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Rundhorizontanlage für Theaterbühnen
Zur Aufführung wesentlich verschiedener Theaterstücke auf der gleichen Bühne wird der Rundhorizont in der Bühnentiefe in verschiedene Stellungen gebracht. Um dies zu erreichen, ist schon vorgeschlagen worden, die das Trag- und Zugseil des Horizontes führende Schiene in Längsrichtung der Bühne verfahrbar anzuordnen. Hiebei bleiben aber die Aufwickelvorrichtungen für das Trag-und Zugseil ortsfest. Das hat den Nachteil, dass die Führungsschiene des Horizontes eine besondere Ausbildung erhalten muss, um das Trag- und Zugseil bei allen Stellungen des Rundhorizontes bis an die Aufwickelwrrichtungen heranzuführen.
Um dies zu vermeiden wird nach der Erfindung die Rundhorizontanlage für Theaterbühnen derart ausgebildet, dass die Führungsschiene des Rundhorizontes und die vorn oder hinten liegenden Aufwickelvorrichtungen für das Trag- und Zugseil des Horizontes an einem Trägerrahmen befestigt sind, der auf Laufschienen nach Art eines Laufkranes in Längs- und bzw. oder Querrichtung der Bühne verfahrbar ist. Durch das gemeinsame Verfahren der Führungsschiene und der Aufwickelwrrichtungen wird die Rundhorizontanlage wesentlich vereinfacht, da die Führungsschiene für das Horizontseil stets ihre Lage zu den Wickelvorrichtungen beibehält. Die Aufwickelvorrichtungen können in beliebiger Weise aufgebaut sein.
Bei dem Verfahren der Rundhorizontanlage kann der Rundhorizont gleichzeitig ein-und ausgezogen werden, wodurch die für den Szenenwechsel erforderliche Zeit erheblich verkürzt wird. Eine weitere Beschleunigung des Szenenwechsels kann dadurch erreicht werden, dass die Rundhorizontanlage, insbesondere bei einem kleinen Rundhorizont, an eine Stelle im Bühnenraum, beispielsweise in eine Hinterbühne oder in eine Seitenbühne weggefahren werden kann, wo sie die Verwandlungen des Bühnenbildes nicht behindert.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbelspiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf die Rundhorizontanlage und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II - II in Fig. l.
Nach Fig. l umfasst der Rundhorizont halbzylindrisch den hinteren Teil der Hauptbühne 1. Er besteht nach Fig. 2 aus der Leinwandfläche 2, der Segeltuchtasche 3 und dem Trag- und Zugseil 4. Das Seil 4 ist durch die Tasche 3, an welche die Leinwandfläche 2 angeschnürt ist, gezogen und wird mit der Tasche 3 in einer Schiene 5 geführt. Die Führungsschiene 5 hat einen derartigen Querschnitt, dass ein rohrförmiger, nach unten offener Kanal 6 zur Aufnahme des Seiles 4, an dem die Leinwandfläche 2 hängt, gebildet wird.
Die Führungsschiene 5 des Rundhorizontes ist mit den Aufwickelvorrichtungen 7 (Aufwickelkonen, oder einem Aufwickelkonus und einer Aufwickelwalze) an einem von Gitterträgern 8, 9 gebildeten Rahmen befestigt, der mittels Rollen 10 auf unter dem Schnürboden 11 angebrachten Schienen 12 nach Art eines Laufkranes in Längsrichtung der Bühne verfahren werden kann. Die Aufwickelvorrichtungen 7 liegen im Ausführungsbeispiel vorne, sie können aber auch hinten angeordnet sein, wobei dann vorn auf beiden Seiten je eine Umlenkrolle vorgesehen sein muss.
Die Antriebe für die Aufwickelvorrichtungen 7, je ein Motor 13 mit Getriebe 14, lassen sich in einfacher Weise gleich hinter den Aufwickelvorrichtungen je auf einem an dem vorderen Gitterträger 8 und einem seitlichen Gitterträger 9 des Rahmens befestigten Podest 15 unterbringen. Ebenso kann der Antrieb für das Fahrwerk des Rahmens 8, 9 (nicht dargestellt) an geeigneter Stelle am Rahmen angebracht werden.
Auf den in Längsrichtung der Hauptbühne 1 verlaufenden Schienen 12 kann die Rundhorizontanlage
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beliebig verfahren werden, so dass sie jeweils die für die gewünschte Aufführung (Oper, Operette, Schauspiel u. ähnl.) richtige Stellung im Bühnenraum einnimmt. Reichen die Laufschienen 12 bis in eine Hinterbühne 16, dann kann die Rundhorizontanlage auch in diese gefahren oder in dieser abgestellt werden.
Ist die Hauptbühne mit einer oder zwei Seitenbühnen 17,18 ausgestattet, dann ist es auch möglich, die Rundhorizontanlage in die Seitenbühne oder in eine der Seitenbühnen wegzufahren. Hiezu ist es jedoch erforderlich, die Laufschienen 12 des Rahmens 8, 9 in einer gewissen Länge ihrerseits auf in Querrichtung der Bühne liegenden bis in die eine oder beide Seitenbühnen reichenden Laufschienen 19 verfahrbar anzuordnen. Die Fig. 2 zeigt in der rechten Hälfte eine derartige Anordnung. Aus den Laufschienen 12 sind Stücke, die etwas länger sind als die Spurweite der Laufschienen 19 beträgt, herausgeschnitten. An der Oberseite dieser Stücke sind Winkel 20 befestigt, die zur Lagerung von Laufrollen 21 dienen, welche auf den Schienen 19 laufen.
Beim Verfahren des Rahmens 8, 9 in Querrichtung der Bühne muss das Fahrwerk für das Verfahren in Längsrichtung der Bühne festgestellt werden und umgekehrt.
Es besteht auch die Möglichkeit, die Rundhorizontanlage so auszubilden, dass sie nur in Querrichtung der Bühne verfahren werden kann, dann sind nur einfache quer verlaufende Laufschienen notwendig.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Rundhorizontanlage für Theaterbühnen, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (5) des Rundhorizontes und die vorn oder hinten liegenden Aufwickelvorrichtungen (7) für das Trag- und Zugseil (4) des Horizontes an einem Trägerrahmen (8, 9) befestigt sind, der auf Laufschienen (12,19) nach Art eines Laufkranes in Längs- und bzw. oder Querrichtung der Bühne verfahrbar ist.