DE1080904B - Infrarot-Umruestsatz fuer Handfeuerwaffen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft die Lagerung von Infrarot-Umrüstsätzen an Handfeuerwaffen und die durch die Lagerung bedingte Ausbildung des Umrüstsatzes.

Es sind verschiedene Konstruktionen und Möglichkeiten vorgeschlagen worden, um ein Zielschießen mit Handfeuerwaffen auch in der Nacht zu ermöglichen. Alle diese Geräte bestehen prinzipiell aus einem Infrarotscheinwerfer und einem Sichtgerät sowie den für die Speisung dieses Visiers erforderlichen Hochspannung liefernden Mitteln. Diese bekannten Konstruktionen weisen zwei bedeutende Nachteile auf, welche ihre Verwendung bei kriegsgemäßem Einsatz wesentlich erschweren. Dies ist das beträchtliche Gewicht, nämlich ein Rüstsatzgewicht mit Stromversorgung von etwa 15 kg, und die unbequeme und hinderliche Hochspannungskabelverbindung zwischen der Batterie und der Waffe selbst.

Es ist schon bekannt, zur Zielfeldbeleuchtung mit sichtbarem Licht eine Glühlampe am Lauf der Waffe anzubringen, wobei die Glühlampe aus einer im oder am Schaft befestigten Batterie oder aus einem Akkumulator, der in einer rucksackartigen Tasche getragen wird, gespeist wird. Die Glühlampen werden hierbei mit normaler Batteriespannung betrieben, und es ist keine Umformung in Hochspannungsenergie erforderlich. Der Schalter derartiger Beleuchtungssysteme befindet sich am oder in der Nähe des Abzugs.

Bei dem erfindungsgemäßen Umrüstsatz, bei dem die Versorgung mit Hochspannung erforderlich ist, sind die eingangs genannten Nachteile vermieden, und es sind sämtliche Bauteile nach ihrer optimalen Leistung eingesetzt. Das Gewicht des erfindungsgemäßen Rüstsatzes samt Stromversorgung beläuft sich auf etwa 5 kg. Die erfindungsgemäße Konstruktion stellt nun eine Kombination dar aus

a) einem Spezi alschaft zum Ersatz des normalen Schaftes der Handfeuerwaffe;

b) S ubminiatur-Hochspannungserzeugungsmitteln zur Erzeugung der Spannung für den Betrieb der Elektronenoptik im Bildwandlerrohr, wobei die Hochspannungserzeugungsmittel im Spezialschaft untergebracht sind;

c) einer Kleinbatterie, welche ebenfalls im Spezialschaft untergebracht ist;

d) dem Infrarotvisier, das mit dem Spezialschaft an der Waffe so befestigt wird, daß die Befestigung schon die Vorjustierung bringt;

e) dem Infrarotscheinwerfer, welcher auf dem Infrarotvisier fest oder abnehmbar montiert ist;

f) einem Handschalter am Abzugsgriff;

g) einer in einer Tasche untergebrachten Batterie, welche mittels Niederspannungskabel mit dem Spezialschaft verbunden ist.

Infrarot-Umrüstsatz für Handfeuerwaffen

Anmelder:

ELTRO

Gesellschaft für Strahlungstechnik m. b. H._r Heidelberg, Schloßwolfsbrännenweg 33

Dipl.-Ing. Joseph F. Menke

und Theodor Oskar Hofmeister, Heidelberg,

sind als Erfinder genannt worden

In der Abbildung ist beispielsweise der erfindungsgemäße Rüstsatz für einen Karabiner dargestellt.

Der Umrüstsatz besteht aus einem Spezialschaft S, welcher gegen den normalen Schaft, der bei Schießen bei sichtbarem Licht verwendet wird, austauschbar ist, aus im Spezialschaft eingebauten Hochspannungsversorgungsmitteln 3 und einer Hilfsbatterie 4, auf die umgeschaltet werden kann, aus dem Infrarotvisier 1 mit dem aufgesetzten Infrarotscheinwerfer 2, dem Handschalter 6 und der am Körper zu tragenden Batterie 5.

