-
Uberzugsmasse für Tabletten oder Pillen Die Erfindung betrifft eine
Überzugsmasse für Tabletten oder Pillen, die in erster Linie für therapeutische
Zwecke bestimmt sind und hohe Strukturfestigkeit und Elastizität besitzen, sich
aber trotzdem in der Magen- und Darmflüssigkeit leicht lösen. Der erfindungsgemäße
Überzug schützt die das Arzneimittel enthaltenden Tabletten oder Pillen gegen Feuchtigkeit,
Sauerstoff oder andere Stoffe, die eine Änderung des medizinischen Wertes der in
den Tabletten enthaltenen Wirkstoffe verursachen könnten.
-
Für Drogenhersteller besteht dauernd das Problem des Überziehens von
Pillen- und Tablettenkernen, welche Arzneimittel enthalten. Die meisten medizinischen
Wirkstoffe besitzen einen unangenehmen Geschmack. Viele Wirkstoffe reagieren mit
dem überzugsmaterial, so daß sich das Überzugs- und bz-,v. oder Kernmaterial nach
einiger Zeit zersetzt und die Tablette oder Pille durch Verlust der Wirksamkeit
der therapeutischen Bestandteile des Kernes oder durch Verderben der überzugsmasse-
wertlos wird und ein unverkäufliches Erzeugnis entsteht.
-
Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten und Nachteile sind bereits
viele Überzugsmassen vorgeschlagen worden; diese leiden jedoch sämtlich an einem
oder mehreren Nachteilen. Einige Überzüge erfordern eine besondere Ausrüstung zu
ihrer Aufbringung auf den Kern, andere die Verwendung ungewöhnlicher oder kostspieliger
Bestandteile, die unter Umständen auf Verbraucher eine toxische Wirkung ausüben;
bei anderen löst sich der Überzug nicht leicht genug im Darmtrakt, oder der Überzug
besitzt nicht die nötige Härte und Elastizität, um zu gewährleisten, daß er nicht
leicht zerbröckelt oder bricht, wenn der Patient auf die Tablette oder Pille beißt
oder wenn die Pillen oder Tabletten beim Verpacken und Handhaben der Ware gegeneinanderstoßen.
-
Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer überzugsmasse, die sich
auf die Tabletten- oder Pillenkerne im Trommelmischer aufbringen läßt.
-
Erfindungsgemäß weist die Überzugsmasse, welche Gelatine und Zucker
in wäßriger Lösung enthält, 111z bis 4112 Gewichtsteile Gelatine je Gewichtsteil
Zucker auf.
-
Der aus der erfindungsgemäßen überzugsmasse hergestellte Überzug besitzt
die erforderliche Härte und ausreichende Elastizität, um eine hohe Widerstandskraft
gegen Zerbröckeln und Bruch aufzuweisen, zerfällt aber trotzdem rasch in den Magensäften.
Die Bestandteile der Überzugsmassen werden durch den menschlichen Körper leicht
verdaut. Die Überzugsmasse läßt sich in einer Vorrichtung aufbringen, wie sie üblicherweise
zum Überziehen medizinischer Pillen- und Tablettenkerne verwendet wird. Gelatine
wurde bereits zum Überziehen von Tabletten- und Pillenkernen verwendet; das einzige
bisher angewandte praktische Verfahren zur Aufbringung von Gelatine bestand jedoch
darin, die Kerne in blattförmige Gelatine einzuhüllen, was eine besondere Vorrichtung
erfordert. C l a r k s o n beschreibt in seinem Buch «Tablet Coating» (herausgegeben
von der »Drug & Cosmetic Industry«, 1951, Drug Markets, Inc., New York 1, N.
Y.) das Überziehen von Kernen mit einem Gemisch von Gelatine und Gummiarabikum im
Trommelmischer. Von dieser Lösung lassen sich zwei oder drei Schichten auf die Kerne
aufbringen; es ist jedoch nicht möglich, die Kerne mit der Vielzahl von Schichten
zu überziehen, die für einen dauerhaften, harten, pharmazeutisch geschmackvollen
und marktgängigen Überzug erforderlich- sind. Ein Überzug aus einer Mischung von
Gelatine und Gummiarabikum bleibt dauernd klebrig. Wenn die Viskosität mit steigender
Temperatur abnimmt, kleben die überzogenen Tabletten zusammen und bilden unverwendbare
Agglomerate. Im Gegensatz dazu erhärtet der Überzug nach der Erfindung zu einem
harten, elastischen Film, der bei 38 bis 49° C oder darüber hinaus und einer relativen
Luftfeuchtigkeit bis zu 60 bis 10011/o, d. h. unter Bedingungen, wie sie in tropischen
oder subtropischen Ländern herrschen, keine Neigung zum Klebrigwerden aufweist.
