DE1063338B - Saugpumpe als Rettungsgeraet zum Absaugen von Sekreten aus den Atmungskanaelen - Google Patents
Saugpumpe als Rettungsgeraet zum Absaugen von Sekreten aus den AtmungskanaelenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft eine Säugpumpe, insbesondere für Rettungszwecke.
Bei Bewußtlosigkeit von Personen ist es oft von größter Bedeutung, daß die Atmungskanäle des Bewußtlosen
innerhalb von wenigen Minuten von Schleim u. dgl. durch Absaugung befreit werden. In
Operationssälen wendet man zu diesem Zweck gewöhnlich eine mechanische oder eine elektrische Pumpe
oder eine Ejektorpumpe an. Auch eine Sauerstoffflasche wird angewendet, um durch das Ausströmen
von Sauerstoff die Atmungskanäle mit Hilfe des Venturiprinzips freizulegen.
Das Gerät gemäß der Erfindung wird angewendet, um die Atmungskanäle des Patienten freizusaugen,
und zwar sowohl bei Behandlung im Krankenhaus als auch insbesondere bei Unglücksfällen, d. h. bei
Rettungsversuchen am Unglücksplatz oder während der Fahrt im Unfallauto vom Unglücksplatz zum
Krankenhaus; das Rettungsgerät muß also unabhängig von der elektrischen Stromzufuhr usw. arbeiten können.
Zweckmäßig wird es mittels des Fußes betrieben, so daß der Lebensretter die Hände für das Einführen der
Absaugsonde in die Atmungskanäle frei hat. Außerdem muß das Rettungsgerät Eigenschaften besitzen, die bekannte
Geräte dieser Art, die von festen Installationen unabhängig sind und ohne Kolben oder Teleskopzylinder
arbeiten, nicht besitzen. Diese für einen wirksamen Betrieb des Gerätes erforderlichen Eigenschaften
sind:
1. Das Gerät muß eine genügend große Saugkraft besitzen, um klebrige, angesaugte Stoffe durch das
enge Absaugkatheter befördern zu können. Diese Saugkraft beträgt nach klinischen Untersuchungen
mindestens 200 mm Hg und in der Praxis etwa 250 bis 300 mm Hg.
2. Das Gerät muß eine genügend große Luftmenge (l/min) fördern können. Versuche haben ergeben, daß
diese Menge mindestens etwa 20 l/min beträgt. Die geförderte Luftmenge ist nämlich dafür maßgebend,
daß noch ein genügend großer Unterdruck vorhanden ist, wenn falsche Luft durch das Katheter beim
Wiederbelebungsversuch mit angesaugt wird.
3. Das Rettungsgerät muß leicht transportabel und leicht bedienbar sein, damit es an die oft unzulänglichen
Unfallstellen schnell transportiert und dort unmittelbar in Betrieb genommen werden kann.
Die Erfindung löst die obengenannten drei Aufgaben an einem Gerät, das aus einer luftdichten, ausdehnbaren
Kammer besteht, welche durch einen durch Zusammendrücken mit dem Fuß manövrierbaren Balg
aus Gummi od. dgl. und zwei frei eingespannten Stirnplatten gebildet wird, und mit mindestens einem
Ansaug- und Ausblasventil versehen ist und an eine mit einem Sekretabsaugschlauch versehene Saug-Saugpumpe
als Rettungsgerät zum Absaugen von Sekreten aus den Atmungskanälen
Anmelder: Testa-Laboratorium, Kopenhagen/Vanlose
Vertreter: Dipl.-Ing. W. Meissner, Berlin-Grunewald,
und Dipl.-Ing. H. Tischer, München 2, Tal 71,
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität: Schweden vom 2. März 1956
Dr. Henning Ruben, Vedbak,
und Dr.-Ing. Holger Hesse, Lyngby (Dänemark), sind als Erfinder genannt worden
flasche angeschlossen ist. Gemäß der Erfindung ist bei einem derartigen Gerät folgende Kombination vorhanden:
Im Inneren des Balges ist eine Feder zwischen den Stirnplatten angebracht, die so kräftig
ist, daß bei deren Expansion im Balg der für schnelle Absaugung des Sekrets erforderliche Unterdruck erzeugt
wird. Ferner sind Organe, z. B. eine Kette, ein Band oder eine Schere, am Balg vorgesehen, mittels
deren die Ausweitung der Feder begrenzt wird, so daß sie in ihrer äußersten Expansionslage so stark
vorgespannt ist, daß die Saugkraft während des gesamten Hubes konstant ist.
Einige Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Pumpe sind in den Zeichnungen in Fig. 1, 3, 4, 5 und
5 a veranschatilicht, während Fig. 2 ein Federdiagramm
zeigt.
