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Anordnung zur Prüfung von Wechselstroms chaltgeräten Die Prüfung
der Grenzausschaltleistung von Hochspannungsschaltern im Prüffeld bereitet häufig
Schwierigkeiten. da der Prüfgenerator im allgemeinen nur den Kurzschluß strom, für
den der Schalter bemessen ist, bei einer gegenüber der Nennspannung des Schalters
geringeren Spannung liefert. Man hat deshalb sogenannte synthetische Prüfverfahren
entwickelt. So ist es beispielsweise bekannt, zur Prüfung des Ausschaltvermögens
von Hochspannungsschaltern zwei getrennte Energiequellen zu verwenden, von denen
die eine den Kurzschluß strom bei einer gegenüber der Nennspannung des Schalters
verringerten Spannung (Hochstromquelle) liefert, während die andere eine der wiederkehrenden
Spannung entsprechende Spannung liefert, aber nur eine geringe Stromergiebigkeit
aufweist (Hochspannungsquelle). Bei einer dieser bekannten svnthetischen Prüfschaltungen
liegt in Reihe mit dem zu prüfenden Schalter ein Hilfsschalter, der gleichzeitig
oder ungefähr gleichzeitig wie der zu prüfende Schalter den Ausschaltbefehl erhält.
Bei diesem bekannten Prüfverfahren wird dem über den zu prüfenden Schalter fließenden
Strom des Hochstromkreises kurz vor seinem Nulldurchgang, wenn der Schalter die
maximale Löschdistanz erreicht hat, ein Strom kleiner Amplitude aber hoher Frequenz
überlagert. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß der Strom im zu prüfenden Schalter
nahezu mit der gleichen Steilheit durch Null geht wie der Strom des Hochstromkreises
durch Null ginge, wenn er von der Nenuspannung des Schalters getrieben würde, und
daß nach dem Nulldurchgang die wiederkehrende Spannung an dem zu prüfenden Schalter
ohne spannungslose Pause auftritt, während kurz vorher der Hilfsschalter gelöscht
hat. Man kann mit diesem Prüfverfahren den Schalter ungefähr so beanspruchen, als
ob er mit dem Kurzschlußstrom bei der Nennspannung des Schalters geprüft worden
wäre, wobei die Verhältnisse im Prüffeld so gewählt werden, daß die wiederkehrende
Spannung den Forderungen entspricht, die sich aus den tatsächlichen Betriebsbedingungeu
(Prüfung der Ausschaltleistung unter Netzverhältnissen mit Betriebsspannung und
Kurzschlußstrom) oder aus Vorschriften von Fachverbänden ergeben.
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Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine Anordnung zur Prüfung
der Beanspruchung von Wechselstromschaltgeräten beim Unterbrechen von Strömen, bei
der in Reihe mit dem zu prüfenden Schaltgerät ein zweites Schaltgerät liegt, das
gleichzeitig oder annähernd gleichzeitig mit dem zu prüfenden Schaltgerät den Ausschaltbefehl
erhält, mit einer Hochstromquelle, die zunächst beide Schalter speist, und einer
Hochspannungsquelle, welche die wiederkehrende Spannung liefert. Gemäß der Erfindung
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ginnt die Hochspannungsquelle in der Nähe des Nulldurchganges des von der Hochstromquelle
gelieferten Stroms eine Spannung zu erzeugen, die einen vorbestimmten Verlauf aufweist,
und es wird diese Spannung erst nach dem Nulldurchgang des genannten Stroms an den
zu prüfenden Schalter angelegt, während vom Nulldurchgang des Hochstroms bis zu
diesem Zeitpunkt der Hochstromkreis selbst durch entsprechende Wahl der Größe seiner
Spannung, Frequenz und Dämpfung die wiederkehrende Spannung mit der gewünschten
Steilheit erzeugt. Wesentlich für die Erfindung ist also die Anwendung beider Maßnahmen,
nämlich Beginn der Erzeugung einer Spannung im Hochspannungskreis in der Nähe des
Nulldurchganges des von der Hochstromquelle gelieferten Stroms und ihre Anschaltung
an den zu prüfenden Schalter erst nach dem Nulldurchgang dieses Stroms und die Erzeugung
der wiederkehrenden Spannung mit der gewünschten Steilheit vorher durch entsprechende
Bemessung des Hochstromkreises, weil erst durch beide Maßnahmen die gewünschte Beanspruchung
des Schalters nachgeahmt werden kann. Gegenüber dem bekannten, eingangs erwähnten
Verfahren, hat das Verfahren nach der Erfindung den Vorteil, daß die Hochspannungsquelle
geringer bemessen zu werden braucht, da sie nicht, wie bei dem bekannten Verfahren,
einen Teil des Eurzschlußstroms liefert.
