DE2557162A1 - Verfahren zur herstellung von trichloraethylchloroformiat - Google Patents
Verfahren zur herstellung von trichloraethylchloroformiatInfo
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Description
Patentanwälte
Dipl.-lng. R. B E ETZ sen.
Dipl.-lng. K. LAMPRECHT
Dr.-Ing. R. B E E T Z jr.
3 München 22, Steinsdorfstr. 10
Tel. (089) 22 72 01 /227244/29531O
Telegr. Allpatent München Telex 5 22048
550-25.O82P
18. 12. 1975
Societe Nationale des Poudres et Explosifs, Paris (Prankreich)
Verfahren zur Herstellung von Trichloräthylchloroformiat
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Trichloräthylchloroformiat.
Trichloräthylchloroformiat der Formel
- CH2 - OCO-Cl
(1)
stellt ein wichtiges Synthesezwischenprodukt dar, das einerseits in der pharmazeutischen Industrie zur Synthese bestimmter
Antibiotika und insbesondere von Cephalosporinen sowie andererseits in der chemischen Industrie zur Synthese
verschiedener Carbamate und Carbonate herangezogen wird.
Es ist daher von großer Bedeutung, über ein günstiges industrielles Herstellungsverfahren für Trichloräthylchloro-
550-(B.559)-SEBk
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formiat zu verfügen. Der einzige mögliche präparative
Zugang zu diesem Produkt besteht in der Phosgenierung von Trichloräthanol. Aufgrund des sehr starken induktiven
Effekts, der durch die drei in oi-Stellung zur Alkoholfunktion befindlichen Chloratome hervorgerufen
wird, stellt das Trichioräthanol allerdings ein Molekül
dar, das sich nur sehr schlecht phosgenieren läßt. Aus diesem Grund läßt sich dieser Alkohol mit herkömmlichen
Verfahren zur Phosgenierung in Gegenwart von Aktivkohle wie etwa nach der DT-PS 283 896 nicht phosgenieren; auch
herkömmliche Verfahren zur Phosgenierung in der Kälte in Gegenwart eines Säureakzeptors wie Natriumhydroxid oder
tertiären Aminen erlauben die Herstellung von Trichloräthylchloroformiat nur mit relativ geringen Ausbeuten.
Aus der FR-PS 1 338 931 ist es ferner bekannt, Phenole
und Naphthole in der Wärme in Gegenwart eines Lösungsmittels
wie beispielsweise Xylol sowie eines Katalysators zu phosgenieren, der aus einem tertiären Amin mit
ο -4
einer Ionisationskonstante bei 25 C unter 5*10
beispielsweise N,N-Dimethylanilin besteht. Das in der
PR-PS 1 338 931 beschriebene Verfahren erlaubt die Phosgenierung
von Trichloräthanol; das Verfahren weist jedoch
zwei wesentliche Nachteile auf:
bei dem Verfahren werden große Plüssigkeitsmengen eingesetzt, die zurückgewonnen werden müssen, um
das Verfahren hinsichtlich der Gestehungskosten wettbewerbsfähig zu machen, wodurch die Durchführung
dieses Verfahrens aufwendig wird;
die praktische Ausbeute an Trichloräthylchloroformiat bezogen auf Trichioräthanol liegt nicht über 60 -
6098/8/1008
Aus der ER-PS 2 143 363 ist bekannt, Phenole und
Naphtole in der Wärme ohne Lösungsmittel in Gegenwart katalytischer Mengen eines N,N-Dialkylcarboxamide oder
eines Ν,Ν,Ν',N'-Tetraalkylharnstoffs wie beispielsweise
N,N-Dimethylformamid, N,N-Diäthylformamid, N,N-Dimethylacetamid,
N,N,N1,N'-Tetramethylharnstoff, N-Methylpyrrolidon
oder N-Acetylpiperidin zu phosgenieren. Nach dem in der ER-PS 2 ]A3 363 beschriebenen Verfahren können
Arylchloroformiate in quantitativer Ausbeute erhalten werden, das Verfahren ist jedoch streng auf Phenole und
Naphthole beschränkt.
