DE10063375A1 - Mischung zum Beschichten von Oberflächen - Google Patents
Mischung zum Beschichten von OberflächenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Mischung zum Beschichten von Oberflächen unter Verwendung eines besonderen Bindemittels. DOLLAR A Die gegenwärtig bekannten Mittel setzen die verschiedensten Produkte als Bindemittel ein, wie z. B. wasserlösliche Cellulosederivate, Celluloseäther, Polysaccharide und Modifikate und Derivate von natürlichen Gemischen von Amylose und Amylopektin und/oder Xanthan und/oder Guaranderivate. DOLLAR A Die angeführten Mittel rufen bei der Herstellung und Verarbeitung Augenreizungen hervor und riechen unangenehmn. DOLLAR A Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Mischung zum Beschichten von Oberflächen verschiedener Materialien im Innenbereich enthält neben den strukturbildenden Stoffen ein Bindemittel, das aus pulverisierter Gelatine und/oder pulverisiertem Gummi arabicum besteht. DOLLAR A Diese Materialien sind nicht toxisch, geruchsmäßig neutral und ökologisch abbaubar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Mischung zum Beschichten von Oberflächen unter Verwendung
eines besonderen Bindemittels.
Es ist bekannt, dass fliessfähige, pastöse oder plastische Stoffgemische verschiedener
Zusammensetzung durch Spritzen, Putzen, Spachteln, Streichen oder andere Massnahmen
auf Oberflächen aufgetragen werden können.
Dabei handelt es sich um trockene Stoffgemische, die durch Vermischen mit Wasser in
einem bestimmten Verhältnis eine breiige Konsistenz bilden.
Diese Mischungen enthalten als Hauptbindemittel wasserlösliche Cellulosederviate,
(DE-OS 36 04 949 A1, DE-OS 36 06 167 A1, DE-PS 36 07 438 C2, JP-OS 102474/78).
In den erwähnten Schriften wird z. B. in der JP-OS 102474/78 eine Bindemittelmischung aus
kationisierten Stärken und Carboxymethylcellulose vorgeschlagen und in der
DE-OS 36 04 948 A1 werden Cellulose-Äther eingesetzt, hauptsächlich Methylcellulose.
Die DE-OS 36 06 167 A1 beinhaltet den Einsatz von Cellulosekleber, der durch synthetische
Polymere verstärkt wird. Auch der Einsatz von Bindemitteln auf Polysacharidbasis wird in
der DE 41 26 970 C2 vorgeschlagen.
In dieser Mischung gibt es neben dem Bindemittel auf Polysacharidbasis noch zusätzliche
Strukturträger, die mindestens 35% der Trockenmasse an solchen Strukturträgern ausma
chen. Diese bestehen aus mechanisch dreidimensional verformten (texturierten) Partikeln aus
überwiegend cellulosehaltigen Flächengebilden und enthalten als Bindemittel Modifikate und
Derivate natürlicher Gemische von Amyloselose und Amylopektin und/oder Xanthan
und/oder Guaranderivate.
Die verwendeten Xanthan- und Guaranderivate als Bindemittel rufen bereits bei ihrer
Einarbeitung in die Bindemittelmixtur Reizungen der Augen und Atmungsorgane hervor.
Darüber hinaus ist ein chemisch modifizierter Guar im Bindemittelmix enthalten, der
durch einen unangenehmen Geruch auffällt.
Die Geruchsbelästigung tritt sowohl bei der Herstellung der Mixtur als auch bei deren
Verarbeitung auf und bleibt an der fertigen Wandbeschichtung nach der Trocknung erhalten.
Die in dem Patent DE 41 26 970 C2 beschriebene Masse benötigt ausserdem einen
rauhen Untergrund, um nicht abzugleiten.
Deshalb muss vor der Beschichtung ein Deckungsgrund aufgetragen werden, der geeignet
zusammengesetzt ist und sich mit der Beschichtung verträgt.