Fig. 1 zeigt einen Balg mit Zylinderform im Schnitt und Fig. 4 einen dreieckförmigen Balg zusammen
mit der Saugflasche.
Die Saugkraft der Pumpe ist von der Federstärke abhängig und ist somit am größten, wenn der Balg
zusammengedrückt ist. Damit die Saugkraft möglichst groß sein soll, auch wenn der Balg expandiert,
ist es, wie aus dem Diagramm der Fig. 2 hervorgeht, wesentlich, daß gemäß der Erfindung statt einer fast
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völlig entspannten Feder mit der Charakteristik der Kurve I eine stark vorgespannte Feder mit der Charakteristik
der Kurve II angewendet wird.
Dadurch, daß ein Balg angewendet wird, verringert sich die Höhe der Pumpe im Vergleich mit einer
Kolbenpumpe, was für ihren Antrieb mittels des Fußes von großer Bedeutung ist. Als Balg kann z. B.
ein zylindrischer oder dreieckförmiger Balg angewandt werden.
In Fig. 1 ist mit 1 der zylindrische Balg bezeichnet. Dieser ist entweder an sich so steif, daß er bei Unterdruck
nicht zusammenfällt, oder er kann in bekannter Weise durch Metallringe versteift sein. Mit 2 ist die
untere Platte und mit 3 die obere Platte bezeichnet, die mittels Fußbewegungen oder eventuell von Hand
nach der unteren Platte hin bewegt wird. Mit 4 ist eine sehr starke Feder bezeichnet, die bei ihrer Ausdehnung
die Endplatten voneinander entfernt und den Unterdruck erzeugt. Die Vorspannung der Feder
wird in der Endlage mittels besonderer Organe, z. B. eines äußeren festen Anschlages, oder, wie in Fig. 1
gezeigt, mittels einer im Balg angebrachten und mit Stiften 20 an den Platten 2, 3 befestigten Kette 19
oder eines Bandes aufgenommen. Statt der Kette kann man zur Aufnahme der Vorspannung der Feder auch
um die Außenseite des Balgs angebrachte Bänder oder Riemen anwenden. Es können auch im Innern des
Balgs angebrachte Scherenarme die Vorspannung der Feder aufnehmen.
Mit 5 ist das Entlüftungsventil bezeichnet, das bei der Kompression die Luft entweichen läßt. Das Ventil
ist ein Kugelventil, es kann jedoch auch ein Klappenventil od. dgl. verwendet werden. Mit 6 ist
eine mit einem Loch versehene Schraube bezeichnet, die die Feder 8 abstützt, welche eine Ventilkugel 7
gegen die konische Wand des A^entils 5 drückt. Mit 9
ist das Einsaugventil bezeichnet, das ebenfalls als Kugelventil dargestellt ist. Die Schraube 10 enthält
die konische Wand für die Ventilkugel 21, die mittels der Feder 22 festgehalten wird. Mit 23 ist ein Rohrstutzen
bezeichnet, auf den ein Schlauch 24 aufgesetzt wird, der zur Saugflasche 25 führt. Mit 26 ist ein mit
einem Loch versehener Pfropfen bezeichnet, auf dem ein Schlauch 27 angebracht ist, der zum Patienten
führt.
Die Pumpe wird derart angetrieben, daß der Balg in regelmäßigen Bewegungen mit dem Fuß herabgedrückt
und wieder freigegeben wird. Bereits nach zwei oder drei Bewegungen ist in der Flasche ein
zum Absaugen von Schleim u. dgl. genügend großer Unterdruck erzeugt worden. Die Pumpe ist somit unmittelbar
zur Anwendung bereit.
Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung zur Anwendung im Krankenhaus. Bei dieser Ausführungsform sind die
Balgpumpe und die Flasche auf einem gemeinsamen Brett 31 angeordnet, wobei ein Traggriff 32 dafür
sorgt, daß der Fuß bei den Pumpbewegungen nicht gegen die Flasche stoßen kann.
Eine Ausführungsform mit schräg angebrachtem Balg ist in Fig. 4 gezeigt. Mit 35 wird in dieser Figur
die untere Platte und mit 36 die obere Platte bezeichnet. Der Drehpunkt zwischen den beiden Platten ist
mit 37, der Balg mit 38 und die Druckfeder mit 39 bezeichnet. Die kräftige Vorspannung der Druckfeder
wird von äußeren Anschlägen 40 aufgenommen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 sind die beiden Ventile in der unteren Platte 2 angeordnet. Die
Ventile oder eines derselben können auch in der oberen Platte angeordnet sein. Die Ventile können auch ohne
Federn mit dem konischen Sitz unterhalb der Kugel ausgeführt werden. In Fig. 4 sind die Ventile nicht
dargestellt.