Der Erfindung liegt die Feststellung zugrunde, daß Trichioräthylchloroform!at durch direkte Phosgenierung
von TrichlorEthanol in der Wärme ohne Lösungsmittel in
Gegenwart eines Katalysators erhältlich ist, der ein tertiäres Stickstoffatom aufweist, wobei der Katalysator
einen Siedepunkt von 120 0C oder darüber aufweist.
Erfindungsgetnäß verwendbare Katalysatoren sind
etwa Amide wie N,N-Dimethylformamid, N,N-Diäthylformamid,
Ν,Ν-Dimetliylacetamid, Ν,Ν,Ν1,Ν1 -Tetramethylharnstoff,
N-Metnylpyrrolidon und N-Acetylpiperidin sowie
tertiäre Amine mit einer Ionisationskonstante unter
-4 ο
5·10 bei 25 C und insbesondere Dimethylanilin, ß-Picolin, 2-Methyl-5-äthyl-pyridin, Ν,Ν-Dimethyl-p-toluidin, ^-Picolin, 2,4,6-Collidin, 2-Ithylpyridinchlorhydrat, 2, 4-Butidin, 2-Isopropyl-pyridin, oC-pieolinehlorhydrat, p-Chlor-NjN-dimethylanilinchlorhydrat oder das Triäthylaminchlorhydrat. Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird insbesondere Dimethylanilin sowie N,N-Dimethylformamid eingesetzt.
5·10 bei 25 C und insbesondere Dimethylanilin, ß-Picolin, 2-Methyl-5-äthyl-pyridin, Ν,Ν-Dimethyl-p-toluidin, ^-Picolin, 2,4,6-Collidin, 2-Ithylpyridinchlorhydrat, 2, 4-Butidin, 2-Isopropyl-pyridin, oC-pieolinehlorhydrat, p-Chlor-NjN-dimethylanilinchlorhydrat oder das Triäthylaminchlorhydrat. Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird insbesondere Dimethylanilin sowie N,N-Dimethylformamid eingesetzt.
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Die eigentliche Synthese erfolgt in einem Phosgenierungsreaktor
mit flüssigem Trichloräthanol (Schmelztemperatur —
l8 0C). Anschließend wird der Katalysator in einer molaren
Menge von 0,5 - 7 % und vorzugsweise etwa 5 % zugesetzt,
worauf auf 80 0C erhitzt wird. Zu diesem Zeitpunkt wird
Phosgen zugegeben, wobei aufgrund des exothermen Verlaufs der Reaktion nicht geheizt werden muß; die eingeführte Phosgenmenge
wird so geregelt, daß die Temperatur des Reaktionsgemische auf 105 C oder darunter und vorzugsweise zwischen
100 und 105 0C gehalten wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist eine genaue Temperaturüberwachung
von großer Bedeutung; es wurde festgestellt, daß die Phosgenierungsreaktion des Trichloräthanols eine
Reaktion nullter Ordnung in bezug auf die Reaktanten ist, weshalb ihre Geschwindigkeit entsprechend lediglich eine
Punktion der Temperatur ist.
Bei jeder Herstellung von Chloroformiaten durch Phosgenierung
von Alkoholen tritt als Nebenreaktion die Bildung des entsprechenden Carbonats auf; im vorliegenden Falle handelt
es sich um das durch Reaktion des Trichloräthylchloroformiats mit Trichloräthanol entstehende Trichloräthylearbonat. Da der
Endgehalt an Carbonat umso unbedeutender ist, je schneller die Reaktion durchgeführt wird, sollte die Reaktionsgeschwindigkeit
entsprechend so groß wie möglich sein, weshalb bei der höchstmöglichen Temperatur gearbeitet werden sollte.
