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Verfahren zum Färben und Bedrucken von Gebilden aus Polyacrylnitril
Zusatz zum Patent 1054 959 Gegenstand des Patents 1054 959 ist ein
Verfahren zum Färben und Bedrucken von Gebilden aus Polyacrylnitril oder Mischpolymerisaten
des Acrylnitrils mit anderen Vinylverbindungen, bei dem man Aminoanthrachinoncarbonsäureanüde
verwendet, die in der Carbonsäureamidgruppe mindestens eine tertiäre Aminogruppe
enthalten.
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Es wurde nun gefunden, daß man Gebilde, z. B. Fasern, Flocken, Garne,
Gewebe und Folien aus Polyacrylnitril oder aus Mischpolymerisaten des Acrylnitrils
mit anderen Vinylverbindungen sehr echt färben und bedrucken kann, wenn man hierfür
die im Hauptpatent genannten Farbstoffe in Form ihrer quaternären Derivate verwendet.
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Das zweite Wasserstoffatom am Amidstickstoff dieser Farbstoffe kann
dabei durch Allkyl-, substituierte Allkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Cycloalkylgruppen
ersetzt sein. Die quaternäre Ammoniumgruppe kann über Alkylen-, Cycloalkylen-, Arylen-
oder Aralkylenreste (z. B. -C,H4-CH,- oder -CH,-C,H4-CH,-) an den Amidstickstoff
gebunden sein. Sie kann als Substituenten-- gleiche oder verschiedene, gegebenenfalls
durch Hydroxylgruppen oder Cyangruppen substituierte Alkylreste, gleiche oder verschiedene,
substituierte oder nichtsubstituierte Arylreste und/oder gleiche oder verschiedene,
gegebenenfalls substituierteAralkylreste tragen. Zwei der vier Bindungsstellen am
Stickstoffatom der quaternären Ammoniumgruppen können auch einem heterocyclischen
Ringsystem (z. B. - einer Morpholino-, Pyrrolidino- oder Piperidinogruppe) angehören.
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Als Anion enthalten die quaternär gemachten Farbstoffe beispielsweise
das Anion einer Halogenwasserstoffsäure, wie der Chlorwasserstoffsäure, einer aromatischen
Sulfonsäure, wie der p-Toluolsulfonsäure, oder einer aliphatischen Sulfonsäure,
wie der Methansulfonsäure.
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Der Anthrachinonkern der quaternär gemachten Farbstoffe kann Substituenten,
wie Halogen, Nitro-, Hydroxyl-, Alkoxyl-, Aryloxy- und gegebenenfalls substituierte
Aminogruppen, tragen.
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Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Farbstoffe erfolgt
in an sich bekannter Weise durch Umsetzung der in der Hauptpatentanmeldung genannten
Farbstoffe, die eine tertiäre Aminogruppe enthalten, mit Quaternierungsmitteln,
beispielsweise Alkylhalogeniden, wie Methylchlorid, Aralkylhalogeniden, wie Benzylchlorid,
Dialkylschwefelsäureestern, wie Diäthyl- oder Dimethylsulfat, aromatischen Sulfonsäureestern,
wie p-Toluolsulfonsäuremethylester, oder Halogenacylamiden, wie Chloracetamid. Die
Gebilde aus Polyacrylnitril oder aus Mischpolymerisaten des Acryliiitrils mit anderen
Vinylverbindungen, z, B, Vinylchlorid, Vinylfluorid, Vinylidenchlorid, Vinylacetat,
Vinylpropionat, Vinylpyridin, Vinylimidazol, Vinylalkohol, Acryl- und Methacrylsäureester
und bzw. oder Acrylsäureamiden, werden mit den genannten Farbstoffen vorzugsweise
in saurem Bad bei Kochtemperatur, gegebenenfalls unter Zusatz von Dispergiermitteln,
- Elektrolyten, z. B. Natriumsulfat und anderen üblicherweise verwendeten Hilfsmitteln,
gefärbt. Die erhaltenen Färbungen weisen sehr gute Echtheitseigenschaften auf.
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Beispiel 1 100 g Polyacrylnitrilgewebe werden in 3 1 Wasser; das 1
g 1,4-Diaminoanthrachinon-2-(cärbonsäure-w-dimethylaminopropylamid), - dessen co-Stickstoffatom
mit Dimethylsulfat quaternär gemacht ist, 3 g 30 °/oige Essigsäure und 0,3 g Natriumacetat
enthält, 90 Minuten lang bei Kochtemperatur gefärbt.
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Die erhaltenen blauen Färbungen besitzen sehr gute Licht-, Naß- und
Dekaturechtheit. Beispiel 2 100 g Polyäcrylnitrilfiocke werden in 2 1 Wasser, das
2 g 1,4-Diaminoanthrachinon-2-(carbonsäure-co-morpholinopropylamid), dessen w-Stickstoffatom
mit Dimethylsulfat quatemär gemacht ist, und 3 g Ameisensäure enthält, 90 Minuten
lang bei 100° C behandelt. Man erhält eine kräftige blauviolette- Färbung von sehr
guten Echtheitseigenschaften. - -Beispiel 3 100 g eines Gewebes aus einem. Mischpölymerisät
aus 40 °/o Acrylnitril und 60 % Vinylchlorid werden in 41 Wasser, das 2 g
1-Aminoanthrachinon-2-(carbonsäure-co-morpholinopropylamid), dessen co-Stickstoffatom
mit Dimethylsulfat quaternär gemacht ist, 2 g Schwefelsäure
66°
B6 und 20 g Natriumsulfat enthält, 2 Stunden lang bei Kochtemperatur behandelt.
