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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue pharmazeutische Formulierungen,
die eine therapeutische Menge eines Chondroitinsulfatsalzes enthalten,
wobei diese Formulierung es ermöglicht,
dass eine doppelte therapeutische Wirkung erhalten wird.
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Stand der Technik
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Chondroitinsulfat
gehört
zur Glucosaminoglykanfamilie, welches Polymermoleküle mit hohem
Molekulargewicht sind, deren Einheiten aus Disacchariden bestehen,
welche in lebenden Organismen an Proteine durch polare oder kovalente
Bindungen gebunden sind, um Strukturen von beträchtlicher biologischer Wichtigkeit
zu ergeben.
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Unter
den wichtigsten bekannten Glucosaminoglykanen sind Hyaluronsäure, Keratansulfat,
Heparin, Dermatansulfat und Chondroitinsulfat.
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Letzteres
ist in verschiedenen Tiergeweben und -organen vorhanden, vermischt
mit anderen Glucosaminoglykanen und besteht, von einem Blickwinkel
der chemischen Struktur aus betrachtet, aus wiederholenden Disaccharideinheiten,
zusammengesetzt aus einem wechselnd sulfatierten -D-N-Acetylgalaktosaminrest, gebunden
an einen möglicherweise
sulfatierten Uronsäure-(-D-Glucoron-)Rest.
Dieses endogene Molekül wird
gewöhnlich
mittels verschiedener Extraktions- und Aufreinigungsvorgänge aus
Tiergeweben, die es enthalten, gewonnen, besonders Schweine- und
Rinderluftröhren
und aus den Knorpelskeletten von Selachii. Chondroitinsulfat ist
in lebenden Organismen hauptsächlich
in der Form von zwei Isomeren vorhanden, welche sich nur durch die
Verlagerung der an dem Galaktopyranosylaminrest positionierten Sulfatesterbindung
unterscheiden. Chondroitinsulfat A oder Chondroitin-4-sulfat, bestehend
aus Disaccharideinheiten [(1→4)-O-(β-D-Glucopyranosyluronseure)-(1→3)-O-2-N-Acetarnid-2-desoxy-β-D-galaktopyranosyl-4-sulfat], und
Chondroitinsulfat C oder Chondroitin-6-sulfat, bestehend aus den Disaccharideinheiten [(1→4)-O-(β-D-Glucopyranosyluronsäure)-(1→3)-O-2-N-Acetarmd-2-desoxy-β-D-galaktopyranosyl-6-Sulfat] (Murata K.
und Yokoyama Y., Anal. Biochem. 149, 261, 1985). Es wurden auch
nichtsulfatierte, bi- und trisulfatierte Disaccharide identifiziert,
deren Isolierung hauptsächlich
von der Extraktionsquelle und der Art der Aufreinigung und besonders
von der Tierart, ob aus Gewebe oder Organ, und aus der Art des Gewebes
selbst, etc. abhängt.
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In
der nun folgenden Beschreibung wird auf Chondroitinsulfate, ob -4-sulfat
oder -6-sulfat oder ihre Mischungen in Kombination mit anderen bestehenden
Formen, allgemein als Chondroitinsulfat Bezug genommen werden.
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Belege
für die
therapeutische Aktivität
dieses Wirkprinzips datieren zurück
auf die Mitte des 20. Jahrhunderts, als seine deutlich inhibitorische
Wirkung auf die proteolytische Aktivität von Pepsin gezeigt worden ist.
Zusätzlich
führt Chondroitinsulfat
zahlreiche und wesentliche Funktionen aus, im physiologischen Sinne,
in jenen Geweben und Organen, in welchen es vorhanden ist, z. B.
reguliert es die Stärke
und Elastizität
von Geweben und nimmt an der Organisation von Zytoskelettstrukturen
teil. Bei der Therapie wird dieses Wirkprinzip besonders zur Behandlung
von verschiedenen pathologischen Zuständen von Knorpelhaften verwendet,
wie z. B. osteoarthrotische und entzündliche Prozesse, und kann
auch eine schützende
Wirkung auf Knorpelgewebe und Synovialflüssigkeit ausüben (Pipitone
V. R., Drugs Explt., Clin, Res., XVII (1), 3, 1991; Rovetta G., Drugs
Explt., Clin. Res., XVII (1), 53, 1991).
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Hervorzuheben
ist die Verwendung dieses Wirkprinzips zur Behandlung von Arthrose,
da es als in der Lage angesehen wird, durch degenerative Phänomene beschädigten Gelenkknorpel
zu schützen
und zu rekonstituieren und von dessen Struktur es durch seine biochemische
Art ein grundlegender Bestandteil ist.
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Um
die gewünschten
therapeutischen Wirkungen zu erzielen, wird das Produkt allgemein
in seiner Natriumsalzform verwendet, wobei es an den zahlreichen
Säurefunktionen
der sich wiederholenden Disaccharideinheiten der Salzbildung unterworfen
ist, d. h. entweder am Carboxyl der Glucuronsäure oder an den Sulfonsäureradikalen
des Acetylgalaktosamins, und es kann durch verschiedene Mittel verabreicht
werden, z. B. oral oder parenteral, in seiner reinen Form oder in
der Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung wird ebenfalls Natriumchondroitinsulfat
besonders bevorzugt.
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Allgemein
ist Chondroitinsulfat und deshalb auch Natriumchondroitinsulfat
schlecht in Wasser aufgrund seiner polymeren Art löslich, mit
einer Neigung Klumpen zu bilden, die extrem langsam hydrieren; bei der
Therapie wird dieses Wirkprinzip am häufigsten oral verabreicht,
wobei sich die Tagesdosen im Bereich von 400 bis 1200 mg erstrecken,
für therapeutische
Zeiträume,
die über
Monate andauern.
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Im
Stand der Technik waren bis jetzt gewisse pharmazeutische Zusammensetzungen
bekannt, die Natriumchondroitinsulfat enthalten, für die orale
Verwendung, besonders in der Form von Tabletten, Kapseln und das
in Beuteln enthaltene granulierte Wirkprinzip zur Suspension in
Wasser vor der Verabreichung. Eine weitere genutzte pharmazeutische
Form ist ein Gel zum Einnehmen, erhältlich in speziell versiegelten
Beuteln, die zum Zeitpunkt des Genusses zu öffnen sind. Gele zum Einnehmen,
die Natriumchondroitinsulfat umfassen, sind offenbart in
EP 0 704 216 .
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In
Anbetracht der für
die Arthrosebehandlung erforderlichen hohen Tagesdosen und den sich
hinziehenden Verabreichungszeiträumen
(oftmals muss die Therapie für
den Rest des Patientenlebens angewendet werden), sind bekannte Applikationsformen
vom Standpunkt des Komforts für
den Patienten (oder der „Patienten-Compliance") problematisch,
welcher so hoch als möglich
sein muss, um den Patienten nicht von der richtigen und verlängerten
Selbstapplikation zu entmutigen.
