DE1079831B - Granuliertes Haertungsmittel fuer haertbare, in waessriger Phase angewandte Aminoplaste und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Granuliertes Haertungsmittel fuer haertbare, in waessriger Phase angewandte Aminoplaste und Verfahren zu dessen Herstellung

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DE1079831B
DE1079831B DEH27016A DEH0027016A DE1079831B DE 1079831 B DE1079831 B DE 1079831B DE H27016 A DEH27016 A DE H27016A DE H0027016 A DEH0027016 A DE H0027016A DE 1079831 B DE1079831 B DE 1079831B
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Dr Rudolf Koehler
Dr Horst Kosche
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L61/00Compositions of condensation polymers of aldehydes or ketones; Compositions of derivatives of such polymers
    • C08L61/20Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen

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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description

  • Granuliertes Härtungsmittel für härtbare, in wäßriger Phase angewandte Aminoplaste und Verfahren zu dessen Herstellung Es ist belrannt, daß die als Aminoplaste bezeichneten harzartigen härtbaren Kondensationsprodukte von NH2-Gruppen enthaltenden Verbindungen wie Harnstoff, Thioharnstoff, Guanidin, Dicyandiamid, Guanin, Melamin u. dgl. mit Aldehyden, insbesondere mit Formaldehyd, oftmals beim Erhitzen ohne Härtungsbeschleuniger nur langsam oder unvollkommen härten, so daß bei der Anwendung der Aminoplaste als Preßmassen, Leime, Textilveredelungsmittel, Bindemittel beliebiger Art, Vergütungsmittel für Oberflächen u. dgl. zweckmäßig Beschleuniger zugesetzt werden.
  • Als Beschleuniger für Aminoplaste sind zahlreiche anorganische oder organische Stoffe zum Teil sauren Charakters bekannt, z. B. Ammoniumsalze, organische Säuren wie Ameisensäure, Oxalsäure, Salicylsäure u. dgl., Stoffe mit reaktionsfähigem Halogenatom, wie z. B. Benzylchlorid, chloressigsaure Salze, fettsaure Salze von Basen, die sich aus 1 Mol Hexamethylentetramin und wenigstens 2 Mol Aldehyd bilden, Tetrachlorphthalsäure sowie deren Anhydrid und viele andere mehr. Zum Teil werden diese Beschleuniger erst bei Temperaturen von wenigstens 1000 C wirksam, so daß sie bei tieferen Härtungstemperaturen nicht brauchbar sind. Sie besitzen aber den Vorteil, daß ihre Gemische mit härtbaren Aminoplasten lagerbeständig sind.
  • Die anderen, bereits bei tieferen Temperaturen wirksam werdenden Härtungsmittel sind im Gemisch mit härtbaren Aminoplasten nicht lagerbeständig; man stellt daher solche Gemische erst unmittelbar vor ihrer Verwendung her.
  • Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Aminoplaste, insbesondere der härtbaren Harnstoff- und Melaminharze, ist deren Verwendung als Holzleim. Man benutzt für diesen Zweck pulverförmige, lagerfähige Kondensationsprodukte, die unmittelbar vor dem Gebrauch in Wasser gelöst oder angerührt werden. Der Zusatz des Härters erfolgt während des Auflösens des Aminoplastpulvers oder danach.
  • Man hat nun versucht, die bei tieferen Temperaturen wirksamen Beschleuniger so zu präparieren, daß sie dem trockenen Aminoplast sofort nach seiner Herstellung zugesetzt werden konnten und erst beim Anrühren in Wasser wirksam wurden. So hat man z. B. gewisse anorganische oder organische saugfähige Fettstoffe, wie Stärke, Holzmehl, Faserstoffe mit Lösungen der Härtungsmittel imprägniert und hat diese den pulverförmigen Aminoplasten zugesetzt. Diese Versuche haben sich als unzulänglich erwiesen, da auf diese Weise eine Berührung des Beschleunigers mit dem zu härtenden Aminoplast naturgemäß nicht ausgeschlossen werden konnte. Man hat ferner versucht, pulverförmige Beschleuniger mit undurchlässigen Schichten zu überziehen. Auch diese Versuche sind als mißlungen- anzusehen,. denn es gelingt kaum, den pulverförmigen Härter in .technisch leicht durchzuführender Weise durch eine Uberzugsschicht völlig von dem Aminoplastpulver zutrennen.
