DE1069689B - Schaltung zur Erzeugung einer negativen Kapazität und zur Doppelausnutzung einer Verstärkerröhre - Google Patents

Schaltung zur Erzeugung einer negativen Kapazität und zur Doppelausnutzung einer Verstärkerröhre

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DE1069689B
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München-SoIk Gerhard Wolf
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    • H03FAMPLIFIERS
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    • H03F1/08Modifications of amplifiers to reduce detrimental influences of internal impedances of amplifying elements

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  • Power Engineering (AREA)
  • Amplifiers (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT 1069
ANMELDETAG:
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
L1ND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
AUSGABE DER
PATENTSCHRIFr:
DBP 1069689 kl 21a2 18/04
INTERNAT. KL H 03 f 13- MAI 19 5 7
26. NOVEMBER 1959 12. JANUAR 1961
STIMMT ÜBEREIN MIT AUSLEGESCHRIFT 1 069 689 (K 3Ί936 VIII a / 21 a ')
Die Erfindung betrifft eine Schaltung zur Erzeugung einer negativen Kapazität in Breitbandverstärkerstufen zum Zweck der Kompensation schädlicher Kapazitäten und zur Vergrößerung der Bandbreite. Darüber hinaus wird durch die Schaltungsanordnung auch noch eine Doppelausnutzung einer Verstärkerröhre erreicht, derart, daß aus der Schaltung zusätzlich Energie gewonnen wird, welche unabhängig von der Ausgangsleistung der Stufe in einem separaten Stromkreis entsteht.
Die Schaltung ermöglicht daher nicht nur eine Kompensation der Wirkung schädlicher Kapazitäten, vielmehr kann durch die erfindungsgemäße Schaltung auch eine Verdoppelung der maximalen Blindleistung im Kreis der vorausgehenden Röhre erzielt werden.
Versuche mit Röhrenschaltungen, die negative Kapazitäten darstellen, wurden bereits vielfach in früherer Zeit gemacht, haben jedoch bis jetzt kaum zu brauchbaren Ergebnissen geführt, da die leistungsmäßige Ausnutzung der als negative Kapazität geschalteten Röhren bisher nicht einwandfrei gelöst war. Vor allem war es die Grenzfrequenz der Röhrenstufe mit negativer Kapazität, welche der Wirksamkeit solcher Anordnungen bisher enge Grenzen gesetzt hat. In denjenigen Freqquenzbereichen, in welchen die Wirkung einer negativen Kapazität von Interesse gewesen wäre, ergibt sich bei den bekannten Schaltungen bereits ein derartiger Abfall der Wirksamkeit, daß dieser Effekt für eine extreme Breitbandigkeit von Verstärkerstufen bisher nicht ausnutzbar war.
So ist unter anderem eine Überkreuzkopplung in Breitbandverstärkern zum Zwecke der Kompensation der Gitter-Anoden-Kapazität von Dreipolröhren in Gegentaktverstärkern bekanntgeworden. Diese Art der Überkreuzkopplung eignet sich jedoch verhältnismäßig schlecht zur Kompensation zusätzlicher schädlicher Kapazitäten gegen Erde, weil die Grenzfrequenz des Anodenkreises nicht beliebig hoch ge wählt werden kann. Die Rückkopplung bzw. Blindkompensation gehorcht hierbei dem frequenzabhängigen Widerstand der Überkreuzkondensatoren, wobei die Wirkung durch die Grenzfrequenz des Anodenkreises beeinträchtigt wird.
Die neue erfindungsgemäße Schaltung knüpft an ein System von Breitbandverstärkerstufen mit zwischengeschalteten Kathodenverstärkern an und bezieht sich auf eine Gegentaktanordnung. Es ist bekannt, daß die Gitter-Kathoden-Kapazität von Kathodenverstärkern über weite Freqquenzbereiche kompensiert wird und daß dieser Kompensationseffekt nur von der Grenzfrequenz des Kathoden-Ausgangskreises, die an sich sehr hoch gelegt werden kann, abhängt. Diese Grenzfrequenz des Kathodenkreises liegt erheblich über derjenigen, welche in normalen 7?C-gekop-Schaltung zur Erzeugung
einer negativen Kapazität
und zur Doppelausnutzung
einer Verstärkerröhre
Patentiert für:
Gerhard Wolf, München-Solln
Gerhard Wolf, München-Solln, ist als Erfinder genannt worden
pelten Verstärkerstufen in den Anodenkreisen erzielt wird.
