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Selbstklemmender Vorpfändhaken für den Grubenausbau Beim Vortrieb
von Strecken- und Flözbetrieben müssen den behördlichen Vorschriften entsprechend
Sicherlieitsbiihnen gegen herabfallendes Gebirge angebracht werden, die man als
Vorpfändungen bezeichnet. 1)ie Vorpfändung besteht aus zwei mit Biilinenbrettern
belegten Eisenschienen, die, in Richtung des Vortriebes sich erstreckend, mittels
vier Vorpfändliaken am rückstellenden festen Ausbau befestigt sind. 1)ie llakei
sind meistens Flacheisenbügel, die an den Firsteisen des Ausbaues angeschraubt oder
bei entsprechender Ausbildung in diese eingehängt werden.
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Die Anbringung der bekannten Vorpfändhaken bedeutet für den flauer
eine zusätzliche Arbeit, die mitunter beträchtlich bzw. umständlich ist, weil für
das Anschrauben der F lacheisenhaken Klemmen, Schrauben und Schraubenschlüssel zur
Hand sein müssen, während bei den bügelartigen Vorpfändhaken die rückstehenden Grubenbaue
so weit freigemacht werden müssen, daß die Bügel eingehängt werden können. Die erstere
Art der Vorpfändhaken erfordert große Aufmerksamkeit beim Anbringen und für das
Zusammenhalten der verschiedenen Einzelteile. Die zweite Art erfordert größere bergmännische
Freimachungsarbeit, die insbesondere in harten Gestein unbeliebt ist. Die Folge
dieser Umstände ist, daß trotz aller Hinweise und 1lalinungen und trotz immer «-leder
vorkommender, initunter
tödlicher Unfälle die Vorpfändungen nicht,
nicht rechtzeitig oder nicht ordnungsmäßig ausgeführt werden.
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Die Erfindung hat nun den Zweck, diese Schwierigkeit durch Schaffung
eines Vorpfändhakens zu beheben, der aus einem zusammenhängenden Stück besteht,
zu dessen Anbringung es keinerlei Werkzeuge oder sonstiger Hilfsmittel und keiner
Freimachung der Ausbaue bedarf, wobei die Anbringung griffartig im Bruchteil einer
Minute sicher und zuverlässig bewirkt werden kann. Bei Verwendung des neuen Vorpfändhakens
entsteht also so wenig Mehrarbeit und seine Handhabung ist so einfach, daß auch
der leichtfertigste Bergmann auf seine Benutzung nicht mehr verzichten wird, so
daß nunmehr von selbst Gewähr für die Vermeidung der obenerwähnten Unfälle gegeben
ist.
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Der Vorpfändhaken gemäß der Erfindung ist selbstklemmend ausgebildet
und besteht aus zwei Paaren von vorzugsweise nach Art von Parallelzangen gegeneinander
bewegbaren Backen mit Zangenmaul, welche Backenpaare in einem bestimmten Abstand
voneinander durch ein einen Tragsteg bildendes und längs ihnen verschiebbares Zwischenglied
zusammengehalten werden, welches an Schrägflächen der Backen derart geführt ist,
daß die Backen beim Hochschieben des Zwischengliedes geöffnet und beim Herabbewegen
desselben geschlossen werden. Die Schrägflächen können z. B. von in den Backen jedes
Backenpaares vorgesehenen, von unten nach oben gegeneinander geneigten Längsschlitzen
gebildet sein, in welchen an dem Zwischenglied sitzende Stifte gleitend eingreifen.
Nach einer geeigneten Ausführungsform hat das Zwischenglied die Form eines j-Eisens,
auf dessen Flanschen die in die Schlitze der Backen eingreifenden Stifte vorgesehen
sind.