Dir Trocknungszeit der beschriebenen Mischung bis zur Griffigkeit beträgt je nach Füll
materialzusammensetzung, Schichtdicke und klimatischen Bedingungen 16-36 Stunden.
Die Trocknungszeiten der anfangs erwähnten Gemische mit wasserlöslichen Cellulose
deriviaten als Hauptbinder liegen nicht unter der vorherigen Zeitspanne, sondern betragen
sogar bis zu zwei Tagen Trocknungszeit.
Die Cellulosederivate, insbesondere die Celluloseäther, sind ausserdem ökologisch schwer
abbaubar.
Die Erfindung hat die Aufgabe, dass die dargelegten Mängel in den offenbarten
Mischungen überwunden werden. Es sollen ausserdem bessere Trocknungseigenschaften,
eine Verminderung des unangenehmen Geruchs bei der Herstellung, vor der Ver
arbeitung und nach der Trocknung eine Geruchslosigkeit erreicht werden.
Durch eine neue Rezeptierung der Bindemittelmixtur ist deshalb zu erreichen, dass diese
keine Modifikate oder Derivate von natürlichen Gemischen von Amylose und Amylopektin
und/oder Xanthan und/oder Guaran bzw. Cellulosederivate oder synthetischen Polymeren
enthält.
Die ökologische Abbaubarkeit ist zu gewährleisten.
Der erfindungsgemässe eingesetzte Binder entwickelt selbststrukturierende Eigenschaften
beim Trocknungsprozess (Gelees bilden im Alterungsprozess wabenartige kristalline
Strukturen) und bessere Klebeeigenschaften auch auf ungerauhten Untergründen, wie
z. B. Fliesen und ähnlichen.
Zudem soll die neue Mixtur ein besseres und schnelleres Ablösen der ausgetrockneten
Beschichtungsmasse mittels Wasser erlauben.
Die vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass eine Bindemittel
mixtur eingesetzt wird, die entscheidend durch seine Hauptkomponenten und ihre
Bindemitteleigenschaften geprägt wird.
Diese erfindungsgemässen neuen Bindemittel für Beschichtungsmischungen sind in den
Hauptkomponenten pulverisierte Gelatine und pulverisiertes Gummi arabicum.
Die verwendete Gelatine wird in Pulverform als Staubgelatine unter Einsatz von
Teilchengrössen von 0,05-0,15 mm, deren pH-Wert 4,0-7,0 und Viskosität 1-12 mPa.s,
bezogen auf eine 6,67%ige Lösung bei 60°C eingesetzt.
Das verwendete Gummi arabicum ist ebenfalls pulverisiert mit gleicher Korngrösse wie die
Gelatine und einen pH-Wert von 4,1-5,8 bei 25%iger Lösung, einer Viskosität von
60-170 cPas bei guter Klebewirkung.
Dabei ist zu beachten, dass den erfindungsgemässen Bindemittel aus Gelatine und Gummi
arabicum auch Alginate zugegeben werden können zur Verbesserung der rheologischen
Eigenschaften des Nassansatzes der Beschichtungsmasse, wobei 5-10% Gewichtsanteil am
Bindercompound als rheologisch ausreichend erscheinen.
Höhere Konzentration an Alginaten bringen in Verbindung mit den erfindungsgemässen Bin
demitteln neuartige Strukturveränderungen in der getrockneten Beschichtungsmasse.
Alginate sind aus Mannuron- und Guluronsäuremolekeln in linearer Formation aufgebaut
und stellen Polysaccharide dar.
Sie werden in technischer Reinheit aus Braunalgen in grossen Mengen gewonnen, diese
kommen in den Küstenbereichen Nordamerikas und ostasiatischer Meere vor und sind
nicht toxisch und ökologisch abbaubar.
Sie sind Lebensmitteln gleichgesetzt und werden auch in Medikamenten verwendet.