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Im
Hinblick auf Kapseln und Tabletten ist ersichtlich, dass die reine
Menge, die vom Wirkprinzip erforderlich ist, um eine Tagesdosis
zu formulieren, ein Problem mit der Größe der resultierenden Formen
schafft. Während
Kapseln mit Inhalten, die ein Gramm überschreiten, nicht länger zu
schlucken sind, gilt dasselbe für die
verwandten Tabletten, bei welchen das Problem der übermäßigen Größe noch
stärker
hervortritt durch die Tatsache, dass die für die Tablettenherstellung
erforderliche Pressbarkeit durch den Zusatz von geeigneten Hilfsstoffen
(„Tablettierhilfsstoffe") erreicht wird.
Im Fall der das granulierte Wirkprinzip enthaltenden Beutel wird
die Selbstverabreichung der täglichen
Chondroitinsulfatdosis durch den Bedarf unkomfortabel gemacht, dass
die Inhalte in Wasser zu suspendieren sind, und durch die Schwierigkeit,
Klumpen zu entfernen. Obwohl dieses Problem zu Teil durch solche
Beutel erleichtert ist, die Chondroitinsulfat in Gelform enthalten,
bleibt die Selbstverabreichung immer noch problematisch. In der
Tat muss das Gel in den Mund durch den Patienten direkt aus dem
Beutel „gesaugt
werden" und muss
deshalb eine verhältnismäßig niedrige
Viskosität
aufweisen, damit der Beutel vollständig geleert werden kann, ohne
ihn mit den Händen
auszuquetschen, wodurch Leckage der Inhalte riskiert werden. Auf
der anderen Seite erfordert die niedrige Viskosität die Verwendung
von vollständig
wasserdichten Beuteln, die zu öffnen
sind, ohne dass Verluste geschehen. Die für die so genannten „Orogele” gegenwärtig verwendeten
Beutel, welche merklich das Risiko des Vergeudens durch den Patienten reduzieren,
haben beträchtliche
Auswirkungen auf die Kosten der Zubereitung. In der Tat müssen auch
diese Beutel einigermaßen
gegen zufälliges
Durchstoßen
geschützt
werden, da beim erforderlichen täglichen
Verbrauch der Patient gezwungen ist, die Beutel bei der Hand zu
haben, z. B. während
der Reise.
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Ein
Ziel der gegenwärtigen
Erfindung ist deshalb die Bereitstellung einer neuen Formulierung,
umfassend die tägliche
Dosis an Chondroitinsulfat, die für die Arthrosetherapie erforderlich
ist, wobei eine verbesserte Befolgung ärztlicher Anordnungen durch
Patienten im Vergleich mit anderen bekannten Verabreichungsformen
gezeigt wird.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer neuen Formulierung, umfassend Chondroitinsulfat, wobei diese
Formulierung für
die Realisierung einer neuen therapeutischen Anwendung sorgt, entdeckt
durch die Erfinder der vorliegenden Anmeldung.
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Vorzugsweise
bietet die neue Chondroitinsulfat enthaltende Formulierung der vorliegenden
Erfindung eine bessere Befolgung ärztlicher Anordnungen durch
Patienten und erlaubt es, dass eine doppelte therapeutische Wirkung
entwickelt wird.
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Zusammenfassung
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Diese
und andere Ziele, welche hiernach ersichtlicher werden, werden durch
eine neue kaubare feste Formulierung erzielt, in welcher das Chondroitin
bereits in hydrierter Form und im Medium gelöst vorliegt. Sie betrifft eine
kaubare feste, nicht komprimierte pharmazeutische Formulierung für die orale
Applikation, umfassend ein Chondroitinsulfatsalz in einer therapeutisch
wirksamen Menge in einer innigen Mischung mit – pro Gramm an enthaltenem
Chondroitinsulfatsalz – 500
bis 1500 mg Wasser, 25 bis 3000 mg wenigstens eines primären Strukturmittels,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Gummiarabikum, Pektin, tierischer
oder pflanzlicher Gelatine oder einer Mischung daraus, und 1500
bis 8000 mg wenigstens eines zweiten Strukturmittels, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus löslichen
Stärken
und Agar-Agar, Saccharose, Trehalose, Glucose, Isomalt, Polyolen,
Xylitolen, Maltitol, Erythritol, Maltodextrinen, Fruktose oder Mischungen
daraus, worin die Endformulierungen 7 bis 20 Gew.-% Wasser enthält.
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Wahlweise
können
die neuen kaubaren festen Formulierungen in geringeren Mengen, vorzugsweise in
Mengen von 1 bis 2000 mg pro Gramm enthaltenem Chondroitinsulfatsalz,
andere Hilfsstoffe, wie pharmazeutisch annehmbare Weichmacher, Emulgatoren,
pH-Regulatoren und/oder Geschmacksstoffe und/oder Konservierungsmittel
enthalten. Wahlweise können
die neuen kaubaren festen Formulierungen weitere aktive Wirkstoffe
enthalten, die für
Arthrosetherapie erforderlich sind, wie z. B. Natriumglucosaminsulfat.
In diesem Fall ersetzt die Menge an bereitgestellten weiteren aktiven
Wirkstoffen teilweise die Menge an Chondroitinsulfat in den Formulierungen
der vorliegenden Anmeldung.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 ist
die grafische Darstellung der mittleren geschwürigen Fläche (Y-Achse), die im Magen
eines Testtiers durch Ethanolbelastung unmittelbar nach der Verabreichung
(während
einer vorangehenden Fütterungszeit
von 30 Minuten) von unterschiedlichen Dosierungen (X-Achse) der
neuen CS-Formulierungen gemäß der Erfindung,
induziert worden ist.
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2 ist
die grafische Darstellung der mittleren geschwürigen Fläche (Y-Achse), die im Magen
eines Testtiers durch Ethanolbelastung 30 Minuten nach der Verabreichung
(während
einer vorangehenden Fütterungszeit
von 30 Minuten) von unterschiedlichen Dosierungen (X-Achse) der
neuen CS-Formulierungen gemäß der Erfindung
induziert worden ist.
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3 ist
die grafische Darstellung der mittleren geschwürigen Fläche (Y-Achse), induziert im
Magen eines Testtiers durch Ethanolbelastung 60 Minuten nach der
Verabreichung (während
einer vorangehenden Fütterungszeit
von 30 Minuten) von unterschiedlichen Dosierungen (X-Achse) der
neuen CS-Formulierungen gemäß der Erfindung.
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4 ist
die grafische Darstellung der mittleren geschwürigen Fläche (Y-Achse), induziert im
Magen eines Testtiers durch Ethanolbelastung unmittelbar nach der
Verabreichung (während
einer vorangehenden Fütterungszeit
von 30 Minuten) von unterschiedlichen Dosierungen (X-Achse) von
CS-Tabletten.
