DE1076099B - Nitrierofen zur kontinuierlichen Herstellung von Aluminiumnitrid - Google Patents
Nitrierofen zur kontinuierlichen Herstellung von AluminiumnitridInfo
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- C01B21/06—Binary compounds of nitrogen with metals, with silicon, or with boron, or with carbon, i.e. nitrides; Compounds of nitrogen with more than one metal, silicon or boron
- C01B21/072—Binary compounds of nitrogen with metals, with silicon, or with boron, or with carbon, i.e. nitrides; Compounds of nitrogen with more than one metal, silicon or boron with aluminium
- C01B21/0726—Preparation by carboreductive nitridation
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf einen Ofen zur kontinuierlichen Herstellung von Aluminiumnitrid
mit einem geringen Gehalt an Aluminiumoxyd und Kohle.
Aluminiumnitrid wird erhalten durch Reaktion von Stickstoff mit einem Gemisch aus Aluminiumoxyd
und Kohle, das auf hohe Temperatur gebracht ist. Um eine praktisch vollständige Umsetzung des Aluminiumoxyds
zum Nitrid zu erzielen, ist es wichtig, daß die Temperatur 1750° C nicht überschreitet, wobei
im Reaktionsraum jederzeit für eine ausreichende Stickstoff zufuhr gesorgt werden muß. Ein Überhitzen
verursacht Verflüchtigungen, wodurch die Ausbeute und die Beschaffenheit des Endproduktes beeinträchtigt
werden, und gibt Anlaß zu Sintererscheinungen, die den kontinuierlichen Betrieb des Ofens
stören oder gänzlich verhindern. Ein wenn auch nur örtlicher, Stickstoff mangel führt ebenfalls zum Schmelzen
und teilweisen Sintern der Charge, so daß die vollständige Umsetzung zum Nitrid unmöglich wird.
Außerdem behindert schon jedes örtliche Sintern die Abwärtsbewegung der Füllung, die Voraussetzung
für den kontinuierlichen Betrieb des Nitrierofens ist.
Um die Verteilung des Stickstoffes in der Beschickung zu erleichtern, wählt man den bekannten
Weg, das zunächst feinverteilte Aluminiumoxyd und die Kohle zu größeren Aggregaten, z. B. Preßlingen,
zu vereinigen, die porös genug sein müssen, daß der Stickstoff sie völlig durchdrangt. Andererseits müssen
sie während und nach der Umsetzung zum Nitrid ihre Aggregatnatur behalten, da es darauf ankommt, jede
Staubbildung zu verhindern, die die Zirkulation des Stickstoffes und seine gute Verteilung in der Charge
stören würde und durch Sintern zur Bildung von Klumpen oder Krusten Anlaß geben könnte, die
Hindernisse für den kontinuierlichen Durchsatz der Beschickung darstellen würden.
Um diese Bedingungen zu erfüllen, ging man dazu über, den aufzugebenden Agglomeraten bei ihrer Herstellung
eine gewisse Menge Calciumaluminat als Bindemittel zuzusetzen, das ihren Zerfall während der
ganzen Dauer der Nitridbildung verhindert. Das Calcium des Aluminate verflüchtigt sich jedoch bei der
Umsetzung, entweicht aas der Zone, in der das Nitrid gebildet wird, und kondensiert sich bei 1200 bis
1400° C in Form von sehr harten Krusten, die Kohlenstoff und Calcium enthalten. Durch die Bildung
solcher Krusten wird, ähnlich wie oben, die freie Abwärtsbewegung der Aluminiumoxyd-Kohlenstoff-Aggregate
verhindert.
Mit dem Ofen nach der Erfindung werden diese Nachteile vermieden und die ungestörte kontinuierliche
Überführung des Aluminiumoxyds in das Nitrid ermöglicht. Der Ofen besteht aus dichten, senkrecht
Nitrierofen zur kontinuierlichen
Herstellung von Aluminiumnitrid
Herstellung von Aluminiumnitrid
Anmelder:
PECHINEY Compagnie de Produits
Chimiques et Electrometallurgiques,
ίο Paris
Chimiques et Electrometallurgiques,
ίο Paris
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 16. Mai 1957
Frankreich vom 16. Mai 1957
Jacques Clair, Grenoble, Isere (Frankreich),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
angeordneten Retorten, innerhalb deren sich die Aggregate aus Aluminiumoxyd und Kohle unter dem
eigenen Gewicht von oben nach unten bewegen, während der Stickstoff im Gegenstrom nach oben streicht.
Die Füllung wird auf eine bestimmte Temperatur erhitzt, was mit Hilfe von elektrischen Widerstandsheizkörpern erfolgt, die mit der Füllung nicht in Berührung
kommen. Am Kopf der Retorte ist eine Expansionskammer angeordnet, die auf 1200 bis 1400° C
gehalten wird, um unerwünschte Kondensationen zu verhindern.
Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung.
Fig. 1 ist ein senkrechter Schnitt durch den Ofen; Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Retorten bzw. Reaktionskammern;
Fig. 1 ist ein senkrechter Schnitt durch den Ofen; Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Retorten bzw. Reaktionskammern;
Fig. 3 ist ein Querschnitt durch Fig. 2 in der Ebene A-B.
