DE1064944B - Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen

Info

Publication number
DE1064944B
DE1064944B DEM30644A DEM0030644A DE1064944B DE 1064944 B DE1064944 B DE 1064944B DE M30644 A DEM30644 A DE M30644A DE M0030644 A DEM0030644 A DE M0030644A DE 1064944 B DE1064944 B DE 1064944B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfur
urea
solvent
ammonia
amine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEM30644A
Other languages
English (en)
Inventor
Fred Applegath
Raymond A Franz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Monsanto Chemicals Ltd
Original Assignee
Monsanto Chemicals Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Monsanto Chemicals Ltd filed Critical Monsanto Chemicals Ltd
Priority to DEM30644A priority Critical patent/DE1064944B/de
Publication of DE1064944B publication Critical patent/DE1064944B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C273/00Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C273/02Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of urea, its salts, complexes or addition compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C273/00Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C273/18Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of substituted ureas
    • C07C273/1809Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of substituted ureas with formation of the N-C(O)-N moiety

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen aus Kohlenmonoxyd, Schwefel und Ammoniak bzw. Aminen.
  • Das sogenannteKohlendioxydverfahren zurHerstellung von Harnstoff ist das einzige bekannte Verfahren, das wirtschaftlich arbeitet. Es gibt eine Anzahl von Abänderungen des Kohlendioxydverfahrens, von denen zur Zeit aber nur zwei technische Anwendung finden. Die Temperatur-und Druckbedingungen bei diesen Verfahren schwanken von 180° C und 210 kglcm2 bis 210° C und 420 kg/cm2, bei einem Ammoniaküberschuß bis 250 °/o der stöchiometrischen Menge. Die Ausbeute an Harnstoff unter diesen Bedingungen beträgt zwischen 40 und 50°/o je Durchgang. Obwohl das Kohlendioxydverfahren einen wesentlichen Beitrag auf diesem Gebiet darstellt, hat es seine Nachteile. Ein großer Nachteil ist der, daß die Herstellungs-und Unterhaltungskosten der Anlage wegen des erforderlichen hohen Druckes sehr hoch sind. Ein weiterer Nachteil ist der, daß die Ausbeuten unerwünscht niedrig sind. Ein weiterer Nachteil ist die schwierige Stufe der Rückgewinnung von Ammoniak-und Kohlendioxyd, die nicht in Harnstoff umgewandelt worden sind. Weiterhin ist das Problem der Korrosion sehr groß.
  • Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Harnstoffherstellung besteht in der Umsetzung von Carbonylsulfid (Kohlenstoffoxysulfid) mit Ammoniak bei 110 bis 120° C und Drucken von 21 bis 35 kg/cm2. Unter diesen Bedingungen wird ein Zwischenprodukt, Ammoniumthiocarbamat, gebildet und in Harnstoff umgewandelt. Obwohl Ausbeuten bis zu 70 °/o für dieses sogenannte Carbonylsulfidverfahren angegeben werden, wurde es nicht über den Versuchsmaßstab hinaus entwickelt.
  • Ein größerer Nachteil des Carbonylsulfidverfahrens sind die Schwierigkeiten und die Kosten der Herstellung von Carbonylsulfid. Carbonylsulfid ist nicht in technischen Mengen erhältlich. Ein weiterer Nachteil ist der, daß mindestens einer und bevorzugt beide Reaktionsteilnehmer zur Beschleunigung der Umsetzung verflüssigt werden müssen.
  • Erfindungsgemäß wird ein neuartiges und wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen vorgeschlagen, bei dem man Kohlenmonoxyd, Schwefel und Ammoniak oder ein primäres Monoamin der Formel R-NH2, wobei R ein Alkylrest, ein Cycloalkylrest, ein Alkylcycloalkylrest, ein Arylcycloalkylrest, ein einfach ungesättigter Alkenylrest, dessen Doppelbindung um mindestens 2 Kohlenstoffatome von der Bindungsstelle der NHZ-Gruppe entfernt ist, oder ein Aralkylkohlenwasserstoffrest ist, bei dem die NH2-Gruppe an dem Alkylteil des Restes haftet, vorzugsweise in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, bei Temperaturen von 60° C bis höchstens zur Zersetzungstemperatur des jeweils gebildetenHarnstoffs undDrucken, die denDampfdruck des verwendeten Lösungsmittels bzw., wenn ohne Lösungsmittel gearbeitet wird, den Dampfdruck des Ammoniaks oder des betreffenden Amins bei den angewandten Reaktionstemperaturen überschreiten, umsetzt.
  • Auf Grund der angestellten Untersuchungen ergab sich, daß die stöchiometrische Wiedergabe der bei der vorliegenden Erfindung hauptsächlich erfolgenden Umsetzung folgender Gleichung entspricht : wobei R einer der folgenden Reste sein kann : Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Alkylcycloalkyl, Wasserstoff, Aralkyl und Arylcycloalkyl, und wobei die NH2-Gruppe an dem Alkylteil der Aralkylamine und der Arylcycloalkylamine hängt.
  • Es ist sehr überraschend, daß diese Umsetzung stattfindet. Es ist auf diesem Gebiet weder eine ähnliche Umsetzung bekannt, noch ist der Mechanismus dieser Umsetzung gesichert. Kohlenmonoxyd ist ein verhältnismäßig inertes Gas, das außer unter hohen Drucken und bei hohen Temperaturen in Gegenwart eines Katalysators nicht reagiert. So werden z. B. Drucke von 105 bis 315 kg/cm2 und Temperaturen von 65° bis 205° C bei der Oxoreaktion zur Herstellung von Aldehyden aus Kohlenoxyd, Wasserstoff und einem Olefin in Gegenwart eines Katalysators angewendet. Drucke von 210 bis 910 kg/cm2 und Temperaturen von 200° bis 400° C werden bei der Herstellung von Methanol aus Kohlenmonoxyd und Wasserstoff angewendet.