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5 ist
die grafische Darstellung der mittleren geschwürigen Fläche (Y-Achse), induziert im
Magen eines Testtiers durch Ethanolbelastung 30 Minuten nach der
Verabreichung (während
einer vorangehenden Fütterungszeit
von 30 Minuten) von unterschiedlichen Dosierungen (X-Achse) der
neuen CS-Formulierungen gemäß der Erfindung.
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6 ist
die grafische Darstellung der mittleren geschwürigen Fläche (Y-Achse), induziert im
Magen eines Testtiers durch Ethanolbelastung 30 Minuten nach der
Verabreichung von unterschiedlichen Dosierungen (X-Achse) einer
intragastrischen Bolusgabe (Zufuhr auf einmal in situ) einer handelsüblichen
Sucralfatzubereitung.
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7 ist
die grafische Darstellung der mittleren geschwürigen Fläche (Y-Achse), induziert im
Magen eines Testtiers durch Ethanolbelastung 60 Minuten nach der
Verabreichung von unterschiedlichen Dosierungen (X-Achse) einer
intragastrischen Bolusgabe (Zufuhr auf einmal in situ) einer handelsüblichen
Sucralfatzubereitung.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfinder der vorliegenden Anmeldung entdeckten, dass Chondroitinsulfat,
wenn es in einer geeigneten Form verabreicht wird, magenschützende Eigenschaften
zeigen kann. Deshalb ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung die
Entwicklung einer neuen pharmazeutischen Zusammensetzung, welche
es erlaubt, dass die magenschützenden
Qualitäten
von Chondroitinsulfat und vorzugsweise von jenen von Natriumchondroitinsulfat
genutzt werden.
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Diese
Anmeldung ist besonders interessant dahingehend, dass klassische
magenschützende
Formulierungen Wirkprinzipien wie Antazide (Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid),
oftmals in Kombination mit Simeticon, welches der Gasentwicklung
entgegenwirkt, umfassen. Diese Antazidformulierungen haben – anders
als so genannte H2-Blocker, welche stattdessen hochspezifische Arzneimittel
sind, die darauf abzielen, die Magensäuresekretion zu unterdrücken – eine strikt
symptomatische Wirkung, werden aber im großen Maßstab verschrieben, da sie
als sicher angesehen werden und seit langem für die Therapie von verschiedenen Verdauungsstörungen,
wie Ulcus duodeni, Ulcus dentriculi, Magenübersäuerung, NSAID-Gastropathie,
Gastritis, etc. akzeptiert sind, wenigstens als ein Co-Adjuvans.
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Auf
der anderen Seite steht die längere
Verwendung von Antaziden im Zusammenhang mit den folgenden Beschränkungen,
welche ihre Nützlichkeit
beeinträchtigen:
- – Falls
sie auf leeren Magen genommen werden, neutralisieren Antazide Säure nur
für einen
kurzen Zeitraum.
- – Um
eine konstante therapeutische Aktivität über die Zeit zu erzielen, müssen Antazide
deshalb nicht nur in der Nähe
von den Mahlzeiten konsumiert werden, sondern auch während der
Nacht. Falls sie etliche Male am Tag verabreicht werden, können die
Kosten einer Antazidtherapie jene des täglichen Verzehrs eines H2-Blockers überschreiten.
- – Antazide
gehen mit vielen anderen Arzneimitteln Wechselwirkungen ein; aufgrund
ihrer pH-modifizierenden Wirkung beeinträchtigen sie die Assimilation
von anderen Substanzen. Bekannte Beispiele an Arzneimitteln, die
für Wechselwirkungen
mit Antaziden empfindlich sind, sind: Benzodiazepin, Captopril,
Steroide, Flecainid, Arzneimittel gegen Geschwüre, phenyotoinartige Arzneimittel,
Eisen, Ketoconazol, lecodope [engl.; Anmerkung des Übersetzers:
könnte
wohl „Levodopa" gemeint sein], Penizillamin,
Phenothiazin, Quinidin, Aspirin, Salicylate, Anti-Diabetesarzneimittel,
Tetrazyklin, Ticlopidin und Valproinsäure.
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Es
muss deshalb wenigstens eine Stunde Zeit gelassen werden zwischen
dem Verzehr von Antaziden und dem Verzehr der zuvor genannten Arzneimittel,
ein Erfordernis, welches bei längeren
Therapien ermüdend
sein kann. In diesem Zusammenhang ist die Wechselwirkung zwischen
Antaziden und oftmals gleichzeitig verschriebenen nicht-symptomatischen Arzneimitteln
gegen Geschwüre,
wie z. B. Ranitidin (Zantac) – ein klassischer
H2-Blocker, besonders heikel.
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Folglich
besteht immer noch Bedarf für
die Entwicklung von magenschützenden
Formulierungen, welche nicht mit anderen Arzneimitteln in Wechselwirkung
treten und wenigstens einen der häufigen Verzehre, die täglich vorgenommen
werden, ersetzen können,
welche bei verlängerter
Therapie mit „Antaziden" des bekannten Standes
der Technik anvisiert werden.
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Die
Chondroitinsulfafformulierungen der vorliegenden Erfindung wurden
im Gegensatz zu bekannten Formulierungen entwickelt, um dem eingenommenen
Chondroitinsulfat eine magenschützende
Aktivität
zu verleihen, wodurch ihm folglich ermöglicht wird, dass es eine doppelte
therapeutische Wirkung hat: eine magenschützende und die klassische Arthrosetherapie.
Unter der Annahme, dass es keinen Beleg dafür gäbe, dass die magenschützende Aktivität mit Nebenwirkungen
des verabreichten Chondroitins im Zusammenhang stünde, ist
der Verzehr der Formulierung der vorliegenden Erfindung nicht nur
für Patienten
angezeigt, die beide Therapien brauchen, sondern auch für Patienten,
die nur die Arthrosebehandlung beabsichtigen. Dies liegt daran,
dass die Formulierung der vorliegenden Erfindung auch hinsichtlich
der Befolgung ärztlicher
Anordnungen durch den Patienten vorteilhaft ist, d. h. sie sorgt
für die
Bereitstellung von täglichen
Dosierungseinheiten, welche sogar bis zu 1200 mg Wirkstoff umfassen
können,
ohne zum Zeitpunkt der Einnahme die Zubereitung von wässrigen
Suspensionen durch den Patienten oder das Verpacken durch das pharmazeutische
Herstellunternehmen von semiliquiden Zubereitungen (Orogel) in speziellen
Beuteln mit besonderen Entleerungseigenschaften zu erfordern, welche
dann als Spender zum Zeitpunkt des Verzehrs durch den Patienten
dienen müssen.
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Genauer
schließen
die neuen Formulierungen der vorliegenden Erfindung die folgenden
Vorteile ein:
- – Sie erfordern vor dem Schlucken
keine Verdünnung
mit Wasser.
- – Sie
erfordern nicht die Verwendung von Gläsern oder Löffeln zum Schlucken.
- – Sie
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie sehr angenehm einzunehmen
sind, weil der aktive Wirkstoff gut maskiert ist.
