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Schutzeinrichtung zum Verlegen von Dach- oder Deckenplatten auf Trägern
Beim Verlegen von großformatigen Dach- oder Deckenplatten sind nach den Unfallverhütungsv
orschriftenSicherungsmaßnahmen gegen Absturz in Gestalt von Gerüsten, Fangnetzen
oder Anseilen zu treffen. Die Anordnung von Gerüsten, Fangnetzen u. dgl. ist meistens
schwieriger und gefährlicher als das Plattenverlegen selbst. Das Anbringender Sicherungen
bedeutet daher in den meisten Fällen eine Verlagerung der Absturzgefahr vom Plattenverlegen
auf das Einrüsten.
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Mit der Erfindung soll unter Beseitigung der vorerwähnten Nachteile
eine einfache und zuverlässig wirkende Schutzeinrichtung zum Verlegen von Decken-oder
Dachplatten auf Trägern oder Pfetten geschaffen werden. Nach der Erfindung ist die
Schutzeinrichtung auf der Trägern bzw. Pfetten verschiebbar gelagert und weist eine
unterhalb der Trägeroberseite liegende, aus Kragplatte oder Netz bestehende Absturzsicherung
auf, die unter die zu verlegenden Platten ragt.
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Die Gestaltung und Anordnung dieser verschiebbaren Schutzeinrichtung
ist im Aufbau einfach und schützt wirksam die jeweilige Arbeitsstelle. Sie hat darüber
hinaus den Vorzug, daß sie nach dem Verlegen einer Plattenreihe zwangsläufig nach
vorne in Richtung des Baufortschritts verschoben werden muß, so daß also die Schutzvorrichtung
zwangsläufig benutzt werden muß.
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Bei einer Schutzeinrichtung mit einer aus einer Kragplatte bestehenden
Absturzsicherung sind zweckmäßig zwei Querholme im Abstand voneinander angeordnet,
an deren Unterseite die in Trägerrichtung verlaufende Kragplatte befestigt ist;
an dem außenliegenden Holm ist eine aus Schwenkhaken od. dgl. bestehende Sicherungsvorrichtung
vorgesehen, die unter den Träger greift und ein Kippen der Schutzvorrichtung verhindert.
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Ferner können über die Kragplatte schräg nach oben ragende Schubstangen
angebracht sein, die zweckmäßig durch eine Querstange miteinander verbunden sind
und zum Verschieben der Schutzeinrichtung auf den Trägern oder Pfetten dienen.
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Bei einer Schutzeinrichtung mit aus einem Netz bestehender Absturzsicherung
ist vorteilhaft auf benachbarten Trägern oder Platten je ein Schlitten mit zwei
beidseitig der Träger angeordneten Rohren vorzusehen, die als Kragarme unter die
zu verlegenden Platten ragen und Haken zur Befestigung des Schutznetzes aufweisen.
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Sind die Träger oder Pfetten mit oberen Flanschen versehen, so können
die Rohre dicht unterhalb der Flanschen so angeordnet sein, daß bei Belastung der
Schutzvorrichtung dieRohrenden sichandenFlanschen abstützen.
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Zweckmäßig sind die beiden Rohre mit Schlitten so angeordnet, daß
der Abstand der beiden Rohre ver-2 ändert werden kann. Ferner können an den Rohren
Winkelhaken lösbar, zweckmäßig schwenkbar befestigt sein, die unter die Träger oder
Pfetten greifen.
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Jeder Schlitten kann aus zwei parallel und in größerem Abstand angeordneten
Flacheisen od. dgl. bestehen, die zusammen mit den angehängten Rohren Parallelogrammlenker
bilden.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform einer Schutzeinrichtung
nach der Erfindung greift an einem zweckmäßig verlängerten Ende des einen Flacheisens
ein Seilzug an; auf dem schräg gegenüberliegenden Ende des anderen Flacheisens kann
eine mittels Handkurbel od. dgl. zu betätigende kleine Seiltrommel angeordnet und
mit einer Feststellvorrichtung, zweckmäßig mit einem Sperrklinkenrad, versehen sein.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele nach der Erfindung dargestellt
und näher erläutert und beschrieben. Es zeigt Fig. 1 die Seitenansicht einer aus
einer Kragplatte bestehenden Schutzvorrichtung zum Verlegen von Decken oder Dachplatten,
Fig. 2 die zugehörige Aufsicht, Fig. 3 eine Vorderansicht einer Schutzvorrichtung
mit Netz, Fig. 4 die zugehörige Aufsicht, Fig. 5 die Seitenansicht zu Fig. 4 in
schematischer Darstellung, Fig. 6 die Aufsicht auf eine Schutzvorrichtung mit Netz
gemäß Fig. 3 in anderer Ausführung, Fig.7 die zugehörige Seitenansicht, Fig. 8 die
Vorderansicht zu Fig. 6 und Fig. 9 und 10 weitere Ausführungsbeispiele.
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Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Schutzvorrichtung besteht aus zwei im
Abstand angeordneten Querholmen 1
und 2 und auf deren Unterseite
befestigten, in Richtung der Deckenträger oder Pfetten 3 verlaufenden Kragarmen
4, die frei unter die zu verlegenden Platten 5 ragen. Diese Schutzvorrichtung erstreckt
sich zweckmäßig über mehrereDeckeiifelderbzw.mehrereTräger oder Pfetten 3, so daß
in "der gleichen Stellung der Schutzvorrichtung eineReihe von nebeneinanderliegenden
Platten 5 verlegt werden kann.