  • Im Gegensatz zu dem Vorhergehenden wurde nun gefunden, daß Kohlenoxyd, Schwefel und Ammoniak bzw. Amine unter bedeutend milderen Bedingungen insbesondere hinsichtlich des Druckes unter Bildung von Harnstoff oder substituierten Harnstoffen reagieren. So wurde z. B. festgestellt, daß die Reaktion in Abwesenheit eines Lösungsmittels unter einem Druck, der nur wenig über dem Dampfdruck des Ammoniaks bzw. des verwendeten Amins liegt, und bei einer Temperatur von bereits 70° C stattfindet. Bei Verwendung eines Lösungsmittels liegt der Mindestdruck, wie später erwähnt, zur Durchführung der Umsetzung dieser Erfindung gerade oberhalb des Dampfdruckes des Lösungsmittels unter den angewendeten Reaktionsbedingungen. Im einzelnen werden bei Verwendung eines Lösungsmittels Ausbeuten an Harnstoff bis zu etwa 70°/o bei nur 10, 5kg/cm2 und 90° und bis zu etwa 90°/0 bei einer Steigerung des Druckes auf nur 17, 5 kg/cm2 bei 90° C erhalten.
  • Obwohl nicht notwendig, wird das neue Verfahren bevorzugt in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels durchgeführt. Bei der Harnstoffherstellung gemäß dieser Erfindung wird bevorzugt-aber nicht notwendigerweise-eine kleine Menge Schwefelwasserstoff verwendet, die die Löslichkeit von Schwefel in dem Lösungsmittel erhöht. Bei der Herstellung substituierter Harnstoffe zeigen jedoch die hier gefundenen Werte, daß Schwefelwasserstoff weder notwendig noch besonders erwünscht ist.
  • Bei der Durchführung dieser Erfindung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform derselben zur Herstellung von Harnstoff wird durch Vermischen von Schwefel, Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Methanol eine Lösung hergestellt. Diese Lösung und Kohlenoxyd werden dem unteren Teil einer Füllkörpersäule zugeführt und einer Temperatur von 90 bis 100° C und einem Druck von etwa 17, 5 kg/cm2 unterworfen. Der in dem Lösungsmittel gelöste Harnstoff wird am oberen Ende der Säule abgenommen. Das Lösungsmittel wird, z. B. durch Destillation, unter Zurücklassung des Harnstoffes zwecks Wiederverwendung entfernt.
  • Bei der Durchführung dieser Erfindung ist es erwünscht, das aus dem Reaktor abgeführte und bei der Methanoldestillation anfallende Ammoniak und H2S zurückzugewinnen. Obwohl auch andere Mittel verwendet werden können, ergibt das folgende Verfahren bei der Rückgewinnung dieser Substanzen gute Ergebnisse.
  • Das Ammoniak und der Schwefelwasserstoff werden durch Schwefelsäure unter Bildung von Ammoniumsulfat und Hindurchgehen des Schwefelwasserstoffs geleitet. Der Schwefel wird aus dem Schwefelwasserstoff nach bekannten Verfahren, z. B. durch teilweise Oxydation desselben, gewonnen.
  • Wo an Stelle von Ammoniak ein Amin verwendet wird, kann nach dem Auskristallisieren des substituierten Harnstoffs durch Abdestillieren des Methanols unumgesetztes Amin zurückgewonnen werden. Der Schwefel wird aus dem Schwefelwasserstoff, wie oben erläutert, gewonnen.
  • Obwohl die jeweils bevorzugten Arbeitsbedingungen durch das jeweils verwendete Amin etwas beeinflußt werden, kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung mit allen Aminen durchgeführt werden, die oben unter die für Ammoniak angegebenen Bedingungen fallen.
  • Im allgemeinen liegt die bevorzugte Temperatur für Amine höher als bei Ammoniak, dabei beträgt die bevorzugte Temperatur für die meisten Amine etwa 120 bis 140° C.
  • Bemerkt sei, daß einige der Ergebnisse aus schubweisen Ansätzen unter Verwendung einer Bombe als Reaktionsgefäß erhalten wurden, während andere Werte aus kontinuierlichen Verfahren unter Verwendung einer geschichteten Füllkörpersäule als Reaktionsraum erhalten wurden. Wie zu erwarten war, lagen die Ausbeuten bei Verwendung der Säule höher als bei Verwendung der Bombe, wenn die übrigen Bedingungen praktisch die gleichen waren. Der Hauptgrund für die Verwendung der Bombe bei einer Anzahl von Versuchen an Stelle der Säule war der, daß viele Amine nur in kleinen Mengen erhältlich waren. Bei anderen Versuchen wurde die Bombe verwendet, weil es bedeutend zweckmäßiger war, einen experimentellen Maßstab zu wählen und auch sonst die Untersuchung zu beschleunigen.
  • Wenn hier der Ausdruck » Harnstoff « allein verwendet wird, schließt er Harnstoff und substituierte Harnstoffe ein. Wenn nichts anderes gesagt ist, sind die Ausbeuten an Harnstoff als Gewichtsprozente angegeben, bezogen auf die Reaktionsteilnehmer, die nur einmal durch die Reaktionszone geleitet werden. Das heißt also, es ist keine Menge an Produkt in den Ausbeuten enthalten, die durch Rückführung bzw. Wiederumlauf erhalten wird, wie überhaupt bei der vorliegenden Erfindung eine Rückführung nicht notwendig ist. Die Ausbeuten an Harnstoff sind auf Schwefel und nicht auf Ammoniak bezogen, weil Ammoniak bevorzugt in geringem Überschuß gegenüber der stöchiometrischen Menge angewendet wird.
  • Wenn nicht anders angegeben, soll der Ausdruck wasserfreies Ammoniakcc flussiges und gasförmiges Ammoniak umfassen.
  • Die folgenden Beispiele erläutern eine Anzahl von speziellen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
  • Die Beispiele 1, 3, 5, 7, 9, und 11 beziehen sich auf die Herstellung von Harnstoff aus Ammoniak, und die Beispiele 2, 4, 6, 8, 10, 12 und 13 behandeln die Herstellung substituierter Harnstoffe aus verschiedenen Aminen. Die Ausbeuten an Harnstoff, auf den eingesetzten Schwefel bezogen, wurden nach dem bekannten Ureaseverfahren bestimmt. Der entwickelte Ammoniakstickstoff wurde nach dem in Association of Official Agriculture Chemists, 7. Ausgabe, 1950, S. 14, Abschnitt 2. 28 angegebenen Formaldehydverfahren bestimmt. Die Ausbeuten an substituierten Harnstoffen sind auf das eingesetzte Amin bezogen.