Bei experimentellen Untersuchungen zu dieser Frage wurde festgestellt, daß die Bildung des Trichloräthylcarbonats
ab 105 °C nicht vernachlässigbar wird, weshalb für das erfindungsgemäße Verfahren ein Temperaturintervall von 100 105
0C angegeben wird. Nach einer bevorzugten Ausfuhrungs-
609828/1008
25571R2
weise des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein wirksames
Kühlsystem für den Reaktor sowie eine Reihe von Kondensatoren zur Rückführung der Dämpfe vorgesehen, wobei im allgemeinen
zwei hintereinandergesehaltete Kondensatoren verwendet werden, deren erster auf etwa 0 0C und der
zweite auf -20 0C gehalten wird, um eine vollständige Rückführung des Alkohols und des Phosgens zu gewährleisten.
Unter diesen Bedingungen dauert die Phosgenierung im allgemeinen 4 - 10 h; das Ende der Phosgenierung zeigt
sich durch unvermitteltes Auftreten eines starken Phosgenrückflusses.
Zu diesem Zeitpunkt wird die Phosgenzufuhr beendet und die Temperatur noch etwa 2 h auf etwa 100 0C
gehalten, wobei die Heizung wieder in Betrieb genommen und weiter kräftig gerührt wird.
Das Trichlorathylchloroformiat wird anschließend durch Destillation unter vermindertem Druck gewonnen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Das Beispiel betrifft die Synthese von Trichlorathylchloroformiat
unter Verwendung von Dimethylformamid als Katalysator.
Die Synthese wird in einem 800-1-Reaktor vorgenommen. Der Reaktor ist mit zwei in Reihe geschalteten Kondensatoren
verbunden, die bei 10 bzw. -20 0C betrieben
609828/ 1008
werden. In den Reaktor werden 593 kg flüssiges Triehloräthanol
und 14,9 g Dimethylformamid eingebracht und das
Gemisch erwärmt. Wenn die Temperatur 80 0C erreicht, wird Phosgen eingeleitet, worauf die Temperatur auf
100 0C ansteigt. Die zugeführte Phosgenmenge wird anschließend
so eingestellt, daß eine Temperatur zwischen 100 und 105 0C aufrechterhalten wird. Bei abgeschalteter
Heizung wird für einen Phosgendurchsatz von 70 kg/h ein
Gleichgewichtszustand erreicht. Unter diesen Bedingungen ist der Rückfluß im zweiten Kondensator nur sehr gering.
Das Reaktionsende zeigt sich durch unvermitteltes Auftreten eines starkes Rückflusses im zweiten Kondensator an. Zu
diesem Zeitpunkt wird die Phosgenzufuhr abgestellt, worauf bei wiedereingeschalteter Heizung 2 h auf 100 0C gehalten
wird. Die Analyse des Rohprodukts ergibt unter Abzug der Gehalte an Phosgen und Chlorwasserstoffsäure (— 5 %)
folgende Ergebnisse:
Verunreinigungen | 7,0 |
Alkohol | 0,8 |
Chloroformiat | 88,2 |
Carbonat | 4,0 |
Die Vorrichtung wird anschließend unter Vakuum gesetzt. Zu Destillationsbeginn wird unter einem Vakuum
von 65 - 70 Torr destilliert, wobei die Fraktion bis 70 0C
erhalten wird. Diese Fraktion enthält den Katalysator, den Hauptteil der im Ausgangs-Alkohol enthaltenen Verunreinigungen
sowie evtl. verbliebenen Alkohol. Anschließend wird die Destillationshauptfraktion (Siedetemperatur 84 0C/
22 Torr) abdestilliert. Anschließend wird der gesamte Destillationsnachlauf abgenommen. Der Destillationsnach-
609828/1008
— Ύ —
lauf besteht aus Trichloräthylcarbonat sowie während der
Reaktion und der Destillation gebildeten teerartigen Produkten.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Menge Trichloräthanol
593 kg
Menge Phosgen | Gewicht | 620 | kg |
Dimethylformamid | Destillations bedingungen |