-
Bekannt ist eine Dragierflüssigkeit, die Gelatine und Zucker im Verhältnis
1:11 enthält. Nach der
Fachliteratur liefert Zucker für sich besonders
harte und Gelatine für sich gelartige, also weiche und elastische Überzüge. Danach
-,var zu erwarten, daß beim Vermischen beider Stoffe beliebige Zwischenstufen dieser
beiden Eigenschaften entstehen würden, wenn das Mischungsverhältnis entsprechend
eingestellt wird.
-
Entgegen der Erwartung liefert eine Mischung von 1 Teil Gelatine und
12 Teilen Zucker weichere Überzüge als eine Mischung von 1,5 Teilen Gelatine mit
1 Teil Zucker.
-
Versuchsergebnisse zeigten, daß sich die Beschaffenheit der Überzüge
nicht einfach in Richtung der Erhöhung der Härte bzw. in Richtung der Erhöhung der
Elastizität beeinflussen läßt, wenn man entweder den Zuckeranteil oder den Gelatineanteil
der Dragierflüssigkeit erhöht.
-
Für den Versuch mit einer überzugsmasse, die 1,5 Teile Gelatine auf
1 Teil Zucker enthält, wurde folgende Mischung verwendet:
Gelatine ... .. .. .. ... 681 g |
Zucker ............. 454 g |
Wasser ............. 3.781 |
Diese Vermischung (spezifisches Gew. 1,35) wurde im Trommelmischer zum überziehen
verwendet. Jede Schicht haftete fest und lieferte einen harten, nicht klebenden
Film, welcher bei weiterem Aufbringen von überzugmasse niemals zerriß oder absprang
und nicht zum Ziehen neigte.
-
Die Prüfung der mit dieser Überzugsmasse hergestellten Pillen zeigte,
daß diese eine glatte, harte, glänzende, gleichmäßig gefärbte Oberfläche besitzen,
die nicht durch Kratzen oder in anderer Weise zum Abbröckeln gebracht und nicht
von dem Kern leicht losgebrochen werden kann.
-
Die Probe mit 50 Überzugsschichten hatte eine Härte von 18 bis 20
kg im Strong-Cobb-Härteprüfapparat; die Pillen dieser Probe hatten folgendes mittlere
Gewicht: 10 Pillen=4,44±0,09 g. Für den Versuch mit einer überzugsmasse, die 12
Teile Zucker auf 1 Teil Gelatine enthält, wurde folgende Mischung verwendet:
Gelatine . . . . . . . . 454 g |
Zucker .......... 5,44 kg |
Wasser ......... 3,781 |
Es wurden genügend Schichten aufgebracht, so daß das Gewicht von 10 Pillen etwa
dem von 10 Pillen des Versuches mit 11/z Teilen Zucker auf 1 Teil Gelatine entsprach:
10 Pillen=4,5 g. Der Überzug auf diesen Pillen erwies sich als leicht zerreibbar
und bröckelte auch bei leichtem Kratzen mit einem Fingernagel ab.
-
Die Versuche lassen erkennen, daß das in vorliegender Erfindung beanspruchte
Verhältnis von Gelatine zu Zucker von kritischer Bedeutung ist, um eine Vielzahl
dünner, übereinanderliegender Schichten auszubilden und in dieser Weise einen harten,
fest zusammenhaltenden Überzug auf Pillen oder Tabletten zu bilden.
-
Eine Mischung mit 12 Teilen Zucker auf 1 Teil Gelatine ergibt keinen
harten, fest zusammenhaftenden Überzug, der den Anforderungen der Pharmazie entspricht.