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Außerdem brauchen Induktivität und Kapazität im Hochspannungskreis
nicht geändert zu werden, wenn die Stromstärke im Hochstromkreis bei der Prüfung
geändert wird. Man kann daher die Kondensatoren im
Hochspannungskreis
gekapselt in Luft, 01 oder sonstigem Isoliermaterial ausführen.
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Wie bereits erwähnt, besteht bei der Prüfung des Schalters für die
wiederkehrende Spannung eine bestimmte Forderung, die sich aus den Bedingungen im
Netzbetrieb (Beanspruchung des Schalters im Netzbetrieb mit Nennspannung und Kurzschlußstrom)
oder aus Vorschriften ergibt, und zwar sowohl hinsichtlich Steilheit als auch der
Form und des maximalen Wertes. Man hat es nun bei dem Verfahren nach der Erfindung
in der Hand, sich dieser Forderung nach einer bestimmten wiederkehrenden Spannung
weitgehend anzupassen. Durch die Erfindung wird somit eine synthetische Prüfschaltung
erzielt, die den Schalter so beansprucht, wie es gefordert wird. Dabei geht die
Erfindung von der Erkenntnis aus, daß es für die wirklichkeitsnahe Prüfung zunächst
entscheidend ist, daß die Verhältnisse in der Nähe des Nulldurchganges der \N7irklichkeit
entsprechen, d. h. daß im Nulldurchgang des Stroms die wiederkehrende Spannung sofort
mit dem richtigen Anstieg einsetzt und daß diese Spannung durch eine zweite aus
dem Hochspannungskreis kommende pausenlos abgelöst wird, damit der Schalter in der
richtigen Arv'eise beansprucht werden kann. Man könnte daran denken, genau im Nulldurchgang
des Stroms der Hochstromquelle die wiederkehrende Spannung der Hochspannungsquelle
zu entnehmen. Dies würde aber einen größeren Aufwand bedeuten, weil dann an die
Steuerung erhöhte Anforderungen gestellt werden müßten, während es nach der Anordnung
gemäß der Erfindung wesentlich einfacher ist. wirklichkeitsnahe Verhältnisse zu
schaffen.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung unterscheidet sich auch wesentlich
von einem bekannten Verfahren mit einem Hochstrom- und einem Hochspannungskreis,
bei dem der Hochspannungskreis kurz vor. im oder nach dem Nulldurchgatig des Stroms
im Hochstromkreis an den zu prüfenden Schalter angeschlossen wird. Bei diesem Verfahren
fehlt der Hilfsschalter, was zur Folge hat, daß sich die Spannung des Hochspannungskreises
zum Teil über dem Hochstromkreis schließt, was einen Energieverlust bedeutet und
eine xvirklichkeitsgetreue Nachbildung der wiederkehrenden Spannung unmöglich macht.
Auch wird bei dem bekannten Verfahren nicht beim Nulldurchgang des Stroms im Hochspannungskreis
eine Spannung erzeugt, die der wiederkehrenden Spannung entspricht und die erst
nach dem Xulldurchgang an den Schalter angelegt wird, während vorher durch entsprechende
Bemessung des Hochstromkreises dieser eine Spannung gewünschter Steilheit liefert.
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In Fig. 1 der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt, während die Fig. 2 bis 4 die Spannungsverhältnisse in der
Umgerbung des Nulldurchganges und Fig. 5 die wiederkehrende Spannung auch in ihrem
weiteren Verlauf zeigen.
