DE1079280B - UEberzugsmasse fuer Tabletten oder Pillen - Google Patents

UEberzugsmasse fuer Tabletten oder Pillen

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DE1079280B
DE1079280B DEM35517A DEM0035517A DE1079280B DE 1079280 B DE1079280 B DE 1079280B DE M35517 A DEM35517 A DE M35517A DE M0035517 A DEM0035517 A DE M0035517A DE 1079280 B DE1079280 B DE 1079280B
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gelatin
coating
cores
tablets
sugar
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Howard R Adams
Max Cherkas
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Original Assignee
Merck and Co Inc
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Description

  • Uberzugsmasse für Tabletten oder Pillen Die Erfindung betrifft eine Überzugsmasse für Tabletten oder Pillen, die in erster Linie für therapeutische Zwecke bestimmt sind und hohe Strukturfestigkeit und Elastizität besitzen, sich aber trotzdem in der Magen- und Darmflüssigkeit leicht lösen. Der erfindungsgemäße Überzug schützt die das Arzneimittel enthaltenden Tabletten oder Pillen gegen Feuchtigkeit, Sauerstoff oder andere Stoffe, die eine Änderung des medizinischen Wertes der in den Tabletten enthaltenen Wirkstoffe verursachen könnten.
  • Für Drogenhersteller besteht dauernd das Problem des Überziehens von Pillen- und Tablettenkernen, welche Arzneimittel enthalten. Die meisten medizinischen Wirkstoffe besitzen einen unangenehmen Geschmack. Viele Wirkstoffe reagieren mit dem überzugsmaterial, so daß sich das Überzugs- und bz-,v. oder Kernmaterial nach einiger Zeit zersetzt und die Tablette oder Pille durch Verlust der Wirksamkeit der therapeutischen Bestandteile des Kernes oder durch Verderben der überzugsmasse- wertlos wird und ein unverkäufliches Erzeugnis entsteht.
  • Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten und Nachteile sind bereits viele Überzugsmassen vorgeschlagen worden; diese leiden jedoch sämtlich an einem oder mehreren Nachteilen. Einige Überzüge erfordern eine besondere Ausrüstung zu ihrer Aufbringung auf den Kern, andere die Verwendung ungewöhnlicher oder kostspieliger Bestandteile, die unter Umständen auf Verbraucher eine toxische Wirkung ausüben; bei anderen löst sich der Überzug nicht leicht genug im Darmtrakt, oder der Überzug besitzt nicht die nötige Härte und Elastizität, um zu gewährleisten, daß er nicht leicht zerbröckelt oder bricht, wenn der Patient auf die Tablette oder Pille beißt oder wenn die Pillen oder Tabletten beim Verpacken und Handhaben der Ware gegeneinanderstoßen.
  • Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer überzugsmasse, die sich auf die Tabletten- oder Pillenkerne im Trommelmischer aufbringen läßt.
  • Erfindungsgemäß weist die Überzugsmasse, welche Gelatine und Zucker in wäßriger Lösung enthält, 111z bis 4112 Gewichtsteile Gelatine je Gewichtsteil Zucker auf.