- – Sie
sorgen dafür,
dass sie für
längere
Zeit in Kontakt mit der Magenoberfläche des Patienten bleiben.
- – Sie
erlauben im Vergleich mit traditionellen, nicht dispergierten festen
Formen (Tabletten, Kapseln) eine größere Menge pro Einzeldosis,
ohne die Patientenmitarbeit zu reduzieren.
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Diese
Faktoren sind wichtig, wenn berücksichtigt
wird, dass bekannte Verabreichungsformen Beutel, die 400 oder 800
mg umfassen, Tabletten, die 400 oder 800 mg umfassen, Kapseln, die
400 mg umfassen oder „Orogel"-Beutel, die 400,
800 oder 1200 mg an Wirkstoff umfassen, waren. Statt dessen können die
neuen kaubaren Tabletten mit 1,33 und 1,79 g, beschrieben in Khan
et al. („Formulation
Development and Stability Evaluation of a Multicomponent Nutritional
Supplement", Pharmaceutical
Technology, 23(4), 38-48 (2001)), max. 900 mg Wirkstoff enthalten
(400 mg Chondroitinsulfat und 500 mg Glucosamin-HCl), sie sind aber
nicht dafür
geeignet, dass sie einen verlängerten
Kontakt zwischen dem Wirkprinzip und der Magenoberfläche des Patienten
erlauben.
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Wie
zuvor festgestellt, umfassen die neuen kaubaren festen Formulierungen
der vorliegenden Erfindung Chondroitinsulfat als Wirkstoff, vorzugsweise
Natriumchondroitinsulfat, in einer therapeutisch wirksamen Menge,
in einer innigen Mischung mit – pro
Gramm enthaltenem Chondroitinsulfatsalz – 500 bis 1500 mg Wasser, 25
bis 3000 mg wenigstens eines primären Strukturmittels, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Gummiarabikum, Pektin, tierischer oder
pflanzlicher Gelatine oder einer Mischung daraus, und 1500 bis 8000 mg
wenigstens eines sekundären
Strukturmittels, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus löslichen
Stärken
und Agar-Agar, Saccharose,
Trehalose, Glucose, Isomalt, Polyolen, Xylitol, Maltitol, Erythritol,
Maltodextrinen, Fruktose oder Mischungen daraus, worin die Endformulierung
7 bis 20 Gew.-% Wasser enthält.
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Genauer
fanden die Erfinder der vorliegenden Erfindung heraus, dass der
Einschluss von primären Strukturmitteln,
wie Gummiarabikum, Pektin und/oder tierischer und/oder pflanzlicher
Gelatine, zusammen mit anderen Strukturmitteln es erlaubt, dass
kaubare, feste pharmazeutische Formen erhalten werden, Formulierungen,
welche ohne die Verwendung von Kompressionskraft hergestellt werden
können.
Das Ausschließen der
Kompressionskraft aus dem Produktionszyklus ist wichtig, da die
für die
Tablettenherstellung erforderlichen Formen nur in gewissen Größen erhältlich sind,
zumindest im Standardmodell. Ferner würde die Tablettenproduktion
die Beschränkung
der Wassermenge in der Formulierung auf sehr niedrige Prozentsätze erfordern, wodurch
folglich die Möglichkeit
ausgeschlossen wird, den Wirkstoff vorzulösen. Sehr trockene Formulierungen,
wie z. B. kaubare Tabletten, sind für den Patienten unangenehm,
der dazu neigt, die durch das Kauen erzeugten Klumpen schnell zu
schlucken. Das Vorläsen
des Wirkprinzips zusammen mit seinem Einschluss in die Strukturmittel
ist wichtig, um die magenschützende
Qualität
der Formulierung bereitzustellen. In der Tat ziehen das Auflösen im Mund
und die Anwesenheit von Strukturmitteln, welche die Freisetzung
regulieren, eine verlängerte
und gleichmäßige Übermittlung
des Wirkprinzips mit sich – bereits
vorgelöst
in der wässrigen
Matrix der Formulierung und dann weiter und gleichmäßig im Mund
durch Kontakt mit Speichel aufgeweicht, dann geschluckt – um an
der Magenschleimhaut anzukommen, wo es besser seine magenschützenden
Eigenschaften vollführen
kann. Dies passiert nicht mit dem traditionellen „Orogel"Verzehr, sogar obgleich
es auch teilweise vorgelöst
ist, da die Empfindung (oder das „Gefühl") des Gels im Mund nicht unmittelbar
als angenehm vom Patienten aufgenommen wird, der dazu neigt, die
gesamte Dosis auf einmal zu schlucken. Das Gel gelangt deshalb schnell
in den Magen und verlässt
ihn schnell wieder, wobei es sehr flüssig ist. Die notwendige Kontaktzeit
mit der Magenschleimhaut, welche für die Aktivität wichtig
ist, fehlt deshalb. In der Tat kann beobachtet werden, dass aufgrund
des merklichen Unterschieds in der Viskosität zwischen den Orogelen und
den Mageninhalten und aufgrund des Beginns der Solvatisierung an
der Geloberfläche
(mit nachfolgender Bildung eines Oberflächen-„films", der die gesamte Portion umhüllt), die
Orogele dazu neigen, durch die Magenumgebung hindurch zu gelangen,
ohne dass sie wesentlich mit ihm vermischt werden.
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Bei
der durch die Erfinder der vorliegenden Erfindung gefundenen Formulierung
erlauben die primären Strukturmittel,
wie Gummiarabikum, Pektin und tierische oder pflanzliche Gelatine
oder ihre Mischungen, einer vorgelösten Zubereitung von Chondroitinsulfat
in Wasser, dass sie ausreichend stabilisiert wird, um eine im Wesentlichen
feste Matrix auszubilden, welche das Wirkprinzip einschließt. Beim
Durchführen
dieser Funktion werden diese Strukturmittel auf der einen Seite
durch Chondroitinsulfat selbst unterstützt, welches als ein Co-Strukturmittel
wirkt (wodurch folglich zu einem gewissen Grad die Verdünnung des
Wirkprinzips in der pharmazeutischen Form beschränkt wird), und auf der anderen
Seite werden sie durch sekundäre
Strukturmittel unterstützt,
welche aus der Gruppe ausgewählt
sind, bestehend aus löslichen
Stärken
und Agar-Agar, Saccharose, Glucose, Isomalt, Polyole, Xylitol, Maltitol,
Erythritol, Trehalose, Maltodextrine und Fructose oder Mischungen
davon.
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Es
ist wichtig hervorzuheben, dass die Rolle der sekundären Strukturmittel,
zusätzlich
dazu, dass sie zur Verfestigung der endgültigen pharmazeutischen Form
beitragen, worauf bereits Bezug genommen worden ist, auch in der
kontrollierten Auflösung
der Endmatrix durch Speichel liegt, während sie im Mund aufgeweicht wird.