Als Effektmittel werden eingesetzt:
- - Mineralien und/oder
- - Glitter und/oder
- - gefärbte Papierschnitzeln und/oder
- - gefärbte Naturfasern
Werden Effektmaterialien in Form von Mineralien und Glitter verwendet, muss sich
der Anteil an Füllstoffbestandteilen wie Papier und Naturfasern, gefärbt oder ungefärbt,
um die Menge der Effektmaterialien vermindern. Dabei sollte der Anteil dieser Materialien
nicht mehr als 10 Gewichtsteile von 100 Teilen der Beschichtungstrockenmasse betragen.
Sämtliche Bestandteile der erfindungsgemässen Mischung werden vor dem Gebrauch
vermischt und in Wasser eingerührt.
Der Nassansatz ist nach 8-10 Minuten gebrauchsfertig und spritzbare Ansätze werden
oft schon bei 5 Gewichtsteilen Wasser auf ein Teil Beschichtungstrockenmasse erreicht,
in der Regel reichen 7 Gewichtsteile Wasser.
Zum Auftragen durch Spachteln werden nur 3-5 Gewichtsteile Wasser benötigt.
Die erfindungsgemäss verwendeten Bindungsmittel gemischt oder aus einem der Be
standteile allein bestehend, quellen in Kaltwasser und entwickeln in genannter
Zeitspanne im Nassansatz der Beschichtungsmasse ausreichende Bindungskraft, um bei
einem Auftrag durch Spritzen, Streichen, Rollen, Spachteln oder ähnlichen Verarbeitungs
weisen der Mischung eine Nasshaftung an den zu beschichtenden Flächen zu erreichen,
die ein Rutschen oder Abfallen verhindern.
Chemisch betrachtet ist kein vollständiger Lösevorgang der Bindemittel erforderlich.
Speziell Gelatine erreicht im Kaltwasser beim Quellen bereits eine starke Bindekraft,
ohne bereits vollständig gelöst zu sein.
Getrocknet zeigen die aufgetragenen Beschichtungsmischungen auf Grund der Eigenschaften
der Bindemittel, sowohl innerhalb der Beschichtung als auch zwischen der Beschichtungs
mischung und den zu beschichtenden Flächen sehr gute Binde- und Haftungseigenschaften.
Das tritt auch bei der alleinigen Verwertung von Gelatine oder Gummi arabicum zu.
Wird Gummi arabicum als alleiniges Bindemittel eingesetzt, sind die rheologischen Eigen
schaften jedoch schlechter als bei Verwendung von Gelatine als alleinigem Bindemittel.
Ausführungen der erfindungsgemässen Mischung werden im Folgenden anhand ver
schiedener Beispiele näher beschrieben, wobei die Mengenangaben in Gewichtsteilen
von 100 erfolgen:
Die erfindungsgemässe Beschichtungsmasse enthält:
- 1. Gummi arabicum, pulverisiert: 15 Gew.-Teile
- 2. Binderergänzungsstoffe, Flammschutz u. Alginat: 15 Gew.-Teile
- 3. Baumwolle/Papier-Gemisch 35 : 50: 70 Gew.-Teile.
Die erfindungsgemässe Beschichtungsmasse enthält:
- 1. Staubgelatine: 10 Gew.-Teile
- 2. Binderergänzungsstoffe wie unter Bsp. 1: 15 Gew.-Teile
- 3. Baumwolle/Papier-Gemisch 35 : 50: 75 Gew.-Teile
Die erfindungsgemässe Beschichtungsmasse enthält:
- 1. Gummi arabicum 4 Teile
- 2. Staubgelatine: 6 Teile
- 3. Binderergänzungsstoffe wie unter Bsp. 1: 20 Teile
- 4. Baumwolle/Papier-Gemisch 35 : 50: 60 Teile
- 5. Mineral Muskovit: 10 Teile
Die erfindungsgemässe Beschichtungsmasse enthält:
- 1. Staubgelatine: 10 Teile
- 2. Binderergänzungsstoffe wie Bsp. 1: 15 Teile
- 3. Papier/Baumwolle-Gemisch, weiss 55 : 35: 50 Teile
- 4. Papier, gefärbt: 15 Teile
- 5. Baumwolle, gefärbt: 8 Teile
- 6. Glitter: 2 Teile
Hinzu kommt dann bei der Anmischung je nach Einsatzzweck der notwendige Wasser
anteil, der bedeutsam für die Art der Verarbeitung ist, d. h. ob gespritzt oder gespachtelt
wird.