14, | 9 kg |
Phosgendurchsatz | Chloroformiat- gehalt |
70 | kg/h |
Reaktionsdauer | 9 | h | |
Rühren bei 100 0C | 2 | h | |
40, | 5 kg | ||
Destillationsvor lauf |
70 | °C/65 Torr | |
83 | |||
Destillationshaupt fr akti on
Gewicht 638 kg
Destillationsbedingungen 84 C/22 Tor
Chloroformiatgehalt 96,7 %
Des ti nations nachlauf
Globalausbeute, bezogen auf Alkohol 80
kg
Beispiele 2-5
Die Beispiele betreffen die Synthese von Trichloräthyiohloroforaiat
unter Verwendung von Dimethylanilin als Katalysator»
6098 28/1008
In einem rait Rührer, Kühler, Temperaturfühler und Phosgeneinleitungsvorrichtung ausgerüsteten 10-1-Reaktor
wurden verschiedene Phosgenierungen durchgeführt, wobei
jeweils 6 kg TrichiorEthanol eingesetzt und die Phosgenierungstemperaturen
sowie die verwendeten Katalysatormengen variiert wurden.
Die erhaltenen prozentualen Molmengen an Trichloräthylchloroformiat
und Trichloräthylcarbonat wurden nach 4 h Reaktionsdauer gemessen.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Beispiel Nr. |
Verfahrens bedingungen |
% Chloro- formiat |
% Carbonat |
2 | Katalysator - 2 % Temperatur = 100 0C |
40,3 | 1,3 |
3 | Katalysator = 5 % Temperatur = 100 0C |
48,2 | 2,6 |
4 | Katalysator = 5 % Temperatur = 110 0C |
61,2 | 4,6 |
5 | Katalysator = 5 % Temperatur = 120 0C |
66,3 | 7,5 |
Es ist festzustellen, daß die gebildete Menge an Trichloräthylcarbonat ab 110 0C deutlich ansteigt, wo-
609828/1008
rauf die Wahl der Reaktionstemperatur auf einen Wert unterhalb 105 0C beruht.
Nach dem Verfahren der FR-PS 1 338 931 wurde Triehloräthylchloroformiat
synthetisiert. Hierzu wurde Trichloräthanol in Xylollösung bei 120 - 125 0C in Gegegenwart
von Dimethylanilin in einer Menge von 0,05 mol/
mol Trichloräthanol phosgeniert. Es wurde eine Ausbeute an Trichloräthylchloroformiat von 65 % erzielt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Synthese von Trichloräthylchloroformiat, das ein für die pharmazeutische
und chemische Industrie wichtiges Zwischenprodukt darstellt, mit ausgezeichneten Ausbeuten.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die industrielle Herstellung von reinem Trichloräthylchloroformiat mit
hohen Ausbeuten ohne Anwendung von Lösungsmittel, wodurch die Durchführung des Verfahrens vereinfacht und zugleich
die Produktionskosten entsprechend gesenkt werden.
609828/1008
Claims (7)
- Patentansprüche!-/Verfahren nur Synthese von Triohloräthylchloroformiat durch direkte Reaktion von Phosgen mit Trichloräthanol in der Wärme in Gegenwart eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator eine organische Verbindung mit einem tertiären Stickstoffatom und einem Siedepunkt von 120 0C oder darüber verwendet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator N,N-Dimethylformamid verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator Dimethylanilin verwendet wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Reaktionsgemische 105 °C oder darunter beträgt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Reaktionsgemische 100 - 105 °C beträgt.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die molare Menge des verwendeten Katalysators 0,5 - 7 % beträgt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die molare Menge des verwendeten Katalysators etwa 5 % beträgt.609828/1008
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