  • Es wurde nun gefundep>- daß in Form kleiner Partikeln mit wenigstens in einer Richtung größerer Ausdehnung vorliegende Härter dann mit härtbaren pulverförmigen Aminoplasten zu lagerfähigen Produkten vermischt werdeh können, wenn das Innere dieser Partikeln aus eine In innigen Gemisch einer indifferenten organischen, in Wasser quellbaren oder löslichen hochmolekularenSubstanz und einer wasserlöslichen, als Härtungskatalysator für Aminoplaste bekannten Verbindung und deren Oberflächenschicht nur aus der hochmolekularen Substanz besteht. Erfindungsgemäß erhält man diese Härter, wenn man ein inniges Gemisch aus einem hochmolekularen organischen Stoff und einem Härtungsbeschleuniger herstellt, dieses Gemisch in Partikeln überführt, die wenigstens in einer Richtung eine größere Ausdehnung haben, und den Beschleuniger durch Behandlung dieser Partikeln mit einem Lösungsmittel, das den hochmolekularen organischen Stoff nicht löst, teilweise aus den Partikeln extrahiert und die Partikeln dann trocknet. Es entsteht dadurch an der Oberfläche der Partikeln eine Schicht des hochmolekularen organischen Stoffes, die keinen Beschleuniger enthält, so daß bei Zumischung dieses Härters zu einem pulverförmigen Aminoplast eine Berührung zwischen Beschleuniger und Aminoplast ausgeschlossen ist.
  • Als Beschleuniger für die Härtung sind alle organischen oder anorganischen, in Gegenwart von Wasser und bei Temperaturen von 0 bis 2000 C, vorzugsweise von 20 bis 1500 C, sauer reagierenden oder sauer reagierende Stoffe bildenden Verbindungen brauchbar, vor allem wenn sie nicht flüchtige und vorzugsweise bei den für pulverförmige Aminoplaste in Frage kommenden Lagertemperaturen, d. h. bis zu 40 bis 500 C, fest sind. Hierzu gehören feste anorganische oder organische Säuren, wie z. B. Amidosulfonsäure, Oxalsäure, Adipinsäure oder Salze aus schwachen Basen und starken Säuren. Schwache Basen sind beispielsweise Ammoniak oder organische Amine, insbesondere solche mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen. Starke Säuren sind z. B. Salzsäure, Schwefelsäure, Ameisensäure und organische Sulfonsäuren wie z. B. die des Benzols, Toluols oder Xylols. Auch das Ammoniumbisulflt (N 11411 SO3) ist erfindungsgemäß brauchbar. Auch der Harnstoff bildet mit starken, z. B. anorganischen Säuren, z.B. mit HNOs oder 113 P O4 feste sauer reagierende Verbindungen. Als Substanzen, die unter den Bedingungen der Härtung saure Stoffe bilden, seien organische, insbesondere aromatische Halogenmethylverbindungen genannt, wie z. B. Benzylchlorid, Benzalchlorid und Benzotrichlorid. Es sind aber auch organische Substanzen mit reaktionsfähigem Halogenatom, d. h. solche, die ein Chloratom direkt an ein Amin- oder Amidstickstoffatom gebunden enthalten, brauchbar. Erfindungsgemäß werden zunächst kleine Partikeln hergestellt, die den Beschleuniger in der festen, hochmolekularen organischen Substanz, von jetzt ab Träger genannt, in feiner Verteilung enthalten.
  • Als Träger sind praktisch alle organischen hochmolekularen, in Wasser löslichen oder quellbaren Substanzen brauchbar, vorzugsweise in Wasser lösliche oder quellbare Kohlehydrate oder deren Derivate.
  • Hierzu gehören z. B. Stärke sowie die verschiedenen wasserlöslichen oder in Wasser quellbaren Äther der Stärke oder der Cellulose, wozu vor allem die Methyl-, Oxäthyl-, Carboxyalkyl- oder Sulfoalkyläther zu rechnen sind. Außerdem sind hier die Schwefelsäurehalbestersalze der Stärke und der Cellulose zu nennen.
  • Außer diesen sind auch Naturprodukte brauchbar, wie z. B. Alginsäure, Pektinsäure oder deren wasserlöslichen Derivate. Auch synthetische wasserlösliche oder wasserquellbare Stoffe sind brauchbar, z. B. Polyvinylalkohol oder die wasserlöslichen Derivate der Polyacrylsäure oder Methacrylsäure.