Ein vorteilhafter Gelatinesirup gemäß der Erfindung, in dem die zur Erzeugung farbiger
Überzüge erforderliche Farbe gelöst sein kann, enthält etwa 25 bis 40, vorzugsweise
33 Gewichtsprozent Gesamtfeststoffe in der wäßrigen Lösung. Die Tabletten-oder Pillenkerne
werden überzogen, indem man eine Vielzahl dünner, übereinanderliegender Schichten
dieses Sirups auf den Kern selbst oder auf Kerne aufbringt, die mit einem Untergrundüberzug
und bzw. oder einem Haftüberzug oder einem anderen gegen das in dem Kern enthaltene
Arzneimittel und den aufzubringenden Gelatineüberzug inerten Stoff versehen sind.
Bringt man einen Haftüberzug auf den Kern auf, so wird dieser vorzugsweise mit einem
Bindemittel, z. B. einem Film einer Gelatine-Gummiarabikum-Lösung oder einem anderen
leimartigen Stoff, wie Agar, Tragant, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose, Zein
oder anderen zu diesem Zweck bekannten Stoffen, überschichtet. Die Anwendung des
Bindemittels gewährleistet eine feste Bindung mit der aufzubringenden Charge von
Gelatinesirup, wodurch jede Möglichkeit des Ziehens während des Aufbaues des Gelatineüberzuges
vermieden wird.
-
Der Gelatinesirup wird in bekannter Weise, z. B. durch Lösen von Gelatine
und Zucker in heißem oder kaltem Wasser, hergestellt.
-
Zur Herstellung des Gelatinesirups kann jede der beiden Gelatinegrundsorten,
Typ A oder Typ B, verwendet werden. Bei der Herstellung des Sirups wird zweckmäßig
mit Gelstärken von 90 bis 300 Bloom, vorzugsweise etwa 200 bis 250 Bloorn, am besten
von 225 Bloom, gearbeitet. Der Bloom-Wert ist das Gewicht in Gramm, welches erforderlich
ist, um einen Senkkörper von 12,7 mm Durchmesser bis zu einer Tiefe von 4 mm in
das Gel eindringen zu lassen. Der Bloom-Wert ist ungefähr dem Molekulargewicht und
auch der Viskosität proportional. Einen besonders geeigneten Gelatinesirup zum Überziehen
von Tabletten und Pillenkernen im Trommelmischer nach der Erfindung erhält man aus
100'°/o Schweinefell (Gelatine des Typs A) mit einer Gelstärke von ungefähr 225
Bloom.
-
Die Arzneimittelkerne werden überzogen, indem man die unbehandelten
oder vorbehandelten Kerne in einen Trommelmischer eingibt und warmen Gelatinesirup
von etwa 70° C zusetzt, wobei die Kerne in dem Trommelmischer bei etwa 24,5° C und
einer relativen Feuchtigkeit von etwa 37-1/9 in Umdrehung gehalten werden. Es ist
wesentlich, nur so viel Gelatinesirup über die in Umdrehung befindlichen Kerne zu
gießen, daß sämtliche Kerne mit einem dünnen Film überzogen werden. Wendet man zuviel
Lösung an, so ist es schwieriger, den Film zu trocknen und das Klebrigwerden des
Überzuges zu verhindern. Für eine Beschickung von etwa 70 000 Kernen mit einem Gewicht
von etwa 27,2 kg ist eine Menge von 141,5 ccm Gelatinesirup, angewandt bei etwa
70° C, gewöhnlich ausreichend. Diese Menge Gelatinesirup kann je nach der Temperatur
und relativen Feuchtigkeit etwas erhöht oder vermindert werden.
-
Nach Zusatz der Gelantinelösung wird der Trommelmischer weiter in
Umdrehung gehalten und der Zustand der Tabletten genau beobachtet. Anfangs können
sich sämtliche überzogenen Kerne frei bewegen; in dem Maße, wie das Wasser verdampft,
wird der Überzug jedoch zähflüssiger, und die Kerne beginnen sich zusammenzuballen.
In dem Augenblick, in dem dieTabletten klebrig werden, wird einTalkum in einer Menge,
die gerade zur. Beseitigung der Klebrigkeit des Überzuges ausreicht, durch ein Drahtnetz
auf
die überzogenen Kerne aufgestäubt. Zweckmäßig verwendet man zum Einstäuben des Überzuges
ein Talkum des U. S. P.-Gütegrades; man kann jedoch für diese Verfahrensstufe auch
andere Talkumsorten von praktisch der gleichen Reinheit und Feinheit verwenden.