  • Der aus der erfindungsgemäßen überzugsmasse hergestellte Überzug besitzt die erforderliche Härte und ausreichende Elastizität, um eine hohe Widerstandskraft gegen Zerbröckeln und Bruch aufzuweisen, zerfällt aber trotzdem rasch in den Magensäften. Die Bestandteile der Überzugsmassen werden durch den menschlichen Körper leicht verdaut. Die Überzugsmasse läßt sich in einer Vorrichtung aufbringen, wie sie üblicherweise zum Überziehen medizinischer Pillen- und Tablettenkerne verwendet wird. Gelatine wurde bereits zum Überziehen von Tabletten- und Pillenkernen verwendet; das einzige bisher angewandte praktische Verfahren zur Aufbringung von Gelatine bestand jedoch darin, die Kerne in blattförmige Gelatine einzuhüllen, was eine besondere Vorrichtung erfordert. C l a r k s o n beschreibt in seinem Buch «Tablet Coating» (herausgegeben von der »Drug & Cosmetic Industry«, 1951, Drug Markets, Inc., New York 1, N. Y.) das Überziehen von Kernen mit einem Gemisch von Gelatine und Gummiarabikum im Trommelmischer. Von dieser Lösung lassen sich zwei oder drei Schichten auf die Kerne aufbringen; es ist jedoch nicht möglich, die Kerne mit der Vielzahl von Schichten zu überziehen, die für einen dauerhaften, harten, pharmazeutisch geschmackvollen und marktgängigen Überzug erforderlich- sind. Ein Überzug aus einer Mischung von Gelatine und Gummiarabikum bleibt dauernd klebrig. Wenn die Viskosität mit steigender Temperatur abnimmt, kleben die überzogenen Tabletten zusammen und bilden unverwendbare Agglomerate. Im Gegensatz dazu erhärtet der Überzug nach der Erfindung zu einem harten, elastischen Film, der bei 38 bis 49° C oder darüber hinaus und einer relativen Luftfeuchtigkeit bis zu 60 bis 10011/o, d. h. unter Bedingungen, wie sie in tropischen oder subtropischen Ländern herrschen, keine Neigung zum Klebrigwerden aufweist.
  • Bekannt ist eine Dragierflüssigkeit, die Gelatine und Zucker im Verhältnis 1:11 enthält. Nach der Fachliteratur liefert Zucker für sich besonders harte und Gelatine für sich gelartige, also weiche und elastische Überzüge. Danach -,var zu erwarten, daß beim Vermischen beider Stoffe beliebige Zwischenstufen dieser beiden Eigenschaften entstehen würden, wenn das Mischungsverhältnis entsprechend eingestellt wird.
  • Entgegen der Erwartung liefert eine Mischung von 1 Teil Gelatine und 12 Teilen Zucker weichere Überzüge als eine Mischung von 1,5 Teilen Gelatine mit 1 Teil Zucker.
  • Versuchsergebnisse zeigten, daß sich die Beschaffenheit der Überzüge nicht einfach in Richtung der Erhöhung der Härte bzw. in Richtung der Erhöhung der Elastizität beeinflussen läßt, wenn man entweder den Zuckeranteil oder den Gelatineanteil der Dragierflüssigkeit erhöht.
  • Für den Versuch mit einer überzugsmasse, die 1,5 Teile Gelatine auf 1 Teil Zucker enthält, wurde folgende Mischung verwendet:
    Gelatine ... .. .. .. ... 681 g
    Zucker ............. 454 g
    Wasser ............. 3.781
    Diese Vermischung (spezifisches Gew. 1,35) wurde im Trommelmischer zum überziehen verwendet. Jede Schicht haftete fest und lieferte einen harten, nicht klebenden Film, welcher bei weiterem Aufbringen von überzugmasse niemals zerriß oder absprang und nicht zum Ziehen neigte.
  • Die Prüfung der mit dieser Überzugsmasse hergestellten Pillen zeigte, daß diese eine glatte, harte, glänzende, gleichmäßig gefärbte Oberfläche besitzen, die nicht durch Kratzen oder in anderer Weise zum Abbröckeln gebracht und nicht von dem Kern leicht losgebrochen werden kann.