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Dieser Vorpfändhaken ist ein zusammenhängendes Ganzes und besitzt
keinerlei verlierbare Teile. Die Maulenden der Backen werden den Ausbaueisen des
jeweils verwendeten Ausbaues angepaßt und sind so bemessen, daß sie auf Ausbaueisen
gleichen Profils, aber verschiedener Größen passen. Eine unrichtige Handhabung des
Hakens ist nicht möglich, und, einmal am Ausbaueisen angesetzt, ergibt sich zwangsläufig
ein ordentlicher und sicherer Sitz des Hakens. Zur Anbringung des Hakens bedarf
es keinerlei Werkzeuge oder sonstiger Hilfsmittel. Das Gewicht der auf die Tragstege
der Vorpfändhaken aufgelegten Vorpfändschienen nebst Bühnenbrettern bewirkt, daß
die Backen mit Sicherheit geschlossen gehalten werden. Im gleichen Sinne wirkt auch
auf die Bühne hereinbrechendes Gebirge, durch dessen Aufschlag bzw. Gewicht die
Vorpfändhaken nur um so fester geschlossen werden.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines Vorpfändhakens
gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Abb. t eine Vorderansicht des Vorpfändhakens,
Abb. a eine Seitenansicht des Hakens, Abb.3 einen schematischen Querschnitt durch
eine Strecke mit einer Vorpfändung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorpfändhaken
und Abb.4 einen entsprechenden Längsschnitt der Strecke.
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Der Vorpfändhaken besteht aus zwei Paaren von je zwei Backen
a, a und ä ä , von denen jede am oberen Ende ein zangenartiges
Maul b besitzt. Die Backen jedes Backenpaares besitzen in der Längsrichtung von
unten nach oben gegeneinander geneigte Schlitze c. Die Backenpaare werden durch
ein Zwischenglied d miteinander verbunden und in einem Abstand gehalten, der dem
Ouerschnitt bzw. der Breite der verwendeten Vorpfändschienen angepaßt ist. Das Zwischenglied
d besteht beispielsweise aus einem durch Verschweißen entsprechender Flacheisenstücke
gebildeten j-Stück. Der Steg dieses j-Stückes dient zur Auflage der Vorpfändschienen.
An den Flanschen des j-Stückes sind Stifte f (z. B. Nieten) befestigt, die mit Spiel
durch die Schrägschlitze c greifen und auf den Außenseiten der Backenpaare durch
Laschen g miteinander verbunden sind. Das Zwischenglied d ist also an den Backen
und in deren Schrägschlitzen in Längsrichtung der Backen beweglich geführt.
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Die Abb. 3 und 4 erläutern die Verwendung des beschriebenen Vorpfändhakens.
An den beispielsweise aus Eisenschienen bestehenden Firstträgern h von zwei der
rückstehenden Ausbaue werden je zwei Vorpfändhaken aufgehängt. Dies geschieht beispielsweise
in der Weise, daß man die Vorpfändhaken an den Zwischengliedern anhebt, wobei sich
die Backen von selbst öffnen. In diesem Zustand werden die Haken an den Ausbaueisen
h aufgehängt. Dabei fällt das Zwischenglied d durch sein Eigengewicht von selbst
herunter oder man hilft mit der Hand nach, wobei durch die Wirkung der Stifte f
auf die von den Schrägschlitzen c gebildeten schiefen Ebenen die Backen automatisch
geschlossen werden. In die so aufgehängten vier Vorpfändhaken werden die Vorpfändschienen
i gelegt, die zur Aufnahme der Bühnenbretter k dienen. Um die Vorpfändhaken zu lösen,
brauchen lediglich die Zwischenglieder d angehoben zu werden, wobei sich dann die
Backen von selbst öffnen.
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Was das Zusammenwirken des Zwischengliedes mit den Schrägflächen der
Backen anbelangt, ist die Erfindung nicht auf die gezeigte Ausführungsform beschränkt,
da sich die schiefen Ebenen, mit denen das Zwischenglied zusammen arbeitet, an den
Backen auch in anderer Weise als durch Längsschlitze bilden lassen.