Ist der zum Überziehen der Tabletten- und Pillenkerne dienende Gelantinesirup gefärbt,
so setzt man dem Talkum die gleiche Farbe zu, wodurch ein Fleckigwerden beim Aufbau
des Überzuges vermieden wird.
-
Sobald sich die überzogenen Kerne nach dem Bestäuben mit Talkum frei
bewegen, bläst man kalte Luft über die in Umdrehung befindlichen Kerne, bis sie
völlig trocken werden. Für eine Beschickung von ungefähr 70 000 Kernen = 27,2 kg
beträgt die Trokkendauer ungefähr 25 Minuten. Die Trockendauer variiert je nach
Anzahl der Kerne in der Beschickung, der Menge Gelantinesirup und der relativen
Feuchtigkeit. Zur Härtung des Gelantinesirups auf den Kernen verwendet man zum Trocknen
kalte Luft, z. B. von 15,5 bis 18° C.
-
Vorteilhaft wird die relative Feuchtigkeit in dein Arbeitsraum unterhalb
etwa 40'%, vorzugsweise zwischen 30 bis 38'°/o, und die Temperatur vorzugsweise
zwischen etwa 24 und 26,5° C gehalten. Je mehr Feuchtigkeit anwesend ist, desto
weicher wird die Gelatine und desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, daß etwas
Feuchtigkeit in das Kernmaterial eindringt. Im allgemeinen trocknet der Überzug
um so schneller zu einem harten, dauerhaften Film, je niedriger die Luftfeuchtigkeit
ist.
-
Die oben beschriebene Aufeinanderfolge der Verfahrensstufen des Überziehens,
Einstäubens und Trocknens wird in der Technik als eine »Charge« bezeichnet. Diese
Charge wird so oft wiederholt, bis eine überzogene Tablette der gewünschten Größe
entstanden ist. Bereits 10 Chargen liefern einen überzug, der die Härte- und Beständigkeitsprüfungen
für die meisten Tabletten besteht. Will man einen Überzug herstellen, der im Mund
oder beim Kauen nicht leicht bricht oder sich nicht leicht löst, so verwendet man
25 oder mehr Chargen. Mit 10 Chargen von Gelatinesirup nach der Erfindung überzogene,
Hexylresorcin enthaltende Kerne haben die in der »United States Pharmacopeia« angegebene
Härteprüfung gut bestanden und zerfielen in weniger als 4 Stunden, wie es für Hexylresorcin
enthaltende Tabletten oder Pillen vorgeschrieben ist.
-
Normalerweise ist es nicht erforderlich, die Gelatineüberzüge nach
der Erfindung zu polieren, da bei dem erfindungsgemäßen Überziehen im Trommelmischer
eine glatte, glänzende Oberfläche entsteht. Soll der -Glanz jedoch erhöht werden,
so kann man die überzogenen Pillen und Tabletten durch eine Poliermaschine laufen
lassen; in diesem Falle darf jedoch kein Talkum oder Wachs verwendet werden. Beispiel
1 Überziehen von Kernen mit einem Gehalt von je 0,15 gHexylresorcin im Trommelmischer
mit Gelatine a) Gelatinesirup
Zucker, U.S.P., mittlere Körnung ..... 453,6 g |
Gelatine, U.S.P. (Typ A, 225 Bloom). . 680,4 g |
Erythrosin Nr. 773, Rot F.D. & C. Nr. 3 28,3 g |
Destilliertes Wasser ................. 3,7851 |
Zucker, Gelatine und Farbe wurden in einen Behälter aus nichtrostendem Stahl aufgegeben
und durch Rühren innig miteinander gemischt. Das Wasser wurde unter beständigem
Rühren langsam zugesetzt, worauf das Gemisch in einem auf etwa 85 bis 95° C gehaltenen
Wasserbad unter Rühren erhitzt wurde, bis eine klare Lösung entstanden war. Die
Lösung wurde durch eine doppelte Lage von Drahtnetz einer Maschenweite von 0,59
X 0,7 mm durchgesiebt, um ungelöste Teilchen zu entfernen.