Der Ofen besteht aus senkrecht angeordneten gasdichten Retorten oder Reaktionskammern 13 aus Graphit mit einheitlichem Querschnitt. Die bei 1 aufgegebenen Aggregate rutschen von oben nach unten, der Stickstoff streicht ihnen im Gegenstrom entgegen, so daß die Beschickung folgende drei Zonen durchläuft:
Der Ofen besteht aus senkrecht angeordneten gasdichten Retorten oder Reaktionskammern 13 aus Graphit mit einheitlichem Querschnitt. Die bei 1 aufgegebenen Aggregate rutschen von oben nach unten, der Stickstoff streicht ihnen im Gegenstrom entgegen, so daß die Beschickung folgende drei Zonen durchläuft:
1. eine Vorheizzone Z1 die einfach durch die Beschikkung
selbst gegen Wärmeverluste geschützt ist,
2. eine Reaktionszone 4,
3. eine Kühlzone 5.
909 757/445
Mit Hilfe einer beliebigen Einrichtung 6 zum kontinuierlichen Abziehen, die innerhalb der gasdichten
Umhüllung angeordnet ist, werden die auch nach der Umsetzung ihrer Form nach noch erhaltenen Aggregate,
die nun im wesentlichen aus Aluminiumnitrid bestehen, abgezogen. Der Stickstoff wird bei 7 zugeführt,
die Abgase bei 9 abgezogen.
Auf diese Weise ist die gesamte vom Stickstoffstrom durchstrichene Zone mit der Beschickung angefüllt.
Die kontinuierliche Abwärtsbewegung der Stücke verhindert, daß sich bevorzugte Wege für die
Gase ausbilden. Vorzugsweise sind die Kammern zylindrisch ausgestaltet, da sie in dieser Form sowohl
in sich selbst als an ihren Verbindungstellen mit den Abzugseinrichtungen leichter gasdicht zu halten sind.
Es ist jedoch auch die Verwendung von rechteckigen Kammern vorgesehen, wobei man dafür sorgen muß,
daß sich der Stickstoff an der unteren Eintrittsstelle über den ganzen Querschnitt verteilt.
Die Aufheizung erfolgt durch Graphitstifte oder -widerstände H1 die zwischen den Reaktionskammern
angeordnet sind. Auf diese Weise läßt sich eine besonders gleichmäßige Temperatur aufrechterhalten
und jeder Kontakt zwischen der Beschickung und den Heizeinrichtungen vermeiden, so daß jede örtliche
Überhitzung verhindert wird.
Die Widerstände auf gleicher Ebene sind hintereinandergeschaltet, und die so gebildeten einzelnen Widerstandsketten
sind elektrisch unabhängig voneinander; ihre Spannung kann variiert werden, so daß
auf der ganzen Länge der Reaktionszone eine genaue Steuerung der Temperatur möglich ist. Hierzu dient
ein bei 10 angeordnetes Pyrometer.
Der die Reaktionsräume und Widerstände umschließende Mantel ist wärmeisoliert, wozu Vorzugsweise
eine Packung 12 aus gestampftem Nitrid dient.
Am oberen Ende der Reaktionszone sind erfindungsgemäß Expansionskammern 3 angeordnet, die nach
Herausnehmen beweglicher Verschlußstücke leicht zugänglich sind. Durch genaue Einstellung der oberen
Widerstandskette wird die Temperatur der isolierten Wände dieser Kammern 3 auf 1200 bis 1400° C gehalten,
was durch Schaugläser 8 kontrolliert werden kann. In den Expansionskammern, durch die in dieser
Zone eine bedeutende Verringerung der Gasgeschwindigkeit bewirkt wird, werden die Kondensate aus der
Zersetzung des Calciumaluminats abgefangen und lagern sich an deren Wänden an, von wo sie sich
leicht entfernen lassen, ohne daß dadurch der Gang des Ofens gestört wird.
Der in der Zeichnung dargestellte Ofen weist vier Kolonnen auf, jedoch ist diese Ausführungsform nur
beispielsweise gewählt, und es können z. B. mehrere Elemente der beschriebenen Form zusammengeschaltet
werden.
Claims (2)
1. Nitrierofen zur kontinuierlichen Herstellung von Aluminiumnitrid mit niedrigem Al2O3- und
C-Gehalt durch Umsetzen von Aluminiumoxyd und Kohle in Gestalt von durch Calciumaluminat
abgebundenen porösen Aggregaten, z. B. Briketts, mit Stickstoff, gekennzeichnet durch mittels elektrischer
Widerstandsheizung (11) beheizte, senkrecht angeordnete Retorten (13) mit am Kopf angeordneten
Zufuhröffnungen (1) für die Aggregate und am Boden angeordneten Zuleitungen (7) für
den Stickstoff, die am Retortenkopf von außen zugängliche Expansionskammern (3) zur Abscheidung
der Zersetzungsprodukte des Calciumaluminats tragen und durch eine Ummantelung (12) wärmeisoliert sind, sowie durch Einrichtungen
(9) zum Ableiten des nicht verbrauchten Stickstoffs und (6) der im wesentlichen aus Aluminiumnitrid
bestehenden Aggregate.
2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Widerstandsheizung aus
zwischen der Reaktionskammer (13) angeordneten stromführenden Graphitstiften oder -widerständen
(11) besteht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 309 757/445 2.60·
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