  • In die wäßrigen Lösungen oder Aufquellungen derartiger Produkte kann man die Beschleuniger in gelöster, emulgierter oder dispergierter Form einmischen, sofern man den Träger nicht bereits in einer Lösung, Emulsion oder Dispersion des Beschleunigers gelöst oder aufgequollen hat. In allen diesen Fällen kann man bei Raumtemperaturen, d. h. bei + 15 bis + 300 C, aber auch bei erniedrigten Temperaturen, z. B. bei -10 bis f150 C, oder bei erhöhten Temperaturen, z. B. bei 130 bis + 1000 C, arbeiten.
  • Manche dieser hochmolekularen, wasserlöslichen Trägersubstanzen werden aus ihren wäßrigen Lösungen durch Zusatz von Säuren oder von Salzen mehrwertiger Metalle unter Bildung gelatinierter Massen aus der Lösung ausgeschieden. Dies gilt in erster Linie für alginsaure Alkalisalze. EnthaIten diese Lösungen Beschleuniger, wobei die zum Gelatinieren zugesetzten Säuren auch als Beschleuniger dienen können, dann erhält man auf diese Weise in gequollenem Träger feinverteilte Beschleuniger.
  • Es ist aber auch möglich, den Träger erst in der Lösung des Beschleunigers entstehen zu lassen. So kann z. B. bei Verwendung von Stärke diese in Wasser suspendiert und bei erhöhter Temperatur verkleistert werden, wobei der Beschleuniger nach Belieben vorher oder nachher zugesetzt wird.
  • Die so erhaltenen Mischungen von Trägermaterial und Beschleuniger werden nun in an sich bekannter Weise in feste Gebilde übergeführt, die wenigstens in einer Richtung eine größere Ausdehnung besitzen. Zu diesem Zweck sind die verschiedensten Verfahren brauchbar; zweckmäßigerweise richtet man sich bei der Wahl des Verfahrens nach der Konsistenz der zu verarbeitenden Mischung. Liegt die Mischung als mehr oder weniger viskose Flüssigkeit oder als Gallerte vor, so kann die Mischung durch Zerstäubungstrocknung, auf Walzentrocknern u. dgl. getrocknet und gleichzeitig in die gewünschte feine Verteilung übergeführt werden. Dies ist im allgemeinen bei Mischungen möglich, die 5 bis 20 Gewichtsprozent Träger enthalten, bezogen auf die Lösung des Trägers im Lösungsmittel ohne Berücksichtigung des Beschleunigers. Man kann aber auch, besonders wenn die Mischung von Trägersubstanz und Beschleuniger als sehr zähe, aber noch knetbare Masse vorliegt bzw. wenn sie durch Entzug von Lösungsmittel oder andere Maßnahmen leicht in diese Beschaffenheit übergeführt werden kann, erst diese Mischung in Mühlen, deren Mahlwerkzeuge mit hoher Geschwindigkeit rotieren, zerkleinern und dann das erhaltene Zerkleinerungsprodukt trocknen. Maßnahmen zur Durchführung dieses Verfahrens sind in der deutschen Patentschrift 952 264 und in der französischen Patentschrift 1 087 692 beschriehen. Diese Arbeitsweise ist im allgemeinen bei Präparationen mit höheren Gehalten an Träger empfehlenswert, z. B. solchen von 20 bis 80 Gewichtsprozent, bezogen auf die Lösung des Trägers ohne Berücksichtigung des Beschleunigers. Allerdings sind alle diese Zahlenangaben nur Näherungswerte, und man richtet sich in der Praxis im wesentlichen nach der Verarbeitbarkeit der Gemische in der einen oder der anderen Apparatur.
  • In einigen Fällen, z. B. bei Verwendung von Stärke als Träger, kann man die Überführung des Trägers in den quelifähigen Zustand und das Trocknen des Gemischen gleichzeitig vornehmen, z. B. auf dem Walzentrockner. Schließlich kann man die noch plastische Mischung aus Träger und Beschleuniger aber auch durch Strangpressen oder ähnliche Apparaturen in Nudeln, Bänder, Körner oder ähnliche Gebilde überführen und diese in an sich bekannter Weise trocknen.