Insofern wird bereits durch eine solche Schaltungsanordnung infolge der Zwischenschaltung von Kathodenverstärkern eine Reduktion der Kapazitäten in den Anodenkreisen erreicht, die sich sehr günstig auf die Breitbandigkeit eines solchen Verstärkers auswirkt. Die Kompensation der Gitter-Kathoden-Kapazität, welche nur einen bestimmten Anteil der Gesamtkapazität der schädlichen Kapazitäten darstellt, bringt aber nur einen Teilerfolg, weil der übrige Anteil der Schaltkapazitäten nicht von der Kompensation erfaßt wird.
Die neue Schaltanordnung beseitigt diesen Mangel und erfaßt in ihrer Wirkung sämtliche schädlichen Schaltkapazitäten eines Röhrenkreises bzw. ist ihre Wirkung hierbei so, als ob die gesamten Schaltkapazitäten zwischen Gitter und Kathode eines nachfolgenden Kathoderiverstärkers geschaltet wären. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung wird nicht nur, wie beim zwischengeschalteten Kathodenverstärker, die Kompensationsleistung aus dem Kathodenkreis der Kathodenstufe entnommen, sondern dieselbe hauptsächlich aus dem Anodenkreis der »Kathodenverstärkerstufe« bereitgestellt. Es ist hierbei sehr wichtig, daß durch diese Maßnahme die Leistungsfähigkeit eines Ausgangs-Kathodenkreises nicht vermindert wird, und daß die im Anodenkreis bereitgestellte zusätzliche Blindleistung dem Anodenkreis der vorausgehenden Röhre frei zur Verfügung steht. Dies in einem Ausmaß, daß die maximale Blindleistung in diesem Anodenkreis stets verdoppelt wird.
Es ergibt sich hierbei durch eine dergestalte Anordnung nicht nur eine Verbesserung des Frequenzganges in Richtung hoher Frequenzen, sondern auch
009 683/62
eine Verbesserung des Wirkungsgrades der Röhrenstufe bezüglich der abgegebenen Blindleistungen bei Unteranpassung, die in solchen Breitbandverstärkern im allgemeinen wegen der kleinen Außenwiderstände auftreten muß.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß eine zusätzliche zwischengeschaltete Verstärkerstufe so vorgesehen ist, daß sie ausgangsseitig als Kathodenverstärker arbeitet und ihre Anodenkreise unter Einschaltung zusätzlicher Anodenwiderstände außerdem mit einer Überkreuzkopplung mit den Gittern eingangsseitig verbunden sind, wobei der Blindstrom durch die Belastungskapazitäten des Kathodenkreises bestimmt ist und so bemessen wird, daß die Wirkung der positiven Kapazitäten durch diesen Blindstrom aufgehoben wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht die kompensierende Verstärkerstufe aus je zwei Röhren, die so geschaltet sind, daß bei dem ersten Röhrenpaar eine Überkreuzkopplung aus den Anodenkreisen über zwei Kondensatoren auf die Gitter wirkt (negativ C), bei dem zweiten Röhrenpaar eine Überkreuzkopplung mit zwei Kondensatoren aus den Anodenkreisen auf die Kathoden des Kathodenausganges (Vergrößerung der Ausgangsleistung) wirkt.
Der kapazitive Blindstrom ist nach der Erfindung nicht durch die Überkreuzkondensatoren festgelegt (diese sollen nach der Beschreibung so groß bemessen sein, daß sie einen vernachlässigbaren Blindwiderstand aufweisen), sondern durch die Belastungskapazität im Kathodenkreis der Kompensationsröhren. Hierdurch werden gegenüber der einfachen Überkreuzkopplung (Neutralisationsschaltung für Gitter-Anoden-Kapazität) mit kleinen Kondensatoren folgende besondere Vorteile erreicht:
a) Durch die hohe Grenzfrequenz des Kathodenkreises ist der Frequenzgang der C-Kompensation um ein Vielfaches besser.
b) Die Kompensationsröhre ist bezüglich der Ausgangsleistung doppelt ausgenutzt. Sie gibt einerseits als Kathodenverstärker die für den Schaltkreis der nachfolgenden Röhre erforderliche Blindleistung ab, andererseits deckt sie aus ihrem Anodenkreis den Blindleistungsbedarf der schädlichen Kapazitäten der Anodenkreise der vorgeschalteten Verstärkerröhre.
