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Radkörper für Scheibenräder von Schienenfahrzeugen Die Erfindung bezieht
sich auf einen Radkörper für Scheibenräder von Schienenfahrzeugen zum. Aufschrumpfen
eines Radreifens.
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Diese bekannten Radkörper müssen vor allem zwei grundsätzliche Forderungen
erfüllen. Einmal müssen sie bei geringstmöglichem Gewicht die erforderliche Festigkeit
aufweisen, um durch geringe ungefederte Massen Oberbau sowie Fahrzeug zu schonen
und gute Laufeigenschaften zu gewährleisten. Zum anderen müssen sie jedoch einfach
und wirtschaftlich herzustellen sein, da Radkörper im Schienenfahrzeugbau zu den
Massenartikeln gehören, die nicht nur für Neuanfertigungen, sondern auch als Ersatzteile
erforderlich sind.
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Die zuletzt genannte und auch teilweise die zuerst erwähnte Forderung
wird durch einen gewellten Scheibenradkörper erfüllt, der beispielsweise im Gesenk
geschmiedet oder gepreßt ist. Diese Radkörper sind jedoch immer noch verhältnismäßig
schwer, so daß sie der ersten Forderung noch nicht genügend Rechnung tragen. Dies
geschieht erst durch die weiterhin vorgeschlagenen doppelwandigen hohlen Radkörper.
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Bei einem bekannten hohlen Radkörper bilden die Nabe, eine Radscheibe
und die Felge ein einziges Stück. Die zweite Radscheibe ist durch Anschweißen an
der Nabe und der Felge befestigt. Die Herstellung ist dabei verhältnismäßig teuer.
Außerdem sind bei dem bekannten Radkörper die Radscheiben nicht gewellt, so daß
hierbei nicht die größtmögliche Festigkeit in bezug auf das aufgewendete Material
erzielt wird.
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Etwa das gleiche gilt für einen anderen bekannten doppelwandig ausgebildeten
Radkörper mit glatten Radscheiben. Bei diesem ist jeweils ein Teil der Nabe und
der Felge zusammen mit einer Radscheibe als ein Stück hergestellt. Die beiden Nabenteile
sind auf einer Büchse aufgeschweißt, während die beiden Felgenteile nicht miteinander
verbunden sind.
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Gewellte doppelwandige Radkörper sind zwar auch schon bekannt; . bei
ihnen ist jedoch die Wellung tonzentrisch zur Radachse vorgesehen, so daßauch fier
nicht die größtmögliche Festigkeit erzielt werden cann. Außerdem ist keine die Festigkeit
verstärkende elge, sondern nur ein Abstandsring zwischen den )eiden Radscheiben
vorgesehen, so daß der Radreifen licht in üblicher Weise aufgebracht und abgezogen
yverden kann. _ Alle diese Radkörpertypeii,-insbesondere jedoch die ioppelwandigen
Höhrädkörpe-r haben, wie im übrigen alle Scheibenradkörper, die Eigenschaft, starke
Geräusche zu verursachen. Es ist daher schön- vörge=-Schlagen worden: auf die äußeren
Stirnflächen sc_hafl4@ ichluckende Mittel, z. B. Schaumgummi od. dgl., aufzubringen.
Abgesehen davon, daß dabei die verhältnismäßig weiche schallschluckende Masse ständig
der Gefahr von Verletzungen ausgesetzt ist, kann gerade bei dem an sich festigkeits-
und gewichtsmäßig günstigen doppelwandigen Hohlradkörper damit kein befriedigender
Erfolg erreicht werden, weil der Hohlraum noch als Resonanzkörper wirkt.
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Allerdings ist auch ein geschweißtes Speichenrad mit angeschweißten
Radreifen bekanntgeworden, dessen Speichenhohlräume mit einer schalldämpfenden Masse
gefüllt sind. Neben der schwierigen und teuren Herstellung des Radkörpers ergibt
sich jedoch auch noch eine verhältnismäßig geringe Festigkeit.
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Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, den Radkörper
für Scheibenräder von Schienenfahrzeugen so auszubilden, daß bei größtmöglicher
Festigkeit und geringstmöglichem Gewicht sowie guter Geräuschdämpfung eine einfache
und wirtschaftliche Herstellung möglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung in der Kombination
folgender Merkmale: a) Anordnung zweier im Abstand voneinander befindlicher gewellter
Radscheiben mit radial verlaufenden Wellenbergen und Wellentälern zwischen einer
einteiligen Nabe und einer den aufgeschrumpften Radreifen aufnehmenden Felge, b)
Verbindung der beiden Radscheiben über die einteilige Nabe und über die den aufgeschrumpften
Radreffen aufnehmende Felge durch Schweißen, c) Ausfüllung des durch die Radscheiben;
Nabe und Felge gebildeten Hohlraumes mit einem schallschluckenden Werkstoff.
