DE2854651C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine hydrogelartige Substanz
aus wasserunlöslicher Hydroxypropylcellulose mit einem Gehalt von
5 bis 16 Gew.-% Hydroxypropoxygruppen gemäß Anspruch 1, ein Verfahren
zur Herstellung derselben gemäß Anspruch 2 sowie Überzugsmittel
für feste Medikamente gemäß Anspruch 3.
Die Erfinder haben gefunden, daß durch Mahlen oder Kneten von einem
Gewichtsteil wasserunlöslicher Hydroxypropylcellulose, die 5 bis
16 Gew.-% Hydroxypropoxygruppen enthält (nachstehend wird die
Hydroxypropylcellulose als HPC-US bezeichnet), in Gegenwart von
5 bis 20 Teilen Wasser eine hydrogelartige Substanz (nachstehend
als hydrogelartige HPC-US bezeichnet), erhalten wird und die
Überzugsmittel für feste Medikamente, die die hydrogelartige
Substanz oder ihr trockenes Pulver enthalten, ausgezeichnet
verwendbar sind.
Das trockene Pulver der hydrogelartigen HPC-US wird durch Trocknen
der hydrogelartigen HPC-US mittels Sprühtrocknen,
Gefriertrocknen hergestellt.
Die vorstehend hergestellte hydrogelartige HPC-US ist eine viskose
gelartige Substanz und besitzt eine sehr hohe Viskosität
wie auch ausgezeichnete Dispergier- und Suspendiereigenschaften
im Vergleich mit jenen einer einfachen Suspension von HPC-US in
Wasser, die ohne Mahlen oder Kneten behandelt worden ist. Wird
eine einfache Suspension von HPC-US in Wasser, ohne daß diese
gemahlen oder geknetet worden ist, getrocknet, so kehrt die
HPC-US fast in den Original-Pulver-Zustand zurück. Wenn jedoch
hydrogelartige HPC-US in Form einer 2 bis 5 mm dicken Platte getrocknet
wird, wird eine feste plattenartige Masse erhalten, die
mit den Händen nicht zerbrochen werden kann. Wenn hydrogelartige
HPC-US in dünner Schicht getrocknet wird, wird ein transparenter
oder nicht ganz durchsichtiger Film erhalten. Weiterhin hat das
trockene Pulver der hydrogelartigen HPC-US eine sehr beachtenswerte
Eigenschaft, daß nämlich das Pulver die original-gelartige
Substanz erneut durch die Zugabe nur von Wasser liefert.
Beispiele für die Herstellung hydrogelartiger HPC-US und ihrer
Trockenpulver sind:
- a) Zu 1 Gewichtsteil HPC-US wird 1 Teil Wasser zugefügt, das Gemisch wird 15 Minuten mittels Reibschale und Pistill gemahlen. Dann wird 1 Teil Wasser zu dem Gemisch hinzugefügt, anschließend wird 15 Minuten gemahlen. Die gleiche Arbeitsweise wird noch achtmal wiederholt. Es wird viskose hydrogelartige HPC-US erhalten. Ebenso wird durch Trocknen der hydrogelartigen HPC-US mittels Sprühtrocknung trockenes Pulver der hydrogelartigen HPC-US erhalten.
- b) Zu 9 Gewichtsteilen Wasser wird 1 Teil HPC-US hinzugefügt. Die Suspension wird mit einer Hammermühle (1 mm Sieb) behandelt, es wird viskose hydrogelartige HPC-US erhalten. Durch Trocknen der hydrogelartigen HPC-US mittels Sprühtrocknung wird das trockene Pulver der hydrogelartigen HPC-US erhalten.
Bei Untersuchungen mittels Thermogravimetrie wurde die Zersetzungs
starttemperatur des trocknen Pulvers der hydrogelartigen
HPC-US etwa 15°C höher als jene der unbehandelten HPC-US gefunden.
