DE1078567B - Verfahren zur Herstellung von Dichloralkenen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dichloralkenen

Info

Publication number
DE1078567B
DE1078567B DEB50224A DEB0050224A DE1078567B DE 1078567 B DE1078567 B DE 1078567B DE B50224 A DEB50224 A DE B50224A DE B0050224 A DEB0050224 A DE B0050224A DE 1078567 B DE1078567 B DE 1078567B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chloride
reaction
dichloroalkenes
compounds
hydrogen chloride
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEB50224A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Dieter Ludsteck
Dr Heinrich Pasedach
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
BASF SE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BASF SE filed Critical BASF SE
Priority to DEB50224A priority Critical patent/DE1078567B/de
Publication of DE1078567B publication Critical patent/DE1078567B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/07Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of hydrogen halides
    • C07C17/087Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of hydrogen halides to unsaturated halogenated hydrocarbons

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Dichloralkenen Es ist bekannt, daß man Halogenwasserstoff all Acetylenverbindungen anlagern kann. Man führt diese Anlagerung in der Regel in flüssiger Phase, z. B. in wäßriger Lösung, aus, gegebenenfalls unter Verwendung von Kupfer- oder Quecksilbersalzen als Katalysatoren.
  • Die Halogenwasserstoffanlagerung an Acetylenalkohole der Formel RlCCCR2R3X (X = OH, R1,R2, R3 = H, Alkyl oder Aryl) verläuft beim einfachsten Vertreter, dem Propargylalkohol (R1,R2,R3 = H), glatt, führt aber bei anderen Gliedern dieser Substanzklasse in der Regel zu Stoffgemischen, die durch Umlagerungen und Abspaltungen entstanden sind (V. Migrdichian, Organic Synthesis, Vol. 2, S. 1025 [1957]; A. W. Johnson, The Chemistry of the Acetylenic Compounds, Vol. I, S. 71 [1946]).
  • Die Chlorwasserstoffanlagerung an die Dreifachbindung von Chloracetylenverbindungen obiger Formel (X = C1) ist lediglich an wenigen Beispielen beschrieben, in denen R1, R2 und R3 aromatisch sind (Robin, Ann. Chim. 16, S. 421 [1931]) und führt zu instabilen, leicht veränderlichen Verbindungen.
  • Versucht man nun, an Propargylchlorid in flüssiger Phase und gegebenenfalls in Gegenwart von Wasser Chlorwasserstoff anzulagern - unter Bedingungen also, die für die Halogenwasserstoffanlagerung an Dreifachbindungen gebräuchlich sind und unter denen z. B.
  • Propargylalkohol glatt reagiert (Liebigs Annalen der Chemie 596 [1955], S. 51)-, so stellt man fest, daß diese Chloracetylenverbindung auch durch tagelanges Einwirken von Chlorwasserstoff nicht umzusetzen ist. Da nun Verbindungen einer verwandten Stoffklasse, näralich die nichtaromatischen Acetylenglykole, nicht mit Chlorwasserstoff umgesetzt werden können (V. Migr di chi an, Organic Synthesis, Vol. II, S. 1026 [1957]; A. W. Johnson, The Chemistry of the Acetylenic Compounds, Vol. 1, S. 176 [1946]), lag nach diesem Befund die Vermutung nahe, daß sich die Chloracetylenverbindungen, die sich von Äthinylcarbinolen durch Ersatz der Hydroxylgruppe durch Chlor ableiten, genauso verhalten.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Dichloralkene in glatter Reaktion erhält, wenn man Chloracetylenverbindungen der allgemeinen Formel HC--C-CHCl-R, in der R Wasserstoff oder einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, mit Chlorwasserstoff bei erhöhter Temperatur in der Gasphase und in Gegenwart von Salzen von Metallen der I. oder II. Nebengruppe des Periodensystems umsetzt.
  • Geeignete Ausgangsstoffe sind z. B. 3-Chlorpropin-(l), 3-Chlorbutin-(l) und 3-Chlorpentin-(l). Man stellt sie in hier nicht beanspruchter, an sich bekannter Weise aus den entsprechenden Acetylenalkoholen her, beispielsweise durch Einwirkung eines organischen oder anorganischen Säurehalogenids, wie Thionylchlorid, Phosphortrichlorid oder Phosgen. Es ist nicht nötig, die Halogenacetylenverbindungen in reiner Form zu vervienden. So sind z. B. die Rohprodukte, die bei der Einwirkung eines Säurehalogenids auf den Acetylenalkohol entstehen, direkt verwendbar.
  • Man führt die Umsetzung zweckmäßig bei Temperaturen zwischen 80 und 200° C, vorteilhaft zwischen 120 und 140° C, durch.
  • In der Regel erfolgt die Umsetzung bei Atmosphärendruck, es ist jedoch auch möglich, verminderten oder erhöhten Druck anzuwenden. Auf jeden Fall wählt man den Druck so, daß sowohl der Ausgangsstoff als auch das Reaktionsprodukt bei der Reaktionstemperatur gasförmig sind.