  • Beispiel 1 Harnstoff ; Lösungsmittel Außer bei Ansatz 16 wurde eine 1, 8-Liter-Bombe aus rostfreiem Stahl, die einen Arbeitsdruck von 28 kg/cm2 und eine Heizvorrichtung hatte, als Reaktionsgefäß verwendet. Die Bombe wurde mit Lösungsmittel, Schwefel, Schwefelwasserstoff, wasserfreiem Ammoniak und Kohlenoxyd beschickt. Es wurden 150 ccm Lösungsmittel verwendet. Die verschlossene Bombe wurde etwa 21/4 Stunden unter Rühren auf 100 bis 105° C erhitzt.
  • Dann wurde die Bombe geleert, der Inhalt heiß filtriert und das Filtrat praktisch bis zur Trockne eingedampft, wodurch das Lösungsmittel zur Wiederverwendung entfernt und der Harnstoff als ein Produkt zurückblieb, das auf seinen Harnstoffgehalt untersucht wurde.
  • Bei Versuch 16 wurde eine 1, 8-Liter-Bombe aus rostfreiem Stahl mit einem Arbeitsdruck von 126 kg/cm2, die mit einer Heizvorrichtung versehen war, als Reaktionsgefäß verwendet. Bei diesem Versuch wurde das gleiche Verfahren wie bei den anderen Versuchen dieses Beispiels angewendet, nur wurde kein Lösungsmittel verwendet und die Reaktionstemperatur bei 80° C gehalten.
  • Tabelle 1
    Ausbeute,
    Ammo-
    Ver- Schwefel CO H2S auf Schwefel
    such Lösungsmittel niak
    bezogen
    Nr.
    g g g g %
    1 Methanol ............................................ 11,0 15,0 13,0 1,0 89
    2 Ligroin 11, 4 26, 2 15, 5 2, 1 50
    3 Isopropanol 11, 2 15, 7 12, 0 1, 6 82
    4 Isopropylather 11, 4 13, 7 15, 2 1, 2 67
    5 11,3 15,5 13,4 1,0 80
    6 Trichloräthylen 11, 2 15, 4 13, 7 2, 0 68
    7 Triäthylamin 11, 2 16, 5 10, 8 1, 4 52
    8 11, 2 15, 6 14, 3 1, 6 77
    9* Isopropanol-Wasser.................. 11, 5 16, 4 12, 3 1, 4 55
    10 11, 0 20, 5 14, 5 1, 1 77
    11 11, 0 21, 0 12, 7 2, 0 88
    12 11, 0 20, 0 13, 0 2, 0 103**
    13 N, N-Dimethylanilin 11, 0 19, 0 11, 0 2, 0 54
    14 Diäthyläthanolamin 11, 0 20, 0 12, 0 7, 0 91
    15 11, 021, 521, 53, 570
    16 Kein Lösungsmittel....................... 100 145 110 0 61
    * Gemisch von 150 ccm Isopropanol und 14 ccm Wasser.
  • ** Obwohl natürlich Ausbeuten über 100 Oio unmöglich sind, sind hier die bei der Ausbeutebestimmung erhaltenen genauen Werte eingesetzt worden.
  • Beispiel 2 Substituierte Harnstoffe ; Lösungsmittel Eine 1, 8-Liter-Stahlbombe aus rostfreiem Stahl, die einen Arbeitsdruck von 28kg/cm2 und eine Heizvorrichtung hatte, wurde als Reaktionsgefäß verwendet. Die Bombe wurde mit Lösugsmittel, Schwefel, Schwefelwasserstoff, einen Amin und Kohlenoxyd beschickt. Die geschlossene Bombe wurde unter Rühren zwei Stunden erhitzt. Dann wurde die Bombe geleert und ihr Inhalt heiß filtriert. Das Filtrat wurde praktisch bis zur Trockne eingedampft, wobei das Lösungsmittel zur Wiederverwendung entfernt wurde und der substituierte Harnstoff in ziemlich reinem Zustand zuriickblieb. Um den substituierten Harnstoff zu identifizieren, wurde er aus einem Lösungsmittel umkristallisiert und weiter gereinigt. Die Ergebnisse und die einzelnen verwendeten Bedingungen sind in Tabelle 2 aufgeführt.
  • Tabelle 2
    Schmelzpunkt
    Schwe- Lösungs- Tempe-
    Amin CO auf amin Diese Literatur-
    such Lösungsmittel Amm
    fel mittel ratur
    Nr. bezogen Erfindung angaben
    gggccm°C"/, °C °C
    17 Amylalkohol n-Hexylamin 14, 4 90, 4 12, 5 800 120 57
    18 Methanol desgl. 5, 0 32, 3 8, 7 200 120 71 66 bis 68-
    19 Methanol Isobutylamin 10, 0 23, 4 8, 7 200 70 42 122 bis 124 128
    20 Benzol n-Propylamin 5, 1 11, 2 10, 9 100 120 49 103 bis 104 105
    21 Kein
    Lösungsmittel desgl. 5, 1 11, 2 10, 9 kein 120 9 104 bis 105 105
    22 Methanol desgl. 10, 0 18, 9 10, 1 200 120 71 102 bis 103 105
    Obwohl die Umsetzung nach der vorliegenden Erfindung in Abwesenheit eines Lösungsmittels stattfindet, wird die Verwendung eines Lösungsmittels bevorzugt, weil Flüssigkeiten besser zu handhaben sind. Ein weiterer Grund ist der, daß gewöhnlich mit einem Lösungsmittel bedeutend höhere Ausbeuten erzielt werden können.
  • Wenn ein Lösungsmittel verwendet wird, muß es ein solches sein, das unter den verwendeten Reaktionsbedingungen inert ist und das Ammoniak oder das verwendete Amin auflöst. Bevorzugt wird als Lösungsmittel ein gesättigter aliphatischer einwertiger Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wobei Methanol besonders bevorzugt wird.
  • Außer den verschiedenen in Tabelle 1 und 2 aufgeführten Lösungsmitteln wurden beträchtliche Ausbeuten an Harnstoff mit Benzol, Tetrachlorkohlenstoff, Cyclohexan und Cyclohexen und auch beträchtliche Ausbeuten an substituierten Harnstoffen mit Äthylenglykol und Isopropyläther erhalten.
  • Beispiel 3 Harnstoff ; Reaktionstemperatur Eine Lösung wurde durch Vermischen von Schwefel, Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Methanol hergestellt.
  • Diese Lösung und Kohlenoxyd wurden gleichzeitig in den unteren Teil einer 210 cm langen und 2, 5 cm starken Füllkörpersäule aus rostfreiem Stahl geschickt. Bei allen Versuchen wurde ein Reaktionsdruck von 17, 5 kg/ cm2 verwendet, nur bei Versuch 28 ein solcher von 21 kg/cm2. Am oberen Ende der Säule wurde eine Lösung des Harnstoffs und ein Gasgemisch abgezogen.