Im Röntgenbeugungsbild zeigt das Pulver der hydrogelartigen HPC-US
die gleiche Beugungskurve d = 0,444 nm, aber ihre
Halbwertsbreite (FWHM) ist schmaler im Vergleich
mit unbehandelter HPC-US. Durch Polarisationsmikrophotographie
ist beobachtet worden, daß die kristalline Eigenschaft des Pulvers
der hydrogelartigen HPC-US verschieden ist, da es mehr
amorphe Anteile von unbehandelter HPC-US aufweist. Weiterhin
wurde durch Elektronenmikrophotographie beobachtet, daß unbehandelte
HPC-US ein faseriger Kristall ist, aber das trockene
Pulver von hydrogelartiger HPC-US zeigt keine faserige Erscheinung,
sondern weist eine geschmolzene substanzartige Erscheinung
auf. Aus diesen Beobachtungen ist es ersichtlich, daß das Pulver
der hydrogelartigen HPC-US unterschiedliche physikalische und
chemische Eigenschaften im Vergleich zu unbehandelter HPC-US
besitzt.
Ferner zeigt ein Vergleich, daß unbehandelte HPC-US in Wasser
als Suspension vorliegt, jedoch die hydrogelartige HPC-US eine
pastenartige Ausbildung besitzt, eine sehr hohe Viskosität aufweist
und ausgezeichnete Dispergier- und Suspendiereigenschaften
aufweist.
Nun sollen die experimentellen Befunde bezüglich des Vergleichs
der Viskosität beschrieben werden.
Versuchsdurchführung: Die Viskosität einer einfachen Suspension
von unbehandelter HPC-US in Wasser bei einer Konzentration von
7% und der Viskosität der hydrogelartigen HPC-US bei der gleichen
Konzentration wurde für 10 Sekunden bei 23°C gemessen unter
Verwendung von Rotor Nr. 2 eines B-Typ Viskosimeters (Vismetron
(Hersteller: ShibaureaSystem K. K.)). Die Ergebnisse sind
in Tabelle I wiedergegeben.
Wenn die einfache Suspension von unbehandelter HPC-US getrocknet
wurde, kehrte die Suspension fast zu dem Zustand des Originalpulvers
(unbehandelte HPC-US) zurück. Wenn jedoch die hydrogalartige
HPC-US dieser Erfindung in einer Schichtdicke von 2 bis 5 mm
getrocknet wurde, wurde eine feste plattenartige Masse
erhalten, die nicht mit den Händen zerbrochen werden konnte,
und wenn die Masse als dünne Schicht getrocknet wurde, wurde ein
transparenter oder lichtdurchlässiger Film gebildet. Ferner
wurde das durch Sprühtrocknen erhaltene trockene Pulver der
hydrogelartigen HPC-US durch einfache Zugabe von Wasser wieder
in die dem Original entsprechende hydrogelartige HPC-US zurück
verwandelt.
Als Überzugsmittel für feste Medikamente, die allgemein verwendet
worden sind, sind Zuckerüberzugsmittel mit einem Gehalt an
Zucker und einem Filmüberzugsmittel mit einem Gehalt einer hoch
molekularen Verbindung (ohne Gehalt an Zucker) bekannt. Das am
häufigsten verwendete Überzugsmittel ist ein Zuckerüberzugsmittel
und im allgemeinen darin eingearbeitete Bindemittel, um
das Leistungsvermögen der Zuckerüberzugsschicht aufrechtzuerhalten.
Jedoch bringt die Verwendung herkömmlicher Bindemittel
verschiedene Probleme mit sich. Beispielsweise wenn die gegenwärtig
häufig benutzte Gelatine als Bindemittel verwendet wird, tritt ein
Verfärbungsphänomen (z. B. eine braune Verfärbung) in Laufe der Aufbewahrungs
zeit durch Alterung auf, wodurch der kommerzielle Wert des Produktes
herabgesetzt wird. Weiterhin wird im Laufe der Aufbewahrungszeit
die Zuckerüberzugsschicht unlöslich, so daß dadurch die Möglichkeit
einer Verlängerung der Zerfallszeit (d. h. Zerfallsverzögerung)
der Zuckerüberzugsschicht eintreten kann. Es wird angenommen,
daß dies auf der Denaturierung des Proteins der Gelatine
beruht. Wenn Gummi arabicum als Bindemittel verwendet wird, ist
das Bindungsvermögen ungenügend und dadurch neigt die Zucker
überzugsschicht zu Rissen bei Druckbeanspruchung (d. h. Mangel an
Druckwiderstandsfähigkeit). In der letzten Zeit ist vorgeschlagen
worden Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, wasserlösliche
Celluloseätherderivate und α-Stärke als Bindemittel zu verwenden.
