regelung des Thermostromes durch einen
zusätzlich zum einstellbaren Widerstand oder allein durch einen in den Thermostromkreis
eingebrachten Hilfsstrom erfolgen, der dem Thermostrom in an sich bekannter Weise
entgegenwirkend überlagert ist. Es wird bevorzugt, den gesteuerten bzw. geregelten
Thermostrom nach Größe und Richtung derart zu bemessen, daß ein der Richtung des
Therrnostromes entgegenfließender Gesamtstrom vorliegt. Durch diesen kann infolge
der damit verbundenen Materialwanderung, d. h. durch einen
Ionenffuß,
vom Werkstück zum Werkzeugstahl eine sogenannte Aufbauschneide auf letzterem erzielt
werden. Durch eine richtige Bemessung des Stromes kann eine Aufbauschneide von solcher
Ausbildung erhalten werden, daß diese zusätzlich die Standzeit des Hartmetallwerkzeuges
verlängert.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung ist auf die Zeichnung Bezug
genommen. Es zeigt Fig. 1 eine Anordnung, bei der ein einstellbarer Widerstand als
Stellglied in den Thermostromkreis geschaltet ist, Fig.2 eine Anordnung mit einem
magnetfeldabhängigen Widerstand als Stellglied im Thermostromkreis, Fig. 3 eine
Meßschaltung mit einem Magnetverstärker, Fig. 4 eine weitere Anordnung mit einem
Magnetverstärker als Meßfühler, Fig. 5 ein Kombinationsgerät aus Meßfühler und steuerbarem
Widerstand, Fig. 6 eine Anordnung ähnlich der nach Fig. 1 zur Erzeugung eines umgekehrten
Ionenflusses, Fig. 7 eine erläuternde graphische Darstellung.
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In Fig. 1 ist der Grundgedanke der Erfindung schematisch am Beispiel
einer Drehbank dargestellt. Diese ist nur teilweise wiedergegeben, soweit es für
das Verständnis erforderlich ist. Im umlaufenden Spannfutter 1 der Drehbank sitzt
zwischen den Spannbacken 2 das zu bearbeitende Werkstück 3. Ein Werkzeugstahl s
mit (nicht näher bezeichneter) Hartmetallschneide ist in den vereinfacht dargestellten
Support 5 der Drehbank elektrisch isoliert mit Hilfe von Isolierstücken 6 eingespannt.
Am hinteren Ende des Werkzeugstahles 4 ist durch eine Schraube 7 ein flexibles Kabel
8 befestigt, dessen anderes Ende an einem einstellbaren Widerstand 9 als Stellglied
ebenfalls mit einer Schraube 7 befestigt ist. Der Widerstand 9 besteht aus einem
langgestreckten Widerstandskörper 10, der auf einer isolierenden Unterlage 11 befestigt
ist, und aus einem verstellbaren Abgriff 12, der entlang einer Schiene 13 verschoben
werden kann. Das linke Ende des Widerstandskörpers 10 steht mit dem Abgriff 12 in
Verbindung und ist außerdem über die Leitung 14 und einem darin eingeschalteten
Meßinstrument 15 mit dem Spannfutter 1 der Drehbank verbunden. Zur Schließung des
Stromkreises dient eine Bürste 16, die beispielsweise auf dem zylindrischen Teil
des Spannfutters 1, gegebenenfalls auf einer besonderen Kontaktbahn, schleift. Durch
den so geschlossenen Stromkreis, der vom Werkstück 3 über das Spannfutter 1, die
Bürste 16, das Meßinstrument 15, die Leitung 14, den Widerstand 9, das Kabel 8 und
den Werkzeugstahl 4 geht, fließt der an der Berührungsstelle zwischen Werkstück
3 und Werkzeugstahl 4 durch die Thermo-EMK entsprechende Thermostrom, dessen Richtung
durch einen Pfeil 17 dargestellt ist. Diese Stromrichtung gilt für einen angenommenen
Fall, daß das Werkstück 3 aus Baustahl und der Werkzeugstahl 4 mit einer Hartmetallschneide
versehen ist. Bestehen Werkstück und Werkzeugstahl aus anderen Metallen, so kann
sich entsprechend der thermoelektrischen Spannungsreihe auch die umgekehrte Stromrichtung
ergeben. Der einstellbare Widerstand 9 dient zur Begrenzung des Thermostromes auf
den von Fall zu Fall verschieden günstigsten Wert. Der Strom kann in dem Meßinstrument
15 abgelesen werden.