  • Die Lösung wurde praktisch bis zur Trockne eingedampft, um das Methanol zur Wiederverwendung zu entfernen und den Harnstoff zu gewinnen, der auf seinen Harnstoffgehalt untersucht wurde. Die Temperatur wurde zwischen etwa 60 und 160° C verändert. Die erhaltenen Ergebnisse und die im einzelnen angewendeten Bedingungen sind in Tabelle 3 angegeben.
  • Tabelle 3
    Zuführ- Ausbeute,
    Ver- Versuchs- tempes
    Lösungszusammensetzung - %
    geschwindigkeit auf schwefel
    such dauer ratur
    g/Min bezogen
    Nr.
    S. NH3 H2S CH2OH
    Lösung CO Minuten °C %
    23 9,4 13,55 3,15 73,9 21,2 2,6 150 61 74,1
    24 19, 25 24, 9 3, 52 52, 3 18, 7 5, 3 186 90 88, 7
    25 9, 08 15, 47 2, 41 72, 9 19, 0 2, 6 319 94 92, 9
    26 9, 07 15, 34 2, 45 73, 2 22, 0 2, 6 241 97 89, 9
    27 19,36 24,5 4,11 52,0 20,9 4,0 125 100 83, 8
    28 8, 23 16, 4 1, 12 74, 1 6, 5 0, 63 300 119 76, 8
    29 9, 58 13, 55 0, 79 76, 1 13, 7 1, 27 346 139 50, 0
    30 9, 35 13, 53 2, 57 74, 5 21, 5 2, 6 225 137 49, 4
    31 9, 4 13$55 3'15 73, 9 21, 4 2, 6 136 156 35, 2
    Beispiel 4 Substituierte Harnstoffe ; Reaktionstemperatur Es wurden das gleiche Verfahren und die gleiche Bombe wie im ersten Abschnitt von Beispiel 2 ver- wendet. 200 ccm Methanol wurden als Lösungsmittel verwendet. Die Reaktionstemperatur wurde zwischen 50° und 160° C verändert. Die erhaltenen Ergebnisse und die im einzelnen angewendeten Bedingungen sind in Tabelle 4 aufgefiihrt.
  • Tabelle 4
    Schmelzpunkt
    auf Amin Diese Literatur-
    such Amin Schwefel Amin CO
    ratur
    Nr. bezogen Erfindung angaben
    g g g °C % °C °C
    32 Isobutylamin 1023, 48, 7600-128
    19 desgl. 10 23, 4 8, 7 70 42 122 bis 124 128
    33 desgl. 10 23, 4 8, 7 80 58 123 bis 125 128
    34 desgl. 10 23, 4 8, 7 120 80 126 bis 127 128
    35 desgl. 10 23, 4 8, 7 130 87 128 bis 130 128
    36 desgl. 10 23, 4 8, 7 140 87 124 bis 126 128
    37 desgl. 10 23, 4 8, 7 160 88 126 bis 127 128
    38 n-Decylamin 2, 525, 28, 7600--
    39 desgl. 2, 5 25,2 8,7 70 33 98 bis 99 -
    40 desgl. 2, 5 25,2 8,7 80 46 97 bis 98 -
    41 desgl. 2,5 25,2 8,7 100 60 99 bis 100 -
    42 desgl. 2,5 25,2 8,7 120 70 97 bis 98 -
    43 desgl. 2, 5 25,2 8,7 140 65 99 bis 100 -
    44 desgl. 2, 5 25,2 8,7 160 65 99 bis 100 -
    45 Athylamin 5, 0 14, 4 8, 7 50 0-106
    46 desgl. 5, 0 14, 4 8, 7 60 29 102 bis 105 106
    47 desgl. 5, 0 14, 4 8, 7 70 46 106 bis 108 106
    48 desgl. 5, 0 14, 4 8, 7 80 65 103 bis 105 106
    49 desgl. 5, 0 14, 4 8, 7 100 61 105 bis 107 106
    50 desgl. 5, 0 14, 4 8, 7 115 75 104 bis 106 106
    51 desgl. 5, 0 14, 4 8, 7 130 81 103 bis 105 106
    52 desgl. 5, 0 14, 4 8, 7 145 80 102 bis 104 106
    53 desgl. 5, 0 14, 4 8, 7 160 72 103 bis 106 106
    Hinsichtlich der Auswirkung der Temperatur bei der Harnstoffherstellung gemäß dieser Erfindung nehmen die Harnstoffausbeuten von etwa 60 bis 95° C mit der Temperatur zu und dann mit zunehmender Temperatur von 95 bis 160° C wieder ab, so daß die höheren Ausbeuten bei 90 bis 100° C erhalten wurden. Bei der Herstellung substituierter Harnstoffe hängt die Temperaturauswirkung etwas von dem jeweils verwendeten Amin ab.
  • Jedoch waren Temperaturen von 60 bis zu 160° C ausreichend, um die Umsetzung zur Bildung der substituierten Harnstoffe vor sich gehen zu lassen. Bei substituierten Harnstoffen liegt gewöhnlich der bevorzugte Temperaturbereich zwischen etwa 120 und 140° C, wie es durch Beispiel 4 gezeigt wird.
  • Beispiel 5 Harnstoff ; Reaktionsdruck Der Reaktionsdruck wurde von 0 bis zu 17, 5 kg/cm2 verändert, wobei sonst die Durchlaufanlage und das Verfahren, wie sie im Beispiel 3 angegeben sind, verwendet wurden. Bei Versuch 54 wurde Diäthylenglykol als Lösungsmittel dem Methanol vorgezogen, weil bei Atmosphärendruck und 100° C das Methanol aus dem Reaktionsraum heraussieden und dadurch die Reaktionsvorrichtung mit Schwefel und Harnstoffrückstand verstopft werden würde. Diäthylenglykol siedet bei 245° C und verhindert deshalb solche Verstopfungen.
