-
Pumpenaggregat Die Erfindung bezieht sich auf ein selbstansaugendes
Pumpenaggregat für verunreinigte Flüssigkeiten, z. B. Abwässer, mit einer zusätzlichen
Vakuumpumpe zum Erzeugen von Unterdruck in der Förderpumpe.
-
Die Erfindung bei einem derartigen Pumpenaggregat besteht nun darin,
daß die Vakuumpumpe als an sich bekannte, ventillose, schiebergesteuerte Kolbenpumpe
ausgebildet ist, die über einen auf der Hauptantriebswelle des Aggregats sitzenden
Exzenter angetrieben wird und um eine am Pumpenzylinder angebrachte Achse hin und
her schwingt, wobei eine Öffnung in einer mit dem Pumpenzylinder verbundenen und
mit diesem pendelnden Schieberplatte über sich abwechselnd mit dieser Öffnung deckende,
mit der Vakuumleitung bzw. mit der Außenluft verbundene Öffnungen einer feststehenden
Platte in Verbindung steht, und zwar in der Saugstellung mit der Vakuumleitung und
in der Druckstellung mit der Außenluft.
-
Es sind bereits Pumpenaggregate bekannt, die aus einer Haupt- und
einer Nebenpumpe bestehen. Die Nebenpumpe hat den Zweck, in der Hauptpumpe ein Vakuum
zu erzeugen, so da.ß die Förderflüssigkeit zur Hauptpumpe hin angesaugt wird. Sobald
die Hauptpumpe in Wirkung getreten ist, kann die Hilfspumpe stillgesetzt werden.
Als Hilfspumpe kann sowohl eine Kreisel- wie auch Membran- oder Kolbenpumpe Verwendung
finden.
-
Die bisher bekannten Membran- oder Kolbenpumpen haben den Nachteil,
daß die Hilfspumpe über Ventile saugen muß. Da die Förderflüssigkeit häufig Unreinigkeiten
enthält, klemmen sich die Ventile, und die Funktion der Hilfspumpe wird dadurch
verhindert.
-
Der Zweck der Erfindung besteht darin, diesen Nachteil zu beseitigen
und die Hilfspumpe so auszubilden, daß sie mit Sicherheit funktioniert. Das wird
dadurch erreicht, daß anstatt der bisher angewendeten Bauart der Hilfspumpe mit
Ventilen nunmehr eine ventillos arbeitende Schieberkonstruktion benutzt wird. Bei
den verunreinigten Medien, z. B. Fäkalien, neigen die meisten dazu, Rückstände zu
bilden, wenn die Pumpe längere Zeit außer Betrieb ist, da bei Verdunsten der flüssigen
Bestandteile des Fördergutes, das besonders in der Hilfspumpe zurückbleibt, die
Ventile, gleichgültig, wie immer sie konstruiert sind, verkleben. Durch dieses Verkleben
wird eine Pumpe, wenn man sie nach einiger Zeit wieder in Betrieb nehmen will, einfach
unverwendbar sein, und man muß sie demontieren, um die Ventile zu reinigen, d. h.
die verklebenden Rückstände zu beseitigen.
-
Auch bei bekannten Bauformen, wa Schieber durch Zentrifugalkraft verstellt
werden, können Boche Pumpen bei verunreinigten Medien nicht mit Erfolg verwendet
werden, da diese Schieber nur dann sicher ihre Funktion ausüben, wenn die Zentrifugalkraft
dazu ausreicht, die Schieber entsprechend weit aus ihren Führungsschlitzen herauszuschleudern.
Aber auch in allen diesen Fällen hat die Praxis gezeigt, daß die Rückstände des
Fördergutes die Schieber derart verkleben, daß die Zentrifugalkraft nicht ausreicht,
um die Funktion der Schieber überhaupt zu ermöglichen. Bei den üblichen Abmessungen
derartiger Pumpen ist die Zentrifugalkraft verhältnismäßig gering, so daß in den
meisten Fällen die Klebkraft der Rückstände wesentlich größer ist als die auftretenden
Zeutrifugalkräfte, abgesehen davon, daß auch bei derartigen Konstruktionen bereits
kleine Sandkörner u. dgl. genügen, um zum Festklemmen von Schiebern zu führen. Beim
Stillstand einer solchen Pumpe wird darüber hinaus immer nur einer der Schieber
in der äußersten Stellung sein, wenn die Pumpe stillgesetzt wird, und bei Inbetriebnahme
der Pumpe wird auch dieser Schieber durch den beginnenden Umlauf zurückgedrückt
werden, und es werden dann nicht nur die anderen, sondern auch der nun zurückgedrückte
letzte Schieber infolge der Verklebung nicht mehr in die äußerste Stellung zurückgelangen.