  • Falls erwünscht, können die nach einem beliebigen Verfahren erhaltenen getrockneten Massen noch nachzerkleinert werden. Bei den auf diese Weise hergestellten Produkten handelt es sich ihrer äußeren Beschaffenheit nach um schüttfähige Massen, die verschiedenartige Gestalt und Größe haben können. Je nach der Herstellungsart erhält man Schuppen, Nudeln, grobere oder feinere körnige bis pulverige Massen. Die Partikeln, aus denen sich diese Massen zusammensetzen, sollen wenigstens in einer Richtung eine größere Ausdehnung haben; die geringste Aus--dehnung soll nicht größer sein als 4 mm. Je feiner die Produkte sind, um so besser lassen sie sich gleichmäßig in dem zu härtenden Aminoplast verteilen, um so leichter lösen sie sich in Wasser auf bzw. quellen sie in Wasser durch und um so schneller diffundiert der Beschleuniger aus dem Inneren der Gebilde nach außen. Andererseits fällt aber mit abnehmender Dicke bzw. Korngröße der Gebilde der für die Unterbringung des Beschleunigers zur Verfügung stehende Nutzinhalt ab, weil in jeder-Partikel eine gewisse beschleunigerfreie oder beschleunigerarme Oberflächenschicht vorhanden sein muß. Aus den genannten Gründen besitzen die erfindungsgemäß hergestellten Produkte im allgemeinen Dicken bzw. Korngrößen unterhalb von 2 mm und bewegen sich vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 1,5 mm. Dimensionen unterhalb von 0,01 mm sind von geringerer Bedeutung.
  • Die Entfernung des Beschleunigers aus der Oberflächenschicht erfolgt durch Behandlung der in beschriebener Weise hergestellten Partikeln mit einer Flüssigkeit, die den Beschleuniger, nicht aber den Träger löst. Der Träger kann in gewissem Umfang in dem verwandten Lösungsmittel quellen, jedoch erzielt man auch mit Flüssigkeiten, die den Träger nicht anquellen, gute Erfolge. Verwendet man demnach wasserlösliche Beschleuniger und in Wasser unlösliche, aber quellbare makromolekulare Stoffe, dann kann man Wasser als Lösungsmittel verwenden. Verwendet man die gleichen Beschleuniger, aber wasserlösliche makromolekulare Stoffe, dann wird man mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel, wie niedere Alkohole oder Azeton, Dioxan u. dgl., bevorzugen. Verwendet man dagegen Beschleuniger wie Benzalchlorid oder Benzylchlorid, so kann man auch Kohlenwasserstoffe oder Chlorkohlenwasserstoffe als Lösungsmittel benutzen.
  • Die Behandlung der Partikeln mit dem Lösungsmittel für den Beschleuniger kann bei Raumtemperatur, d. h. bei Temperaturen im Bereich von 0 bis 300 C, vorgenommen werden, jedoch ist die Behandlung bei höheren Temperaturen, z. B. bei solchen bis zu 809 C, oder tieferen Temperaturen, z. B. bei solchen bis zu 300 C, möglich. Die Behandlung mit dem Lösungsmittel kann z. B. in üblichen Extraktionsapparaturen erfolgen. Man kann aber auch die Partikeln in überschüssigem Lösungsmittel dispergieren und dann das Lösungsmittel abfiltrieren usw. Das Ausmaß der Behandlung hängt stark von der Korngröße bzw. der Dicke der Partikeln und von der Art des eingearbeiteten Beschleunigers ab. Durch laufende analytische Kontrolle des herausgelösten Beschleunigers kann man den Vorgang gut verfolgen. Man kann auch zunächst mit einer mehr oder weniger konzen trierten Lösung des Beschleunigers arbeiten und diese nach und nach durch verdünntere Lösungen oder reines Lösungsmittel ersetzen. Ein solches Konzentrationsgefälle stellt sich beim Arbeiten im Gegenstromverfahren zwangläufig ein. Im allgemeinen arbeitet man so, daß bei Partikeln, die eine Korngröße von 0,01 bis 2 mm besitzen, 5 bis 50°/o des eingebrachten Beschleunigers herausgelöst werden. Die Menge des im Härter verbleibenden Beschleunigers kann in weiten Grenzen schwanken; im allgemeinen beträgt sie 5 bis 75 Gewichtsprozent, vorzugsweise 50 bis 70 Gewichtsprozent.
  • Es hat sich gezeigt, daß es manchmal vorteilhaft ist, die Partikeln mit Lösungen fester organischer Substanzen zu behandeln, die nicht als Beschleuniger wirken. Als solche können z. B. feste Polyglykoläther oder feste Carbonsäureamide, insbesondere Harnstoff dienen. Sie werden in einem Lösungsmittel gelöst, das zwar den Polyäther oder das Carbonsäureamid gut, den Beschleuniger dagegen schlecht löst und leicht flüchtig ist. Mit dieser Lösung behandelt man die Partikeln nach der Oberflächenextraktion des Beschleunigers, was in noch lösungsmittelfeuchtem Zustand oder an den bereits getrockneten Partikeln geschehen kann.