-
b) Einstäubungspulver
Talkum, U.S.P........................ 45,36 kg |
Erythrosin Nr. 773, Rot F.D. & C. Nr. 3 453,6 g |
Mit destilliertem Wasser aufgefüllt auf |
ungefähr.......................... 8,51 |
Die Farbe wurde unter Rühren in 7,61 destilliertem Wasser gelöst und die Lösung
durch qualitatives Filterpapier mit glatter Oberfläche (z. B. Filterpapier Nr.5268
von der FirmaArthur H. Thomas Company) filtriert. Das Talkum wurde in einen Pony-Mischer
aufgegeben, der Mischer wurde in Gang gesetzt und sodann die Farblösung langsam
zugesetzt. Hierauf wurden bei laufendem Mischer weitere 0,9l destilliertes Wasser
zugegeben, und der Mischvorgang wurde etwa 20 bis 30 Minuten fortgesetzt. Das gefärbteTalkum
wurde dann granuliert, indem es durch eine Zerkleinerungsmaschine geschickt wurde,
die mit einem Sieb von 4,7 mm Maschenweite und schnell rotierenden Scheiben ausgestattet
war und mit mittlerer Geschwindigkeit lief, worauf das Talkum wieder in den Pony-Mischer
eingegeben und nochmals etwa 5 Minuten gemischt wurde. Die Körner wurden dann in
einer etwa 12,7 mm dicken Schicht auf Trockenblechen ausgebreitet und 12 Stunden
bei 55 bis 66° C getrocknet. Sobald das Granulat völlig trocken war, wurde es nochmals
durch eine Zerkleinerungsmaschine geschickt, die mit einem Sieb N r. 00 und schnell
rotierenden Scheiben ausgestattet war und mit hoher Geschwindigkeit umlief. Die
Zerkleinerung wurde nochmals wiederholt, worauf das gefärbte Talkum als Einstäubungspulver
für das darauffolgende Verfahren fertig war: c) Überziehen im Trommelmischer 27,2
kg
(71186 Tabletten; Gewicht von 10 Tabletten = 59 g) Hexylresorcin enthaltende
Kerne mit 2 Chargen von Gelatine-Gummiarabikum-Lösung wurden in einen Trommelmischer
aufgegeben, der dann in Bewegung gesetzt wurde. Die Klimabedingungen in dem Arbeitsraum
wurden auf etwa 24,5° C und 37 % relative Feuchtigkeit eingeregelt, und 142 ccm
der zuvor auf 70° C erhitzten Gelatinelösung wurden über die mit dem Haftüberzug
versehenen Kerne gegossen. Der Trommelmischer wurde weiterlaufen gelassen, und sobald
die Kerne die Neigung zeigten, aneinanderzuhaften, wurden sie durch eine doppelte
Drahtnetzlage einer Maschenweite von 0,59X0,7 mm mit rotem Talkum eingestäubt. Es
wurde beobachtet, daß die überzogenen Kerne sich frei bewegten, worauf kalte Luft
von einer- Temperatur von etwa 17° C im Verlauf von 20 bis 25 Minuten, d. h. bis
das Überzugsmaterial vollständig trocken war, über die umlaufenden Kerne geblasen
wurde. Die Charge wurde 49mal wiederholt; es wurden also auf die mit dem Haftüberzug
versehenen Hexylresorcinkerne 50 Chargen aufgebracht. Dann wurden die überzogenen
Tabletten in eine Poliervorrichtung übergeführt, die etwa 30 Minuten laufen gelassen
wurde. Hierdurch nahmen die Tabletten einen
hohen Glanz an. Es ist
zu bemerken, daß keine Einstäubung und kein Wachs erforderlich ist, um den auf diese
Kerne aufgebrachten Gelatineüberzug mit einem hohen Glanz zu versehen. Von den überzogenen
Tabletten wurden jeweils nach Aufbringung von 10, 25, 43 und 50 Chargen auf die
Kerne Proben genommen. Diese Proben wurden untersucht und besaßen die folgenden
Eigenschaften:
Anzahl Feuchtigkeit**) Mittleres Gewicht |
Chargen Härte) Zerfallszeit **) von 10 Pillen |
von |
°/o g ± 3 °/o |
10 genügend weniger als 4 Stunden 0,62 bis 0,8 4,095 |
25 desgl. desgl. 0,62 bis 0,70 4,355 |