-
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
-
Es zeigt in schematischer Darstellung Fig. 1 einen teilweisen Schnitt
durch die erfindungsgemäße Einrichtung im Aufriß, Fig. 2 eine Teilansicht und Fig.
3 eine Ansicht, im Kreuzriß von Fig. 1.
Das Pumpenaggregat besteht
aus einer Hauptpumpe 1, in deren Gehäuse Pumpenflügel 2 umlaufen, die von einer
.Welle 3 angetrieben werden. Auf der Welle 3 ist ein P-xzenter 4 vorgesehen, der
mittels einer un ihm befestigten Kolbenstange 5 einen im Hilfspizmpengehäuse 6 geführten
Kolben 7 auf und ab bewegen kann. Die Kolbenstange 5 ist in entsprechenden Führungen
8, 9 des Pumpengehäuses 6 geführt. An dem Pumpengehäuse-6 ist seitlich eine Schieberplatte
10 vorgesehen, in der eine Durchlaßöffnung 11 angebracht ist, die bis in das Innere
des Pumpengehäuses 6 reicht. Das Pumpengehäuse mit der Schieberplatte 1a ist um
einen eine Achse 15 bildenden Bolzen 12 drehbar, der seinerseits an einer Schiebergegenplatte
13 befestigt ist.
-
Mit dem Exzenter 4 steht eine Kupplung 14 in Wirkverbindung, die zu
seinem Antrieb dient. Wird der Exzenter 4 angetrieben, dann bewegt sich einerseits
der Kolben 7 im Gehäuse der Hilfspumpe 6 auf und ab, während anderseits das Gehäuse
6 selbst zusammen mit der Schieberplatte 10 um den Bolzen 12 in eine hin- und herschwingende
Bewegung versetzt wird. Es wird dadurch erreicht, daß die Durchlaßöffnung 11 in
der Schieberplatte 10 in den gleichen Augenblicken mit einer Durchlaßöffnung 22
in der Schiebergegenplatte 13 zur Deckung kommt, in welchen durch den nach oben
gezogenen Kolben 7 das größtmögliche Vakuum in der Hilfspumpe erzeugt wird.
-
Dadurch wird nun Luft aus der Hauptpumpe 1 über die Leitung 16 abgesaugt.
Beim Heruntergehen des Kolbens 7 entsteht in der Hilfspumpe 6 Druckluft, die in
demjenigen Augenblick entweichen kann, in dem durch die schwingende Bewegung die
Öffnung 11 mit einer Öffnung 17 in der Schiebergegenplatte 13 einen freien Durchlaß
bildet. Sobald in der Hauptpumpe 1 bzw. in der Hauptsaugleitung 18 ein ausreichendes
Vakuum entstanden ist, treten die Förderflüssigkeit und die Pumpenflügel 2 miteinander
in Kontakt, und die Förderung setzt ein. Durch die umlaufenden Pumpenflügel 2 wird
die Flüssigkeit gegen einen oberhalb des Gehäuses der Pumpe 1 angeordneten Ventilkegel
19 gedrückt, der unter diesem Druck nach oben ausweicht, so daß die Förderflüssigkeit
den Durchgang zu einer oberhalb anschließenden Druckleitung 20 frei bekommt.
-
Sobald die Förderpumpe 1 ihre Tätigkeit aufgenommen hat, wird die
Hilfspumpe ausgekuppelt, was entweder von Hand geschehen kann - sobald die normale
Förderung erkennbar wird - oder aber auch gegebenenfalls automatisch eingerichtet
werden kann. In einem gewissen Übergangsstadium, also kurz bevor die Hauptpumpe
1 mit ihrer Tätigkeit einsetzt, gelangt auch eine kleine Menge der zu fördernden
Flüssigkeit in die Hilfspumpe 6. Um diese Flüssigkeit aus der Hilfspumpe 6 wieder
zu entfernen, dient eine Abflußleitung 21, die von der Hilfspumpe 6 nach außen führt.