  • Als Katalysatoren, die die Anlagerung von Chlorwasserstoff an die Dreifachbindung dieser Halogenacetylenverbindungen fördern, kommen die Salze von Metallen der I. und II. Nebengruppe des Periodensystems, vornehmlich die des Quecksilbers und des Kupfers in Betracht.
  • Als geeignete Salze seien Quecksilber (II)-chlorid und Kupfer(I)-chlorid genannt. Die Salze werden vorteilhaft auf Träger aufgebracht, z. B. auf Kohle, Kieselgel, Quarzsand, Aluminiumoxyd oder Diatomeenerde. Man stellt die Katalysatoren zweckmäßig durch Tränken des Trägerstoffes mit einer wäßrigen oder alkoholischen Lösung des Salzes und Verdampfen des Lösungsmittels her.
  • Besonders vorteilhaft führt man das Verfahren kontinuierlich durch. Der Katalysator befindet sich dann zweckmäßig in einem senkrecht stehenden, beheizten Rohr, z. B. aus keramischem Material. Die Halogenacetylenverbindung kann direkt auf den Katalysator oder in eine oberhalb des Katalysators befindliche Verdampferzone, die z. B. mit Bimsstein oder Füllkörpern aus keramischem Material beschickt ist, getropft werden. Man kann sie jedoch auch in einem dem Reaktionsrohr vorgeschalteten Verdampfer verflüchtigen. Der Durchsatz beträgt zweckmäßig 1 bis 3 Mol Halogenacetylenverbindung je Stunde und Liter Katalysator. Gleichzeitig führt man von oben trockenen Chlonvasserstoff zu. Man verwendet mindestens die stöchiometrische Menge, zweckmäßig jedoch den zwei- bis vierfachen Überschuß. Das Reaktionsprodukt wird kondensiert, von überschüssigem Chlorwasserstoff befreit und durch Destillation rein gewonnen.
  • Die nach dem Verfahren erhältlichen Stoffe sind als Vinylchloridderivate wertvolle Monomere für die Herstellung von Kunststoffen. Sie können mit Styrol, Methacrylsäure und deren Estern mischpolymerisiert werden (USA.-Patentschrift 2419 221).
  • Außerdem sind sie selbst insektizid wirksam. Sie dienen weiterhin als Zwischenprodukte zur Herstellung weiterer Schädlingsbekämpfungsmittel, polymerisierbarer Verbindungen (z. B. Chloropren aus 2,3-Dichlorbuten-(l) nach USA.-Patentschrift 2391 827) und von Pharmazeutika.
  • Die nach dem Verfahren aus den technisch gut zugänglichen Acetylenalkoholen in glatter Reaktion erhältlichen Dichloralkene waren bisher nur aus umständlich zugänglichen Ausgangsstoffen darstellbar (USA.-Patentschrift 2296614).
  • Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 In einem senkrecht stehenden Reaktionsrohr aus keramischem Material befinden sich 300 Teile eines Katalysators, der aus Aktivkohle mit 30/, Quecksilber (II)-chlorid besteht und durch Tränken der Kohle mit einer methanolischen Lösung von Quecksilber (II)-chlorid und Verdampfen des Lösungsmittels hergestellt wurde. Man heizt das Rohr auf 130 bis 140° C und tropft innerhalb 10 Stunden 300 Teile 3-Chlorpropin-(1) auf den Katalysator. Gleichzeitig werden stündlich 50 Teile trockener Chlorwasserstoff eingeleitet.
  • Man erhält 400 Teile rohes 2,3-Dichlorpropen-(1). Das reine Produkt siedet bei 94 bis 960 C und hat den Brechungsindex t = 1,4590. Die Ausbeute beträgt 900/o der Theorie.
  • Beispiel 2 In der im Beispiel 1 beschriebenen Weise setzt man innerhalb von 4 Stunden bei 130 bis 1400 C 100 Teile 3-Chlorbutin-(l) um. Man erhält 115 Teile Dichlorbuten.
  • Das destillierte Produkt hat einen Siedepunkt von 112 bis 116° C, die Ausbeute beträgt 8201, der Theorie.
  • PATENTANSPP,OCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Dichloralkenen, dadurch gekennzeichnet, daß man Chloracetylenverbindungen der allgemeinen Formel H-C-C-CHCl-R, in der R Wasserstoff oder einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, mit Chlorwasserstoff bei erhöhter Temperatur in der Gasphase und in Gegenwart von Salzen von Metallen der I. oder II. Nebengruppe des Periodensystems umsetzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei Temperaturen zwischen 80 und 200° C, vorzugsweise zwischen 120 und 140° C, durchführt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man-die Umsetzung kontinuierlich durch Überleiten des Gemisches der Ausgangsstoffe über einen Katalysator, der aus auf einem Träger niedergeschlagenen Salzen des Quecksilbers und bzw. oder des Kupfers besteht, durchführt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 764 595.
DEB50224A 1958-09-04 1958-09-04 Verfahren zur Herstellung von Dichloralkenen Pending DE1078567B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB50224A DE1078567B (de) 1958-09-04 1958-09-04 Verfahren zur Herstellung von Dichloralkenen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB50224A DE1078567B (de) 1958-09-04 1958-09-04 Verfahren zur Herstellung von Dichloralkenen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1078567B true DE1078567B (de) 1960-03-31