Zwei beispielsweise Ausführungsformen von Schaltungen nach der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Der Aufbau und die Wirkungsweise dieser Schaltungen werden an Hand der Zeichnungen nachstehend näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Verstärkerschaltung, die
Fig. 2 a und 2 b die hierfür in Betracht kommenden Ersatzschaltbilder, die
Fig. 3 eine weitere Schaltungsanordnung.
Wie bereits zuvor erwähnt, bezieht sich die vorliegende Schaltanordnung auf einen Gegentaktverstärker mit symmetrischem Aufbau. Dementsprechend ist bereits die Eingangsstufe mit Röhren 1 und 2 symmetrisch aufgebaut und diese Symmetrie durch die Kathodenverkopplung mit einem gemeinsamen Kathodenwiderstand 15 erzwungen. Die Ansteuerung der Schaltung an den Eingangsklemmen 5 und 6 kann daher beliebig symmetrisch oder asymmetrisch angenommen werden.
Die Röhren 1 und 2 weisen in ihren Anodenkreisen übliche Außenwiderstände 30 und 31 auf, welche durch die schädlichen Kapazitäten 11 und 12 belastet sein sollen. Dieser Gegentaktstufe mit den Röhren 1 und 2 ist in erfindungsgemäßer Weise eine Röhrenstufe 3, 4 nachgeschaltet. Diese Röhrenstufe wirkt im Zusammenwirken mit ihren Kathodenwiderständen 19 und 20 als Gegentakt-Kathodenverstärker-Ausgangsstufe, welche über Ausgangsklemmen 7 und 8 auf die schädlichen Kapazitäten 9 und 10 arbeiten soll. Durch Einbringung von zusätzlichen Widerständen 18 und 21 in die Anodenkreise der Röhren 3 und 4 wird in den Anodenkreisen eine zusätzliche Auskopplung von Energie ermöglicht. Es soll nun nachgewiesen werden, daß der Stromverlauf in den Anodenkreisen der Röhren 3 und 4 einer Funktion gehorcht, welchq derjenigen einer negativen Kapazität entspricht.
Unter der Annahme, daß die Grenzfrequenz des Kathodenkreises der Röhren 3 und 4 als Funktion de* inneren Widerstandes des Kathodenausgangs und der schädlichen Kapazitäten 9 und 10 wesentlich höher liegt als die Grenzfrequenz aus dem Anodenkreis der vorausgehenden Stufe (Widerstand 30, 31, schädliche Kapazität 11, 12) kann folgendes angenommen werden: Der Stromfluß durch die Röhren 3 und 4 ergibt sich direkt nach dem Ohmschen Gesetz für Blindwiderstände aus der angelegten Gitterspannung und dem kapazitiven Widerstand der schädlichen Kapazitäten 9 und 10.
Es ergibt sich daher durch die Röhre ein Blindstrom, welcher linear mit ansteigender Frequenz wächst. Der im Anodenkreis der Röhren 3, 4 zur Verfügung stehende Strom entspricht daher einem positiv kapazitiven Blindwiderstand, wenn man denselben auf den Gitterkreis der eigenen Röhre bezieht. Durch Vorliegen der Gegentaktanordnung und Einkopplung dieses Blindwiderstandes auf die in Gegentakt arbeitende Röhre ergibt sich für diese eine Umkehrung dieser Wirkung um 180°, also exakt die Wirkung einer negativen Kapazität.
Die Wirkung dieser negativen Kapazität muß so bemessen sein, daß sie die Wirkung der positiven Kapazitäten 11, 12 gerade aufhebt. Eine Überbemessung würde zur Selbsterregung des Verstärkers führen, eine Unterbemessung dagegen den Frequenzgang verschlechtern.
Wie bereits vorausgesetzt, ergibt sich der Blindstrom in den Röhren 3 und 4 annähernd aus der Gitterspannung und den kapazitiven Blindwiderständen 9 und 10. Sofern man eine Gleichheit der kapazitiven Blindwiderstände 9, 10 und 11, 12 voraussetzt, ergibt sich, daß die Summe der aus der Rückkopplung zufließenden Ströme gleich der Summe der über die schädlichen Kapazitäten abfließenden Ströme ist. Dies ergibt sich zwangläufig aus der annähernden Gleichheit von Gitter und Kathodenspannungen der Röhren 3 und 4. Die Einkopplung der kapazitiven Blindströme aus den Röhren 3 und 4 erfolgt über Kreuz durch die Kondensatoren 16 und 17. Diese Kondensatoren 16 und 17 sind hierbei so bemessen, daß sie für die auftretenden Blindströme keinen nennenswerten Widerstand darstellen. Ihre Kapazität ist also relativ groß gewählt, verglichen mit den Schaltkapazitäten.