  • Die Probe mit 50 Überzugsschichten hatte eine Härte von 18 bis 20 kg im Strong-Cobb-Härteprüfapparat; die Pillen dieser Probe hatten folgendes mittlere Gewicht: 10 Pillen=4,44±0,09 g. Für den Versuch mit einer überzugsmasse, die 12 Teile Zucker auf 1 Teil Gelatine enthält, wurde folgende Mischung verwendet:
    Gelatine . . . . . . . . 454 g
    Zucker .......... 5,44 kg
    Wasser ......... 3,781
    Es wurden genügend Schichten aufgebracht, so daß das Gewicht von 10 Pillen etwa dem von 10 Pillen des Versuches mit 11/z Teilen Zucker auf 1 Teil Gelatine entsprach: 10 Pillen=4,5 g. Der Überzug auf diesen Pillen erwies sich als leicht zerreibbar und bröckelte auch bei leichtem Kratzen mit einem Fingernagel ab.
  • Die Versuche lassen erkennen, daß das in vorliegender Erfindung beanspruchte Verhältnis von Gelatine zu Zucker von kritischer Bedeutung ist, um eine Vielzahl dünner, übereinanderliegender Schichten auszubilden und in dieser Weise einen harten, fest zusammenhaltenden Überzug auf Pillen oder Tabletten zu bilden.
  • Eine Mischung mit 12 Teilen Zucker auf 1 Teil Gelatine ergibt keinen harten, fest zusammenhaftenden Überzug, der den Anforderungen der Pharmazie entspricht. Ein vorteilhafter Gelatinesirup gemäß der Erfindung, in dem die zur Erzeugung farbiger Überzüge erforderliche Farbe gelöst sein kann, enthält etwa 25 bis 40, vorzugsweise 33 Gewichtsprozent Gesamtfeststoffe in der wäßrigen Lösung. Die Tabletten-oder Pillenkerne werden überzogen, indem man eine Vielzahl dünner, übereinanderliegender Schichten dieses Sirups auf den Kern selbst oder auf Kerne aufbringt, die mit einem Untergrundüberzug und bzw. oder einem Haftüberzug oder einem anderen gegen das in dem Kern enthaltene Arzneimittel und den aufzubringenden Gelatineüberzug inerten Stoff versehen sind. Bringt man einen Haftüberzug auf den Kern auf, so wird dieser vorzugsweise mit einem Bindemittel, z. B. einem Film einer Gelatine-Gummiarabikum-Lösung oder einem anderen leimartigen Stoff, wie Agar, Tragant, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose, Zein oder anderen zu diesem Zweck bekannten Stoffen, überschichtet. Die Anwendung des Bindemittels gewährleistet eine feste Bindung mit der aufzubringenden Charge von Gelatinesirup, wodurch jede Möglichkeit des Ziehens während des Aufbaues des Gelatineüberzuges vermieden wird.
  • Der Gelatinesirup wird in bekannter Weise, z. B. durch Lösen von Gelatine und Zucker in heißem oder kaltem Wasser, hergestellt.
  • Zur Herstellung des Gelatinesirups kann jede der beiden Gelatinegrundsorten, Typ A oder Typ B, verwendet werden. Bei der Herstellung des Sirups wird zweckmäßig mit Gelstärken von 90 bis 300 Bloom, vorzugsweise etwa 200 bis 250 Bloorn, am besten von 225 Bloom, gearbeitet. Der Bloom-Wert ist das Gewicht in Gramm, welches erforderlich ist, um einen Senkkörper von 12,7 mm Durchmesser bis zu einer Tiefe von 4 mm in das Gel eindringen zu lassen. Der Bloom-Wert ist ungefähr dem Molekulargewicht und auch der Viskosität proportional. Einen besonders geeigneten Gelatinesirup zum Überziehen von Tabletten und Pillenkernen im Trommelmischer nach der Erfindung erhält man aus 100'°/o Schweinefell (Gelatine des Typs A) mit einer Gelstärke von ungefähr 225 Bloom.