Aber wenn selbst diese Bindemittel verwendet werden, verbleiben
noch verschiedene Probleme, da das Suspendiervermögen und die
Viskosität des Zuckerüberzugsmittels für das Überziehen
ungeeignet ist und das Bindevermögen unzureichend ist.
Bisher werden als Verfahren zum Überziehen fester Medikamente mit
einem Überzugsmittel allgemein ein Gießverfahren und ein Sprühverfahren
verwendet. Jedoch ist es schwierig, Zuckerüberzüge praktisch
mittels des Sprühverfahrens unter Verwendung eines Zuckerüber
zugsmittels herzustellen. Dies bedeutet, daß die herkömmlichen
Zuckerüberzugsmittel Probleme in Bezug auf das Adhäsionsvermögen
und die Überzugsschichtbildungseigenschaften der Mittel wie auch
der Stärke und des Erscheinungsbildes der überzogenen festen
Medikamente mit sich bringen und daß sie deshalb zur Verwendung in
einem Sprühüberzugsverfahren ungeeignet sind.
Gemäß dieser Erfindung wird ein neues Zuckerüberzugsmittel für
feste Medikamente zur Verfügung gestellt, welches hydrogelartige
HPC-US oder deren trockenes Pulver enthält.
Die bei der Erfindung verwendete hydrogelartige HPC-US oder ihr
trockenes Pulver besitzen verschiedene Eigenschaften, die erforderlich
sind, um als ein Bindemittel für Zuckerüberzüge geeignet
zu sein. So haben die festen Medikamente, die mit dem Zuckerüberzugs
mittel, welches die hydrogelartige HPC-US oder ihr trockenes
Pulver enthält, überzogen sind, eine ausgezeichnete Druck
widerstandsfähigkeit, denn die Widerstandsfähigkeit bleibt
bestehen und zeigt kaum eine Alterung, z. B. kein Auftreten von
Verfärbungen (z. B. Braunfärbung) während der Aufbewahrungszeit.
Eine Verzögerung der Zerfallszeit und die Bildung von Sprüngen
oder Rissen in der Zuckerüberzugsschicht durch Ausdehnung der
Schicht infolge von Gasentwicklung, Feuchtigkeitsabsorption
tritt nicht auf. Ferner wird beim Überziehen mit dem Zuckerüber
zugsmittel die benötigte Menge geringer und die erforderliche
Zeit zum Überziehen wird verkürzt im Vergleich mit den herkömmlichen
Zuckerüberzugsmethoden, wodurch es ermöglicht wird, das
Überzugsverfahren zu vereinfachen und die Kosten für das Überziehen
herabzusetzen. Aus diesem Grunde ist die Verwendung des
Zuckerüberzugsmittels dieser Erfindung für die industrielle Ausführung
technisch sehr fortschrittlich. Ferner kann das Zuckerüberzugsmittel
dieser Erfindung nicht nur in einem Überzugsverfahren
nach der Gießmethode, sondern auch in einem Sprühüberzugs
verfahren eingesetzt werden, das bisher als praktisch unmöglich
für herkömmliche Zuckerüberzugsmittel angesehen wurde. Außerdem
besitzen die festen Medikamente, die mit dem Zuckerüberzugsmittel der
Erfindung mittels dem Sprühverfahren überzogen sind, ebenfalls
diese oben schon beschriebenen ausgezeichneten Eigenschaften.
Außerdem zeigen die festen überzogenen Medikamente
unter Verwendung des trockenen Pulvers der hydrogelartigen HPC-US
als Bestäubepulver des Typs, der gewöhnlich beim Zuckerüberziehen
verwendet wird, ebenfalls die bereits genannten ausgezeichneten
Eigenschaften.