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In Fig. 1 ist mit 1 der zu prüfende Schalter und mit 2 der Hilfsschalter
bezeichnet. Die Reihenschaltung beider Schalter liegt an der Sekundärwicklung eines
Transformators 3, dessen Primärwicklung über die Begrenzungsdrosselspule 4 und den
Schalter 5 mit dem Prüfgenerator 6 verbunden ist. Der Prüfgenerator mit dem Transformator
3 bildet die Hochstromquelle, die den geforderten Kurzschlußstrom bei einer gegenüber
der Nennspannung des Schalters geringeren Spannung liefert. Parallel zu der Reihenschaltung
der Schalter 1 und 2 liegt die Reihenschaltung eines ohmschen Widerstandes 7 und
eines Kondensators 8. Sie
dient zur Einstellung der Eigenfrequenz und Dämpfung des
Hochstromkreises, um den gewünschten Anstieg der Spannung nach dem Nulldurchgang
des Stroms der Hochstromquelle zu erreichen. Der Hochspannungskreis besteht aus
einem mit Gleichstrom aufgeladenen Kondensator 10, der Drosselspule 11, den gesteuerten
Funkenstrecken 12 und 13 und der Reihenschaltung aus dem ohmschen Widerstand 14
und dem Kondensator 15. Diese wird beim Zünden der Funkenstrecke 12 von dem Entladestrom
des Kondensators 10 über die Drosselspule 11 gespeist, und es wird an ihr eine Spannung
gewünschten Anstieges, Verlaufs und Höhe erzeugt. Beim Zünden der Funkenstrecke
13 wird diese Reihenschaltung aus Widerstand 14 und Kondensator 15 parallel zum
Schalter 1 gelegt.
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Sie dient dazu, ähnlich wie im Hochstromkreis auch im Hochspannungskreis
eine Spannung nach Anstieg, Höhe und Verlauf zu erzeugen, wie sie zur richtigen
Beanspruchung des Schalters gefordert wird, und zwar auf Grund von Entwicklungsversuchen,
Vorschriften oder Auflagen, die die Abnehmer entsprechend den in ihrem Netz auftretenden
Verhältnissen vorschreiben. Mit 16 ist ein Stromwandler bezeichnet, dessen Nlagnetisierungskurve
annähernd rechteckig ist. Seine Primärwicklung liegt im Ausführungsbeispiel unmittelbar
im Hochstromkreis, und der in der Nähe des Nulldurchganges von diesem Wandler erzeugte
Impuls wirkt über ein Steuergerät 17 auf die Funkenstrecken 12 und 13 ein.
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Zur Prüfung des Ausschaltvermögens werden die Schalter 1 und 2 geschlossen,
dann wird der SchalterS eingelegt. Es fließt nunmehr der Kurzschlußstrom über beide
Schalter 1 und 2, die gleichzeitig oder annähernd gleichzeitig den Ausschaltbefehl
erhalten.
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Nach dem ersten Nulldurchgang des Stroms werden beide Schalter durch
die wiederkehrende Spannung oder andere Mittel neu gezündet. Es wird vorausgesetzt,
daß dies so lange geschieht, bis die maximale Löschdistanz erreicht ist. Geht bei
oder kurz vor Erreichen der maximalen Löschdistanz der Strom durch Null, so entsteht
im Hochstromkreis eine wiederkehrende Spannung, die durch geeignete Wahl von Widerstand
7 und Kondensator 8 und der Spannung der Hochstromquelle so gewählt werden kann,
daß ihr Anstieg mindestens dem Anstieg der geforderten wiederkehrenden Spannung
entspricht. Die wiederkehrende Spannung entsteht also genau im Nulldurchgang des
Stroms ohne spannungslose Pause, so daß dadurch die tatsächlichen Verhältnisse im
Nulldurdigang und dessen Nähe nachgeahmt werden. Wie schon erwähnt, wird durch den
Stromwandler 16 annähernd im Nulldurchgang des Stroms ein Impuls erzeugt. del über
das Steuergerät 17 ohne Verzögerung die Funkenstrecke 12 und mit einer geringen
Verzögerung die Funkenstrecke 13 zündet. Dabei ist zu beachten, daß frühere Nulldurchgänge
des Kurzschlußstroms keinen Einfluß auf die Steuerung der Funkenstrecke haben dürfen,
was z. B. durch eine zeitlich einstellbare Impulssperre bewirkt werden kann. Beim
Durchschlag der Funl;enstrecke 12 entlädt sich Kondensator 10 über die Drosselspule
11 und Widerstand 14 und den Kondensator 15. Der Kondensator 10 wird verhältnismäßig
groß gewählt, so daß er nahezu wie eine konstante Gleichstromquelle wirkt. An der
Reihenschaltung von Widerstand 14 und Kondensator 15 entsteht nunmehr eine Spannung,
die durch entsprechende Wahl der Größen (Spannung des Kondensators 10, Drosselspule
12, ohmscher Widerstand 14 und Kondensator 15) der geforderten wiederkehrenden Spannung
hinsichtlich Anstieg, Form und Höhe entspricht. Diese
sich aufbauende
wiederkehrende Spannung wird kurze Zeit nach Durchschlagen der Funkenstrecke 12
durch Zünden der Funkenstrecke 13 an den Schalter 1 angelegt, so daß nunmehr die
von der Hochstromquelle erzeugte wiederkehrende Spannung abgelöst wird.