Die Hochspannungsversorgungsmittel 3 sind ein Subminiatur-Gleichspannungswandler, der dieBatteriespannung auf die von der Elektronenoptik des Visiers 1 benötigte Hochspannung umwandelt. Über die Hochspannungsversorgungsmittel 3 wird das Visier 1 und der Scheinwerfer 2 aus der Batterie 5 gespeist. Die Batterie 5 ist in einer Tasche — ähnlich einer Patronentasche — untergebracht und wird als einziges Teil des Umrüstsatzes am Körper getragen. Sie ist für die durchschnittliche Betriebsdauer von 2 bis 3 Stunden ausgelegt. Die Verbindung zwischen Batterie und Waffe ist, da die Hochspannungserzeugungsmittel im Schaft eingebaut sind, mit einem normalen Niederspannungskabel möglich und bringt daher keine Behinderung mit sich.

Im modernen Nachtkampf gibt es zwei Anwendungsarten von Nachtsichtgeräten, und zwar:
1. Der Schütze ist allein im Feld und muß selbst das Vorgelände beleuchten. In diesem Fall wird aus der großen Batterie 5 in der Tasche sowohl das Bildwandler rohr im Visier 1 ■—· nach Transformation der Batteriespannung auf die Betriebsspannung des Bildwandlerrohres von 10 bis 20 kV — als auch der Scheinwerfer 2 gespeist.

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2. Wenn Großflächenbeleuchtung durch einen oder durch mehrere energiestarke Scheinwerfer vorhanden ist. so braucht der einzelne Schätze selbst sein Zielfeld nicht zu beleuchten und benötigt daher .den Scheinwerfer 2 des Umrüstsatzes nicht. Zur Gewichtsersparhis kann der Schütze in diesem Fall sowohl den Scheinwerf er 2 als auch die Batterie 5 abmontieren bzw. ablegen. In diesem Fall wird das Bildwandlerrohf im Visier über die Hochspannungserzeugungsmittel 3 aus der Kleinbatterie 4, die eine Kapazität etwa von ¹U Ah hat, versorgt. Die Kleinbatterie ist ebenfalls im Spezialschaft untergebracht. Hierbei beträgt das ganze Gewicht des Rüstsatzes nur 2 kg.
Das Visier selbst besteht aus einer infrarotdurchlässigen Optik und der Elektronenoptik, mit deren Hilfe es möglich ist, die für das normale Auge unsichtbaren Gegenstände auf dem Bildschirm zu betrachten. Um das Auflösungsvermögen des Visiers noch zu vergrößern, wird das Schirmbild mit einer Lupe betrachtet. Die Speisung der Elektronenoptik erfolgt aus der Hochspannungsanlage. Auf dem Visier selbst ist der Infrarotscheinwerfer montiert.

Der ganze Rüstsatz ist am Waffenschaft derart montiert, daß weiter keine zusätzlichen Stützpunkte am Gewehr erforderlich sind. Die Montage erfolgt derart, daß der aufgesetzte Rüstsatz nicht mehr nachjustiert werden muß.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Infrarot-Umrüstsatz für Handfeuerwaffen, bestehend aus einem gegen den normalen Feuerwaffenschaft austauschbaren Spezialschaft (S), in welchem die Subminiatur-Hochspannungserzeugungsmittel (3) in Form eines Gleichspannungswandlers sowie eine Kleinbatterie (4) für Betrieb des Umrüstsatzes ohne angebautem Scheinwerfer (2) bei Fremdbeleuchtung eingebaut sind, ferner aus an den Spezialschaft (S) fest angebautem vorjustiertem Infrarotvisier (1) mit aufgesetztem Infrarotscheinwerfer (2), aus einem am Abzug angelenkten Handschalter (6) und aus einer am Körper in einer Batterietasche tragbaren Batterie (5).

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 84056, 357 939;
   französische Patentschrift Nr. 652 692;
   britische Patentschrift Nr. 11 700 aus dem Jahre 1904.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © ΜΪ 507/54 4.60