Ferner besitzt die hydrogelartige HPC-US oder ihr trockenes Pulver
verschiedene erforderliche Eigenschaften, die für Filmüberzugs
mittel notwendig sind. Dies bedeutet, daß die mit Filmüberzugsmitteln
überzogenen festen Medikamente, die im Überzug die
hydrogelartige HPC-US oder ihr trockenes Pulver enthalten, ein
gutes Erscheinungsbild und Widerstandsfähigkeit und geringere
Quellung durch Feuchtigkeitsabsorption zeigen im Vergleich mit
den festen Medikamenten, die mit herkömmlichen Filmüberzugsmitteln
überzogen sind. Da aber auch HPC-US selbst sehr preiswert
im Vergleich zu den gewöhnlich verwendeten hochmolekularen
Verbindungen für herkömmliche Filmüberzugsverfahren ist und das
Filmüberzugsmittel dieser Erfindung nur Wasser benötigt ohne
Verwendung eines organischen Lösungsmittels, können filmüberzogene
feste Medikamente sehr vorteilhaft im industriellen Maßstab
hergestellt werden.
Die vorstehenden Vorteile des Überzugsmittels für feste Medikamente,
die die hydrogelartige HPC-US oder ihr trockenes Pulver
enthalten, basieren auf den sehr spezifischen Eigenschaften der
hydrogelhaltigen HPC-US oder ihres trockenen Pulvers.
Die in dieser Erfindung verwendete HPC-US ist eine Cellulose,
in der ein Teil der Hydroxylgruppen, die in den Glucoseeinheiten
der Cellulose vorhanden sind, durch Hydroxypropoxygruppen ersetzt
worden ist und die in der Grundstruktur mit der Hydroxypropylcellulose
übereinstimmt, die in der Japanischen Pharmakopoe
(nachstehend nur noch HPC bezeichnet) beschrieben ist,
weicht jedoch von diesen in den folgenden Punkten ab. HPC nach
der Japanischen Pharmakopoe besitzt einen Hydroxypropoxygruppen
gehalt von 53-78% und sie ist in Wasser löslich, dagegen weist
HPC-US einen niedrigen Hydroxypropoxygruppengehalt von 5-16%
auf und ist nur spärlich in Wasser löslich.
HPC-US ist im Handel beispielsweise unter der Handelsbezeichnung
L-HPC (Hersteller Shinetsu Kagaku Kogyo K. K.) erhältlich
und wird hauptsächlich als ein Bindemittel für pharmazeutische
Formulierungen, wie diese beispielsweise in der US-PS 38 52 421
und der DE-OS 27 25 390 beschrieben sind, verwendet. HPC-US sind
weiße bis grauweiße faserige Kristalle oder Pulver, die fast keinen
Geschmack oder Geruch aufweisen. Die Erfinder haben erst gute
Ergebnisse durch die Herstellung der hydrogelartigen Substanz aus
HPC-US und durch die Einarbeitung der hydrogelartigen Substanz in
ein Überzugsmittel für feste Medikamente erhalten.
Die in dieser Erfindung verwendete hydrogelartige HPC-US wird
durch Mahlen und Kneten von 1 Gewichtsteil HPC-US in Gegenwart
von 5 bis 20 Teilen, vorzugsweise 7 bis 13 Teilen, Wasser hergestellt.
Das Mahlen oder Kneten wird mit Hilfe eines Mörsers oder
einer Reibschale mit Pistill, Kolloidmühle, Hammermühle oder eines
Manton-Gaulin-Homogenisators (Gaulin Homogenisator) vorgenommen.
Beispielsweise wird es im Falle der Verwendung einer
Reibschale mit Pistill bevorzugt, HPC-US unter Zugabe von Wasser
in mehreren Stufen zu mahlen oder zu kneten. Praktisch wird es
bevorzugt, 1 bis 2 Teile Wasser zu einem Teil HPC-US zuzufügen
mit anschließendem Mahlen oder Kneten. Danach werden 1 bis 2
Teile Wasser dazugegeben und weiter gemahlen oder geknetet. Diese
Behandlung wird einige Male wiederholt. Ebenso wird es im Falle
der Verwendung einer Kolloidmühle, Probenmühle oder einen Manton-Gaulin-
Homogenisators bevorzugt, 1 Teil HPC-US in 5 bis 20 Teilen
Wasser zu suspendieren und dann die Suspension zu mahlen
oder zu kneten.
Das Überzugsmittel dieser Erfindung wird zum Überziehen von festen
Medikamenten, wie Tabletten, Pillen, Granulaten und
Feingranulaten verwendet.