  • Die Arzneimittelkerne werden überzogen, indem man die unbehandelten oder vorbehandelten Kerne in einen Trommelmischer eingibt und warmen Gelatinesirup von etwa 70° C zusetzt, wobei die Kerne in dem Trommelmischer bei etwa 24,5° C und einer relativen Feuchtigkeit von etwa 37-1/9 in Umdrehung gehalten werden. Es ist wesentlich, nur so viel Gelatinesirup über die in Umdrehung befindlichen Kerne zu gießen, daß sämtliche Kerne mit einem dünnen Film überzogen werden. Wendet man zuviel Lösung an, so ist es schwieriger, den Film zu trocknen und das Klebrigwerden des Überzuges zu verhindern. Für eine Beschickung von etwa 70 000 Kernen mit einem Gewicht von etwa 27,2 kg ist eine Menge von 141,5 ccm Gelatinesirup, angewandt bei etwa 70° C, gewöhnlich ausreichend. Diese Menge Gelatinesirup kann je nach der Temperatur und relativen Feuchtigkeit etwas erhöht oder vermindert werden.
  • Nach Zusatz der Gelantinelösung wird der Trommelmischer weiter in Umdrehung gehalten und der Zustand der Tabletten genau beobachtet. Anfangs können sich sämtliche überzogenen Kerne frei bewegen; in dem Maße, wie das Wasser verdampft, wird der Überzug jedoch zähflüssiger, und die Kerne beginnen sich zusammenzuballen. In dem Augenblick, in dem dieTabletten klebrig werden, wird einTalkum in einer Menge, die gerade zur. Beseitigung der Klebrigkeit des Überzuges ausreicht, durch ein Drahtnetz auf die überzogenen Kerne aufgestäubt. Zweckmäßig verwendet man zum Einstäuben des Überzuges ein Talkum des U. S. P.-Gütegrades; man kann jedoch für diese Verfahrensstufe auch andere Talkumsorten von praktisch der gleichen Reinheit und Feinheit verwenden. Ist der zum Überziehen der Tabletten- und Pillenkerne dienende Gelantinesirup gefärbt, so setzt man dem Talkum die gleiche Farbe zu, wodurch ein Fleckigwerden beim Aufbau des Überzuges vermieden wird.
  • Sobald sich die überzogenen Kerne nach dem Bestäuben mit Talkum frei bewegen, bläst man kalte Luft über die in Umdrehung befindlichen Kerne, bis sie völlig trocken werden. Für eine Beschickung von ungefähr 70 000 Kernen = 27,2 kg beträgt die Trokkendauer ungefähr 25 Minuten. Die Trockendauer variiert je nach Anzahl der Kerne in der Beschickung, der Menge Gelantinesirup und der relativen Feuchtigkeit. Zur Härtung des Gelantinesirups auf den Kernen verwendet man zum Trocknen kalte Luft, z. B. von 15,5 bis 18° C.
  • Vorteilhaft wird die relative Feuchtigkeit in dein Arbeitsraum unterhalb etwa 40'%, vorzugsweise zwischen 30 bis 38'°/o, und die Temperatur vorzugsweise zwischen etwa 24 und 26,5° C gehalten. Je mehr Feuchtigkeit anwesend ist, desto weicher wird die Gelatine und desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, daß etwas Feuchtigkeit in das Kernmaterial eindringt. Im allgemeinen trocknet der Überzug um so schneller zu einem harten, dauerhaften Film, je niedriger die Luftfeuchtigkeit ist.
  • Die oben beschriebene Aufeinanderfolge der Verfahrensstufen des Überziehens, Einstäubens und Trocknens wird in der Technik als eine »Charge« bezeichnet. Diese Charge wird so oft wiederholt, bis eine überzogene Tablette der gewünschten Größe entstanden ist. Bereits 10 Chargen liefern einen überzug, der die Härte- und Beständigkeitsprüfungen für die meisten Tabletten besteht. Will man einen Überzug herstellen, der im Mund oder beim Kauen nicht leicht bricht oder sich nicht leicht löst, so verwendet man 25 oder mehr Chargen. Mit 10 Chargen von Gelatinesirup nach der Erfindung überzogene, Hexylresorcin enthaltende Kerne haben die in der »United States Pharmacopeia« angegebene Härteprüfung gut bestanden und zerfielen in weniger als 4 Stunden, wie es für Hexylresorcin enthaltende Tabletten oder Pillen vorgeschrieben ist.