In der Tat sind die sekundären
Strukturmittel gekennzeichnet durch ihre größere Löslichkeit in Speichel, was
zu ihrer Migration aus der Matrix führt, wodurch folglich ihre
Oberfläche
vergrößert wird,
was nützlich
ist zur Verzögerung
der Zugänglichkeit
des aktiven Wirkprinzips in der Magenschleimhaut. Folglich sorgt
die Auflösung
der neuen kaubaren festen pharmazeutischen Formulierung im Mund
für eine
weitere Solvatisierung des Wirkprinzips, welches in einer kontrollierten
Weise aus der Matrix im Moment ihres Zerfalls im Mund des Patienten
freigesetzt wird.
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Die
so genannten weiteren Hilfsstoffe sind bevorzugt, aber nicht notwendig
für die
Verbesserung der im Mund des Patienten durch die Formulierung der
vorliegenden Erfindung im Moment der Verabreichung erzeugten Empfindung.
Sie können
deshalb günstig
sein für
die Befolgung ärztlicher
Anordnungen durch den Patienten. Unter diesen zusätzlichen
Hilfsstoffen sind pharmazeutisch annehmbare Weichmacher, welche
auf der einen Seite aus jeder pharmazeutisch annehmbaren Flüssigkeit
oder Feststoff, pflanzliches oder tierisches Fett, z. B. Kakaobutter, Öl aus Samen,
Palmöl
oder Kokosnussöl
etc. ausgewählt
werden können,
oder, auf der anderen Seite, aus Weichmachern, ausgewählt aus
pharmazeutisch annehmbaren Alkoholen, wie Glycerin. Andere zusätzliche
Hilfsstoffe sind Emulgatoren wie Lecithin oder Glycerylmonostearat.
Andere zusätzliche
Hilfsstoffe sind Säureregulatoren,
wobei diese ebenfalls aus sämtlichen
bekannten pharmazeutisch Annehmbaren ausgewählt werden können, z.
B. Natriumcarbonat, Zitronensäure
oder andere. Weitere zusätzliche
Hilfsstoffe sind Geschmacksstoffe, wobei diese ebenfalls ausgewählt werden
aus sämtlichen
bekannten pharmazeutisch Annehmbaren, ob natürlich oder synthetisch, z.
B. Vanillegeschmack. Andere zusätzliche Hilfsstoffe
sind Konservierungsstoffe, wobei diese ebenfalls aus sämtlichen
pharmazeutisch Annehmbaren ausgewählt werden können, z.
B. Ascorbin- oder
Benzoesäure.
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Die
neuen Formulierungen der vorliegenden Erfindung können durch
Vorgänge
erhalten werden, welche das Mischen von Chondroitinsulfat mit Wasser
oder mit Lösungen
oder mit Dispersionen der zusätzlichen Hilfsstoffe
umfassen, einschließlich
Strukturmitteln, um die Vorauflösung
zu fördern,
vorzugsweise bei einer hohen Temperatur, wahlweise gefolgt von Trocknen
der demzufolge erhaltenen Mischung, bis der Wassergehalt jener ist,
der in den fertigen Formulierungen beabsichtigt ist. Vorzugsweise
werden die neuen Formulierungen der vorliegenden Erfindung in einzelnen
Einheiten bereitgestellt, umfassend die therapeutisch erforderliche
tägliche
Dosis des Chondroitinsulfats, wobei diese Einheiten zwischen 500
mg und 8 g wiegen. Unter der Annahme der hohen Befolgung ärztlicher
Anordnungen durch Patienten, die durch die Formulierung der vorliegenden
Erfindung garantiert wird, können
auch einzelne Einheiten, die die Hälfte der therapeutisch notwendigen
täglichen
Dosis von Chondroitinsulfat umfassen, bereitgestellt werden, wobei
diese Einheiten von 500 mg bis 6 wiegen.
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Versuchsteil
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Zubereitung von kaubaren,
festen pharmazeutischen Formulierungen, die Natriumchondroitinsulfat enthalten.
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103,35
g Isomalt werden bei 130 °C
in einem Stahlbehälter
unter händischem
Rühren
geschmolzen; die Temperatur wird dann auf 90 bis 100 °C gebracht,
die Hitze wird reduziert und 150 g Glucosesirup, 200 g Pektin, 45
g Natriumchondroitinsulfat, 0,45 g Acesulfam-Kalium, 0,6 g Karamellgeschmack
und 0,6 g Zitronengeschmack werden hinzugefügt, wobei die Temperatur zwischen
90 und 100 °C
gehalten wird. Die als ein Fluid aufrechterhaltene Masse wird in
geeignete Stärkeformen
verteilt, die Spezialformen einschließen, welche geeignet sind,
einzelne Portionen der aus dem Abfüllgerät stammenden Masse aufzunehmen.
Sie wird dann stabilisieren gelassen für 24 Stunden in einem Ofen
bei 30 °C
und 12 bis 15% Luftfeuchtigkeit.
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Demzufolge
werden Zubereitungen mit einem Durchschnittsgewicht von 4,5 g erhalten
und enthaltend 0,8 g Natriumchondroitinsulfat pro Einheit. Unter
Verwendung desselben Verfahrens können einzelne Einheiten mit
6,75 g, einschließend
1,2 g Natriumchondroitinsulfat, durch Anpassen des Abfüllgeräts unter
Verwendung von unterschiedlichen Formen mit einer größeren Kapazität der Formen
erhalten werden.
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Beispiel 2: Zubereitung einer kaubaren,
festen pharmazeutischen Formulierung, enthaltend Chondroitinsulfat.
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In
einem für
die Dampfbeheizung ummantelten Stahlbehälter und mit einem mechanischen
Rührer werden
50,19 kg Wasser auf 80 °C
gebracht, dann werden 1,5 kg Pektin und 55,31 kg Gummiarabikum hinzugefügt. Das
Ganze wird gerührt
bis es sich auflöst,
während
die Temperatur bei 80 °C
für 60
Minuten gehalten wird; die Lösung
wird dann unter Verwendung eines 200-Micron-Plattenfilters filtriert.
Getrennt davon werden 56,72 kg 75 % Maltitol konzentriert, bis eine
dicke Masse erhalten wird durch Erhitzen bei 120 °C für 40 Minuten in
einem Stahlbehälter,
der für
die Dampferwärmung
ummantelt ist, und unter mechanischem Rühren. 23,95 kg Natriumchondroitinsulfat
werden dann hinzugefügt
und eine zuvor zubereitete Lösung
aus Gummiarabikum wird eingeschlossen, während die Temperatur bei 120 °C gehalten
wird. Die Temperatur wird dann auf 90 °C reduziert und 4,5 kg Glycerol,
0,675 kg Zitronensäure,
75 g Acesulfam-Kalium,
3 kg Zitronengeschmack und 0,28 kg Vanillegeschmack werden eingeschlossen.
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Die
heiße
Masse wird bei 90 °C
in die Stärkeformen
verteilt, so dass eine identische Menge in jede Form abgefüllt wird.
