DE1069052B

DE1069052B - Vorrichtung zum Zerstören der Struktur in einer Schneckenstrangpresse für keramische Massen

Info

Publication number: DE1069052B
Application number: DENDAT1069052D
Authority: DE
Inventors: Hameln/Weser Dipl.-Ing. Heinz Hellmuth
Original assignee: Eisen- und Hartgußwerk "Coucordia" Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hameln/Weser
Publication date: 1959-11-12

Description

Vorrichtung zum Zerstören der Struktur in einer Schneckenstrangpresse für keramische Massen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zerstören der Struktur in einer Strangpresse zur Verarbeitung keramischer Massen, die eine in einem Zylinder umlaufende Schnecke enthält. Bekanntlich neigen die Schneckenpressen zur Strukturbildung, deren Ursache darin zu suchen ist, daß durch die Schnecke die einzelnen Massenteilchen je nach ihrer Lage mit verschieden hohen Geschwindigkeiten verschoben werden. Auf diese Weise entstehen Spannungsdifferenzen im Material, die zur Ausbildung von Strukturen führen. Man hat bereits vorgeschlagen, die Strukturneigung durch ein Schwinggitter zu vermindern, welches in Strangrichtung hinter der Schnecke angeordnet ist und sich quer zur Achse bewegt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß dieses Schwinggitter gegebenenfalls neue Strukturen auftreten läßt, die sich wellenförmig in Strangrichtung fortpflanzen.
Es wurde bereits mehrfach vorgeschlagen, Schneckenpressen mit Kolbenstrangpressen zu kombinieren. So ist es bekannt, die in einem Zylinder umlaufende Schnecke in axialer Richtung hin- und herzubewegen, um die Schnecke einmal als Fördermittel und zum anderen als Kolben wirken zu lassen, so daß ein höherer Auspreßdruck erzeugt wird. Um eine ununterbrochene Arbeitsweise zu erreichen, kommen zwei umlaufende Schnecken zur Anwendung, die gleichzeitig und abwechselnd vor- und, zurückbewegt werden. Auch bei diesen Pressen treten die aufgezeigten Nachteile ein. Zur Verbesserung der Homogenität des Gemisches wurde weiter vorgeschlagen, zwischen einer Preßschnecke und dem Preßkopf der Presse eine Kolbenpresse vorzusehen. Alle diese bekannten Pressen bestehen aus zwei Apparaten, die hohe Fertigungskosten verursachen und die Strukturen nicht zuverlässig beseitigen.
Die Erfindung hat sich zur .Aufgabe gestellt, die Strukturen auf einfache Weise zu zerstören und in einer einzigen Schneckenpresse eine vollkommene Homogenität des Gemisches zu erreichen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in Strangvorschubrichtung hinter der Schnecke eine in axialer Richtung schwingende siebartig gelochte Platte angeordnet ist.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in zwei verschiedenen Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 eine Strangpresse im Längsschnitt, Abb.2 einen Querschnitt durch die Strangpresse, Abb. 3 einen Längsschnitt durch eine Strangpresse in einer anderen Ausführungsform, Die keramischen Massen werden dem Einschüttrumpf 1 der Maschine aufgegeben. Sie werden in dem Zylinder 2 bis zum Preßkopf 3 durch die Schnecke 4 gepreßt, die sich schraubenlinienförmig um die Welle 5 windet. In der Strangvorschubrichtung befindet sich hinter der Schnecke 4 eine in axialer Richtung schwingende siebartig gelochte Platte 6. Die Löcher in der Platte 6 sind so gewählt, daß durch ihre Konizität der r#taterialfluß in der Strangvorschubrichtung leichter erfolgt als in der entgegengesetzten Richtung. Diese siebartige Platte 6 sitzt auf einer in axialer Richtung hin- und hergehenden Stange 7, die zu ihrem Antrieb durch die Schneckenwelle 5 hindurchgeführt ist.
Die schwingende Siebplatte bringt die sie unmittelbar umgebenden Masseteilchen in starke Bewegungen. Infolge solcher Bewegungen erleiden die einzelnen Masseteilchen schnell aufeinanderfolgende Lageveränderungen, so d.aß eine innige Vermischung und somit eine vollkommene Homogenität des Gemisches erreicht wird. Um bei gewissen keramischen Massen die Dichte während der Rückgänge der Siebplatte nicht absinken zu lassen, kann es sich als zweckmäßig erweisen, die Schnecke 4 ebenfalls in hin- und hergehende Schwingungen zu versetzen. Diese Schwingungen der Schnecke liegen denjenigen der Siebplatte 6 entgegengesetzt. Erfahrungsgemäß wird der Antrieb so ausgebildet, daß die umlaufenden Antriebsräder von den Hinundherbewegungen unbeeinflußt bleiben.
Die Abb. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung, wie sie die Abb. 1 zeigt. Die Siebplatte 6 sitzt an Stangen 8, die zu ihrem Antrieb für die axialen Hinundherbewegungen durch den Preßkopf 3 hindurchgeführt sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zum Zerstören der Struktur in einer Schneckenstrangpresse zur Verarbeitung keramischer Massen mit einer in einem Zylinder umlaufenden Schnecke, der ein Schwinggitter nachgeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in Strangvorschubrichtung hinter der Schnecke (4) eine in axialer Richtung schwingende siebartig gelochte Platte (6) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. daß die Siebplatte (6) konische Lochungen besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet. daß die Schnecke (4) im entgegengesetzten Sinne zur Siebplatte (6) schwingt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebplatte (6) an einer Stange (7) sitzt, die zu ihrem Antrieb durch die Schneckenwelle (5) hindurchgesteckt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebplatte (6) an Stangen (8) sitzt, die zu ihrem Antrieb durch den Preßkopf (3) des Preßzylinders (2) hindurchgeführt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung D 9909 VIb/80a (bekanntgemacht am 11. 6. 1952) ; österreichische Patentschrift Nr. 25 920; USA.-Patentschrift Nr. 2 026 782.