43 desgl. desgl. 0,70 4,68 |
50 desgl. desgl. 0,72 bis 0,90 4,875 |
`) Die Werte entsprechen zehn Ablesungen auf dem Strong-Cobb-Härteprüfer
und geben an, daß die Tabletten einem |
Gesamtdruck von mindestens 6,8 kg widerstehen. |
==) Zerfallszeit bestimmt nach dem Verfahren gemäß U. S. Pharmacopeia,
Bd. XV, S. 936 bis 938, unter Verwendung künst- |
licher Magenflüssigkeit. |
x) Als Feuchtigkeitsgehalt gilt der mittlere prozentuale Gewichtsverlust
von 20 zerkleinerten Tabletten nach 4 Stunden langem |
Trocknen im Vakuumofen bei 60° C. |
Beispiel 2 Überziehen von Kernen mit einem Gehalt von je 1 mg 9 a-Fluorhydrocortisonacetat
im Trommelmischer mit Gelatine
a) Gelatinesirup |
Zucker, U.S.P., mittlere Körnung ..... 453,6 g |
Gelatine, U.S.P. (Typ A, 225 Bloom). . 680,4 g |
Erythrosin Nr. 773, Rot F.D. & C. Nr. 3 28,3 g |
Destilliertes Wasser ................. 3,7851 |
Das Wasser wurde in einen mit Dampfmantel versehenen Kessel eingegeben, und die
zuvor hergestellte innige Mischung von Gelatine, Zucker und Farbe wurde unter beständigem
Rühren langsam zu dem Wasser zugesetzt. Dann wurde der Kesselinhalt unter ständigem
Rühren mit Dampf beheizt, bis die Gelatine und der Zucker vollständig in Lösung
gegangen waren und eine klare Lösung entstanden war. Die Lösung wurde durch eine
doppelte Drahtnetzlage einer Maschenweite von 0,59X0,7 mm durchgesiebt. b) Einstäubungspulver
hergestellt nach Beispiel 1, b).
-
c) Überziehen im Trommelmischer 27,2 kg unbehandelte, 9a-Fluorhydrocortisonacetat
enthaltende Kerne wurden in einen Trommelmischer aufgegeben und mit dem nach Verfahrensstufe
a) hergestellten Tvp-B-Gelatinesirup nach Beispiel 1, c) überzogen. Nach
dem Aufbringen von 25 Chargen widerstanden Proben des Fertigerzeugnisses bei der
Prüfung im Strong-Cobb-Härteprüfer einem Druck von mindestens 6,8 kg, zerfielen
in weniger als 4 Stunden und besaßen einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 1010.
-
Beispiel 3 Überziehen von Kernen mit einem Gehalt von je 50000 Einheiten
Vitamin-A-Palmitat, U.S.P., im Trommelmischer mit Gelatine a) Gelatinesirup
Zucker, U.S.P., mittlere Körnung ..... 453,6 g |
Gelatine, U.S.P. (Typ A, 90 ßloom) .. 2041 g |
Tetrazin F.D. & C. Gelb Nr. 5 . . . . . . . . 28,3 g |
Destilliertes Wasser ................. 3,7851 |
Die Gelatine wurde zu dem destillierten Wasser zugesetzt und über Nacht bei Zimmertemperatur
stehengelassen. Am nächsten Tage wurde der Zucker langsam unter Rühren hinzugefügt
und sodann die in einer geringen Menge Wasser gelöste Farbe unter Rühren zugesetzt.
Das Gemisch wurde unter ständigem Rühren erhitzt, bis eine klare Lösung entstanden
war. Die Lösung wurde'durch eine doppelte Lage von Drahtnetz einer Maschenweite
von 0,59X0,7 mm durchgesiebt.
-
b) Einstäubungspulver Das Einstäubungspulver wurde in praktisch der
gleichen Weise hergestellt, wie im Beispiel 1, b) beschrieben, jedoch mit dem Unterschied,
daß an Stelledes Rot F. D. & C. Nr. 3 in diesem Falle Tetrazin F. D. & C.
Gelb Nr. 5 verwendet wurde.
-
c) Überziehen im Trommelmischer 27,2 kg unbehandelte Kerne mit einem
Gehalt von je 50 000 Einheiten Vitamin-A-Palmitat wurden in einen Trommelmischer
aufgegeben und nach Beispiel 1, c) mit dem in Verfahrensstufe a) aus einer Gelatine
vom Typ A mit einer Gelstärke von 90 Bloom hergestellten Gelatinesirup überzogen.