  • Normalerweise ist es nicht erforderlich, die Gelatineüberzüge nach der Erfindung zu polieren, da bei dem erfindungsgemäßen Überziehen im Trommelmischer eine glatte, glänzende Oberfläche entsteht. Soll der -Glanz jedoch erhöht werden, so kann man die überzogenen Pillen und Tabletten durch eine Poliermaschine laufen lassen; in diesem Falle darf jedoch kein Talkum oder Wachs verwendet werden. Beispiel 1 Überziehen von Kernen mit einem Gehalt von je 0,15 gHexylresorcin im Trommelmischer mit Gelatine a) Gelatinesirup
    Zucker, U.S.P., mittlere Körnung ..... 453,6 g
    Gelatine, U.S.P. (Typ A, 225 Bloom). . 680,4 g
    Erythrosin Nr. 773, Rot F.D. & C. Nr. 3 28,3 g
    Destilliertes Wasser ................. 3,7851
    Zucker, Gelatine und Farbe wurden in einen Behälter aus nichtrostendem Stahl aufgegeben und durch Rühren innig miteinander gemischt. Das Wasser wurde unter beständigem Rühren langsam zugesetzt, worauf das Gemisch in einem auf etwa 85 bis 95° C gehaltenen Wasserbad unter Rühren erhitzt wurde, bis eine klare Lösung entstanden war. Die Lösung wurde durch eine doppelte Lage von Drahtnetz einer Maschenweite von 0,59 X 0,7 mm durchgesiebt, um ungelöste Teilchen zu entfernen.
  • b) Einstäubungspulver
    Talkum, U.S.P........................ 45,36 kg
    Erythrosin Nr. 773, Rot F.D. & C. Nr. 3 453,6 g
    Mit destilliertem Wasser aufgefüllt auf
    ungefähr.......................... 8,51
    Die Farbe wurde unter Rühren in 7,61 destilliertem Wasser gelöst und die Lösung durch qualitatives Filterpapier mit glatter Oberfläche (z. B. Filterpapier Nr.5268 von der FirmaArthur H. Thomas Company) filtriert. Das Talkum wurde in einen Pony-Mischer aufgegeben, der Mischer wurde in Gang gesetzt und sodann die Farblösung langsam zugesetzt. Hierauf wurden bei laufendem Mischer weitere 0,9l destilliertes Wasser zugegeben, und der Mischvorgang wurde etwa 20 bis 30 Minuten fortgesetzt. Das gefärbteTalkum wurde dann granuliert, indem es durch eine Zerkleinerungsmaschine geschickt wurde, die mit einem Sieb von 4,7 mm Maschenweite und schnell rotierenden Scheiben ausgestattet war und mit mittlerer Geschwindigkeit lief, worauf das Talkum wieder in den Pony-Mischer eingegeben und nochmals etwa 5 Minuten gemischt wurde. Die Körner wurden dann in einer etwa 12,7 mm dicken Schicht auf Trockenblechen ausgebreitet und 12 Stunden bei 55 bis 66° C getrocknet. Sobald das Granulat völlig trocken war, wurde es nochmals durch eine Zerkleinerungsmaschine geschickt, die mit einem Sieb N r. 00 und schnell rotierenden Scheiben ausgestattet war und mit hoher Geschwindigkeit umlief. Die Zerkleinerung wurde nochmals wiederholt, worauf das gefärbte Talkum als Einstäubungspulver für das darauffolgende Verfahren fertig war: c) Überziehen im Trommelmischer 27,2 kg (71186 Tabletten; Gewicht von 10 Tabletten = 59 g) Hexylresorcin enthaltende Kerne mit 2 Chargen von Gelatine-Gummiarabikum-Lösung wurden in einen Trommelmischer aufgegeben, der dann in Bewegung gesetzt wurde. Die Klimabedingungen in