  • Tabelle 5
    Zufiihr-Ausbeute,
    Versuch Losungszusammensetzung-°/. geschwindigkeit versuchs-Tempe-Druck auf Schwefel
    dauer ratur
    Nr. g/Minuten bezogen
    S NH3 H2S CH3OH
    Lösung CO Minuten °C kg/cm2 %
    54 9,37 13,6 3,24 73,8% 5,5 0,65 215 100 0 7,3
    55 19,24 25,42 3,56 51,7 19, 3 4, ) 180 91 10,5 69, 9
    56 19, 25 24, 9 3, 52 52, 3 18, 7 5, 3 186 90 17,5 88, 7
    * Diäthylenglykol Beispiel 6 Substituierte Harnstoffe ; Reaktionsdruck Es wurde hier das gleiche Verfahren und die gleiche Bombe wie im ersten Abschnitt von Beispiel 2 benutzt und Athylenglykol als Lösungsmittel verwendet. Es wurde eine Temperatur von 70° C und ein Molverhältnis von C O zu Amin von etwa 0, 6 verwendet. Der Reaktionsdruck wurde von etwa 1, 4 bis 21 kg/cm2 verändert. Die erzielten Ergebnisse und die im einzelnen angewendeten Bedingungen sind unten in Tabelle 6 aufgeführt.
  • Tabelle 6
    reaktions- Ausbeute, Schmelzpunkt
    Lösungs-
    Versuch Schwefel Amin CO durck auf Amin
    Amin mittel Diese Literatur-
    Nr. kg/cm2 bezogen
    Erfindung angaben
    bei 70°
    g g g ccm % °C °C
    57 Isobutylamin... 1, 8 8, 2 2, 2 100 1,3 0 - 128
    58 Isobutylamin... 3, 6 16, 4 4, 0 200 2, 6 < 5-128
    59 Isobutylamin.. 7, 2 32, 7 7, 6 400 5, 8 24 123 bis 125 128
    60 Isobutylamin... 16, 0 73, 0 16, 8 885 21, 1 22 127 bis 129 128
    Der aufgewendete Druck kann als der Druck definiert werden, der den Dampfdruck des Lösungsmittels unter den angewendeten Reaktionsbedingungen übersteigt.
  • Wenn kein Lösungsmittel verwendet wird, kann der Arbeitsdruck als der den Dampfdruck des Ammoniaks oder des verwendeten Amins übersteigende Druck definiert werden. Also ist der gesamte zur Durchführung der Umsetzung dieser Erfindung notwendige Druck ein Partialdruck des Kohlenoxyds. Allgemein ausgedrückt besteht keine Begrenzung für den verwendbaren Maximaldruck. Der anzuwendende Maximaldruck wird also in der Hauptsache durch wirtschaftliche Erwägungen bestimmt.
  • Um eine gründlichere Untersuchung der Auswirkung des Druckes anzustellen, wurden die Werte für die übrigen Variablen so gewählt, daß niedrige Ausbeuten entstanden.
  • Unter diesen Bedingungen zeigen die Werte, daß sich die Ausbeute direkt mit dem Druck ändert.
  • Beispiel 7 Harnstoff ; Konzentration der Lösung Es wurden das gleiche Verfahren und die gleiche Bombe wie im ersten Abschnitt von Beispiel 1 verwendet. Die Bombe wurde unter Rühren 1 Stunde auf 100° C erhitzt. Ungefähr stöchiometrische Mengen der Reaktionsteilnehmer wurden verwendet. Eine Anzahl von Konzentrationen der Lösung wurden durch Veränderung der Methanolmengen von 25 ccm bis zu etwa 200 ccm hergestellt. Auf diese Weise wurde die Konzentration des Schwefels von etwa 5 bis zu 20 °/o verändert.
  • Die erhaltenen Ergebnisse und die im einzelnen angewendeten Bedingungen sind in Tabelle 7 aufgeführt.
  • Tabelle 7
    Schwefel Ausbeute, auf
    im Ansatz Schwefel bezogen
    Nr.
    ccm g g
    61 203 9,0 9,3 7,5 0,7 4,8 63, 8
    62 96 9, 6 10, 4 8, 3 0, 7 9, 1 68, 2
    63 57 9, 8 10, 9 8, 7 0, 6 13, 1 73, 2
    64 36 9, 9 10, 5 8, 3 0, 5 17, 1 61, 6
    65 25 10, 0 10, 6 9, 0 0, 7 20, 1 35, 7
    Die Ausbeute an Harnstoff nimmt mit zunehmender Schwefelkonzentration von 5 bis 13 °/o zu und mit weiter zunehmender Schwefelkonzentration von etwa 13-auf 20 °/o ab. Vom Standpunkt der Ausbeute ist die bevorzugte Menge Lösungsmittel diejenige, die eine Lösung mit einem Schwefelgehalt von etwa 13 °/o ergibt, wenn stöchiometrische Mengen an Ammoniak und Schwefel verwendet werden. Vom Standpunkt des Durchsatzes wird bevorzugt so wenig Lösungsmittel wie möglich verwendet, jedoch mindestens so viel, daB keine nennenswerten Harnstoffmengen in dem Reaktor aus der Lösung ausgeschieden werden.
  • Beispiel 8 Substituierte Harnstoffe ; Konzentration der Lösung Das gleiche Verfahren und die gleiche Bombe wie im ersten Abschnitt von Beispiel 2 wurden verwendet. Als Lösungsmittel wurde Methanol verwendet. Die geschlossene Bombe wurde 2 Stunden auf 120° C erhitzt. Die erhaltenen Ergebnisse und die im einzelnen verwendeten Bedingungen sind in Tabelle 8 aufgeführt.
  • Diese Werte zeigen, daß die Ausbeute an substituierten Harnstoffen mit zunehmender Schwefelkonzentration von 5, 8 auf 7, 4 °/0 austeigt und dann mit weiter zunehmender Schwefelkonzentration von 7, 4 auf 8, 6 °/0 abnimmt.
  • Tabelle 8
    Schmelzpunkt
    Ver- Schwefel Aus-
    Schwefel amin CO Druck Methanol
    such Amin imAnsatz beute Diese Literatur
    such Amin im Ansatz beute Diese Literatur
    Nr. Erfindung angaben
    g g g kg/cm2 ccm % % °C °C
    66 tert.-Octylamin .... 5,4 44,0 13,4 7 37,5 5,8 41 141 bis 146 153
    67 tert.-Octylamin .... 5,4 44,0 13,4 7 25,0 6,5 48 141 bis 145 153
    68 tert.-Octylamin .... 5, 444, 013, 4712, 57, 452144 bis 147 153
    69 tert.-Octylamin ..... 5, 4 44, 0 13, 4 7 0 8, 6 43 138 bis 141 153
    Beispiel 9 Harnstoff ; Molverhältnis Ammoniak/Schwefel Unter Verwendung des gleichen Verfahrens, der ; gleichen Bombe und der gleichen Bedingungen (wenn nicht anders angegeben) wie im ersten Abschnitt von Beispiel 1, wurde das Verhältnis von Ammoniak zu Schwefel von etwa 2 : 1 bis 3, 5 : 1 verändert. Methanol wurde als Lösungsmittel verwendet. Die erhaltenen Ergebnisse und die im einzelnen verwendeten Bedingungen sind in Tabelle 9 aufgeführt.