Nach dem Aufbringen von 50 Chargen lieferten Proben der fertig überzogenen Tabletten
befriedigende Ergebnisse bei der Härte-, Zerfalls- und Feuchtigkeitsprüfung, indem
sie in dem Strong-Cobb-Härteprüfer einen Druck von mindestens 6,8 kg aushielten,
in weniger als 4 Stunden zerfielen und einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als
1% aufwiesen.
-
Beispiel 4 Überziehen von Kernen mit einem Gehalt von je 0,3g eines
Gemisches von Hexylresorcin und Piperazin im Verhältnis 1:3 im Trommelmischer mit
Gelatine a) Gelatinesirup
Zucker, U.S.P., mittlere Körnung ..... 453,6 g |
Gelatine, U.S.P. (Typ A, 225 Bloom). . 680,4 g |
Guinea Green B, F.D. & C. Grün Nr. 1 28,3 g |
Destilliertes Wasser ................. 3,7851 |
Der Gelatinesirup wurde nach dein im Beispiel 1, a) beschriebenen Verfahren hergestellt,
jedoch unter Verwendung der oben angegebenen Bestandteile.
-
b) Einstäubungspulver Das Einstäubungspulver wurde nach dem im Beispiel
1, b) beschriebenen Verfahren, jedoch mit dem
Unterschied hergestellt,
daß das Rot F. D. & C. Nr. 3 durch eine gleiche Menge Guinea Green B, F. D.
& C. Grün Nr. 1 ersetzt wurde.
-
c) Überziehen im Trommelmischer 27,2 kg der Hexylresorcin und Piperazin
enthaltenden Kerne, die zuvor mit Schellack überzogen und mit einem Haftüberzug
von 2 Chargen Gelatine-Gummiarabikum-Lösung versehen worden waren, wurden in einen
Trommelmischer aufgegeben und mit dem nach der obigen Vorschrift hergestellten Gelatinesirup
Typ A, 250 Bloom, überzogen. Nach dem Aufbringen von 15 Chargen auf die Kerne nach
dem im Beispiel 1, c) beschriebenen Verfahren lieferten Proben der fertig überzogenen
Tabletten befriedigende Ergebnisse- bei der Härte-, Zerfalls- und Feuchtigkeitsprüfung,
indem sie in dem Strong-Cobb-Härteprüfer einen Druck von mindestens 6,8 kg aushielten,
innerhalb von weniger als 4 Stunden zerfielen und einen Feuchtigkeitsgehalt von
weniger als 1 % besaßen. Beispiiel 5 Überziehen von Kernen mit einem Gehalt von
je 0,1 g Hexylresorcin im Trommelmischer mit Gelatine a) Gelatinesirup Zucker, U.S.P.,
mittlere Körnung ..... 453,6 g Gelatine, U.S.P. (Typ A, 225 Bloem) .. 2041
g Erythrosin Nr. 773, Rot F.D. & C. Nr. 3 28,3 g Destilliertes Wasser .................
3,7851 Der Gelatinesirup wurde nach dem im Beispiel 1, a) beschriebenen Verfahren,
jedoch unter Verwendung der obigen Bestandteile hergestellt. b) Einstäubungspulver
hergestellt nach Beispiel 1, b).
-
c) Überziehen im Trommelmischer 27,2 kg der Hexylresorcin enthaltenden
Kerne, die zuvor mit 2 Chargen von Gelatine-Gummiarabikum-Lösung überzogen worden
waren, wurden in einen Trommelmischer aufgegeben und nach dem Verfahren des Beispiels
1, c) mit dem aus Gelatine des Typs A einer Gelstärke von 225 Bloom hergestellten
Gelatinesirup überzogen. Nach dem Aufbringen von 15 Chargen auf die Kerne lieferten
Proben der überzogenen Tabletten zufriedenstellende Ergebnisse bei der Härte-, Zerfalls-
und Feuchtigkeitsprüfung, indem sie im Strong-Cobb-Härteprüfer einen Druck von mindestens
6,8 kg aushielten, innerhalb von weniger als 4 Stunden zerfielen und einen Feuchtigkeitsgehalt
von weniger als 1 % aufwiesen.