Das Überzugsmittel dieser Erfindung befindet sich im flüssigen
oder pulverförmigen Zustand. Im Falle des flüssigen Überzugsmittels
wird die hydrogelartige HPC-US oder ihr trockenes Pulver
verwendet und ihr Verarbeitungsanteil beträgt 0,1 bis 30 Gew.-%
HPC-US. Praktische Beispiele des flüssigen Überzugsmittels sind
Zuckerüberzugslösungen und Filmüberzugslösungen. Im Falle des
Pulverüberzugsmittels wird das trockene Pulver der hydrogelartigen
HPC-US verwendet, ihr Verarbeitungsanteil liegt zwischen 5-100 Gew.-%.
Ein praktisches Beispiel für pulvrige Überzugsmittel
ist ein Bestäubungspulver beim Zuckerüberziehen.
Nachstehend wird die Anwendung des Überzugsmittels der Erfindung
ausführlich beschrieben:
Zuckerüberzüge von festen Medikamenten mit dem Überzugsmittel
dieser Erfindung werden mittels eines Gießverfahrens oder
mittels eines Sprühüberzugsverfahrens ausgeführt.
a) Im Falle eines Gießverfahrens beträgt der Verarbeitungsanteil
für die Zuckerüberzugslösung an hydrogelartiger HPC-US oder
ihres trockenen Pulvers 0,1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis
10 Gew.-% HPC-US.
Es besteht keine besondere Begrenzung für den Verarbeitungsanteil
Sucrose, aber gewöhnlich beträgt der Anteil daran 5 bis 70 Gew.-%,
vorzugsweise 50 bis 65 Gew.-%. Die Anwendung von Zuckerüberzügen
für feste Medikamente durch das Gießverfahren wird in
üblicher Weise unter Verwendung einer Überzugspfanne ausgeführt.
Auch wird das Pulverüberzugsmittel dieser Erfindung häufig als
ein Bestäubungspulver gewöhnlich für Zuckerüberzüge bei dem Gieß
verfahren verwendet, wobei der Verarbeitungsanteil des trockenen
Pulvers der hydrogelartigen HPC-US 5 bis 100 Gew.-% beträgt.
Ebenso kann die hydrogelartige HPC-US oder deren trockenes Pulver
dieser Erfindung bei dem Zuckerüberzugsverfahren unter Mitverwendung
von Calciumlactat, welches früher von den gleichen Erfindern
entwickelt worden ist (vgl. US-PS 37 98 054), verwendet
werden, und der Verarbeitungsanteil der hydrogelartigen
HPC-US oder ihres trockenen Pulvers beträgt 1 bis 10 Gew.-% HPC-US
und der von Calciumlactat beträgt 1 bis 20 Gew.-%.
Diese Zuckerüberzugslösung und das Bestäubungspulver für das
Gießverfahren kann weitere Bestandteile, beispielsweise Maskier
mittel, Streckmittel, Farbmittel, Süßungsmittel sowie z. B.
Titandioxid, Calciumsulfat, Calciumcarbonat, Farbpigmente und
Sorbit enthalten.
b) Im Falle des Sprühüberzugsverfahrens beträgt der Verarbeitungs
anteil das der Zuckerüberzugslösung zugesetzten hydrogelartigen
HPC-US oder ihres trockenen Pulvers 0,1 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% HPC-US. Es besteht keine besondere
Beschränkung bezüglich des Verarbeitungsanteils an Sucrose, aber
gewöhnlich werden 5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%,
eingesetzt. Die Aufbringung der Zuckerüberzüge auf die festen
Medikamente durch Sprühüberzugsverfahren kann durch ein Verfahren
des Versprühens der Zuckerüberzugslösung unter Verwendung
einer Überzugspfanne oder eines Verfahrens unter Verwendung einer
Fließbett-Überzugsapparatur erfolgen. Auch hierbei kann das
bereits vorstehend erläuterte, Calciumlactat enthaltende Zucker
überzugsmittel, welches einen Zusatz an hydrogelartiger HPC-US
oder ihrem trockenen Pulver enthält, für das Sprühüberzugsver
fahren eingesetzt werden. In diesem Falle beträgt der bevorzugte
Verarbeitungsanteil der hydrogelartigen HPC-US oder ihres trockenen
Pulvers 3 bis 7 Gew.-% HPC-US und der Calciumlactat
3 bis 15 Gew.-%.