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In den Fig. 2, 3 und 4 sind die Spannungsverhältnisse in der Umgebung
des Nulldurchganges des Stroms der Hochstromquelle dargestellt.
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In diesen Figuren bedeutet die gestrichelte Geradea die wiederkehrende
Spannung, wie sie gefordert wird.
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Die von der Hochstromquelle gelieferte wiederkehrende Spannung ist
mit b bezeichnet, während die an der Reihenschaltung von Widerstand 14 und Kondensator
15 auftretende Spannung mit c bezeichnet ist.
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In Fig. 2 beginnt diese Spannung c etwas nach dem Nulldurchgang des
Hochstroms. Wie man sieht, weist die wiederkehrende Spannung b eine etwas größere
Steilheit als die wiederkehrende Spannunga auf. Auch weist die Spannung c eine etwas
größere Steilheit als die wiederkehrende Spannung a auf. Im Bereiche der größten
Übereinstimmung der Spannungen b und c, beispielsweise in dem Punkt D, in dem die
Spannungen b und c gleich groß sind, erfolgt die Zündung der Funkenstrecke 13, so
daß man als tatsächliche wiederkehrende Spannung die stark ausgezogene Linie erhält,
die eine Beanspruchung des Schalters hinsichtlich der Spannungsfestigkeit ergibt,
die etwas größer ist, als sie tatsächlich gefordert wird.
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In Fig. 3 ist die wiederkehrende Spannung b die gleiche wie bei Fig.
2. Die Spannung c weist den gleichen Anstieg wie die Spannung a auf, sie beginnt
jedoch etwas vor dem Nulldurchgang, was man durch geeignete Vormagnetisierung des
Wandlers 16 erreichen kann. Auch hier erfolgt die Zündung der Funkenstrecke ungefähr
dann, wenn die beiden Spannungen b und c gleich groß sind, so daß man nunmehr eine
resultierende wiederkehrende Spannung erhält, wie sie stark ausgezogen ist.
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In Fig. 4 weist die Spannung b den gleichen Anstieg wie die Spannung
a auf. Die Spannung c beginnt etwas vor dem Nulldurchgang des Stroms mit dem gleichen
Anstieg wie die Spannung a. Im Bereich der größten Übereinstimmung beider Spannungen
b und c, beispielsweise im Punkt D, erfolgt der Durchschlag der Funkenstrecke 13.
Auch hier gibt die stark ausgezogene Kurve den tatsächlichen Verlauf der wiederkehrenden
Spannung wieder.
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Während in den Fig. 2 bis 4 die Verhältnisse in der Nähe des Nulldurchganges
dargestellt sind, zeigt Fig. 5 die wiederkehrende Spannung auch in ihrem weiteren
Verlauf. Sie setzt sich aus Teilen der Spannungen b und c zusammen. Die geforderte
wiederkehrende Spannung ist strichliert dargestellt. Man sieht, daß die tatsächliche
und die geforderte Spannung nahezu übereinstimmen. Auf alle Fälle kann man dies
mit großer Annäherung nachbilden.
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Im Ausführungsbeispiel liegt in Reihe mit dem ohmschen Widerstand
7 und dem Kondensator 8 noch eine Drosselspule 19. Durch diese wird die Steilheit
der wiederkehrenden Spannung erhöht. Man wird sie dann anwenden, wenn die gewünschte
Steilheit nicht allein durch die Erhöhung der Frequenz des Hochstromkreises erzielt
werden kann. Im Ausführungsbeispiel ist ferner angedeutet, daß man auch in Reihe
mit Widerstand 14 und Kondensator 15 eine Drosselspule 18 schalten kann. Dies ist
dann vorteilhaft, wenn man die wiederkehrende Spannung nachbilden will deren Anstieg
einen oder mehrere Knicke aufweist. alls bei der Prüfung der Spannungsfestigkeit
des Schalters 1 unerwünschterweise der Schalter 2 neu
zündet, tritt die Spannung
des Hochspannungskreises in den Hochstromkreis ein. Um in diesem Falle eine Gefährdung
des Hochstromkreises zu beseitigen, kann parallel zu der Sekundärwicklung des Transformators
ein Ableiter oder ein größerer über eine Funkenstrecke einschaltbarer Kondensator
geschaltet werden.