Es wird sich nun in der Praxis nicht so einrichten lassen, daß eine absolute Gleichheit der Kapazitäten 9 bis 12 auftritt. In diesem Fall muß die Wirkung der negativen Kapazität dosiert werden können. Sofern die Ausgangskapazität 9 und 10 kleiner ist als der erforderliche Wert, kann diese leicht durch Zuschalten ausgetrimmt werden. Es wird jedoch auch viele Fälle geben, in welchen die Kapazitäten 9 und 10 bereits größer sind als notwendig, um eine Kompensation der Kapazitäten 11, 12 zu ermöglichen. Für diesen Fall ist ein Widerstand 13 und ein Trimm-
kondensator 14 im Anodenkreis der Röhren 30, 31 vorgesehen. Um die Wirkung dieser beiden Schaltelemente zu verstehen, sei auf die Fig. 2 a und 2 b zurückgegriffen, welche die Ersatzschaltungen für diese Anordnung darstellen. Nach Fig. 2b erscheint zu der schädlichen Kapazität 22, die den Kapazitäten 11 und 12 gemäß Fig. 1 entspricht, eine negative Kapa-"'tät28 mit einem Serienwiderstand 29 parallel geschaltet. Dieser Serienwiderstand 29 wird durch den Innenwiderstand (Ri sa l/S) der Kathodenverstärkerröhren 3, 4 in seiner Größe bestimmt und erscheint den Ausgangskapazitäten 9, 10 vorgeschaltet.
Unter der Annahme eines Überschusses an negativer Kapazität kann diese durch eine Parallelschaltung zweier Glieder 25, 26 und 28, 29 (Fig. 2 a) aufgeteilt dargestellt werden. Hierbei ist die negative Kapazität 28 mit der positiven Kapazität 22 in Übereinstimmung gebracht. Demnach stellt nun der Kondensator 25 den Überschuß negativer Kapazität dar, welcher in seiner Wirkung aufgehoben werden muß. Dies kann durch Parallelschaltung eines gleichartigen Gliedes mit positiver Kapazität 23, 24 geschehen. Dieses Glied 23, 24 im Ersatzschaltbild Fig. 2 a entspricht in seiner Wirkung genau dem Glied 13, 14 gemäß Fig. 1. Die Bemessung hat hierbei nach Fig. 2 a so zu erfolgen, daß infolge gegenseitiger Aufhebung der Kapazitäten 23 und 25 das gesamte Glied 27 aus der Schaltung eliminiert erscheint, und so wirkungsmäßig nur noch die in Fig. 2b dargestellten Glieder übrigbleiben.
Von Wichtigkeit für die erfindungsgemäße Schaltung ist auch noch die Wirkung des Widerstandes 29 vor der negativen Kapazität 28. An der Grenzfrequenz dieses Gliedes, die auch der Grenzfrequenz des Kathodenausganges entspricht, tritt ein Vektor negativen Widerstandes auf, welcher die Ohmsche Komponente im Anodenkreis der Röhren 1, 2 bzw. der Widerstände 30, 31 vergrößern kann.
Dieser Effekt ist um so schwächer ausgeprägt, je höher die Grenzfrequenz des Kathoden-Ausgangskreises gegenüber der Grenzfrequenz des Anodenkreises der Röhren 1, 2 liegt. Als Grenzfrequenz des Anodenkreises der Röhren 1, 2 gilt hierbei die nicht entzerrte Grenzfrequenz ohne Berücksichtigung der Wirkung der negativen Kapazitäten.
Durch die Wirkung des besprochenen Widerstandes 29 ergibt sich daher bei Durchgang eines Spannungssprunges ein geringes Überschwingen, welches von dem Verhältnis der beiden Grenzfrequenzen abhängig ist. Da jedoch die Grenzfrequenz des Kathodenkreises im allgemeinen wesentlich höher gelegt werden kann als diejenige des Anodenkreises der vorausgehenden Röhre (ohne Wirkung der negativen Kapazität), läßt sich dieser Effekt in der Praxis gut beherrschen.