dem Arbeitsraum wurden auf etwa 24,5° C und 37 % relative Feuchtigkeit eingeregelt, und 142 ccm der zuvor auf 70° C erhitzten Gelatinelösung wurden über die mit dem Haftüberzug versehenen Kerne gegossen. Der Trommelmischer wurde weiterlaufen gelassen, und sobald die Kerne die Neigung zeigten, aneinanderzuhaften, wurden sie durch eine doppelte Drahtnetzlage einer Maschenweite von 0,59X0,7 mm mit rotem Talkum eingestäubt. Es wurde beobachtet, daß die überzogenen Kerne sich frei bewegten, worauf kalte Luft von einer- Temperatur von etwa 17° C im Verlauf von 20 bis 25 Minuten, d. h. bis das Überzugsmaterial vollständig trocken war, über die umlaufenden Kerne geblasen wurde. Die Charge wurde 49mal wiederholt; es wurden also auf die mit dem Haftüberzug versehenen Hexylresorcinkerne 50 Chargen aufgebracht. Dann wurden die überzogenen Tabletten in eine Poliervorrichtung übergeführt, die etwa 30 Minuten laufen gelassen wurde. Hierdurch nahmen die Tabletten einen hohen Glanz an. Es ist zu bemerken, daß keine Einstäubung und kein Wachs erforderlich ist, um den auf diese Kerne aufgebrachten Gelatineüberzug mit einem hohen Glanz zu versehen. Von den überzogenen Tabletten wurden jeweils nach Aufbringung von 10, 25, 43 und 50 Chargen auf die Kerne Proben genommen. Diese Proben wurden untersucht und besaßen die folgenden Eigenschaften:
    Anzahl Feuchtigkeit**) Mittleres Gewicht
    Chargen Härte) Zerfallszeit **) von 10 Pillen
    von
    °/o g ± 3 °/o
    10 genügend weniger als 4 Stunden 0,62 bis 0,8 4,095
    25 desgl. desgl. 0,62 bis 0,70 4,355
    43 desgl. desgl. 0,70 4,68
    50 desgl. desgl. 0,72 bis 0,90 4,875
    `) Die Werte entsprechen zehn Ablesungen auf dem Strong-Cobb-Härteprüfer und geben an, daß die Tabletten einem
    Gesamtdruck von mindestens 6,8 kg widerstehen.
    ==) Zerfallszeit bestimmt nach dem Verfahren gemäß U. S. Pharmacopeia, Bd. XV, S. 936 bis 938, unter Verwendung künst-
    licher Magenflüssigkeit.
    x) Als Feuchtigkeitsgehalt gilt der mittlere prozentuale Gewichtsverlust von 20 zerkleinerten Tabletten nach 4 Stunden langem
    Trocknen im Vakuumofen bei 60° C.
    Beispiel 2 Überziehen von Kernen mit einem Gehalt von je 1 mg 9 a-Fluorhydrocortisonacetat im Trommelmischer mit Gelatine
    a) Gelatinesirup
    Zucker, U.S.P., mittlere Körnung ..... 453,6 g
    Gelatine, U.S.P. (Typ A, 225 Bloom). . 680,4 g
    Erythrosin Nr. 773, Rot F.D. & C. Nr. 3 28,3 g
    Destilliertes Wasser ................. 3,7851
    Das Wasser wurde in einen mit Dampfmantel versehenen Kessel eingegeben, und die zuvor hergestellte innige Mischung von Gelatine, Zucker und Farbe wurde unter beständigem Rühren langsam zu dem Wasser zugesetzt. Dann wurde der Kesselinhalt unter ständigem Rühren mit Dampf beheizt, bis die Gelatine und der Zucker vollständig in Lösung gegangen waren und eine klare Lösung entstanden war. Die Lösung wurde durch eine doppelte Drahtnetzlage einer Maschenweite von 0,59X0,7 mm durchgesiebt. b) Einstäubungspulver hergestellt nach Beispiel 1, b).