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Die Kapazität des Kondensators 15 im Hochspannungskreis wird groß
gemacht gegenüber der resultierenden Kapazität im Hochstromkreis zwischen der Klemme
des Schalters 1 und Erde, damit diese Kapazität auf den Verlauf der wiederkehrenden
Spannung nur einen geringen Einfluß hat.
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Man kann die Prüfung auch so vornehmen, daß man die Schaltstücke
der Schalter 1 und 2 auf die maximale Löschdistanz einstellt und die Schaltstücke
jedes Schalters in an sich bekannter Weise durch einen Zünddraht überbrückt. Wird
dann der Strom eingeschaltet, so entsteht in beiden Schaltern ein Lichtbogen, und
beim Nulldurchgang des Stroms treten die Verhältnisse ein, wie sie vorher geschildert
worden sind. Im allgemeinen wird man jedoch bei Schaltern, insbesondere bei flüssigkeitsarmen
Leistungsschaltern, die Prüfung so vornehmen, wie sie an Hand des Ausführungsbeispiels
der Fig. 1 erläutert worden ist, weil man damit nicht nur die Spannungsfestigkeit
des Schalters, sondern auch seine Widerstandsfähigkeit gegen die Lichtbogenleistung
bzw. -arbeit prüft. Bei dieser Prüfung ist, wie bereits bei der Schilderung des
Ausführungsbeispiels, vorausgesetzt, daß im Nulldurchgang immer eine erneute Zündung
des Hilfsschalters und des zu prüfenden Schalters stattfindet, bis die maximale
Löschdistanz erreicht ist. Ist hierzu die Spannung der Prüfstromquelle zu gering,
so kann man beispielsweise in an sich bekannter Weise im Nulldurchgang des Stroms
Zündimpulse wirksam werden lassen. Man kann auch andere Mittel anwenden, um eine
Wiederzündung zu erreichen. Zu diesem Zweck kann man beispielsweise durch Parallelschalten
einer Impedanz (Kondensator, ohmscher Widerstand) zu einem der beiden Schalter eine
ungleichmäßige Verteilung der wiederkehrenden Spannung erreichen.
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Legt man beispielsweise einen Kondensator 20 parallel zum Hilfsschalter
2, so wird vom Augenblick des Erlöschens der Lichtbogen in beiden Schaltern an nahezu
die volle wiederkehrende Spannung am Schalter 1 liegen. Wenn sie diesen durchschlägt,
liegt sie nunmehr am Schalter 2, so daß auch dieser wieder zündet. Man kann auf
diese Weise erreichen, daß mit einer verhältnismäßig kleinen P rüfspannung trotzdem
eine Zündung beider Schalter bis zur Erreichung der maximalen Löschdistanz erfolgt.
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Zweckmäßigerweise wird man diese Impedanz, z.B. einen Kondensator
20, parallel zum Schalter 2 legen, weil man dadurch ferner noch erreicht, daß die
von der Hochstromquelle gelieferte wiederkehrende Spannung bei Erreichen der Löschdistanz
nach Löschen beider Schalter fast vollständig an dem zu prüfenden Schalter liegt,
was für die Durchführung der Prüfung vorteilhaft ist, weil man dadurch leichter
die wiederkehrende Spannung den Erfordernissen nachbilden kann.
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An Stelle einer Impedanz kann man zu diesem Zweck auch ein Ventil,
z. B. einen Trockengleichrichter, verwenden. Dabei ist folgendes zu beachten: Brennt
der Lichtbogen nur eine Halbwelle lang bis zum Erreichen der maximalen Löschdistanz,
so kann man das Ventil ständig parallel zum Schalter 2 legen.
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Es ist so anzuschließen, daß die Lichtbogenspannung das Ventil in
Sperrichtung beansprucht, weil dann die wiederkehrende Spannurig nahezu vollständig
am
Schalter 1 erscheint. Sind mehrere Halbwellen des Stroms nötig,
bevor die Löschdistanz erreicht ist, dann muß man die Anordnung so treffen, daß
das Ventil erst in der letzten Halbwelle, beispielsweise durch Zünden einer Funkenstrecke,
parallelgeschaltet wird. In Fig. 1 sind strichliert der Gleichrichter 21 und die
Funkenstrecke 22 angedeutet.