Das Zuckerüberzugsmittel für das Sprühüberzugsverfahren kann
weiterhin andere Bestandteile, wie Markierungsmittel, Streckmittel,
Färbungsmittel und Süßungsmittel, wie sie bei dem
Gießverfahren üblich sind, enthalten.
Im Falle des Aufbringens von Filmüberzügen auf festen Medikamenten
mit dem Überzugsmittel dieser Erfindung kann das Überzugsverfahren
mittels eines Gießverfahrens oder eines Sprühüberzugsverfahrens
wie im Falle des Zuckerüberziehens ausgeführt werden.
Das Überzugsmittel dieser Erfindung kann gewöhnlich für Filmüber
züge unter Verwendung von Wasser ausgeführt werden, aber organische
Lösungsmittel können mitverwendet werden. In diesem Falle
beträgt das Verarbeitungsverhältnis der hydrogelartigen HPC-US
oder ihres trockenen Pulvers als Zusatz zu dem Filmüberzugsmittel
1 bis 10 Gew.-%. In diesem Falle wird es bevorzugt, eine
hochmolekulare Verbindung zu verwenden, die üblicherweise einem
Filmüberzugsmittel zugefügt wird wie Hydroxypropylmethylcellulose
und Hydroxypropylcellulose zusammen mit der hydrogelartigen
HPC-US oder ihrem trockenen Pulver.
(1) Ein Zuckerüberzugsmittel wurde mit der folgenden Formulierung
hergestellt:
Hydrogelartige HPC-US
(Hergestellt auf L-HPC der Firma Shinetsu Kagaku Kogyo K. K.) 3 Teile (als HPC-US) Sucrose58 Teile Calciumlactat 4 Teile Talkum 5 Teile Wasser30 Teile
(Hergestellt auf L-HPC der Firma Shinetsu Kagaku Kogyo K. K.) 3 Teile (als HPC-US) Sucrose58 Teile Calciumlactat 4 Teile Talkum 5 Teile Wasser30 Teile
Ein Gemisch aus 3 Teilen unbehandelter HPC-US und der gleichen
Menge Wasser wurde 15 Minuten mittels Reibschale und Pistill
zerkleinernd und knetend behandelt. Danach wurde die gleiche
Menge Wasser zugegeben und weitere 15 Minuten zerkleinernd
durchgeknetet. Dann wurde unter langsamer Zugabe des verbliebenen
Wassers das Gemisch weitere 30 Minuten zerkleinernd
durchgeknetet, um die hydrogelartige HPC-US zu erhalten. Durch
Auflösen bzw. Suspendieren des Produktes mit den anderen Zusätzen
wurde das Zuckerüberzugsmittel hergestellt.
(2) Mit Zucker überzogene Tabletten wurden unter Verwendung des
vorstehend beschriebenen Zuckerüberzugsmittels hergestellt, und
die folgenden Prüfungen wurden durchgeführt.
In eine Überzugspfanne wurden Tablettenkerne mit einem Gewicht
von 120 mg je Tablette eingefüllt. Die Tablettenkerne wurden
mit der vorstehend beschriebenen Zuckerüberzugslösung überzogen.
Hierbei wurde ein übliches Zuckerüberzugsverfahren unter Zugießen
des Überzugsmittels durchgeführt bis das Gewicht 180 mg/Tablette
betrug.
Zusätzlich wurden in einem Kontrolltest für Vergleichszwecke
Tablettenkerne in gleicher Weise mit einem Zuckerüberzugsmittel
überzogen, welches unter Verwendung von HPC-US (unbehandelt)
anstelle von hydrogelartiger HPC-US in der vorstehenden Formulierung
hergestellt worden war.
In ein Zentrifugenröhrchen von 50 ml Inhalt wurden 30 Tabletten
eingefüllt. Nach dem Schütteln für eine vorbestimmte
Zeit in horizontaler Richtung mit einer Amplitude von 4 cm und
einer Schüttelgeschwindigkeit von 328 Wechseln wurde auf die
Bildung von abgeschälten Fragmenten der Zuckerüberzugsschicht
geprüft. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II wieder
gegeben.