  • Die Behandlung braucht nur so lange zu dauern, wie notwendig ist, um die Partikeln vollständig mit der Lösung zu benetzen; nach Entfernung gegebenenfalls vorhandener überschüssiger Lösung werden die Partikeln getrocknet.
  • Setzt man diese Härter pulverförmigen Aminoplasten oder pulverförmige Aminoplaste enthaltenden Präparationen zu, so erhält man Mischungen, in denen der Härter nicht auf die Aminoplaste einwirkt. Man kann diese Mischungen daher längere Zeit lagern. Die erfindungsgemäßen Härter werden den härtbaren Aminoplasten zweckmäßigerweise in solchen Mengen zugesetzt, daß die Menge an Beschleuniger 0,05 bis 10 Gewichtsteile, bezogen auf das im Gemisch vorhandene Aminoplast, beträgt.
  • Beispiel 1 In 1400 g Wasser werden unter gelindem Erwärmen auf etwa 250 C 500 g Ammoniumchlorid gelöst. In diese Lösung werden 250 g native Kartoffelstärke mit etwa 20e/o Wassergehalt eingetragen und durch Rühren gut suspendiert. Auf 35 bis 450 C erwärmt, beginnt alsbald die Stärke zu quellen und zu verkleistern. Dieses verkleisterte Produkt wird auf einem Walzentrockner bei 1400 C getrocknet. Soll die verkleisterte Stärke in wäßriger Lösung eine hohe Viskosität besitzen, so ist die Trockentemperatur zu erniedrigen und die Trockenzeit zu verkürzen, soll die Viskosität gering sein, so ist die Trockenzeit zu verlängern und die Temperatur zu erhöhen. Das Trockenprodukt ist eine Masse aus Schuppen unregelmäßiger Gestalt und Größe, deren Dicke 0,2 bis 2 mm beträgt.
  • Das Trockenprodukt wird anschließend auf eine Korngröße von 0,1 bis 1,5 mm zerkleinert. 500 g davon werden in 5 1 Methanol eingetragen und darin 10 bis 20 Minuten belassen. Hierbei wird das an der Oberfläche befindliche Ammoniumchlorid gelöst. Ist die Extraktion an der Oberfläche nicht vollständig, so wird bis zum gewünschten Ammoniumchloridgehalt weiter extrahiert. Das extrahierte Produkt wird anschließend vom überschüssigen Alkohol abgepreßt und im Trockenschrank oder im Umlufttrockner bei 500 C getrocknet. Der Härter enthält 16,10/0 N; 0,96°/o H2O.
  • Beispiel 2 Entsprechend Beispiel 1 wird ein an der Oberfläche von der härtenden Substanz befreites Trockenprodukt hergestellt. 450 g des nach Beispiel 1 erhaltenen Endproduktes werden in eine Lösung von 100 g Polyäthylenglykoläther (Molgewicht 2000 bis 5000) in 1000 g Äthanol oder Aceton eingetragen, aufgeschlämmt, leicht abgepreßt und die gesamte anhaftende Alkoholmenge verdampft. Das erhaltene Produkt ist besonders leicht in Wasser dispergierbar und löslich.