Die Schaltanordnung gemäß der Fig. 3 geht von der Voraussetzung aus, daß die schädlichen Kapazitäten 9 und 10 erheblich größer sind als die schädlichen Kapazitäten 11 und 12. Unter diesen Bedingungen ergibt sich ein erheblicher Überschuß an Energie im Anodenkreis der Röhren 1 und 2 durch die Einströmung über die Kondensatoren 16 und 17, welche nutzlos in dem Zeitkonstantenglied 13, 14 vernichtet werden müßte. In Fig. 3 sind wegen der größeren kapazitiven Belastung durch die schädlichen Kapazitäten 9 und 10 je zwei Röhren 3a und 3b bzw. 4 a und 4£> mit den Anodenwiderständen 18 a, 18 b, 21a, 21b mit ihren Gittern und Kathoden parallel geschaltet. Die Rückführung von Energie bzw. eines kapazitiven Blindstromes durch die Kondensatoren 16 und 17 in die Anodenkreise der vorausgehenden Röhre erfolgt jedoch nur durch die Röhren 3a und 4a, während die ja denselben Gesetzen unterworfene Einströmung aus den Anodenkreisen der Röhren 3b und 4 b über die Kondensatoren 46 und 47 den Kathodenausgängen 7 und 8 zur Speisung der schädlichen Kapazitäten 9, 10 zugeführt werden. Die beiden Anoden sind daher nicht über Kreuz mit den Gittern, sondern mit den Kathoden dieser Röhrenstufe 3b, \b verbunden. Hierdurch wird die Ausgangsimpedanz der Ausgänge 7 und 8 entsprechend weiter vermindert, und zwar nicht nur hinsichtlich ihres differentiellen inneren Widerstandes, sondern auch bezüglich der Leistungsanpassung. Es ergibt sich hierdurch bezüglich der Röhren 3 b und 4fr eine Verdopplung des ausgangsseitigen Wirkungsgrades, weil in dem Ausgangskreis sowohl die Anoden- als auch die Kathodenströme der Röhren 3 b und 4fr zur Wirkung kommen. Unter dieser Voraussetzung ergibt sich wiederum eine Erhöhung der Grenzfrequenz des Kathodenkreises, welche die Wirkung der negativen Kapazität günstiger gestaltet. Im Falle dieser Anordnung wird ein Viertel der den beiden Stufen entnehmbaren Gesamtenergie aus Kathoden- und Anodenkreisen für die Wirkung der negativen Ka pazität aufgewendet, während drei Viertel der Ausgangsleistung zugute kommen. Dies ist immerhin noch um 50% mehr als durch Parallelschaltung der Kathoden der Röhren 3 a, 3fr und 4 a, 4fr als reine Kathodenverstärker für den Ausgangskreis erzielt wird.
Der Anteil der Kathoden-Blindströme der Röhren 3 a, 3fr bzw. 4 a und 4fr beträgt zwei Drittel des gesamten Blindstromes durch die Kapazitäten 9, 10. Das restliche Drittel stammt aus den Anodenkreisen 3 fr, 4 fr. Von diesen zwei Dritteln wird nur die Hälfte (der Anteil der Röhren 3 a, 3 fr) — also ein Drittel — über die Kondensatoren 16 und 17 als Blindstrom der negativen Kapazität zurückgeführt und zur Wirkung gebracht.
Daher können bei dieser Schaltung die schädlichen Kapazitäten am Ausgang dreimal größer sein als in Fig. 1. Dabei wird vorausgesetzt, daß die Röhren 3a und 3fr bzw. 4 a und 4fr gleiche Steilheiten aufweisen.
Unter Anwendung verschiedener Steilheiten oder Beeinflussung der Steilheiten durch eine Strom-Gegenkopplung läßt sich zusätzlich jede beliebige Dosierung der Wirkung der negativen Kapazität erreichen. Ein solcher Steilheitsabgleich ist in Fig. 3 mittels gestrichelt gezeichneter Regelwiderstände 34, 35 vorgesehen.