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Durch den in Fig. 1 geschaffenen Stromkreis reit definierter Strombahn
werden bei der Anordnung nach Fig. 1 die Verhältnisse begründet, die für die Einhaltung
des gewünschten Thermostromes erforderlich sind. Ein solcher Stromkreis vermeidet
die Nachteile, die vorliegen, wenn sich der Stromkreis über die Lagerung des Spannfutters
und die Drehbank schließen würde. In diesem Fall können undefinierte Widerstandsverhältnisse
insbesondere dadurch bedingt sein, daß die Drehbank einmal mit großer und einmal
mit kleiner Geschwindigkeit läuft und dadurch unterschiedliche Ölfilme in den Lagerstellen
hervorgerufen werden.
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Zur selbsttätigen Konstantsteuerung bzw. -regelung des Thermostromes
der Anordnung nach Fig. 1 wird der von dem Meßinstrument 15 erfaßte Meßwert durch
(nicht dargestellte) Glieder verstärkt und der verstärkte Meßwerf zur Verstellung
des Schiebers 12 des Widerstandes 9 verwendet. Eine solche Schaltung erfordert jedoch
einen mechanischen Stellmotor mit verhältnismäßig großem und umständlichem Aufwand.
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Bei der Anordnung nach Fig. 2 sind ein mechanischer Stellmotor und
die dadurch bedingten Nachteile vermieden. Die Einrichtung arbeitet außerdem kontaktlos,
also vollständig mit ruhenden Teilen. Von den Teilen der Einrichtung nach Fig. 1
ist lediglich die Bürste 16 und der isoliert eingespannte Werkzeugstahl 4 noch einmal
dargestellt sowie der zwischen diesen Teilen vorhandene äußere Stromkreis, der das
Stellglied und den Meßfühler enthält. Als Meßfühler ist hier jedoch ein Magnetverstärker
20 verwendet, eine Einrichtung, die mit wechselstromgespeisten gleichstromvormagnetisierten
Drosselspulen arbeitet. Derartige Einrichtungen sind hinlänglich bekannt; deshalb
genügt an dieser Stelle zunächst eine schematische Darstellung. In den Thermostromkreis
ist eine Steuerwicklung 21 eingeschaltet. Mit 22 ist eine aus einem bei 23 angeschlossenen
Wechselstromnetz gespeiste Arbeitswicklung bezeichnet und mit 24 eine von einer
Gleichstromquelle 18 gespeiste Hilfswicklung. Zur Einstellung des Stromes in der
Hilfswicklung 24 dient ein Widerstand 25. Die Arbeitswicklung 22 ist, beispielsweise
über eine Gleichrichterbrücke 26, an die Steuerwicklung 27 einer Magnetfeldanordnung
28 angeschlossen. Im Luftspalt ihres Eisenkernes 29 befindet sich ein in den Thermostromkreis
eingeschalteter magnetfeldabhängiger Widerstandskörper 30. Dieser dient als Stellglied
zur Beeinflussung des Thermostromes. Als magnetfeldabhängige Widerstände werden
solche aus Halbleiterverbindungen hoher Trägerbeweglichkeit, d. h. größer als 6000
cm2 V-1 s-1, bevorzugt, da diese erheblich größere Widerstandsänderungen gestatten
als die geläufig bekannten magnetfeldabhängigen Widerstände aus dem Metall Wismut.
Eine Halbleiterverbindung, die sich besonders gut eignet, stellt Indiumantimonid
dar. Es kommen aber auch andere Halbleiterverbindungen mit hoher Trägerbeweglichkeit
in Frage, insbesondere jedoch aus Elementen der III. mit Elementen der V. Gruppe
des Periodischen Systems der Elemente, beispielsweise Indiumarsenid, das sieh durch
eine große Temperaturunabhängigkeit des elektrischen Widerstandes auszeichnet.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung nach Fig. 2 ist folgende: Durch
den die Steuerwicklung 21 durchfließenden Strom erhält der Magnetverstärker 20 eine
bestimmte Aussteuerung, so daß sich ein bestimmter Ausgangsstrom und damit eine
bestimmte Erregung der Magnetfeldanordnung 28 ergibt. Die Erregung bestimmt die
Magnetisierung des Magnetkernes 29 und damit die Induktion des magnetfeldabhängigen
Widerstandskörpers 30, dessen Leitwert also vom Thermostrom gesteuert wird. Steigt
der Thermo-
Strom in der Steuerwicklung 21 an, so nimmt der Strom
in der Arbeitswicklung 22 infolge der eintretenden Sättigung der Drosselspulenanordnung
24 zu. Damit vergrößert sich die Induktion des magnetfeldabhängigen Widerstandskörpers
30, und dessen Widerstand steigt an. Dieser Widerstandsanstieg verringert den Thermostrom.