Der Bügel 32 gemäß Fig. 3 kann mit einer Klemme zum Befestigen des Endes des Saugschlauches und des
Endes der am Schlauch befestigten Sonde bei Nichtgebrauch der Pumpe versehen sein.
Gemäß einer weiteren, in Fig. 5 und 5 a gezeigten Ausführungsform der Pumpe besteht das Auslaßventil
aus einem in der oberen Endplatte 3 des Balgs angebrachten Tellerventil, dessen Sitz 105 in die Platte
eingedreht ist und dessen loser Teller 107 mittels in der Platte angebrachter Drahtbügel 106a, 106 b gesichert
wird, die mittels eines in der Platte befestigten Deckels 27 festgehalten werden. Das aus den Teilen
109 und 110 bestehende Einsaugventil der Pumpe ist ein Kugelventil, das abnehmbar an dem an die Flasche
25 angeschlossenen Ende des die Pumpe mit der Flasche verbindenden Schlauches 24 angebracht und
mit Stiften 112 versehen ist, die die Ventilkugel 111 daran hindern, den zum Schlauch führenden Kanal
des Ventils zu sperren. Auf dem Pfropfen der Saugflasche sind zwei derartige Ventile angebracht, von
- denen das eine mit dem Schlauch 24 verbunden ist, während das andere als Reserveventil für den Fall
der Verstopfung des ersten Ventils dient. Das Reserveventil ist zweckmäßig bei Nichtgebrauch mittels
einer Gummikappe verschlossen.
Der Anschlußstutzen für den Verbindungsschlauch 24 ist mit einem Reinigungskanal 114 versehen, weleher
mittels einer Gummikappe 115 abgedeckt ist. Durch Einstoßen einer Nadel in die Gummikappe 115
kann eine eventuell festsitzende Verunreinigung beseitigt und eine Verstopfung somit verhindert werden.
Claims (7)
1. Saugpumpe als Rettungsgerät zum Absaugen von Sekreten od. dgl. aus den Atmungskanälen,
bestehend aus einer luftdichten ausdehnbaren Kammer, welche durch einen mit dem Fuß zusammendrückbaren
Balg aus Gummi od. dgl. und zwei frei eingespannten Stirnplatten gebildet wird und mit mindestens einem Einsaug- und Ausblasventil
versehen ist sowie an eine mit einem Sekretabsaugschlauch versehene Saugflasche angeschlossen
ist, gekennzeichnet durch die Kombination, daß im Inneren des Balgs eine Feder (4)
zwischen den Stirnplatten angebracht ist, die so kräftig ist, daß bei deren Expansion im Balg der
für schnelle Absaugung des Sekrets erforderliche Unterdruck erzeugt wird, und daß Organe, z. B.
eine Kette (19), ein Band oder eine Schere, am Balg vorgesehen sind, mittels deren die Ausweitung
der Feder begrenzt wird, so daß sie in ihrer äußersten Expansionslage noch so stark vorgespannt
ist, daß die Saugkraft während des gesamten Hubes konstant ist.
2. Saugpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Führung des Fußes beim
Niedertreten des Balgs neben der Balgpumpe ein Ständer vorgesehen ist.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ständer zwischen Balgpumpe und
Saugflasche angeordnet ist und zugleich als Traggriff dient.
4. Gerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausblasventil der Pumpe
aus einem in der oberen Endplatte (3) des Balgs
angebrachten Tellerventil (105 bis 107) besteht, dessen loser Teller (107) mittels in der Platte befestigter
Drahtbügel (106 a, 106 V) gesichert ist, die mittels eines in der Platte befestigten Deckels
festgehalten werden.
5. Gerät nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsaugventil (109 bis 111)
der Pumpe ein Kugelventil ist, das an dem an die Saugflasche (25) angeschlossenen Ende des die
Pumpe mit der Flasche verbindenden Schlauches (24) abnehmbar angebracht und mit Stiften (112)
versehen ist, die die Ventilkugel (111) daran hindern, den zum Schlauch führenden Kanal des Ventils
zu sperren.
6. Gerät nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Saugflasche (25) zwei je
für sich einschaltbare Einsaugventile (109 bis 111) abnehmbar angebracht sind.
7. Gerät nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der unteren Endplatte (2) des
Balgs ein Anschluß stutzen für den Verbindungsschlauch (24) zur Saugflasche (25) angebracht ist,
der mit einem mittels einer Gummikappe abgeschlossenen Reinigungskanal versehen ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 31 254;
USA.-Patentschrift Nr. 2 397 257.
Schweizerische Patentschrift Nr. 31 254;
USA.-Patentschrift Nr. 2 397 257.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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