  • Tabelle 9
    Versuch Schwefel Ammoniak CO H S
    Nr. 2 verhältnis Schwefel bezogen
    g g g g NHs/S °/o
    70 10, 8 20, 5 11, 4 0, 8 3, 58/1 97, 9
    71 10, 5 17, 7 11, 9 o, 8 3, 18/1 96, 9
    72 11, 6 15, 4 12, 0 1, 0 2, 50/1 90, 2
    73 11,2 13,0 11,8 0,8 2,18/1 82, 6
    74 11, 9 12, 7 12, 7 1, 5 2, 01/1 78, 7
    Beispiel 10 Substituierter Harnstoff ; Verhältnis von Amin zu Schwefel Unter Verwendung des gleichen Verfahrens, der gleichen Bombe und der gleichen Bedingungen wie im ersten Abschnitt von Beispiel 2 wurde das Mengenverhältnis von Amin zu Schwefel von 0, 5 : 1 bis 4 : 1 verändert. 200 ccm Methanol wurden als Lösungsmittel verwendet. Die Reaktionstemperatur betrug 130° C.
  • Die erhaltenen Ergebnisse und die im einzelnen angewendeten Bedingungen sind in Tabelle 10 angegeben.
  • Tabelle 10
    Schmelzpunkt
    Versuch Molverhältnis Diese Literatur-
    Amin Schwefel Amin CO Ausbeute
    Nr. Amin/Schwefel Erfindung angaben
    ggg%°C°C
    75 Isobutylamin........ 2, 5 23,4 8,7 4/1 1041,3) 127 bis 129 128
    76 Isobutylamin........ 5, 023, 48, 72/182) 125 bis 127 128
    35 Isobutylamin........ 10, o 23, 4 8, 7 1/1 87 2) 128 bis 130 128
    77 Isobutylamin........ 20, 023, 48, 70, 5/183') 126 bis 128 128
    Bezogen auf Schwefel.
  • 2 Bezogen auf Amin. s s. Fußnote ** Tabelle 1.
  • Dieser Abschnitt betrifft die Herstellung von Harn-@toff gemäß der vorliegenden Erfindung. Das stöchionetrische Verhältnis von Ammoniak zu Schwefel ist iormalerweise 2 : 1. Die Werte in Tabelle 9 zeigen, daß lie Ausbeute an Harnstoff sich weiter erhöht, wenn das Verhältnis von Ammoniak zu Schwefel von etwa 2 : 1 tuf 3, 5 : 1 ansteigt. Natürlich können auch größere Mengenverhältnisse als 3, 5 : 1 und kleinere als 2 : 1 vervendet werden. Die kleinen Ausbeutezunahme bei größeren Mengenverhältnissen rechtfertigt jedoch nicht lie zusätzlichen Arbeitskosten, und bei kleineren Mengen- verhältnissen sind die Ausbeuten unerwünscht niedrig.
  • Bevorzugt wird ein Mengenverhältnis von etwa 2, 5 : 1 verwendet. Bei der Wahl des Mengenverhältnisses von Ammoniak zu Schwefel ist außer den Ausbeuten die Wirtschaftlichkeit und die Tatsache zu beachten, daß der Schwefel etwas schwierig aus dem Harnstoffrohprodukt zu entfernen ist.
  • Dieser Abschnitt betrifft die Herstellung von substituiertem Harnstoff gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • Das stöchiometrische Verhältnis von Amin zu Schwefel ist normalerweise 2 : 1. Es ist aber zu beachten, daß zur Erzielung vergleichbarer Ausbeutezahlen sich diese auf den Reaktionsteilnehmer beziehen müssen, der nicht im Überschuß angewendet worden ist. Die Werte in Tabelle 10 zeigen, daß sowohl bei Verwendung von Amin als auch von Schwefel im Überschuß eine erhöhte Ausbeute erzielt wird, wobei die größere Ausbeutezunahme bei einem Überschuß an Amin erhalten wird.
  • Trotzdem wird ein Überschuß an Schwefel bevorzugt.
  • Ein Grund hierfür ist der, daß das Amin gewöhnlich bedeutend teurer ist als der Schwefel. Ein weiterer Grund ist der, daß der überschüssige Schwefel leicht zwecks Wiederverwendung zurückgewonnen werden kann.
  • Beispiel 11 Harnstoff ; Reaktionszeit Unter Verwendung des gleichen Verfahrens, der gleichen Durchlaufanlage und der gleichen Bedingungen (wenn hier nicht anders angegeben) wie im ersten Abschnitt von Beispiel 3 wurde die Reaktionszeit von 16 Minuten bis 43 Minuten verändert. Der Reaktionsdruck betrug 17, 5 kg/cm2. Die erhaltenen Ergebnisse und die im einzelnen verwendeten Bedingungen sind in Tabelle 11 aufgeführt.
  • Tabelle 11
    Zufiihr-Ausbeute,
    Versuch Losungszusammensetzung-°/0 Tempe-geschwindigkeit versuchs-Reaktions-auf Schwefel
    ratur dauer zeit
    bezogen
    Nr. g/Minuten
    S NH3 H2S CH3OH
    °C Lösung CO Minuten Minuten %
    78 19, 37 24, 6 3, 75 52, 3 103 15, 7 3, 22 178 43 91, 3
    78 19,37 24,6 3,75 52,3 103 15,7 3,22 178 43 91,3
    79 19,37 24,6 3,67 52,3 99 19,25 4,0 156 34 84,1
    80 19,36 24,5 3,88 52,2 100 27,6 6,19 181 25 83,4
    81 19, 37 24, 4 3, 96 52, 3 100 40, 7 9, 15 123 16 81, 2
    Beispiel 12 Substituierte Harnstoffe ; Reaktionszeit Unter Verwendung des gleichen Verfahrens, der gleichen Bombe und der gleichen Bedingungen (wenn hier nicht anders angegeben) wie im ersten Abschnitt von Beispiel 2 wurde die Reaktionszeit von 2, 5 Minuten bis 7 Stunden verändert. 200 ccm Methanol wurden als Lösungsmittel verwendet. Die erhaltenen Ergebnisse und die im einzelnen angewendeten Bedingungen sind in Tabelle 12 aufgeführt.