  • Beispiel 3 In 1000 g Wasser werden 250 g Ammoniumchlorid und 100 g Harnstoff gelöst und anschließend bei Zimmertemperatur 500 g native Stärke zugefügt. Die Suspension wird bis zur Verkleisterung erwärmt und auf dem Walzentrockner bei 1200 C getrocknet oder als Suspension auf der Walze in einem Arbeitsgang verkleistert und getrocknet. Das erhaltene Trockenprodukt, das aus Schuppen unregelmäßiger Gestalt und Größe und einer Dicke von 0,2 bis 1,5 mm besteht, wird nun in 41 Methanol aufgeschlämmt, anschließend abgepreßt und gegebenenfalls mit Methanol nochmals extrahiert oder gewaschen und das Lösungsmittel in bekannter Weise verdampft. Das erhaltene Trockenprodukt kann entsprechend Beispiel 2 mit einem anderen emulgierend wirkenden Stoff behandelt werden Beispiel 4 In 500 g Wasser werden 250g Methylaminhydrochlorid gelöst und mit 500 g celluloseglykolsaurem Natrium während 30 Minuten bei 25 bis 350 C verknetet. Die zähe gelartige Masse wird bei Zimmertemperatur 1 Stunde sich selbst überlassen und anschließend in einer schnell laufenden Hammerschlagmühle oder einem mit hoher Geschwindigkeit rotierenden Messerwerk zerkleinert. Ist die Masse schwer zu zerkleinern, so wird sie auf 5° C gekühlt und gegebenenfalls unter Zusatz von fester Kohlensäure gemahlen. Das gemahlene Produkt wird im Vakuumtrockenschrank oder einem Umlufttrockner getrocknet, wobei dem Zerkleinerungsprozeß sofort die Trocknung im Umlufttrockner angeschlossen werden kann. Das getrocknete Produkt (durchschnittliche Korngröße 1 bis 2 mm; 5,92 Gewichtsprozent N) wird mit der doppelten Gewichtsmenge Methanol übergossen und nach mehrmaligem Umrühren das Methanol durch Filtration oder in einer Zentrifuge abgetrennt und bei Temperaturen von 40 bis 700 C getrocknet. Es wird ein Härter erhalten, der 3,55 °/o N enthält entsprechend 17,10/3 Methylaminhydrochlorid. Durch Verkürzung der Extraktionszeit, durch Veränderung der Korngröße und des Extraktionsmittels kann der Gehalt an Aktivsubstanz in weiten Grenzen verändert werden.
  • Behandelt man das noch feuchte Produkt sofort nach der Zerkleinerung mit einem wasserbindenden Lösungsmittel wie Methanol, Äthanol oder Aceton, so wird außer der Extraktion an der Oberfläche auch noch eine gleichzeitige Entwässerung erreicht. Mit besonderem Vorteil arbeitet man stufenweise mit einem wasserarmen Lösungsmittel.
  • Beispiel 5 100 g Oxalsäure werden in 35(mg Wasser bei 400 C gelöst und mit 350g Quellstärke im Kneter gut durchgeknetet. Das verknetete Produkt wird gekühlt und anschließend in einer Hammerkorbmühle auf eine durchschnittliche Korngröße von 1 mm gemahlen oder mit einer Reibe zerkleinert und, wie im Beispiel 4 be- schrieben, getrocknet, mit Äthanol partiell extrahiert, vom Lösungsmittel befreit und getrocknet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRUCHE: 1. Granuliertes Härtungsmittel für härtbare, in wäßriger Phase angewandte Aminoplaste aus kleinen Partikeln mit einer wenigstens in einer Richtung größeren Ausdehnung, dadurch gekennzeichnet, daß deren Inneres aus einem innigen Gemisch einer indifferenten organischen, in Wasser quellbaren oder löslichen hochmolekularen Substanz und einer wasserlöslichen, als Härtungskatalysator für Aminoplaste bekannten Verbindung, und deren Oberflächenschicht nur aus der hochmolekularen Substanz besteht.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Härtungsmitteln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in beliebiger Weise kIeine Partikeln herstellt, die wenigstens in einer Richtung eine größere Ausdehnung besitzen und von denen jedes ein inniges Gemisch aus einer hochmolekularen organischen, in Wasser löslichen oder quellbaren Substanz und einen Härtungsbeschleuniger für Aminoplaste darstellt, die Partikeln durch Behandlung derselben mit einem Lösungsmittel für den Härtungsbeschleuniger, das aber die hochmolekulare Substanz nicht löst, oberflächlich von dem Härtungsbeschleuniger befreit und die Partikeln dann trocknet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung der hochmolekularen organischen Substanz in einem geeigneten Lösungsmittel hergestellt, die den Härtungsbeschleuniger in feiner Verteilung, d. h. gelöst, emulgiert oder suspendiert enthält, die Lösung in feine feste - Partikeln überführt, die wenigstens in einer Richtung eine. größere Ausdehnung haben, die Partikeln durch Behandlung derselben mit einem Lösungsmittel für den Härtungsbeschleuniger, das aber die hochmolekulare Substanz nicht löst, oberflächlich von dem Härtungsbeschleuniger befreit und die Partikeln dann trocknet.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 849 754; österreichische Patentschrift Nr. 163 207.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT163207B (de) * 1948-03-17 1949-06-10 Ver Chemische Fabriken Wien Fl Verfahren zur Herstellung von lagerbeständigen Schnellpreßmassen aus Harnstoff, Formaldehyd und einem säureabspaltenden Mittel
DE849754C (de) * 1948-06-14 1952-09-18 American Cyanamid Co Rasch haertende harzartige Aminoplastmassen

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