Einem Anstieg desselben wird also entgegengewirkt. Umgekehrt sinkt der Widerstand
von 30, wenn der Thermostrom sinkt.
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Die Anordnung nach Fig. 2 ist also als selbsttätige Regeleinrichtung
ausgebildet. Der Sollwert der Regelung, d. h. des gewünschten Thermostromes, wird
durch die Hilfswicklung 24 vorgegeben. Durch den Widerstand 25 läßt sich der gewünschte
Sollwert des Thermostromes einstellen. Die Hilfswicklung 24 magnetisiert in entgegengesetzter
Richtung wie die Steuerwicklung 22. Zur Wirkung gelangt insgesamt die Differenz
der beiden Magnetisierungen. überwiegt durch angestiegenen Thermostrom die Magnetisierung
der Steuerwicklung 21, so steuert die entstandene Differenzmagnetisierung den magnetfeldabhängigen
Widerstandskörper 30 so, daß dessen ansteigender Widerstand den größer gewordenen
Thermostrom kompensiert. Wird der Thermostrom dagegen kleiner, so liegt die umgekehrte
Wirkung vor, d. h. der Widerstandskörper 30 nimmt einen kleineren Widerstand an,
so daß also der Thermostrom wieder ansteigt.
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In Fig. 3 ist ein Beispiel für eine praktisch erprobte Schaltungsausführung
des als Meßfühler und zugleich als Meßwertverstärker für den Thermostrom dienenden
Magnetverstärkers 20 aus Fig. 2 dargestellt. Dieser enthält zwei Arbeitswicklungen
22a und 22b, die mit vier Trockengleichrichtern 31 in sogenannter Magnetverstärker-Brückenschaltung
angeordnet sind. Diese Trockengleichrichter treten an Stelle der Gleichrichterbrücke
26 in Fig. 2. Die Speisung des Magnetverstärkers 20 erfolgt über ein einstellbares
Potentiometer 32 und einen Transformator 33 aus einem (nicht dargestellten) Wechselstromnetz.
Die Ausgangsanschlüsse des Magnetverstärkers sind mit 34 bezeichnet. Entsprechend
den beiden Arbeitswicklungen 22 a und 22 b sind zwei Steuerwicklungen
21 a und 21 b vorgesehen, die gegebenenfalls aus einem einzigen Leiter bestehen
können und in den Thermostromkreis eingeschaltet werden. Zur Einstellung eines günstigen
Arbeitspunktes des Magnetverstärkers dienen zwei Vormagnetisierungswicklungen 35a
und 35 b sowie ein Widerstand 36, der in den Ausgangskreis einer Hilfsgleichrichterbrücke
37 eingeschaltet ist. Diese wird ebenfalls über das Potentiometer 32 und den Transformator
33 aus dem Wechselstromnetz gespeist. Durch das Meßinstrument 15 kann wahlweise
je nach Einstellung des Schalters 38 die dem zu messenden Thermostrom proportionale
Ausgangsspannung des Magnetverstärkers oder die zur Arbeitspunkteinstellung dienende
Ausgangsspannung der Hilfsgleichrichterbrücke 37 angezeigt werden. Im letzten Fall
wird die Netzspannung gemessen. Dies dient zur Kontrolle, ob richtig gemessen wird.
Schließlich ist noch ein Relais 39 vorhanden. Dies verhindert mit Hilfe der Kontakte
39 a und 39 b, die bei ungewolltem Netzspannungsausfall öffnen, eine Beschädigung
des Meßinstrumentes 15.