  • Tabelle 12
    Ausbeute, Schmelzpunkt
    Versuch Amn Schwefel Amin CO Tempe-Reaktions-auf Amin Diese Literatur-
    Nr. ratur zeit bezogen Erfindung angaben
    g g g ° C Stunden °/o ° C ° C
    47 Äthylamin 5, 0 14, 4 8, 7 70 2 46 106 bis 108 112
    82 Äthylamin 5, 0 14,4 8,7 70 3 62 107 bis 108 112
    83 Äthylamin 5, 0 14, 4 8, 7 70 4 61 107 bis 108 112
    84 Äthylamin 5, 0 14, 4 8, 7 70 5 53 107 bis 108 112
    39 n-Decylamin.... 2, 5 25, 2 8, 7 70 2 33 98 bis 99-
    85 n-Decylamin.... 2, 5 25, 2 8, 7 70 3 43 99 bis 100-
    86 n-Decylamin .... 2, 5 25, 2 8, 7 70 4 54 95 bis 97-
    87 n-Decylamin.... 2, 5 25,2 8,7 70 5 50 96 bis 97-
    88 n-Decylamin... 2, 5 25, 2 8, 7 70 7 49 98 bis 99-
    19 Isobutylamin... 10, 1 23, 4 8, 7 70 2 42 122 bis 124 128
    $9 Isobutylamin... 10, 1 23, 4 8, 7 70 3 54 123 bis 125 128
    90Isobutylamin.. 10, 123, 48, 770472125 bis 126 128
    91 Isobutylamin... 10, 1 23, 4 8, 7'70 6 67 123 bis 125 128
    Minuten
    92 Isobutylamin... 5, 0 23, 4 8, 7 130 0 22 121 bis 123 128
    93 Isobutylamin.. 5, 0 23, 4 8, 7 130 2, 5 60 124 bis 126 128
    94 Isobutylamin... 5, 0 23, 4 8, 7 130 5 72 124 bis 127 128
    95 Isobutylamin... 5, 0 23, 4 8, 7 130 10 76 127 bis 128 128
    96 Isobutylamin.. 5, 0 23, 4 8, 7 130 20 88 121 bis 124 128
    35 Isobutylamin... 10 23, 4 8, 7 130 120 87 128 bis 130 128
    Die Werte in Tabelle 11 in bezug auf Harnstoff zeigen, daß die Ausbeute an Harnstoff mit zunehmender Reaktionszeit von 16 bis 43 Minuten ansteigt, wobei die größte Ausbeutezunahme bei der Veränderung der Zeit von . 34 Minuten auf 43 Minuten erfolgt. Die Werte in Tabelle 12 zeigen bei substituierten Harnstoffen, daß die Ausbeute mit zunehmender Reaktionszeit ein Maximum erreicht und bei weiterer Zunahme der Zeit wieder absinkt.
  • Die ersten drei substituierten Harnstoffe (Tabelle 12) wurden bei einer Temperatur (70° C) deutlich unterhalb der bevorzugten Temperatur (120 bis 140° C) hergestellt, um die Auswirkung der Reaktionszeit besser messen zu können. Der dritte substituierte Harnstoff wurde sowohl beil30° C als auch bei70° C hergestellt. Durch Vergleich der bei 70 und bei 130° C unter Verwendung von Isobutylamin erhaltenen Ergebnisse ist zu erkennen, daß die Temperatur die Zeit in beträchtlichem Ausmaß ersetzen kann.
  • Die Reaktionszeit ist bei allen Versuchen die Zeit bei der angegebenen Temperatur. Bei den Versuchen bei 130° C (Tabelle 12) waren außer der angegebenen Reaktionszeit etwa 5 Minuten erforderlich, die Bombe von 60 auf 130° C anzuheizen, und etwa 1 Minute, die Bombe von 130 auf 60° C abzukühlen. 60° C wurde als Ausgangs-oder Nullpunkt zur Messung der Reaktionszeit gewählt, weil sich mit Isobutylamin bei 60° C (Beispiel 4, Tabelle 4) kein substituierter Harnstoff gebildet hatte. Bei den anderen Aminen war keine nennenswerte Zeit zum Aufheizen und Abkühlen von der Reaktionstemperatur von 70° C erforderlich.
  • Beispiel 13 Substituierte Harnstoffe ; Amine Es wurde das gleiche Verfahren und die gleiche Bombe wie im ersten Abschnitt von Beispiel2 verwendet. Als Lösungsmittel wurden 200 ccm Methanol verwendet.
  • Die Reaktionstemperatur betrug 120° C. Die Reaktionszeit betrug 2 Stunden mit Ausnahme des in der Fußnote in Tabelle 13 angegebenen Falles. Die Ansätze wurden durch Veränderung des Amins verändert, so daß 21 verschiedene Amine verwendet wurden. Die erhaltenen Ergebnisse und die verwendeten Bedingungen sind in Tabelle 13 aufgeführt.
  • Tabelle 13
    Schmelzpunkt
    Ausbeute,
    Unsubstituiertes
    Versuch Schwefel n auf An) in Literatur-
    aliphatisches
    bezogen Erfindung angaben
    Nr.
