DE107849C - - Google Patents

Description

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 81: Transportwesen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Mai 1899 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Deckelverschlufs für Rohrpostbüchsen, bei welchen der Deckel an der Büchse durch Sperrbolzen oder Riegel festgehalten wird, die durch eine Stellvorrichtung gemeinsam bethätigt werden können.

Gemäfs vorliegender Erfindung wird den Bolzen die Bewegung in die Sperrstellung nur ■dann gestattet, wenn sich der Deckel in der völligen Schlufsstellung befindet.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch das mit dem Deckel verschlossene Büchsenende.

Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie A-B in Fig. 1, von rechts gesehen.

Fig. 3 bis 6 stellen Einzelheiten des Verschlusses dar.

In die Mundöffnung der einen Führungsring 2 tragenden Büchse 1 ist ein Segmentstück 3 eingelegt, an welches mittelst des Scharniers 4 der mit seinem umgebördelten Rand 6 über die Büchsenöffnung greifende Deckel 5 angelenkt ist. In der Büchsenwand sind Löcher 7 für die Verschlufsriegel 8, 9, 10 vorgesehen, die ihre Führung, in Augen 11 an ■der Innenseite des Deckels finden und in die vorerwähnten Löcher 7 eintreten können, wenn ■der Deckel fest auf dem Büchsenrand aufsitzt, •d. hi wenn die Büchse geschlossen ist. Der Deckel besitzt eine excentrisch zur Büchsenachse angeordnete kreisrunde Oe'ffnung 12, in welche eine Dichtungshülse 13 eingesetzt ist. Durch eine quadratische Bohrung der Hülse 13 ist der Schraubenbolzen 14 gesteckt, auf den zwischen Bolzenkopf und Deckel der Hebelarm ι 5 aufgesetzt ist.

Jeder der Riegel 8, 9, 10 ist an einer Platte 16 bezw. 17, 18 befestigt, die zu Langlochkulissen 19 bezw. 20,21 ausgebildet sind. Die Platten 16, 17, 18 haben den Riegeln diametral gegenüber Ansätze 22, welche in Augen 23 Führung finden.

Auf dem Schraubenbolzen 14 sitzt eine Sperrscheibe 24 mit Daumen 25 (Fig. 4) und hinter derselben abwechselnd je eine Excenterscheibe 26 , 27 , 28 und Zwischenscheiben 29,30,31. Die Excenterscheibe 26 wirkt auf die Kulisse 19 des Riegels 8, 27 auf 20 des Riegels 9 und 28 auf 21 des Riegels 10. Auf die Zwischenscheibe 31 folgt noch eine zweite solche Scheibe 32, darauf die auf den Gewindetheil aufgesteckten Zwischenscheiben 33; alle diese Theile werden durch Mutter 34 und Gegenmutter 35 . zusammengehalten.

Die Länge des Hebels 15 ist, so eingerichtet, dafs, wenn bei der Drehung des Hebels 1 5 der Schraubenbolzen 14 sammt den darauf befindlichen Excentern gedreht wird, welche das gleichzeitige Vorschieben oder Zurückziehen der Riegel bewirken, der Hebel 15 vom Deckelmittel fortbewegt wird, sein freies Ende über den Deckelrand tritt und die Riegel zurückgezogen werden. Da das freie Hebelende nur dann innerhalb des Deckelrandes liegt, wenn die Riegel in die Büchsenschlufsstellung vorgeschoben sind, so ist auf diese Weise das Oeffnen einer innerhalb des Druckluftrohres befindlichen Büchse, also auch bei deren Beförderung, sicher ausgeschlossen.

Diese an sich bekannte Einrichtung ist mit einer Sperrvorrichtung verbunden, welche die Drehung des Schraubenbolzens 14 mittelst des

Hebels 15 und damit die Riegelsperrung so lange verhindert, als der Deckel sich nicht völlig auf den Büchsenrand aufgesetzt hat. Nur wenn der Deckel diese bestimmte Stellung inne hat, ist die Sperrvorrichtung ausgelöst und das Vorschieben der Riegel möglich.

Zu diesem Zweck ist um einen in einem Lagerstück 37 des Deckels gelagerten Stift 36 ein zweiarmiger Sperrhebel 38, 39 drehbar. Der innere Arm 39 liegt bei geöffneter Büchse in der in Fig. 3 ausgezogenen Stellung, in welcher er durch eine Feder 40 gehalten wird; in dieser Stellung greift der Arm 39 in die Bahn der in Fig. 4 dargestellten, auf Schraubenbolzen 14 sitzenden und mit diesem drehbaren Sperrscheibe 24, indem er bei einer Drehung der letzteren auf dem Theil 46 gleitend sich vor die Daumen 25 legt.

So lange der Sperrhebel 38, 39 in dieser Lage verbleibt, kann die Büchse nicht geschlossen werden. Erst wenn der andere Hebelarm 38 beim Aufsetzen des Deckels auf den Büchsenrand trifft und dadurch in die punktirte Stellung der Fig. 3 gestofsen wird, wird der Hebelarm 39 aus der Bahn der Daumen 25 gebracht und die Sperrscheibe 24 freigegeben, so dafs der Hebel 15 sammt den Riegeln in die Sperrstellung bewegt werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Deckelverschlufs für Rohrpostbüchsen mit zum Feststellen des aufgesetzten Deckels dienenden Riegeln (8, 9, 10), welche durch Drehung eines mit einem Excenter verbundenen Griff hebeis (15) verstellt werden, der aulser in der Verriegelungsstellung stets über den Deckelumfang vorsteht, dadurch gekennzeichnet, dafs die Riegel (8, 9, 10) durch einen am Deckel drehbaren Sperrhebel (38, 39) bei nicht genau geschlossenem Deckel an ihrer Auswärtsverschiebung in der Weise verhindert werden, dafs dieser Sperrhebel die Drehung einer mit dem Griffhebel sich bewegenden Sperrscheibe (24) verhindert, bei richtigem Schlufs des Deckels dagegen aufser Berührung mit dieser Scheibe gebracht wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.