(1) Ein Zuckerüberzugsmittel wurde mit der folgenden Formulierung,
wie im Beispiel 1 angegeben, hergestellt:
Hydrogelartige HPC-US
(aus L-HPC hergestellt. Hersteller Shinetsu Kagaku Kogyo K. K.) 1,5 Teile (als HPC-US) Sucrose65 Teile Wasser33,5 Teile
(aus L-HPC hergestellt. Hersteller Shinetsu Kagaku Kogyo K. K.) 1,5 Teile (als HPC-US) Sucrose65 Teile Wasser33,5 Teile
(2) Mit Zucker überzogene Tabletten wurden hergestellt unter
Verwendung des vorstehenden Zuckerüberzugsmittels eines Gieß
verfahrens wie im Beispiel 1 angegeben. Dann wurde der folgende
Test durchgeführt. Zusätzlich wurden zum Vergleich zuckerüberzogene
Tabletten ebenfalls hergestellt in gleicher Weise unter
Verwendung eines Zuckerüberzugsmittels, welches durch Verwendung
von 1,5 Teilen Gelatine anstelle von hydrogelartiger HPC-US
in der vorstehenden Formulierung erhalten wurde, und der gleiche
Test wurde durchgeführt.
Der gleiche Test wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde durchgeführt
und die folgenden Ergebnisse, die in der Tabelle III
angegeben worden sind, wurden erhalten:
TestprobeSchüttelzeit 3 Minuten Mit Zucker überzogene Tabletten der Erfindung 3/30 Vergleichsuntersuchung30/30
TestprobeSchüttelzeit 3 Minuten Mit Zucker überzogene Tabletten der Erfindung 3/30 Vergleichsuntersuchung30/30
Die mit Zucker überzogenen Tabletten wurden einem Hitzewider
standstest für 2 Monate bei 60°C unterworfen. Die erzielten
Ergebnisse gibt Tabelle IV wieder.
(1) Ein Zuckerüberzugsmittel wurde in der gleichen Weise wie im
Beispiel 1 mit der folgenden Formulierung hergestellt:
Hydrogelartige HPC-US
(Hergestellt aus L-HPC der Firma Shinetsu Kagaku K. K.) 6 Teile (als HPC-US) Sucrose20 Teile Wasser74 Teile
(Hergestellt aus L-HPC der Firma Shinetsu Kagaku K. K.) 6 Teile (als HPC-US) Sucrose20 Teile Wasser74 Teile
(2) Mit Luftsprühverfahren überzogene Tabletten wurden hergestellt
unter Verwendung des vorstehenden Zuckerüberzugsmittels,
der folgende Test wurde ausgeführt:
Tablettenkerne mit 120 ng/Tabl. wurden in eine Überzugspfanne
gefüllt und mittels eines üblichen Luftsprühverfahrens überzogen
bis das Gewicht der Tabletten 130 mg/Tabl. betrug.
Der gleiche Test, wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde durchgeführt
und die folgenden Ergebnisse, die in Tabelle V zusammengefaßt
sind wurden erhalten.
In Tabelle IV ist die Menge des Zuckerüberzugsmittels und der
Zeitbedarf für das erforderliche Überziehen mit Zucker angegeben.
Eingesetzte Menge8300 Tabletten Menge des Zuckerüberzugsmittels1100 g Herstellungszeit5,5 Stunden
Eingesetzte Menge8300 Tabletten Menge des Zuckerüberzugsmittels1100 g Herstellungszeit5,5 Stunden
(1) Ein Zuckerüberzugsmittel wurde in der gleichen Weise wie in
Beispiel 1 beschrieben hergestellt, jedoch mit der folgenden
Formulierung:
Hydrogelartige HPC-US
(aus L-HPC hergestellt. Hersteller: Shinetsu Kagaku Kogyo K. K.) 6 Teile (als HPC-US) Sucrose20 Teile Titanoxid 3 Teile Wasser71 Teile
(aus L-HPC hergestellt. Hersteller: Shinetsu Kagaku Kogyo K. K.) 6 Teile (als HPC-US) Sucrose20 Teile Titanoxid 3 Teile Wasser71 Teile
(2) Die Tablettenkerne wurden durch ein Luftsprühüberzugsverfahren,
wie im Beispiel 3 beschrieben, überzogen, jedoch unter Verwendung
des vorstehend genannten Zuckerüberzugsmittels.