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Dürcli Biese gemäß der Erfindung vorgeschlagenen Maßnahmen gelingt
es, einen Radkörper zu schaffen,
der leicht, fest und geräuscharm
ist. Er ist wirtschaftlich, d. h. ohne großen Aufwand an Maschinen und Werkzeugen
in kurzer Zeit herzustellen.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Es zeigt jeweils im Längsmittelschnitt Abb. 1 einen Radkörper
mit zwei gewellten Blechscheiben, Abb.2 einen Radkörper mit zwei im Gesenk geschmiedeten
Radscheiben und Abb.3 die teilweise Abwicklung eines zur Achse des Radkörpers konzentrischen
Schnittes durch die beiden Radscheiben.
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Der Radkörper gemäß Abb. 1 besteht im wesentlichen aus einer einteiligen
Nabe 1, zwei voneinander im Abstand befindlichen Radscheiben 2 sowie einer Felge
3. Die Nabe 1 ist ein zylindrisches Rohrstück, das gegen eine Stirnfläche zu an
seinem Außenmantel mit einem zylindrischen Ringbund 4 versehen ist. Am Außenmantel
des Ringbundes 4 ist eine der beiden vorzugsweise aus Blech gepreßten Radscheiben
2 mittels einer Schweißnaht befestigt. jede Radscheibe 2 ist gewellt ausgeführt,
derart, daß die Wellenberge und Wellentäler radial verlaufen. Dabei ist es von Vorteil,
die Wellung nicht völlig gleichmäßig auszubilden, sondern sie mit steileren und
flacheren Wellen zu versehen, derart, daß auf eine kurze steile Welle immer eine
längere flache Welle (Abb. 3) folgt. Die axiale Breite des die eine Radscheibe 2
aufnehmenden Ringbundes 4 ist dabei etwas größer als die Höhe der Wellung der Radscheibe
2. Die zweite Radscheibe 2 ist im Bereich der von dem Ringbund 4 ab liegenden Stirnfläche
der Nabe 1 unmittelbar mit deren zylindrischem Außenmantel durch eine Schweißnaht
verbunden. Beide Radscheiben 2 nähern sich gegenseitig mit zunehmendem Durchmesser.
An ihrem Außenumfang sind beide Radscheiben 2 durch Schweißnähte am Innenmantel
der zylinderringförmigen Felge 3 befestigt. Die Stirnflächen der Felge 3 sind in
üblicher Weise nach innen geneigt ausgebildet, so daß ein gebräuchlicher, durch
einen Sprengring 5 gesicherter Radreifen 6 aufgeschrumpft werden kann, Eine oder
beide Radscheiben 2 sind mit Bohrungen 7 versehen, die zum Einbringen eines schallschluckenden
Werkstoffes 8 in den durch Nabe 1, Radscheiben 2 und Felge 3 gebildeten Hohlraum
dienen. Die Bohrungen 7 können durch eingeschweißte Ringe 9 verstärkt sein. Das
Einbringen des schallschluckenden Werkstoffes 8 kann durch Eingießen, Einpressen,
Schleudern od. dgl. erfolgen. Als schallschluckender Werkstoff 8 ist vorteilhaft
ein poröser Kunststoffschaum, z. B. Polystyrolsehaum, Schaum aus synthetischem Gummi,
Polyurethanschäume u. dgl., vorgesehen. Vorteilhaft ist es dabei, einen Kunststoffschaum
zu verwenden, der nach dem Einbringen in den Hohlraum fest an den Wänden haftet
und erstarrt, so daß auch der Kunststoff selbst noch in die Tragkonstruktion des
Radkörpers mit einbezogen ist, Der Radkörper wird vor dem Einbringen des Kunststoffes
spannungsfrei geglüht.
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Zum Erleichtern des Abpressens des Radkörpers von der Achswelle ist
die Nabe 1 mit einer Ringnut 10 versehen, die über ein eingeschweißtes Rohrstück
11 mit Gewindeanschluß an eine Ölpresse angeschlossen werden kann.