Die abgefüllte
Masse wird in den Formen bei 50 °C
für 48
Stunden getrocknet bis die Restfeuchtigkeit 15 % beträgt.
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Nach
Entfernen der einzelnen Dosen aus den Formen wurden Formulierungen
mit einem Durchschnittsgewicht von 3,3 g erhalten, die 0,45 g Natriumchondroitinsulfat
pro Einheit enthalten.
-
Beispiel 3: Zubereitung von kaubaren,
festen pharmazeutischen Formulierungen, enthaltend 0,4 g Natriumchondroitinsulfat.
-
Es
wird eine Lösung
zubereitet, die 6,5 kg Natriumchondroitinsulfat, 0,4 kg Pektin,
0,022 kg Acesulfam-Kalium in 10,334 kg Wasser enthält.
-
In
einem geeigneten Kocher wird eine aus 12,69 kg Matlitol, 17,5 kg
Isomalt, 0,258 kg Glycerylmonostearat, 2,6 kg pflanzliche Fette,
0,0305 kg Sojalecithin gebildete Masse bei 110 °C für 40 Minuten unter Vakuum gekocht
und dann unter Vakuum für
10 Minuten bei –0,4
bar gehalten.
-
Die
Masse wird auf 90 °C
abgekühlt
und zu ihr wird die zuvor zubereitete Lösung, enthaltend das Natriumchondroitinsulfat
und Pektin, zusammen mit 0,0655 kg Karamellgeschmack und 0,0655
kg Vanillegeschmack hinzugefügt.
-
Die
resultierende Masse wird auf ein wassergekühltes Brett gegossen, wodurch
ihre Temperatur auf 23 bis 25 °C
gebracht wird.
-
Die
Mischung wird für
10 Minuten geknetet, um Luft einzuschließen. Die Masse wird weiter
auf 18 °C abgekühlt, in
Portionen aufgeteilt und unter Verwendung einer Schneide- und Wickelmaschine
verpackt.
-
Einzeleinheiten
mit 2,8 g wurden erhalten, entsprechend 0,4 g Natriumchondroitinsulfat.
Der Endwassergehalt, ohne weiteres Trocknen, lag bei 15 Gew.-%.
-
Beispiel 4: Zubereitung von kaubaren,
festen pharmazeutischen Formulierungen, enthaltend 0,8 g Chondroitinsulfat.
-
Formulierungen
wurden, wie in Beispiel 3 beschreiben, zubereitet, aber bei dem
letztlichen Schneide- und Umhüllungsschritt
wird die Maschine so eingestellt, dass 5,6 g-Einheiten entsprechend 0,8 g aktivem
Wirkstoff erhalten werden. Der Endwassergehalt liegt ohne weiteres
Trocknen bei 15 Gew.-%.
-
Beispiel 5: Zubereitung von kaubaren festen
pharmazeutischen Formulierungen, enthaltend Natriumchondroitinsulfat
und Glucosaminhydrochlorid.
-
Formulierungen
werden wie in Beispiel 1 beschrieben zubereitet, aber 22,5 kg Natriumchondroitinsulfat
und 22,5 kg Glucosaminhydrochlorid werden zu der Masse hinzugefügt.
-
Formulierungen
in 4,5 g-Einheiten, entsprechend 0,4 g Natriumchondroitinsulfat
und 0,4 g Glucosaminhydrochlorid, wurden erhalten. Nach dem Trocknen
im Ofen beträgt
der endgültige
Feuchtigkeitsgehalt 13 Gew.-%.
-
Beispiel 6: Zubereitung von kaubaren,
festen pharmazeutischen Formulierungen, enthaltend Natriumchondroitinsulfat
und Natriumglucosaminsulfat.
-
Formulierungen
werden wie in Beispiel 1 beschrieben zubereitet, aber 22,5 kg Chondroitinsulfat
und 22,5 kg Natriumglucosaminsulfat wurden zu der Masse hinzugefügt.
-
Formulierungen
in 4,5 g-Einheiten, entsprechend 0,4 g Natriumchondroitinsulfat
und 0,4 g Natriumglucosaminsulfat, wurden erhalten. Nach dem Ofentrocknen
beträgt
der endgültige
Feuchtigkeitsgehalt 12 Gew.-%.
-
Beispiel 7: Zubereitung von kaubaren,
festen pharmazeutischen Formulierungen, enthaltend Natriumchondroitinsulfat
und Glucosaminhydrochlorid.
-
Formulierungen
werden wie in Beispiel 2 beschrieben zubereitet, aber 12 kg Natriumchondroitinsulfat und
12 kg Glucosaminhydrochlorid wurden zu der Masse hinzugefügt.
-
Formulierungen
in 4,4 g-Einheiten, entsprechend 0,3 g Natriumchondroitinsulfat
und 0,3 g Glucosaminhydrochlorid, wurden erhalten. Nach dem Ofentrocknen
beträgt
der endgültige
Feuchtigkeitsgehalt 13 Gew.-%.
-
Beispiel 8: Zubereitung von Formulierungen,
enthaltend Natriumchondroitinsulfat und Natriumglucosaminsulfat.
-
Formulierungen
werden wie in Beispiel 2 beschrieben zubereitet, aber 12 kg Natriumchondroitinsulfat und
12 kg Natriumglucosaminsulfat wurden zu der Masse hinzugefügt.
-
Formulierungen
in 4,4 g-Einheiten, entsprechend 0,3 g Chondroitinsulfat und 0,3
g Natriumglucosaminsulfat, wurden erhalten. Nach dem Ofentrocknen
beträgt
der Endfeuchtigkeitsgehalt 14 Gew.-%.
-
Beispiel 9: Zubereitung von kaubaren,
festen pharmazeutischen Formulierungen, enthaltend Natriumchondroitinsulfat
und Glucosaminhydrochlorid.
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Formulierungen
werden wie in Beispiel 3 beschrieben zubereitet, aber 3,25 kg Chondroitinsulfat
und 3,25 kg Glucosaminhydrochlorid wurden zu der Masse hinzugefügt.
-
Formulierungen
mit 5,7 g, entsprechend 0,4 g Chondroitinsulfat und 0,4 g Glucosaminhydrochlorid, wurden
erhalten. Nach dem Ofentrocknen beträgt der endgültige Feuchtigkeitsgehalt 16
Gew.-%.
-
Beispiel 10: Zubereitung von Formulierungen,
enthaltend Natriumchondroitinsulfat und Natriumglucosaminsulfat.
-
Formulierungen
werden wie in Beispiel 3 beschrieben zubereitet, aber 3,25 kg Chondroitin
und 3,25 kg Glucosaminsulfat werden zu der Masse hinzugefügt.
-
Formulierungen
mit 5,7 g, entsprechend 0,4 g Chondroitinsulfat und 0,4 g Natriumglucosaminsulfat, wurden
erhalten. Ohne weiteres Trocknen beträgt der endgültige Feuchtigkeitsgehalt 15
Gew.-%.