    primäres Monoamin
    g g g % °C °C
    97 Methylamin................. 5, 0 9, 8 8, 7 88 101 bis 103 106
    50 Äthylamin 5, 0 14, 4 8, 7 75 104 bis 106 112
    22 10, 018, 910, 171102 bis 103 105
    98 10, 017, 110, 151191 bis 192 192
    99 n-Butylamin 10, 0 23, 4 8, 7 81 65 bis 68 71
    34 Isobutylamin 10, 0 23, 4 8, 7 80 126 bis 127 128
    100 10, 0 23, 0 8, 7 71 135 137
    101 10, 023, 48, 754240242
    102 n-Amylamin 5, 0 27, 7 8, 7 61 79 bis 81 88
    18 n-Hexylamin 5, 0 32, 3 8, 7 71 66 bis 68-
    103 n-Octylamin 2, 5 20, 7 8, 7 84 89 bis 90-
    104 tert.-Octylamin 5, 0 42, 0 8, 7 29 128 153
    42 n-Decylamin 2, 5 25, 2 8, 7 70 97 bis 98-
    105 n-Dodecylamin 2, 6 29, 4 8, 7 80 105 bis 106 105
    106 10, 034, 08, 761106 bis 107-
    107 n-Octadecylamin 1, 3 21, 5 8, 7 71 110 bis 111 105 bis 106
    108 Allylamin 5, 0 17, 8 8, 7'78 91 95
    109 Methallylamin 5, 0 22, 8 8, 7 54 119 bis 121-
    110* a-Methylbenzylamin ................ 2,7 20,0 8,7 37 130 -
    111 Benzylamin ......................... 10,0 34,3 10,1 62 169 bis 171 169
    112 Cyclohexylamin ..................... 10,0 22,7 6,2 63 223 bis 225 229 bis 230
    * Die Reaktionszeit betrug 20 Minuten.
  • Die nach dem hier beschriebenen Verfahren hergestellten Harnstoffe und substituierten Harnstoffe haben viele Verwendungsmöglichkeiten. Harnstoff ist verwendbar zur Herstellung von Kunststoffen, in Düngemitteln, in Viehfutter usw. Substituierte Harnstoffe sind verwendbar als Farbstoffzwischenprodukte, in synthetischen Harzen, als Beschleuniger bei der Kautschukvulkanisierung, als Korrosionsinhibitoren, zum Modifizieren von Reinigungsmitteln, als Antioxydantien in organischen Stoffen, als oberflächenaktive Mittel usw.
  • PATENTANSPROCIIE : 1. Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man Kohlenmonoxyd, Schwefel und Ammoniak oder ein primäres Monoamin der Formel RNH2, wobei R ein Alkylrest, ein Cycloalkylrest, ein Alkylcycloalkylrest, ein Arylcycloalkylrest, ein einfach ungesättigter Alkenylrest, dessen Doppelbindung um mindestens 2 Kohlenstoffatome von der Bindungsstelle der NH2-Gruppe entfernt ist, oder ein Aralkylkohlenwasserstoffrest ist, bei dem die NH2-Gruppe an dem Alkylteil des Restes haftet, vorzugsweise in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, bei Temperaturen von 60° C bis höchstens zur Zersetzungstemperatur des jeweils gebildeten Harnstoffs und Drücken, die den Dampfdruck des ver- wendeten Lösungsmittels bzw., wenn ohne Lösungsmittel gearbeitet wird, den Dampfdruck des Ammoniaks oder des betreffenden Amins bei den angewandten Reaktionstemperaturen überschreiten, umsetzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsteilnehmer einer Temperatur von etwa 70 bis 160° C, vorzugsweise 90bis100° C bei Verwendung von Ammoniak und vorzugsweise von 120 bis 140° C bei Verwendung eines Amins, unterworfen werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel ein gesättigter aliphatischer einwertiger Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei einem Druck von 10, 5 bis 17, 5 kg/cm2 erfolgt.
    5. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung von unsubstituiertem Harnstoff zur Erhöhung der Löslichkeit des Schwefels in dem Lösungsmittel eine kleine Menge Schwefelwasserstoff zusetzt.
    In Betracht gezogene Druckschriften : Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Band VIII, S. 150, Tabelle 8.
DEM30644A 1956-05-29 1956-05-29 Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen Pending DE1064944B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM30644A DE1064944B (de) 1956-05-29 1956-05-29 Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM30644A DE1064944B (de) 1956-05-29 1956-05-29 Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1064944B true DE1064944B (de) 1959-09-10

Family

ID=7301015

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM30644A Pending DE1064944B (de) 1956-05-29 1956-05-29 Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1064944B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1189981B (de) * 1959-11-19 1965-04-01 Hamburger Gaswerke Gmbh Verfahren zur Herstellung von Harnstoff

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
None *

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1189981B (de) * 1959-11-19 1965-04-01 Hamburger Gaswerke Gmbh Verfahren zur Herstellung von Harnstoff

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0157088B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyisocyanaten mit Biuretstruktur
DE2512514C2 (de) Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Isocyanaten
DE1443164A1 (de) Verbessertes Verfahren zur Herstellung von Harnstoff
DE1265146C2 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung vorzugsweise konzentrierter waessriger Ammoniumthiosulfatloesungen
DE1064944B (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen
DE3106476A1 (de) Verfahren zur herstellung von trioxan
DE2105473C3 (de)
DE1939867A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Ureidohexahydropyrimidin-(2)-on
DE2005515C3 (de) Verfahren zur Herstellung von γ -Cyanbutyraldinünen
DE2222027A1 (de) Verfahren zur erzeugung von hydroxylamin und von gesaettigten zyklischen ketoximen
DE2758171A1 (de) Verfahren zur herstellung von aliphatischen isocyanaten
DE831240C (de) Verfahren zur Herstellung von konzentrierter Ameisensaeure und Nitraten aus Formiaten und Salpetersaeure
DE637730C (de) Verfahren zur Herstellung von N-Alkylderivaten des Ammoniaks
DE602218C (de) Verfahren zur Darstellung von Pyridylhydantoinen
DE1163800B (de) Verfahren zur Herstellung von Methacrylsaeureamidsulfat durch Umsetzung von Acetoncyanhydrin mit Schwefelsaeure
DE1020347B (de) Verfahren zur Herstellung von vollstaendig oxyalkylierten, symmetrischen Alkylendiaminen
DE2557162A1 (de) Verfahren zur herstellung von trichloraethylchloroformiat
DE547697C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammonphosphaten
DE429847C (de) UEberfuehrung von Kalkstickstoff in harnstoffhaltige Mischduenger
AT219051B (de) Verfahren zur Verminderung bzw. Beseitigung des Biuretgehaltes von Harnstoff
DE818049C (de) Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Diazoaminoverbindungen
DE1078114B (de) Verfahren zur Herstellung von Diaminodienen
EP0377870A1 (de) Methyl-3,3-dialkoxy-1-propyl-phosphinsäureester, die entsprechenden 3- Oxoverbindungen sowie ein Verfahren zu deren Herstellung
DD251259A3 (de) Verfahren zur herstellung von aminomethylenphosphonsaeureloesungen
DD229692B3 (de) Verfahren zur herstellung von 2,4-dioxohexahydro-1.3.5-triazin