DE1080286B

DE1080286B - Theaterbuehne mit einer Rundhorizontanlage

Info

Publication number: DE1080286B
Application number: DEM31267A
Authority: DE
Inventors: Fritz Opatz
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1956-07-28
Filing date: 1956-07-28
Publication date: 1960-04-21
Also published as: CH355733A

Description

DEUTSCHES

Zur Aufführung wesentlich verschiedener Theaterstücke auf derselben Bühne wird der Rundhorizont in der Bühnentiefe in verschiedene Stellungen gebracht. Es ist bekannt, hierzu die das Trag- und Zugseil des Horizontes führende Schiene mittels unter dem Schnürboden angebrachter Laufschienen in Längsrichtung der Bühne verfahrbar anzuordnen. Zum Verfahren dienen Wagen, deren Gleichlauf nur schwierig zu erreichen ist. Dabei bleiben aber die Aufwickelvorrichtungen für den Rundhorizont ortsfest. Das hat den Nachteil, daß die Führungsschiene des Horizontes an ihren Enden beweglich ausgebildet sein muß, um das Trag- und Zugseil bei allen Stellungen des Rundhorizontes bis an die ortsfesten Aufwickelvorrichtungen heranzuführen.

Bei hochziehbaren Rundhorizonten für Theaterbühnen ist es bekannt, während des Hebens oder Senkens des Rundhorizontes auch die Wickeleinrichtungen mitzuheben bzw. mitzusenken, um gleichzeitig den Stoff des Horizontes auf- bzw. abwickeln zu können. Ferner ist es bei einem hochziehbaren Rundhorizont mit rechtwinklig zur Rampe liegende« Abschlußflächen für die Seitenzugänge zur Bühne bekannt, an jedem Seitenzugang einen mit dem Rahmen des Rundhorizontes verbundenen Ausleger anzuordnen, der als Träger für eine verfahrbare, das Ein- und Ausrollen der Seitenzugangsabschlußflächen bewirkende Kegeltrommel dient.

Gegenüber den bekannten Theaterbühnen mit Rund- _ horizontalanlagen, bei denen die das Trag- und Zugseil führende Schiene in Längsrichtung der Bühne verfahrbar ist, hat sich für die Erfindung die Aufgabe ergeben, eine besondere Ausbildung der Führungsschienenenden zu vermeiden und den Betrieb der Anlage zu vereinfachen.

Die Erfindung geht von einem neueren Vorschlag für eine Theaterbühne mit einer Rundho'rizontanlage aus, deren das Trag- und Zugseil führende Schiene an einem Trägerrahmen befestigt ist, welcher auf unterhalb des Schnürbodens angeordneten Laufschienen nach Art eines Laufkranes verfahrbar ist. Sie besteht darin, daß an dem verfahrbaren Trägerrahmen im Bereich der vorderen Enden der Führungsschiene auch die Aufwickelvorrichtungen für das Trag- und Zugseil des Rundhorizontes oder Umlenkrollen befestigt sind, die mit den in diesem Falle hinten am Trägerrahmen angeordneten Aufwickelvorrichtungen zusammenarbeiten.

Durch das gemeinsame Verfahren der Führungsschiene und der Aufwickelvorrichtungen wird die Rundhorizontanlage wesentlich vereinfacht, da die Führungsschiene für das Horizontseil stets ihre Lage zu den Wickelvorrichtungen beibehält. Bei dem Verfahren der Rundhorizontanlage kann der Rundhori-Theaterbühne
mit einer Rundhorizontanlage

Anmelder:

Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A. G.,

Zweigniederlassung,
Nürnberg, Katzwanger Str. 101

Fritz Opatz, Nürnberg,
ist als Erfinder genannt worden

zont gleichzeitig ein- und ausgezogen werden, wodurch die für den Szenenwechsel erforderliche Zeit erheblich verkürzt wird. Eine weitere Beschleunigung des Szenenwechsels kann dadurch erreicht werden, daß die Rundhorizontanlage, insbesondere bei einem kleinen Rundhorizont, an eine Stelle im Bühnenraum, beispielsweise in eine Hinterbühne oder in eine Seitenbühne, weggefahren werden kann, wo sie die Verwandlungen des Bühnenbildes nicht behindert.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf die Rundhorizontanlage und

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.

Nach Fig. 1 umfaßt der Rundhorizont halbzylindrisch den hinteren Teil der Hauptbühne 1. Er besteht nach Fig. 2 aus der Leinwandfläche 2, der Segeltuchtasche 3 und dem Trag- und Zugseil 4. Das Seil 4 ist durch die Tasche 3, an welche die Leinwandfläche 2 angeschnürt ist, gezogen und wird mit der Tasche 3 in einer Schiene 5 geführt. Die Führungsschiene 5 hat einen derartigen Querschnitt, daß ein rohrförmiger, nach unten offener Kanal 6 zur Aufnahme des Seiles 4, an dem die Leinwandfläche 2 hängt, gebildet wird.