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Die Schaltung nach Fig. 3 kann auch zur selbsttätigen Regelung des
Thermostromes verwendet werden. In diesem Fall wird an die Stelle des Meßinstrumentes
15 ein Meßfühler gesetzt, z. B. der Magnetverstärker 20 aus Fig. 2, der gegebenenfalls
über eine weitere Verstärkerstufe das Stellglied der Regelung und damit den Thermostrom
beeinflußt. Außerdem werden noch Maßnahmen zur Bildung der Regelabweichung getroffen,
so daß das Stellglied also letztlich durch die Differenz zwischen dem vorgegebenen
Sollwert und dem gemessenen Istwert des Thermostromes beeinflußt wird.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann der Magnetverstärker
zur Messung des Thermostromes direkt auf den Werkzeugstahl oder auf eine Anbauvorrichtung
desselben aufgesetzt werden. Hierzu zeigt Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel. Der Werkzeugstahl
4, der - ähnlich wie in Fig. 1 -in einem Support 5 eingespannt ist, bearbeitet das
Werkstück 3. Eine mit Pfeilen versehene gestrichelte Linie zeigt den Verlauf des
Thermoströmes vom Werkstück 3 zum Werkzeugstahl 4 an. Unmittelbar auf dem Werkzeugstahl
zwischen Support und Werkstück - gegebenenfalls auch hinter dem Support auf der
dem Werkstück abgewandten Seite - sitzt der zur Messung des Thermostromes dienende
Magnetverstärker. Die Schnittansicht = zeigt zwei Bandringkerne 41 und 42, die von
den (nicht näher bezeichneten) schematisch dargestellten Last- und Vormagnetisierungswicklungen
umgeben und in einer Schutzkappe 43 aus nichtmagnetischem Material, beispielsweise
aus Messing, untergebracht sind. Die Schutzkappe ist durch (nicht dargestellte)
Mittel auf dem Werkzeugstahl 4 befestigt und an der offenen Seite durch einen Deckel
44 aus elektrisch nicht leitendem Material, beispielsweise Preßspan, abgeschlossen.
Die Lastwicklungen sind dadurch zu erkennen, daß sie die Brandringkerne je für sich
umgeben, während die Vormagnetisierungswicklungen daran zu erkennen sind, daß sie
die beiden Kerne gemeinsam umfassen. Die eingezeichneten Pfeile geben die Stromrichtungen
in den Wicklungen an.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der magnetfeldabhängige
Widerstand in dem von dem Thermostrom durchflossenen Werkzeugstahl oder in dem Werkzeugstahlhalter
untergebracht, wobei dieser gleichzeitig als Magnetkern für die Wicklungen zur Erzeugung
des den magnetfeldabhängigen Widerstandskörper beeinflussenden Magnetfeldes dient.
Diese Anordnung kann mit dem Magnetverstärker zur Messung des Thermostromes kombiniert
werden, so daß sich auf diese Weise eine besonders einfache und vorteilhafte Anordnung
zur Messung, Steuerung oder Regelung eines Thermostromes ergibt, die äußerlich lediglich
durch ein auf dem Werkzeugstahl aufgesetztes Gerät in Erscheinung tritt sowie ein
Paar davon ausgehende elektrische Verbindungsleitungen. Diese wird man zweckmäßig
in einem Kabel zusammenfassen. Irgendwelche weiteren Einrichtungen und Maßnahmen
an der Werkzeugmaschine oder in deren Nähe entfallen damit. Ein Ausführungsbeispiel
einer solchen Einrichtung zeigt Fig. 5 in zwei verschiedenen Schnittansichten.
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In Fig. 5 ist mit 4 wieder ein zwischen Isolierstücken 6 eingespannter
Werkzeugstahl 4 bezeichnet. An diesen schließen sich, gehalten durch eine Schraube
7, die gleichzeitig zur Befestigung eines Kabels 8 für den Thermostromkreis dient,
zwei Ansatzstücke 51 aus weichmagnetischem Werkstoff an, die zwischen sich einen
magnetfeldabhängigen Widerstandskörper 30 einschließen. Der magnetfeldabhängige
Widerstandskörper ist ebenso wie die Ansatzstücke 51 mit einer Bohrung zur Aufnahme
der Schraube 7 versehen, die aus Messing oder einem anderen urimagnetischen Werkstoff
besteht. Ansatzstücke 51 und Widerstandskörper 30 tragen ein Gehäuse 43, das
ähnlich
wie das nach Fig. 3 ausgebildet ist und in seinem Inneren den Magnetverstärker 20
mit den Kernen 41 und 42 und den Wicklungen enthält. Außerdem ist in dem Gehäuse
eine in zwei Hälften aufgeteilte Wicklung 27 untergebracht, die jedoch nicht zum
Magnetverstärker gehört. Von ihren beiden Wicklungsteilen ist je einer einem der
Ansatzstücke 51 zugeordnet. Die Wicklung 27 stellt die Erregerwicklung der zur Steuerung
des halbleitenden Widerstandskörpers 30 dienenden Magnetfeldanordnung dar. Die beiden
Ansatzstücke dienen als Magnetpole. Da die Wicklung 27 einen Magnetfluß in Richtung
des Werkzeugstahles hervorruft, jedoch für die magnetische Beeinflussung des Widerstandskörpers
30 eine zu diesem Magnetfluß senkrechte Stromrichtung benötigt wird, ist der durch
den Werkzeugstahl 4 und die Ansatzstücke 51 fließende Therrnostrom in dem Widerstandskörper
30 mit Hilfe von dünnen elektrischen Isolierschichten 52 in die erforderliche Richtung
gelenkt. Eine elektrisch leitende Berührung der Ansatzstücke 51 mit dem Widerstandskörper
30 findet daher nur an dessen linker oberer und rechter unterer Kante statt.
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Die Schnittansicht im rechten Teil von Fig.5 läßt schematisch die
elektrischen Anschlüsse der verschiedenen in dem Gehäuse 43 untergebrachten Wicklungen
erkennen. Die Arbeitswicklungen 22 des Magnetverstärkers liegen in Reihe mit den
zur magnetischen Beeinflussung des Widerstandskörpers 30 dienenden Wicklungen 27.
Zur gesonderten Einstellung des Stromes der Wicklung 27 ist ein Nebenschlußkreis
mit einem Widerstand 53 vorgegeben. Auf den Magnetverstärkern 42 ist außerdem eine
Hilfswicklung 54 zu sehen, die zur Darstellung des Sollwertes der Regelung dient.
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Bei den bisherigen Ausführungsbeispielen war stets eine Steuerung
bzw. Regelung des Thermostromes durch einen in den Thermostromkreis eingeschalteten
Widerstand angenommen. In vorteilhafter Weise kann die Thermostromsteuerung bzw.
-regelung anstatt durch einen Widerstand zusätzlich oder lediglich durch einen in
den Thermostromkreis eingebrachten Hilfsstrom erfolgen, der dem Thermostrom vorzugsweise
entgegenwirkt und derart bemessen ist, daß ein der Richtung des Thermostromes entgegenfließender
Gesamtstrom vorliegt. Hierzu wird zweckmäßig eine Stromquelle 60 in den Thermostromkreis
eingeschaltet, wie dies schematisch in Fig.6 dargestellt ist. Diese Figur zeigt
im übrigen ähnlich wie in vorhergehenden Ausführungsbeispielen den Thermostromkreis
mit dem zwischen Isolierplatten 6 gehaltenen Werkzeugstahl 4, dem Meßinstrument
15, dem Widerstand 9 und dem Werkstück 3. Nach den der Erfindung zugrunde liegenden
Erkenntnissen ist es in manchen Fällen vorteilhaft, den durch die Stromquelle 60
erzeugten Strom entgegen der Richtung des Thermostromes fließen zu lassen und ihn
zugleich so groß zu machen, daß der Gesamtstrom vom Werkstück 3 zum Werkzeugstahl
4 fließt. Diese Stromrichtung ist durch einen Pfeil 71 angedeutet. Es ergibt sich
dadurch die eingangs erwähnte Ionenwanderung vom Werkstück 3 zum Werkzeugstahl und
dadurch eine Aufbauschneide, die bei richtiger Bemessung des Ionenflusses zusätzlich
eine Standzeitverlängerung ergeben kann. Durch den Gesamtstrom umgekehrter Richtung
ergibt sich auch der dem Thermoeffekt entgegengesetzte Effekt, der sogenannte Peltier-Effekt,
der zu einer Abkühlung der Berührungsstelle zwischen Werkstück und Schnittwerkzeug,
also unmittelbar an der Schnittstelle, führt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der
Peltier-Effekt ebenfalls dazu beiträgt, die Standzeit des Schnittwerkzeuges zu verlängern.
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Zur besseren Veranschaulichung der Verhältnisse der Anordnung nach
Fig. 6 im Gegensatz zu Fig. 1 dient die graphische Darstellung nach Fig. 7. Bei
dieser ist die Spannung U an der Berührungsstelle zwischen Werkstück und Schnittwerkzeug
auf der Ordinatenachse und der über die Berührungsstelle fließende Strom T auf der
Abszissenachse aufgetragen. Ohne Gegenspannungsquelle, im Falle der durch die Thermospannung
bestimmten Richtung des Thermostromes und einer Richtung des Ionenflusses vom Schnittwerkzeug
zum Werkstück wird im oberen rechten Quadranten des Achsenkreuzes gearbeitet, im
Falle eines Gegenstromes, der größer als der Thermostrom ist, wenn also ein Ionenstrom
vom Werkstück zum Schnittwerkzeug fließt, im unteren linken Quadranten. Die gestrichelten
Bereiche gegen die möglichen Stromspannungswerte an. Die Anwendung der Maßnahmen
nach der Erfindung, betreffend Messung und Beeinflusssung des Thermostromes, ist,
was wohl keiner besonderen Erläuterung bedarf, in beiden Fällen möglich, ohne daß
die Erfindung dabei jedoch auf die speziellen, an Hand der einzelnen Figuren dargestellten
und beschriebenen Einrichtungen beschränkt wäre.