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Wie aus der Zeichnung hervorgeht, liegendie Holme 1 und 2 auf den
Trägern 3 lose auf, so daß sie auf diesen Trägern verschoben werden können. Zu diesem
Zweck sind schräg nach oben übet die Kragarme 4 ragende, zweckmäßig durch eine Querstange
6 verbundene Schubstangen 7 vorgesehen-Um bei der Belastung der Kragplatte 4, z.
B. beim Absturz einer Platte 5, ein Kippen der Schutzvorrichtung zu verhindern,
ist eine Sicherungsvorrichtung vorgesehen, die bei der gezeigten Ausführung aus
am Holm 1 befestigten Schwenkhaken 8 besteht, die jeweils unter die Träger 3 greifen.
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Nach dem Verlegen einer Plattenreihe 5 wird die Schutzvorrichtung
in Richtung A etwas vorgeschoben, so daß dann eine neue Plattenreihe unter dem Schutz
der Kragplatte 4 verlegt werden kann.
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In Fig. 3 bis 5 ist eine andere Schutzvorrichtung nach der Erfindung
gezeigt, bei welcher als Absturzsicherung ein Netz 9 vorgesehen ist.
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Nach der Zeichnung ist auf benachbarten Trägern oder Pfetten 3 je
ein Schlitten mit zwei beidseitig vom Träger angeordneten Rohren 10 vorgesehen,
die als Kragarme unter die zu verlegenden Platten 5 ragen und Haken 11 zur Befestigung
des Schutznetzes 9 aufweisen. Die auf denTrägern 3 verschiebbaren Schlitten, an
denen die Rohre 10 mit Bolzen 12 od. dgl. befestigt sind, können aus zwei quer auf
den Trägern 3 angeordneten Flacheisen 13 bestehen, die durch eine starre Strebe
14 fest miteinander verbunden sind. Falls gemäß Fig. 3 und 4 Träger oder Pfetten
müt oberen Flanschen Verwendung finden, so sind die Rohre 10 dicht unterhalb der
oberen Trägerflanschen, und zwar so angeordnet, daß bei Belastung der Schutzvorrichtung
durch eine abstürzende Platte (Kraft P1, Fig. 5) die Rohrenden sich bei a von unten
an den Flanschen abstützen (Kraft P., Fig. 5), so daß damit ein Kippen der Schutzvorrichtung
wirksam verhindert wird. Bei der in Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführung sind die Kragarmrohre
10 mit dem Schutznetz 9 so lang bemessen, daß in derselben Arbeitsstellung der Schutzvorrichtung
zwei oder mehr hintereinanderliegende Plattenreihen verlegt werden können. Nach
dem Verlegen werden die Schlitten 12 bis 14 auf den Trägern 3 ein Stück nach vorne
geschoben, um dann das Verlegen von weiteren Plattenreihen mit Netzsicherung vorzunehmen.
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Bei der in Fig. 6 bis 8 gezeigten weiteren Ausführung sind die beiden
Rohre 10 am Schlitten beweglich so angeordnet, daß der Abstand der beiden Rohre
verändert werden kann, und zwar um die Schutzvorrichtung den Trägerbreiten und -formen
jeweils anpassen zu können bzw. auch um die Schutzvorrichtung mit den Rohren 10
bequem von oben auf den Trägern in der richtigen Lage montieren zu können.
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Beider in Fig. 6 bis 8 gezeigten Ausführung besteht jeder Schlitten
aus zwei parallel und im größeren Abstand voneinander angeordneten Flacheisen 15,
16 od. dgl.> die mittels der Bolzen 12 drehbar mit den angehängten Rohren 10 verbunden
sind und mit diesen zusammen Parallelogrammlenker bilden. Am einen, zweckmäßig verlängerten
Ende 15a des einen Flacheisens 15 greift ein Seilzug 17 an, und es ist auf dem schräg
gegenüberliegenden. Ende des anderen Flacheisens 16 eine mittels Handkurbel 18 od.
dgl. zu betätigende kleine Seiltrommel 19 angeordnet, die mit einer Feststellvorrichtung
versehen ist. Letztere besteht zweckmäßig aus einem an der Trommel 19 befestigten
Sperrklinkenrad 20, in -das eine federbelastete Klinke 21 eingreift.
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Beim Auflegen des Schlittens 15, 16 auf :den Träger 24 haben -die
Rohre 10 zunächst einen größeren Abstand. Es können dann die Schutznetze 9 lose
und bequem an die Haken 11 der Rohre eingehängt werden. Dann wird durch Betätigen
der Seiltrommel 19 der Abstand der Rohre 10 entsprechend verriegelt, so daß damit
die Netze 9 gespannt werden.
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Um ein Kippen der Schutzvorrichtung bei Belastung zu verhindern, sind
an den Rohrenden Winkelhaken 22 lösbar befestigt, die gemäß Fig. 6,bis 8 unter die
Träger oder Pfetten 24 greifen.
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Zu diesem Zweck sind an den Rohren 10 Laschen 23 befestigt, in welche
die Winkelhaken 22 eingesteckt und verschwenkt werden können.
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Die vorbeschriebene Schutzeinrichtung kann auf Trägern beliebigen
Querschnitts verschiebbar und gegen Kippen gesichert angebracht werden, wie aus
Fig. 8, 9 und 10 hervorgeht. Bei Doppel-T-Trägern nach Fig. 9 kann auf die Winkelhaken22
verzichtet werden, da sich die etwas unterhalb der oberen Trägerflanschen befindlichen
Rohre 10 an diesen Flanschen abstützen können. Bei Trägern mit U-förmigem Querschnitt
nach Fig. 10 stützt sich das rechte Rohr 10 am oberen Trägerflansch ab, während
am linken Rohr 10 ein Winkelhaken 22 unter den Träger greift.