Der gleiche Test wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde durchgeführt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VII
wiedergegeben:
TestprobeSchüttelzeit 30 Minuten Mit Zucker überzogene Tabletten dieser Erfindung0/30
TestprobeSchüttelzeit 30 Minuten Mit Zucker überzogene Tabletten dieser Erfindung0/30
(1) Ein Zuckerüberzugsmittel wurde in der gleichen Weise wie
im Beispiel 1 beschrieben, nach folgender Formulierung
hergestellt:
Hydrogelartige HPC-US
(aus L-HPC hergestellt. Hersteller Shinetsu Kagaku Kogyo K. K.) 5 Teile (als HPC-US) Sucrose30 Teile Talkum 3 Teile Pigment (Gelb Nr. 5) 0,002 Teile Wasser62 Teile
(aus L-HPC hergestellt. Hersteller Shinetsu Kagaku Kogyo K. K.) 5 Teile (als HPC-US) Sucrose30 Teile Talkum 3 Teile Pigment (Gelb Nr. 5) 0,002 Teile Wasser62 Teile
(2) Die Tablettenkerne wurden mittels eines Luftsprühüberzugs
verfahrens überzogen wie im Beispiel 3 beschrieben, jedoch unter
Verwendung der vorstehend genannten Zuckerüberzugsformulierung:
Die überzogenen Tabletten besaßen die gleiche Stoßfestigkeits-
Widerstandsfähigkeit wie die nach Beispiel 3 überzogenen Tabletten,
Wechsel der Farbe oder der Zerfallszeit während der
Lagerzeit wurden kaum beobachtet.
(1) Ein Zuckerüberzugsmittel wurde in der gleichen Weise wie im
Beispiel 1 beschrieben, hergestellt gemäß der folgenden
Formulierung:
Hydrogelartige HPC-US
(aus L-HPC hergestellt. Hersteller Shinetsu Kagaku Kogyo K. K.) 5 Teile (als HPC-US) Sucrose10 Teile Calciumlactat10 Teile Wasser75 Teile
(aus L-HPC hergestellt. Hersteller Shinetsu Kagaku Kogyo K. K.) 5 Teile (als HPC-US) Sucrose10 Teile Calciumlactat10 Teile Wasser75 Teile
(2) Zuckerüberzogene Tabletten wurden durch das Luftsprühüber
zugsverfahren wie im Beispiel 3 beschrieben, hergestellt, jedoch
unter Verwendung der vorstehenden Zuckerüberzugsmittel
formulierung.
Der gleiche Test wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde durch
geführt und das folgende in Tabelle VIII angegebene Ergebnis wurde
erhalten
TestprobeSchüttelzeit (30 Minuten) Mit Zucker überzogene Tabletten der Erfindung0/30
TestprobeSchüttelzeit (30 Minuten) Mit Zucker überzogene Tabletten der Erfindung0/30
Claims (3)
1. Hydrogelartige Substanz aus wasserunlöslicher Hydroxypropyl
cellulose mit einem Gehalt von 5 bis 16 Gew.-% Hydroxyprop
oxygruppen oder ihr trockenes Pulver, erhältlich durch Mahlen
oder Kneten von einem Gewichtsteil wasserunlöslicher Hydroxy
propylcellulose, die 5 bis 16 Gew.-% Hydroxypropoxygruppen
enthält, in Gegenwart von 5 bis 20 Teilen Wasser und gegebenen
falls Trocknen der erhaltenen hydrogelartigen Substanz.
2. Verfahren zur Herstellung der hydrogelartigen Substanz nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 1 Gewichtsteil wasser
unlösliche Hydroxypropylcellulose, die 5 bis 16 Gew.-% Hydroxy
propoxygruppen enthält, in Gegenwart von 5 bis 20 Teilen
Wasser, gemahlen oder geknetet und gegebenenfalls die
erhaltene hydrogelartige Substanz getrocknet wird.
3. Überzugsmittel für feste Medikamente, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine hydrogelartige Substanz gemäß Anspruch 1 enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP15810277A JPS54105223A (en) | 1977-12-29 | 1977-12-29 | Coating agent for solid medicine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2854651A1 DE2854651A1 (de) | 1979-07-12 |
DE2854651C2 true DE2854651C2 (de) | 1987-10-29 |
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US (1) | US4258179A (de) |
JP (1) | JPS54105223A (de) |
CH (1) | CH640731A5 (de) |
DE (1) | DE2854651A1 (de) |
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