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Um die Verhältnisse wirklichkeitsnahe zu gestalten, ist es erforderlich,
daß der Verlauf des vom Hochstromkreis gelieferten Stroms in der Nähe des Nulldurchganges
nicht wesentlich geändert wird. Hierzu darf die Lichtbogenspannung im Schalter keinen
oder nur einen geringen Einfluß auf den Stromverlauf haben. Dies ist dann der Fall,
wenn die Lichtbogenspannung gegenüber der Spannung des Hochstromkreises klein ist.
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Bisher wurde die Anordnung gemäß der Erfindung zur Prüfung von Hochspannungsschaltern
erläutert.
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Es kann sinngemäß auch bei der Prüfung anderer Schaltgeräte, z. B.
von Stromrichtern, angewendet werden.
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Im Ausführungsbeispiel dient als Hochspannungsquelle ein Koiidensator
10, der mit Gleichstrom aufgeladen wird. An Stelle dieses Kondensators kann auch
ein Generator verwendet werden, der dieselbe Frequenz wie der Hochstromgenerator
aufweist und mit diesem svnchron läuft. Statt dessen kann auch ein bestehendes Hochspannungsnetz
herangezogen werden.
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Es ist dabei die Phasenlage so einzustellen, daß die Funkenstrecke
12 im Bereich des Maximums des Hochspannungsgenerators gezündet wird.
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Ebenso kann als Hochstromquelle an Stelle des Generators ein entsprechend
bemessener und mit Gleichspannung aufgeladener Kondensator oder ein bestehendes
Hochspannungsnetz verwendet werden.
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Die Anordnung gemäß der Erfindung kann auch für die Prüfung des Schalters
auf seine Fähigkeit zur Kurzunterbrechung angewendet werden. Es werden dann nach
der ersten Ausschaltung nach einer kurzen stromlosen Pause die beiden Schalter 1
und 2 wieder eingeschaltet. Dabei liegt am Schalter 1 die Gleichspannung des Kondensators
15, die dem Scheitelwert der Nennwechselspannung des Schalters angepaßt werden kann,
so daß beim Einschalten ein Vorüberschlag bei einer Entfernung der Schaltstrecke
auftritt, wie es auch im Betrieb der Fall sein würde. Dabei entlädt sich der Kondensator
15 in Bruchteilen von Alillisekullden, so daß die Funkenstrecke 13 erlischt.
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Damit sind die Anfangsbedingungen wieder hergestellt, da bereits vorher
die Funkenstrecke 12 bei gieicher Größe der Spannung an den Kondensatoren 15 und
10 erloschen ist. Der erneute Ausschaltversuch kann daher. wie bereits beschrieben,
durchgeführt werden. Nian muß dabei darauf achten, daß bei der zweiteii usschaltung
die letzte Stromhalbwelle des l-lochstromkreises die gleiche Polarität aufweist
wie bei der ersten Ausschaltung. Ist dies nicht der Fall, so muß entweder der Kondensator
10 umgeladen oder durch entsprechende Schaltungen umgepolt werden.
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Die Anordnung nach der Erfindung kann nicht nur angewendet werden,
um die elektrische Spannungsfestigkeit bei der maximalen Löschdistanz festzustellen,
sondern kann auch angewendet werden zur Ermittlung der Spannungsfestigkeit des Schalters
bei anderen Kontaktabständen.
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Um zu vermeiden, daß nach dem letzten Nulldurchgang des Stroms des
Hochstromkreises der Hilfsschalter 2 durch die wiederkehrende Spannung gezündet
wird, kann man verschiedene Mittel anwenden; beispielsweise kann man durch einen
Kondensator 20
parallel zum Hilfsschalter den größten Teil der wiederkehrenden Spannung
auf den zu prüfenden Schalter legen. Man kann auch beispielsweise dem Hilfsschalter
etwas früher den Auslösebefehl geben als dem zu prüfenden Schalter. Man kann z.
B. als Hilfsschalter auch einen Schalter verwenden, bei dem die Löschmitteleinwirkung
im Verlauf der letzten Stromhalbwelle steuerbar erhöht wird.