  • c) Überziehen im Trommelmischer 27,2 kg unbehandelte, 9a-Fluorhydrocortisonacetat enthaltende Kerne wurden in einen Trommelmischer aufgegeben und mit dem nach Verfahrensstufe a) hergestellten Tvp-B-Gelatinesirup nach Beispiel 1, c) überzogen. Nach dem Aufbringen von 25 Chargen widerstanden Proben des Fertigerzeugnisses bei der Prüfung im Strong-Cobb-Härteprüfer einem Druck von mindestens 6,8 kg, zerfielen in weniger als 4 Stunden und besaßen einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 1010.
  • Beispiel 3 Überziehen von Kernen mit einem Gehalt von je 50000 Einheiten Vitamin-A-Palmitat, U.S.P., im Trommelmischer mit Gelatine a) Gelatinesirup
    Zucker, U.S.P., mittlere Körnung ..... 453,6 g
    Gelatine, U.S.P. (Typ A, 90 ßloom) .. 2041 g
    Tetrazin F.D. & C. Gelb Nr. 5 . . . . . . . . 28,3 g
    Destilliertes Wasser ................. 3,7851
    Die Gelatine wurde zu dem destillierten Wasser zugesetzt und über Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen. Am nächsten Tage wurde der Zucker langsam unter Rühren hinzugefügt und sodann die in einer geringen Menge Wasser gelöste Farbe unter Rühren zugesetzt. Das Gemisch wurde unter ständigem Rühren erhitzt, bis eine klare Lösung entstanden war. Die Lösung wurde'durch eine doppelte Lage von Drahtnetz einer Maschenweite von 0,59X0,7 mm durchgesiebt.
  • b) Einstäubungspulver Das Einstäubungspulver wurde in praktisch der gleichen Weise hergestellt, wie im Beispiel 1, b) beschrieben, jedoch mit dem Unterschied, daß an Stelledes Rot F. D. & C. Nr. 3 in diesem Falle Tetrazin F. D. & C. Gelb Nr. 5 verwendet wurde.
  • c) Überziehen im Trommelmischer 27,2 kg unbehandelte Kerne mit einem Gehalt von je 50 000 Einheiten Vitamin-A-Palmitat wurden in einen Trommelmischer aufgegeben und nach Beispiel 1, c) mit dem in Verfahrensstufe a) aus einer Gelatine vom Typ A mit einer Gelstärke von 90 Bloom hergestellten Gelatinesirup überzogen. Nach dem Aufbringen von 50 Chargen lieferten Proben der fertig überzogenen Tabletten befriedigende Ergebnisse bei der Härte-, Zerfalls- und Feuchtigkeitsprüfung, indem sie in dem Strong-Cobb-Härteprüfer einen Druck von mindestens 6,8 kg aushielten, in weniger als 4 Stunden zerfielen und einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 1% aufwiesen.
  • Beispiel 4 Überziehen von Kernen mit einem Gehalt von je 0,3g eines Gemisches von Hexylresorcin und Piperazin im Verhältnis 1:3 im Trommelmischer mit Gelatine a) Gelatinesirup
    Zucker, U.S.P., mittlere Körnung ..... 453,6 g
    Gelatine, U.S.P. (Typ A, 225 Bloom). . 680,4 g
    Guinea Green B, F.D. & C. Grün Nr. 1 28,3 g
    Destilliertes Wasser ................. 3,7851
    Der Gelatinesirup wurde nach dein im Beispiel 1, a) beschriebenen Verfahren hergestellt, jedoch unter Verwendung der oben angegebenen Bestandteile.