Family

ID=6969122

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB50224A Pending DE1078567B (de) 1958-09-04 1958-09-04 Verfahren zur Herstellung von Dichloralkenen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1078567B (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764595C (de) * 1939-02-14 1953-11-02 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von 1-Oxy-2-chlorpropen-2

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764595C (de) * 1939-02-14 1953-11-02 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von 1-Oxy-2-chlorpropen-2

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2418676A1 (de) Verfahren zur herstellung von trifluoracetylchlorid
CH324666A (de) Verfahren zur Herstellung von Estern der Chrysanthemummonocarbonsäure
DE2616681A1 (de) Verfahren zur reduktiven dehydrohalogenierung von alpha-halogenalkoholen
DE2635174A1 (de) Verfahren zur herstellung von butandiol und/oder butendiol
DE2423405C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Glycidylmethacrylat
DE1078567B (de) Verfahren zur Herstellung von Dichloralkenen
DE2612115A1 (de) Verfahren zur herstellung von m- aryloxy-benzyl-bromiden
DE1568945A1 (de) Verfahren zur Herstellung ungesaetiggter Phosphonsaeuredichloride
DE2721265C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Di- n-propylacetonitril
DE1170923B (de) Verfahren zum Herstellen von 1, 2-Dichlor-propanol-(3)
DE735637C (de) Verfahren zur Herstellung von in ª‡,ª‰-Stellung dihalogenierten aliphatischen Monocarbonsaeuren
DE531336C (de) Verfahren zur Herstellung von ª‡-ª‰-Dihalogenaethylestern
DE1298101B (de) Verfahren zur Herstellung von 3, 4-Dihydro-2-formyl-ª‡-pyran (dimeres Acrolein)
DE1161881B (de) Verfahren zur Herstellung von 1, 2-Epoxycyclododecadien-(5, 9)
DE2240663A1 (de) Verfahren zur herstellung alphachloracrylsaeure
Tamura et al. Synthesis of dihydrohelminthosporic acids and their plant growth-promoting activity
EP0029495A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Cyanopropionsäureamid
DE868298C (de) Verfahren zur Herstellung von ª‡-Naphthylessigsaeure und deren Estern
DE954238C (de) Verfahren zur Herstellung von Fluoralkanen durch chemische Reduktion von Dichlordifluormethan
DE881648C (de) Verfahren zur Herstellung von gesaettigten ª‡, ªÏ-Dinitrilen
AT233551B (de) Verfahren zur Herstellung chlorsubstituierter Methylisocyaniddichloride
EP0014835B1 (de) Bis-(brom- und chlor-substituiertes propenyl)-äther, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung bei der Herstellung von Trichloracrolein
DE727064C (de) Verfahren zur Herstellung von Ketocarbonsaeureabkoemmlingen
DE2151565C3 (de) Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von aliphatischen Bromcarbonsäuren und Alkylbromlden
DE1021373B (de) Verfahren zur Herstellung von mindestens 4 Chloratome enthaltenden Derivaten des 1, 4-Dioxans