Von besonderer Bedeutung sind die Schaltungen nach Fig. 1 und 3 für Gleichstrom-Breitbandverstärker, weil durch die Wirkung der negativen Kapazität die Verstärkung der einzelnen Stufen bei gleicher Bandbreite wesentlich erhöht werden kann. Hierdurch läßt sich die Anzahl der Verstärkerstufen in einem Gleichstromverstärker, in welchem als Folge der Gleichstromkopplung Potentialsprünge überwunden werden müssen, erheblich reduzieren. Die Wirkung einer Stufe mit negativer Kapazität nach einer der vorliegenden Schaltungen entspricht dabei bis zu einem gewissen Grade dem möglichen Produkt der erzielbaren Einzelverstärkungen, wenn die als negati ve Kapazität geschaltete Röhre als normale Verstärkerröhre arbeiten würde. Unter der Voraussetzung, daß nur die kapazitiven Blindwiderstände der einzelnen Röhrenkreise die Grenzverstärkung bestimmen, ergibt sich wegen der Doppelausnutzung der Negativ-C-Stufen sogar ein noch höheres Produkt
des Faktors »Verstärkung mal Bandbreite«, als es bei einer normalen Aneinanderschaltung von Verstärkerstufen entstehen könnte. Die Schaltung ist daher nicht nur dann geeignet, wenn sich noch verhältnismäßig hohe Stufenverstärkungen erzielen lassen, vielmehr wird auch diejenige Grenzfrequenz, bei welcher die Verstärkung einer Röhrenverstärkerstufe gleich Eins wird, erheblich nach oben hinausgeschoben. Die vorliegende Schaltanordnung stellt daher eine wesentliche Verbesserung des bisher üblichen Systems RC-gekoppelter Breitbandverstärker dar und bringt diese Art von Verstärkern auf einen Leistungsstand, der bisher nur mittels Kettenverstärker beherrscht werden konnte.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Schaltung zur Erzeugung einer negativen Kapazität zur Kompensation von Schaltungskapazitäten in Gegentaktverstärkern in Ver- bindung mit einer Doppelausnutzung der Leistung einer Verstärkerröhre bei Unteranpassung, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche zwischengeschaltete Verstärkerstufe so vorgesehen ist, daß sie ausgangsseitig als Kathodenverstärker arbeitet, und ihre Anodenkreise unter Ein Schaltung zusätzlicher Anodenwiderstände (18, 21) außerdem mit einer Überkreuzkopplung (16, 17) mit den Gittern eingangsseitig verbunden sind, wobei der Blindstrom durch die Belastungskapazitäten (9, 10) des Kathodenkreises bestimmt ist und so bemessen wird, daß die Wirkung der positiven Kapazitäten (11, 12) durch diesen Blindstrom aufgehoben wird.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastkapazitäten (9, 10) so bemessen sind, daß die sie durchfließenden Blindströme genauso groß sind wie die abfließenden Blindströme der schädlichen Kapazitäten (11, 12) der vorausgehenden Stufe.
3. Schaltung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatoren (16, 17) so bemessen sind, daß sie den sie durchfließenden Blindströmen keinen nennenswerten Widerstand entgegensetzen.
4. Schaltung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein RC-G\itd (13, 14) vorgesehen ist, über welches eventuell überschüssige Blindströme abfließen können.
5. Schaltung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die kompensierende Verstärkerstufe aus je zwei Röhren besteht (3a, 3b; 4 a, 46), die so geschaltet sind, daß bei dem ersten Röhrenpaar (3 a, 4 a) eine Überkreuzkopplung aus den Anodenkreisen über zwei Kondensatoren (16,17) auf die Gitter wirkt (negativ C), bei dem zweiten Röhrenpaar (3 b, 4 b) eine Überkreuzkopplung mit zwei Kondensatoren (46,47) aus den Anodenkreisen auf die Kathoden des Kathodenausganges (Vergrößerung der Ausgangsleistung) wirkt.
6. Schaltung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung so aufgebaut ist, daß die Ausgangsleistung der Kathodenkreise am Ausgang, die Ausgangsleistung der Anodenkreise des ersten Röhrenpaares (3 a, 4 a) im Kreis der vorausgehenden Röhrenstufe und die Ausgangsleistung des Anodenkreises des zweiten Röhrenpaares (3 b, 4 b) im Ausgangskreis der Kathoden zur Wirkung gebracht wird.
7. Schaltung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Dosierung der Wirkung der negativen Kapazität zwei Gegenkopplungswiderstände (34,35) in den Kathodenkreisen des ersten Röhrenpaares (3 a, 4 a) vorgesehen sind.
In Betracht gezogene Druckschriften: Zeitschrift »Funk und Ton«, 3/1952, S. 158 bis 161; Zeitschrift »Funktechnik«, 19/1954, S. 538 bis 540; niederländische Patentschrift Nr. 25 189; französische Patentschrift Nr. 596 109; britische Patentschrift Nr. 475 129; »Polytechnisch Tijdschrift«, April 1949, S. 252a.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
5 909 650/350 11.59 (009 683/62 1.61)
DENDAT1069689D Schaltung zur Erzeugung einer negativen Kapazität und zur Doppelausnutzung einer Verstärkerröhre Pending DE1069689B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3156873A (en) * 1960-08-12 1964-11-10 Thomas R Williams Differential amplifier

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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None *

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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