-
Beispiel 11: Zubereitung von Chondroitinsulfat,
enthaltend 0,39 g Natriumchondroitinsulfat mit Saccharose und Glucose.
-
Eine
390 g Natriumchondroitinsulfat, 20 g Pektin in 1 kg Wasser enthaltende
Lösung
wird zubereitet.
-
In
einem geeigneten Vakuumkochgerät
wird eine aus 1,5 kg Saccharose und 1 kg Glucosesirup, 24,6 g Glycerylmonostearat,
250 g pflanzliche Fette, 3 g Sojalecithin gebildete Masse bei 110 ° für 40 Minuten
gekocht und wird dann unter Vakuum für 10 Minuten bei –0,4 bar
gehalten.
-
Während des
Abkühlens
werden weitere 500 g Saccharose hinzugefügt, die Masse wird auf 90 °C abgekühlt und
die zuvor zubereitete Lösung,
enthaltend Natriumchondroitinsulfat und Pektin, werden zusammen mit
6 g Karamellgeschmack und 6 g Vanillegeschmack hinzugefügt.
-
Die
resultierende Masse wird auf ein wassergekühltes Brett gegossen, was ihre
Temperatur auf 23 bis 25 °C
reduziert.
-
Die
Mischung wird für
10 Minuten geknetet, um Luft einzuschließen. Die Masse, weiter auf
18 °C abgekühlt, wird
unter Verwendung einer Schneide- und Umhüllmaschine verpackt.
-
Formulierungen
mit 4,2 g, entsprechend 0,39 g Natriumchondroitinsulfat wurden erhalten
mit einem Restfeuchtigkeitsgehalt von 12 Gew.-%.
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Beispiel 12: Zubereitung von Formulierungen,
enthaltend Natriumchondroitinsulfat und Glucosaminhydrochlorid in
Saccharose und Glucose.
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Formulierungen
wurden wie in Beispiel 11 beschrieben zubereitet, aber 2 kg Saccharose
und Glucose, 265 g Chondroitinsulfat und 125 g Glucosaminhydrochlorid
wurden zu der Masse hinzugefügt.
-
Formulierungen
wurden erhalten, welche dann in Einheiten mit 3 g, entsprechend
0,265 g Chondroitinsulfat und 0,125 g Glucosaminhydrochlorid, aufgeteilt
worden sind. Restfeuchtigkeitsgehalt: 12 Gew.-%.
-
Beispiel 13: Zubereitung von Formulierungen,
enthaltend Natriumchondroitinsulfat und Natriumglucosaminsulfat
in Saccharose und Glucose.
-
Formulierungen
wurden wie in Beispiel 11 beschrieben zubereitet, aber 2 kg Saccharose
und Glucose, 265 g Chondroitinsulfat und 125 g Natriumglucosaminsulfat
wurden zu der Masse hinzugefügt.
-
Formulierungen
wurden erhalten, welche dann in Einheiten mit 3 g, entsprechend
0,265 g Chondroitinsulfat und 0,125 g Natriumglucosaminsulfat, aufgeteilt
worden sind. Restfeuchtigkeitsgehalt: 12 Gew.-%.
-
Beispiel 14: Untersuchung und vergleichendes
Testen der magenschützenden
Eigenschaften der neuen CS-Formulierungen, bereitgestellt durch
die vorliegende Erfindung.
-
Ziel
dieser Erfindung war, die magenschützenden Wirkungen von oral
verabreichten Chondroitinsulfatformulierungen (kaubare, feste, nicht-komprimierte
Formulierungen, wie hierin beschrieben, gegen Tabletten) auf ethanolinduzierte,
akute Magengeschwüre
in Ratten zu vergleichen und diese wiederum mit der In-situ-Anwendung
des konventionellen magenschützenden
Mittels Sucralfat zu vergleichen. Zusätzlich wurden die Dosisabhängigkeit
und die Dauer dieser magenschützenden
Wirkung berücksichtigt.
-
Materialien und Methoden
-
Substanzen
-
Chondroitinsulfat,
geliefert durch die Firma IBSA, in den folgenden Formulierungen:
- • Chondroitinsulfat
in kaubarer, fester, nicht-komprimierter Formulierung wie hierin
beschrieben, erhältlich mit
40 mg/400 mg, entsprechend einer Verabreichung von 100 mg/kg, 200
mg/kg und 400 mg/kg (mit halben, einzelnen und doppelten Mengen
an kaubarer, fester, nicht-komprimierter Formulierung, wie hierin
beschrieben).
-
Die
tatsächlich
verabreichte Formulierung war wie folgt:
Natriumchondroitinsulfat: | 10
% |
Pektin: | 1
% |
Glucose: | 40,31
% |
Glycerylmonostearat: | 0,78
% |
Pflanzliche
Fette: | 7,86
% |
Sojalecithin: | 0,10
% |
Saccharose: | 28,55
% |
Wasser: | 11
% |
Karamellgeschmack: | 0,2
% |
Vanillegeschmack: | 0,2
% |
-
- • Kaubare,
feste, nicht-komprimierte Placeboformulierung, wie hierin beschrieben
-
Pektin: |
1
% |
Glucose: |
50,31
% |
Glycerylmonostearat: |
0,78
% |
Pflanzliche
Fette: |
7,86
% |
Sojalecithin: |
0,10
% |
Saccharose: |
28,55
% |
Wasser: |
11
% |
Karamellgeschmack: |
0,2
% |
Vanillegeschmack: |
0,2
% |
-
- • Chondroitinsulfattabletten,
erhältlich
in zwei Dosierungen:
– 20
mg/400 mg, entsprechend einer Verabreichung von 100 mg/kg
– 40 mg/400
mg, entsprechend einer Verabreichung von 200 mg/kg
-
Die
Formulierungen der Tabletten waren wie folgt:
Natriumchondroitinsulfat | 5
% |
Hydroxypropylmethylcellulose | 46,25
% |
Microkristalline
Cellulose | 48,66
% |
Magnesiumstearat | 0,0885
% |
Natriumchondroitinsulfat | 10
% |
Hydroxypropylmethylcellulose | 46,25
% |
Microkristalline
Cellulose | 43,66
% |
Magnesiumstearat | 0,0885
% |
-
-
Hydroxypropylmethylcellulose |
46,25
% |
Microkristalline
Cellulose |
53,66
% |
Magnesiumstearat |
0,0885
% |
-
Sucralfat,
hergestellt von Merck Generics:
- • Sukralfatsuspension
in Methocel, erhältlich
in einer Konzentration von 87 mg/ml. Exakte Aliquote wurden in einem
Endvolumen von 2,3 ml pro kg verabreicht, um Dosen von 50 mg/kg
und 200 mg/kg zu ergeben.