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Man erhält nach dem Spülen orangefarbene Färbungen von sehr guten
Echtheitseigenschaften.
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Beispiel 4 100g Fäden aus reinem Polyacrylnitril werden in 3 1 Wasser,
das 3 g 1-Aminoanthrachinon-2- (carbonsäure-p-co-diäthylaminotoluidid), dessen co-Stickstoffatom
mit Dimethylsulfat quaternär gemacht ist, 3 g Essigsäure (30%ig) und 0,5 g Natriumacetat
enthält, 45 Minuten lang bei 105° C gefärbt. Die erhaltenen orangen Färbungen haben
sehr gute Echtheitseigenschaften.
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Beispiel 5 100g Gewebe aus einem Mischpolymerisat aus 950/0 Acrylnitril
und 50/0 Vinylpyridin werden in 3 1 Wasser, das 1,5 g 1-Aminoanthrachinon-2-(carbonsäure-co-dimethylaminopropylamid),
das, wie zuvor angegeben, quaternär gemacht ist, 2 g Schwefelsäure 66° B6 und 10
g Natriumsulfat enthält, 2 Stunden lang bei Kochtemperatur gefärbt.
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Die erhaltenen orangen Färbungen zeigen sehr gute Echtheitseigenschaften.
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Beispiel 6 100 g Polyacrylnitrlgewebe werden in 31 Wasser, das 1 g
feinverteiltes 1,4-Diaminoanthrachinon-2-(carbonsäure-o,-dimethylarninopropylamid),
das reit Chloracetamid am co-Stickstoffatom quaternär gemacht ist, 3 g 30%ige Essigsäure
und 0,3 g Natriumacetat enthält, 90 Minuten lang bei Kochtemperatur behandelt.
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Man erhält rotstichigblaue Färbungen von sehr guter Licht-, Naß- und
Dekaturechtheit. Beispiel 7 100g Garn aus einem Mischpolymerisat von 95°/o Acrylnitril
und 5% Methacrylsäurebutylester werden in 21 Wasser, das 1,5 g 1,4-Diaminoanthrachinon-2-(carbonsäure-p-co-diäthylaminotoluidid),
das mit Dimethylsulfat quaternär gemacht ist, 2 g Schwefelsäure 66° B6 und 10 g
Natriumsulfat enthält, 2 Stunden lang bei 100° C behandelt.
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Man erzielt blaue Färbungen von sehr guten Echheitseigenschaften.
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Beispiel 8 100 g Polyacrylnitrilgewebe werden in 31 Wasser, das 1
g 1,4-Diaminoanthrachinon-2-(carbonsäure-co-dimethylaminoäthylamid), dessen co-Stickstoffatom
mit Dimethylsulfat quaternär gemacht ist, in feinverteilter Form, 3 g 30%ige Essigsäure
und 0,3 g Natriumacetat enthält, 90 Minuten lang bei Kochtemperatur gefärbt.
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Man erhält rotstichigblaue Färbungen von sehr guter Licht- und Naßechtheit.
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Beispiel 9 100 g Polyacrylnitrilgewebe werden in 3 1 Wasser, das 1
g 1,4-Diaminoanthrachinon-2-(carbonsäure-ardimethylaminopropylamid), das am co-Stickstoffatom
mit p-Nitrobenzylchlorid quaternär gemacht ist, in feinverteilter Form, 3 g 30%iger
Essigsäure und 0,3 g Natriumacetat enthält, 90 Minuten lang bei Kochtemperatur behandelt.
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Man erhält rotstichigblaue Färbungen von sehr guter Licht- und Naßechtheit.
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Verwendet man an Stelle des obengenannten Farbstoffs die, wie folgendermaßen
erläutert, erhältlichen Farbstoffe, so erhält man Färbungen von sehr guten Echtheitseigenschaften
in den in der Tabelle angegebenen Tönen.
Ausgangsfarbstoff Quaternierungsmittel Färbung |
a) 1,4-Diaminoanthrachinon 2-(carbonsäure-y-dimethyl- Chloressigsäureäthylester
Rotstichigblau |
aminopropylamid) |
b) desgl. p-Toluolsulfonsäuremethylester Rotstichigblau |
c) 1,4-Diaminoanthrachinon-2-(carbonsäure-ß-diäthyl- Dimethylsulfat
Rotstichigblau |
aminoäthylamid) |
d) 1,4-Diaminoanthrachinon-2-(carbonsäure-[ö-diäthyl- Dimethylsulfat
Rotstichigblau |
amino-a-methylbutylamid]) |
e) 1-Amino-4-methylaminoanthrachinon-2-(carbonsäure- Dimethylsulfat
Grünstichigblau |
y-dimethylaminopropylamid) |
f) 1-Amino-4-methylaminoanthrachinon-2-(carbonsäure- Dimethylsulfat
Grünstichigblau |
y-pyrrolidinopropylamid) |
g) 1-Amino-4-methylaminoanthrächinon-2-(carbonsäure- Dimethylsulfat
Grünstichigblau |
y-hexamethyleniminopropylamid) |
h) 1-Amino-4-methylaminoanthrachinon 2-(carbonsäure- Dimethylsulfat
Grünstichigblau |
y-morpholinopropylamid) |
i) 1-Amino-4-äthylaminoanthrachinon-2-(carbonsäure- Dimethylsulfat
Grünstichigblau |
y-piperidinopropylanüd) |