Die Führungsschiene 5 des Rundhorizontes ist zusammen mit den beiden Aufwickelvorrichtungen 7 (Aufwickelkonen oder einem Aufwickelkonus und einer Aufwickelwalze) an einem von Gitterträgern 8,9 gebildeten, im Grundriß rechteckigen Rahmen befestigt, der mittels Rollen 10 auf unter dem Schnürboden 11 angebrachten Laufschienen 12 nach Art eines Laufkranes in Längsrichtung der Bühne ver-

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fahren werden kann. Die Aufwickelvorrichtungen 7 liegen im Ausführungsbeispiel vorn, sie können aber auch hinten angeordnet sein, wobei dann vorn auf beiden Seiten je eine Umlenkrolle vorgesehen sein muß.

Die Antriebe für die Aufwickelvorrichtungen 7, je ein Motor 13 mit Getriebe 14, lassen sich in einfacher Weise gleich hinter den Aufwickel vorrichtungen je auf einem an dem Trägerrahmen 8, 9 befestigten Podest 15 unterbringen. Ebenso kann der Antrieb für das Fahrwerk des Trägerrahmens 8, 9 (nicht dargestellt) an geeigneter Stelle am Rahmen angebracht werden.

Auf den in Längsrichtung der Hauptbühne 1 verlaufenden Laufschienen 12 kann die Rundhorizontanlage beliebig verfahren werden, so daß sie jeweils die für die gewünschte Aufführung (Oper, Operette, Schauspiel od. ä.) richtige Stellung im Bühnenraum einnimmt. Reichen die Laufschienen 12 bis in eine Hinterbühne 16, dann kann die Rundhorizontanlage auch in diese gefahren oder in dieser abgestellt werden.

Ist die Hauptbühne 1 mit einer oder zwei Seitenbühnen 17,18 ausgestattet, dann ist es auch möglich, die Rundhorizontanlage in die Seitenbühne oder in eine der Seitenbühnen wegzufahren. Hierzu ist es jedoch erforderlich, die Laufschiene 12 des Trägerrahmens 8, 9 in einer gewissen Länge ihrerseits auf in Querrichtung der Bühne liegenden, bis in die eine oder beide Seitenbühnen reichenden Laufschienen 19 verfahrbar anzuordnen. Die Fig. 2 zeigt in der rechten Hälfte eine derartige Anordnung. Aus den Laufschienen 12 sind Stücke, die etwas länger sind als die Spurweite der Laufschienen 19 beträgt, herausgeschnitten. An der Oberseite dieser Stücke sind Win- kel 20 befestigt, die zur Lagerung von Laufrollen 21 dienen, weiche auf den Schienen 19 laufen. Beim Verfahren des Trägerrahmens 8, 9 in Querrichtung der Bühne muß das Fahrwerk für das Verfahren in Längsrichtung der Bühne festgestellt werden, und umgekehrt.

Es besteht auch die Möglichkeit, die Rundhorizontanlage so auszubilden, daß sie nur in Querrichtung der Bühne verfahren werden kann, dann sind nur einfache, querverlaufende Laufschienen 19 notwendig.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Theaterbühne mit einer Rundhorizontanlage, deren das Trag- und Zugseil führende Schiene an einem Trägerrahmen befestigt ist, welcher auf unterhalb des Schnürbodens angeordneten Laufschienen nach Art eines Laufkranes verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem verfahrbaren Trägerrahmen (8, 9) im Bereich der vorderen Enden der Führungsschiene (5) auch die Aufwickelvorrichtungen (7) für das Trag- und Zugseil (4) des Rundhorizontes oder Umlenkrollen befestigt sind, die mit den in diesem Falle hinten am Trägerrahmen (8, 9) angeordneten Aufwickelvorrichtungen zusammenarbeiten.

2. Theaterbühne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerrahmen (8, 9) nur in Längsrichtung oder nur in Querrichtung der Bühne verfahrbar ist.

3. Theaterbühne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerrahmen (8, 9) in Längs- und Querrichtung der Bühne verfahrbar ist.

4. Theaterbühne nach Anspruch 3 mit einer Hinterbühne und einer oder zwei Seitenbühnen, dadurch gekennzeichnet, daß die in Längsrichtung der Bühne verlaufenden Laufschienen (12) bis in die Hinterbühne reichen und in der Hauptbühne (1) je ein bewegliches Teilstück besitzen sowie daß die beweglichen Teilstücke auf den in Querrichtung der Bühne verlaufenden Laufschienen (19) verfahrbar sind, die bis in die eine bzw. in beide Seitenbühnen (17,18) reichen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 342 397, 545 317,
202;

deutsche Auslegeschrift K 18227 V/37f (bekanntgemacht am 24. 5.1956).

In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 958 637.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen