CH196971A - Verfahren zur Überführung von faserigen, wasserlöslichen Zellulosederivaten in eine Form, in der sie sich in kaltem Wasser leicht und ohne Klumpenbildung auflösen. - Google Patents
Verfahren zur Überführung von faserigen, wasserlöslichen Zellulosederivaten in eine Form, in der sie sich in kaltem Wasser leicht und ohne Klumpenbildung auflösen.Info
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Description
Verfahren zur Überführung von faserigen, wasserlöslichen Zellulosederivaten in eine Form, in der sie sich in kaltem Wasser leicht und ohne Klumpenbildung auflösen. Wasserlösliche Zellulosederivate, wie Zel- luloseäther, haben in neuerer Zeit vielfach Anwendung, z. B. als Klebmittel, Schlicht- und Appreturmittel, Verdickungsmittel, Emulgiermittel und dergleichen gefunden. Diese Stoffe, z. B. Methyl- und Äthylzellu- lose, werden als faserige, äusserlich der na- tiven Zellulose ähnliche Massen erhalten. Ob wohl diese Produkte in kaltem Wasser lös lich sind, hat man sie bei ihrer technischen Anwendung nicht in kaltem Wasser auflösen können, da sich hierbei ständig grosse Mengen von Klumpen und Knötchen bilden, die bei der Verarbeitung der wässrigen Lösung hin- derlich sind. Das ist besonders dann der Fall, wenn man grössere Mengen auf einmal in Lösung bringen will. Man hat daher die faserigen Massen bisher mit heissem Wasser durchfeuchtet; erst beim Abkühlen der so erhaltenen Suspensionen erhielt man brauch bare Lösungen. Aber auch dieses Verfahren hat Nachteile, da der Verbraucher nicht immer heisses Wasser zur Hand hat. So steht zum Beispiel in Neubauten, deren Wände unter Verwendung von Zellulosederivaten als Klebmittel tapeziert werden sollen, nur selten heisses Wasser zur Verfügung. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Überführung von faserigen wasserlöslichen Zellulosederivaten in eine Form, in der sie sich in kaltem Was ser leicht und ohne Klumpenbildung auf lösen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man die faserigen Zellulosederivate in kom pakte Teilchen überführt. Es wurde gefun den, dass durch die Strukturumwandlung die Lösungsgeschwindigkeit der Zellulosederivate in kaltem Wasser infolge der Oberflächen veränderung und Verhärtung so herabgesetzt wird, dass eine Bildung von Klumpen und Knötchen nicht mehr eintritt, sondern viel mehr in kurzer Zeit eine homogene Lösung erzielt wird. Nach dem neuen Verfahren können alle wasserlöslichen faserigen Zellulosederivate in eine Form übergeführt werden, in der sie leicht in kaltem Wasser auflösbar sind. :-Is geeignet haben sich hier insbesondere die wasserlöslichen Zelluloseäther, wie Dlc@byl- zellulose, Äthvlzellulose, erwiesen. Daneben kann man aber auch andere wasserlösliche Derivate der Zellulose, wie Salze von Zell.u- loseätherl,:arboilsäuren und -ätliersulfor,#4än- ren, verwenden. Zur Überführung der faserigen Zellulose. <B><U>'-></U></B> in kompakte Teilchen kann man die faserigen Massen beispielsweise durch Ein- wirhung von heissem Wasser und sich daran anschliessendes Abkiihlenlassen zunächst in Lösung bringen und diese Lösungen in der Weise eintrocknen lassen, dass Filme erhalten werden. Diese Filme werden dann auf eine gewünschte Korngrösse zerkleinert. Eine andere Arbeitsweise ist die, dass man aus den Lösungen der Zellulosederiva.te Fäden oder Nudeln herstellt und diese, zweckmässig durch Zerschneiden auf eine ge- wünschte Länge zerkleinert. Ferner kann man auch so verfahren, da.ss man das faserige Material zerteilt und durch Aufsprühen von Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz von ausflockenden Lösungs mitteln, wie Alkohol oder Aceton, teilweise in Lösung bringt. Man sorgt durch dauernde Bewegung der Nasse dafür, da.ss die Teilchen der zusammengeklebten Fasern sich nicht zu einer zusammenhängenden Masse vereinigen. Durch schliessliches\Trocknen unter dauern der Bewegung erhält man ein grob pulver förmiges Produkt, das durch Eintragen in kaltes Wasser ohne Bildung von Klumpen zu einer homogenen Lösung angerührt wer den kann. Man kann die Trocl@nung der Lösungen auch nach dem an sich bekannten Zerstä u-- bungSverfahren vornehmen. Man erhält hier bei ein fein disperses Pulver, das man durch an sieh bekanntes Behandeln mit geringen Mengen Lösungsmitteln ohne Änderung des Aggregatzustandes in kompa.lde Teilchen überführen kann. Eine weitere Arbeitsweise, die hier zur Herstellung der kompakten Teilchen benutzt: werden kann, besteht darin, dass man eile Lösung des faserigen -Materials in eine er hitzte Flüssigkeit eintropfen lässt. Die aus geschiedenen kompakten Teilchen der Zellu- losederivate werden dann abgetrennt lind von den anhaftenden Lösungsmittelteilen befreit und gegebenenfalls weiter zerkleinert. Die nach clcm neuen Verfahren geci-on- nenen wasserlöslichen kompakten Zellulose derivate lassen sieh. leicht mit kaltem Wasser in Lösung bringen; die Lösungen sind als Klebmittel, Appretur- und Selilichteinilt I Verdickungsmittel, Einulgieru ngsmittel und dergl. verwendbar. Beispiele: 1. 10 Gewichtsteile einer faserigen was serlöslichen Methylzellulose werden mit, 100 Gewichtsteilen Wasser 7.1i einer ) 5roigen Lö sung aufgelöst: die Lösung wird in 10(J0 Teile auf<B>160</B> bis<B>175</B> erhitztes Tetrahvdro- na.phthalin eingetropft. Es entsteht unter Verdampfen des Wassers ein grobes Pulver von trockener 1VteIhvlzellulose. Dieses Pulver wird abfiltriert, finit Alltohol a.usgewasehen und bei 1.00 bis 120 getrocknet. Es ist nach dem Vermahlen und gegel)eilenfalls Abtren- nen der zu feinen und zu groben Teilchen in kaltem Wasser leicht löslich. Die Lösun gen können ausgezeichnet als Klebstoff, z. B- zum Tapezieren, v er -endet werden. Eine Lösung eiiaer faserigen wasserlöslichen ;1lethvl@ithvlzellulose wird auf eine glatte Fläche in dünner Schicht auf- gesprüht und unter Verineidiuig von starker Erwärmung gegebenenfalls im @ahuuni, zu einem zusammenbängenden Film getrocknet. Der Film wird von der Unterlage ab7eI@ist und zu einem groben Pulver zerkleinert; das Produkt löst: sich ohne Kllimpenbildlin-in '\V'asser von 20<B>'</B> zu klaren Lösungen auf. die ails Klebstoff, sowie als Verdickungsmittel verwendet werden können. d. Eine 2 öig-e Lösung einer faserigen wasserlöslichen @lethyloxiithylzelIulose in Wasser wird durch 7,erstäul)lin-stroc1inun-- in ein feines voluminöses Pulver übergeführt. Dieses Pulver wird mit der gleichen Menge von 50%igem Alkohol besprüht und unter dauernder Bewegung bei 110 bis<B>115'</B> ge trocknet. Es entsteht ein Pulver mit sehr vielen groben Anteilen, das nach Abtrennung der feinen Fraktionen und gegebenenfalls nach Aufmahlen der zu groben Anteile mit kaltem Wasser zu einer homogenen Lösung anzurühren ist. 4. Eine 10%ige Lösung einer faserigen wasserlöslichen Äthylzellulose wird nach an sich bekannten Verfahren zu einem Faden versponnen. Der getrocknete Faden wird in Stücke von 0,5 cm Länge oder weniger zer schnitten und ist in diesem Zustande durch Eintragen in kaltes Wasser klumpenfrei lös lich. Durch geeignete Wahl der Vorrichtungen kann man auch stärkere Fäden herstellen und auf diese Weise die Zellulosederivate in. die Form von dünnen Nudeln überführen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Überführung von faserigen wasserlöslichen Zellulosederivaten in eine Form, in der sie sich in kaltem Wasser leicht und ohne Klumpenbildung auflösen, dadurch gekennzeichnet, dass man die faserigen Zellu- losederivate in kompakte Teilchen überführt. UNTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die faserigen Zellulosederivate zunächst mit Wasser in Lösung bringt, dann mit der Lösung Filme erzeugt und diese zerkleinert. 2.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man aus einer Lösung der faserigen Zellulosederivate Fäden her stellt und diese auf eine gewünschte Länge bringt. d. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man aus einer Lösung der faserigen Zellulosederivate. Nudeln herstellt und diese auf eine gewünschte Länge bringt. 4.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die faserigen Zellulosederivate durch Aufsprühen von Wasser teilweise in Lösung bringt und durch dauernde Bewegung der Masse hier bei und bei dem darauf folgendem Trock nen dafür Sorge trägt, dass die zum Zu sammenkleben neigenden Teilchen sich nicht zu einer zusammenhängenden Masse vereinigen, sondern ein grobes Pulver er geben. 5. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die faserigen Zellulosederivate durch Aufsprühen von Wasser, dem man ausflockende Lösungsmittel zugesetzt hat, teilweise in Lösung bringt. 6.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Lösung der faserigen Zellulosederivate nach einem Zerstäubungsverfahren trocknet und das erhaltene fein disperse Pulver durch Be handeln mit geringen Mengen von Lö sungsmitteln in kompakte Teilchen über führt ohne dabei den festen Aggregat zustand des Pulvers zu ändern. 7.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Lösung der faserigen Zellulosederivate in eine erhitzte Flüssigkeit eintropfen lässt und die aus geschiedenen kompakten Teilchen der Zellulosederivate abtrennt und von der anhaftenden Flüssigkeit befreit.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE196971X | 1936-03-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH196971A true CH196971A (de) | 1938-04-15 |
Family
ID=5756112
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH196971D CH196971A (de) | 1936-03-27 | 1937-02-09 | Verfahren zur Überführung von faserigen, wasserlöslichen Zellulosederivaten in eine Form, in der sie sich in kaltem Wasser leicht und ohne Klumpenbildung auflösen. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH196971A (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE939870C (de) * | 1950-02-09 | 1956-03-08 | Ici Ltd | Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen celluloseglykolsauren Salzen in Pulverform |
DE952264C (de) * | 1952-04-06 | 1956-11-15 | Henkel & Cie Gmbh | Verfahren zur UEberfuehrung feuchter, faseriger Methylcellulosen in Pulver von hoherLoesungsgeschwindigkeit |
DE1084710B (de) * | 1953-06-29 | 1960-07-07 | Hercules Powder Co Ltd | Verfahren zum Umwandeln von faserigen, wasserloeslichen Cellulosealkylaethercarbonsaeurederivaten in frei fliessende koernige Pulver |
DE2817080A1 (de) * | 1978-04-19 | 1979-10-25 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Feste zusatzmittel fuer mit wasser erhaertende bindemittel |
-
1937
- 1937-02-09 CH CH196971D patent/CH196971A/de unknown
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE939870C (de) * | 1950-02-09 | 1956-03-08 | Ici Ltd | Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen celluloseglykolsauren Salzen in Pulverform |
DE952264C (de) * | 1952-04-06 | 1956-11-15 | Henkel & Cie Gmbh | Verfahren zur UEberfuehrung feuchter, faseriger Methylcellulosen in Pulver von hoherLoesungsgeschwindigkeit |
DE1084710B (de) * | 1953-06-29 | 1960-07-07 | Hercules Powder Co Ltd | Verfahren zum Umwandeln von faserigen, wasserloeslichen Cellulosealkylaethercarbonsaeurederivaten in frei fliessende koernige Pulver |
DE2817080A1 (de) * | 1978-04-19 | 1979-10-25 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Feste zusatzmittel fuer mit wasser erhaertende bindemittel |
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