Rezeptierungen werden immer auf die Beschichtungstrockenmasse bezogen.
Die in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen näher bezeichnete Mischung erzeugt
eine besonders dekorative strukturierende Wirkung.
Nach dem Trocknungsvorgang ist sie ausserdem abriebfest, wirkt schall- und wärmedäm
mend und feuchtigkeitsisolierend.
Eine mechanische Trockenreinigung ist wegen der elektrostatischen Indifferenz ohne weiteres
möglich. Staubpartikel werden weder angezogen noch festgehalten.
Die Beschichtungsmischung kann mit sich selbst oder anderen spritz- oder
streichfähigen bzw. spachtelbaren Mischungen überzogen werden.
Wird die erfindungsgemässe Mischung erneut mit Wasser in Verbindung gebracht, z. B.
durch mehrfaches Bestreichen und/oder Besprühen, so kann diese nach kurzem Quellvorgang
(Dauer ca. 1 min.) bei Zimmertemperatur von einem festen Untergrund durch mechanische
Einwirkung (Mischen, Spachteln, Schaben, Kratzen) problemlos abgetragen werden.
In gleicher Weise ist auch eine partielle Entfernung möglich.
Bei der erfindungsgemässen Mischung entfällt die Verwendung von extra hergestellten
3-dimensional verformten Strukturträgern. Dieser Produktionsschritt kann eingespart
werden, da der neue Binder eine eigene strukturierende Wirkung in der aufgetragenen
Beschichtungsmasse hat.
Die Bestandteile des Binders, Gelatine, Gummi arabicum und Alginat sowie
Naturfasern, Papier und Effektmaterialien sind umweltverträglich. Sie rufen
allein oder im Gemisch keine toxischen Wirkungen hervor und können umweltfreundlich
und vollständig entsorgt werden.
Claims (4)
1. Mischung zum Beschichten von Oberflächen verschiedener Materialien
(z. B. Stein, Beton, Putz, Keramik, Holz, Glas, Metall, Gips u. a.), bestehend aus
mindestens einem Bindemittel und strukturbildenden Stoffen, dadurch gekennzeichnet,
dass als Bindemittel pulverisierte Staubgelatine und/oder pulverisiertes Gummi arabicum
eingesetzt wird.
2. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine pulverisierte Gelatine
verwendet wird mit hohem Wasseraufnahmevermögen, gutem Quellverhalten und
Klebkraft mit einer Teilchengrösse von 0,05-0,15 mm, einem pH-Wert von 4,0-7,0
und Viskosität von 1-12 mPa.s, bezogen auf eine 6,67%ige Lösung bei 60°C.
3. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gummi arabicum
pulverisiert mit einer Korngrösse von 0,05-0,15 mm, einem ph-Wert von 4, 1-5, 8 bei
25%iger Lösung und einer Viskosität von 60-100 cPa.s und bei guter Klebewirkung
im nassen Zustand eingesetzt wird.
4. Mischung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die eingesetzten
Füllstoffe (textile Naturfasern und Papier) sowie die Bindemittel
(Gelatine und Gummi arabicum) als auch die Effektmaterialien vollständig ökologisch
abbaubar und nicht toxisch sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE (1) | DE10063375A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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CN102277017A (zh) * | 2011-07-15 | 2011-12-14 | 安徽省颍上县麦克司工艺品有限公司 | 一种木制品水性底涂料 |
CN102277084A (zh) * | 2011-07-15 | 2011-12-14 | 安徽省颍上县麦克司工艺品有限公司 | 一种木制品水性面涂料 |
-
2000
- 2000-12-19 DE DE2000163375 patent/DE10063375A1/de not_active Withdrawn
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