  • b) Einstäubungspulver Das Einstäubungspulver wurde nach dem im Beispiel 1, b) beschriebenen Verfahren, jedoch mit dem Unterschied hergestellt, daß das Rot F. D. & C. Nr. 3 durch eine gleiche Menge Guinea Green B, F. D. & C. Grün Nr. 1 ersetzt wurde.
  • c) Überziehen im Trommelmischer 27,2 kg der Hexylresorcin und Piperazin enthaltenden Kerne, die zuvor mit Schellack überzogen und mit einem Haftüberzug von 2 Chargen Gelatine-Gummiarabikum-Lösung versehen worden waren, wurden in einen Trommelmischer aufgegeben und mit dem nach der obigen Vorschrift hergestellten Gelatinesirup Typ A, 250 Bloom, überzogen. Nach dem Aufbringen von 15 Chargen auf die Kerne nach dem im Beispiel 1, c) beschriebenen Verfahren lieferten Proben der fertig überzogenen Tabletten befriedigende Ergebnisse- bei der Härte-, Zerfalls- und Feuchtigkeitsprüfung, indem sie in dem Strong-Cobb-Härteprüfer einen Druck von mindestens 6,8 kg aushielten, innerhalb von weniger als 4 Stunden zerfielen und einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 1 % besaßen. Beispiiel 5 Überziehen von Kernen mit einem Gehalt von je 0,1 g Hexylresorcin im Trommelmischer mit Gelatine a) Gelatinesirup Zucker, U.S.P., mittlere Körnung ..... 453,6 g Gelatine, U.S.P. (Typ A, 225 Bloem) .. 2041 g Erythrosin Nr. 773, Rot F.D. & C. Nr. 3 28,3 g Destilliertes Wasser ................. 3,7851 Der Gelatinesirup wurde nach dem im Beispiel 1, a) beschriebenen Verfahren, jedoch unter Verwendung der obigen Bestandteile hergestellt. b) Einstäubungspulver hergestellt nach Beispiel 1, b).
  • c) Überziehen im Trommelmischer 27,2 kg der Hexylresorcin enthaltenden Kerne, die zuvor mit 2 Chargen von Gelatine-Gummiarabikum-Lösung überzogen worden waren, wurden in einen Trommelmischer aufgegeben und nach dem Verfahren des Beispiels 1, c) mit dem aus Gelatine des Typs A einer Gelstärke von 225 Bloom hergestellten Gelatinesirup überzogen. Nach dem Aufbringen von 15 Chargen auf die Kerne lieferten Proben der überzogenen Tabletten zufriedenstellende Ergebnisse bei der Härte-, Zerfalls- und Feuchtigkeitsprüfung, indem sie im Strong-Cobb-Härteprüfer einen Druck von mindestens 6,8 kg aushielten, innerhalb von weniger als 4 Stunden zerfielen und einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 1 % aufwiesen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Überzugsmasse für Tabletten oder Pillen, enthaltend Gelatine und Zucker in wäßriger Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß diese 11/2 bis 41/2 Gewichtsteile Gelatine je Gewichtsteil Zucker aufweist.
  2. 2. Überzugsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung- etwa 25 bis 40, vorzugsweise 33 Gewichtsprozent Gesamtfeststoffe enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Weichherz-Schräder, Fabrikationsmethoden für galenische Arzneimittel und Arzneiformen, Wien, 1930, S. 249, 250 und 255; Chem. Zentralblatt, 1942, 1I, 1152/1153, T o f t-Madsen.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1184459B (de) * 1962-01-20 1964-12-31 Boehringer & Soehne Gmbh Dragierverfahren
DE1284565B (de) * 1960-05-02 1968-12-05 Wellcome Found Vorrichtung zum chargenweisen UEberziehen von gleichfoermigen pharmazeutischen Tabletten, Pillen oder Granulaten mit einem UEberzugsmaterial

Non-Patent Citations (1)

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Title
None *

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