- • Placebo
Trägerstoff
Methocel
-
Das
Chondroitinsulfat wurde oral in der Form der kaubaren festen nicht-komprimierten
Formulierungen, wie hierin beschrieben, verabreicht während einer
Fütterungszeit
von 30 Minuten in Dosen von 100 und 200 mg/kg, wonach, nämlich bei
0, 30 oder 60 Minuten nach der Fütterungsperiode,
die intragastrische Verabreichung von Ethanol ausgelöst wurde.
Demselben Protokoll (Fütterungszeit
von 30 Minuten) wurde für
die CS-Tabletten gefolgt, mit einer intragastrischen Ethanolbelastung
bei 0 und 30 Minuten nach der Applikation. Kaubare, feste nicht-komprimierte
Placeboformulierungen, wie hierin beschrieben und Tabletten wurden ähnlich den
Kontrollgruppen verabreicht.
-
Das
Sucralfat und das entsprechende Placebo wurden durch eine Magensonde
verabreicht und die intragastrische Applikation von Ethanol wurde
30 und 60 Minuten danach durchgeführt.
-
Darüber hinaus
wurde eine 400 mg/kg-Dosis für
Chondroitinsulfat in kaubaren festen nicht-komprimierten Formulierungen,
wie hierin beschrieben, beurteilt, verabreicht 60 Minuten vor der
Applikation von Ethanol.
Ethanol 90%, Formalin 4% (Sigma)
-
Tiere
-
Bei
dem Experiment wurden weibliche Wistar-Ratten, die 180 bis 200 g
wogen, verwendet, welche für die
dem Experiment vorausgehenden 12 Stunden fasten gelassen wurden
und einen freien Zugang zu Wasser hatten. Das Experiment wurde durch
das Ethikkomitee und durch die kompetente Ministerienautorität autorisiert
und wurde durchgeführt
unter Beachtung der gegenwärtigen
Regulierungen im Zusammenhang mit Tierversuchen (DL 116/92).
-
Versuchsprotokoll
-
Nachdem
sie unterschiedlichen Behandlungsgruppen zufällig zugeordnet worden sind,
wurden die Tiere in Einzelkäfige
getrennt. Jedem Tier wurde eine ausreichende Menge an kaubaren,
festen nicht-komprimierten Formulierungen, wie hierin beschrieben,
oder Tabletten gegeben, um zu ermöglichen, dass 100 oder 200
mg/kg Chondroitinsulfat in dem Zeitraum von 30 Minuten verzehrt
werden. Die Sucralfatsuspension wurde durch eine Magensonde in der
Form eines Bolus verabreicht und in Mengen, die ausreichend waren,
um Dosen von 50 mg/kg und 200 mg/kg zu ergeben. Die Kontrollgruppe
erhielt die entsprechenden Placebozubereitungen.
-
30,
60 oder 90 Minuten nach dem Start der Behandlung als Ganzes (d.
h. umfassend die Fütterungszeit)
wurde 1 ml 90 % Ethanol intragastrisch verabreicht. Nach einer Stunde
wurden die Tiere unter Anästhesieether
mit Kohlenmonoxid getötet,
die Magen wurden am Mageneingang und Pylorus abgebunden, gefüllt mit
6 ml 4 % Formalin, entnommen und in eine 4%-Formalinlösung eingetaucht.
Anschließend
wurden die Mägen
geöffnet,
indem ein Schnitt entlang der größeren Biegung
gemacht wurde, ausgestreckt zwischen zwei transparenten Abstützungen,
und ihr Bild wurde in einen Computer gescannt.
-
Die
durch orale Applikation von Ethanol verursachte Magenschädigung wurde
durch Messen der geschwürigen
Fläche
unter Verwendung des Bildverarbeitungs- und -analyseprogramms Scion
Image 1.62 (Haseeb Ahmad Khan, Journal of Pharmacological and Toxicological
Methods 49 (2004) 89-95) durch einen Experimentator ohne Kenntnis
der Behandlung bewertet.
-
Die
in Begriffen von mm2 geschwürige Fläche ausgedrückten Ergebnisse
wurden wiedergegeben als Mittelwerte ± Standardabweichung und statistisch
analysiert, indem der Anova-Test angewendet worden ist, gefolgt
von dem Tuckey-Test.*P < 0,05
und **P < 0,01
geben signifikante oder hochsignifikante Unterschiede an.
-
Ergebnisse
-
In
den Mägen
von Ratten, die zu den Kontrollgruppen gehören, welche mit Placebo behandelt
und anschließend
Ethanolmissbrauch ausgesetzt worden sind, wurde die Anwesenheit
von ausgedehnten Bereichen mit hämorrhagischen
Erosionen beobachtet, welche durch Computeranalyse quantifiziert
und als durchschnittliche geschwürige
Fläche
(mm2) ausgedrückt worden ist. (Siehe 1 bis 7).
-
Der
Verzehr von Chondroitinsulfat in der Form der neuen kaubaren festen
nicht-komprimierten
Formulierungen, wie hierin beschrieben, schützte die Magenschleimhaut vor
der nekrotisierenden Wirkung von Ethanol in einer dosis- und zeitabhängigen Weise
(1 bis 2).
-
Die
größte Reduktion
bei den gastroläsiven
Wirkungen von Ethanol wurde beobachtet, wenn das aggressive Mittel
30 Minuten nach dem Start der Chondroitinsulfatfütterung verabreicht worden
ist (1). In diesem Fall erwiesen sich beide Chondroitinsulfatdosen
als gastroprotektiv. Die protektive Wirkung blieb immer noch signifikant
während
der nächsten
30 Minuten, obwohl dies ersichtlicher war in dem Falle des Verzehrs der
höheren
Dosis an Chondroitinsufalt (200 mg/kg) in den neuen kaubaren festen
nicht-komprimierten
Formulierungen, wie hierin beschrieben (2). Die
Wirksamkeit des Magenschutzes durch das Chondroitinsulfat als kaubare
feste nicht-komprimierte Formulierungen, wie hierin beschrieben,
ist jedoch reduziert, falls die Ethanolverabreichung weiter verzögert wird.
Solch eine Reduktion der Wirksamkeit wird beobachtet, sogar wenn
die Chondroitinsulfatdosis auf 400 mg/kg verdoppelt wird ( 3).
-
Auf
der anderen Seite stellte der Verzehr derselben Chondroitinsulfatdosen,
formuliert als Tabletten, obwohl eine Tendenz gezeigt wird, die
geschwürigen
Flächen
zu reduzieren, keinen signifikanten Schutz der Magenschleimhaut
gegen Ethanol bereit, unabhängig
vom Moment des Verabreichens des nekrotisierenden Mittels (4 und 5).
-
Weiterhin
kann gesehen werden, dass die gastroprotektiven Wirkungen, die mit
Chondroitinsulfat 200 mg/kg in der kaubaren festen nicht-komprimierten
Formulierung, wie hierin beschrieben, aufgezeichnet worden sind,
vergleichbar mit jenen sind, die nach intragastrischer Bolusapplikation
einer 200 mg/kg-Sucralfatsuspension in Methocel beobachtet wird
(6 und 7).