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Selbsttätige Reinigungs-, Wasch- und Waschhilfsmittel Zusatz zur Patentanmeldung
L 21308 IVa/23 e (Auslegeschrift 1058 6'75) Gegenstand der Hauptanmeldung
L 21308 IVa/23e sind selbsttätige Reinigungs-, Wasch- und Waschhilfsmittel aus anorganischen
Wirkstoffen, anorganischen Perverbindungen sowie gegebenenfalls organischen Wirkstoffen
und/oder anorganischen Füllstoffen, welche in Form der Einzelkomponenten oder Teilgemische
dieser aus hohlkugelähnlichen Gebilden bestehen und in bezug auf Teilchendurchmesser
und Schüttgewicht nicht völlig einheitlich, jedoch unentmischbar sind, mit der Maßgabe,
daß etwa bis zu je 251/o kleinere oder größere Teilchen im Durchschnitt der Teilchendurchmesser
nicht mehr als höchstens 60% vom Mittelwert abweichen und die Schüttgewichte der
kleineren Teilchen nicht mehr als das Doppelte derjenigen der größeren Teilchen
betragen.
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Es wurde nun gefunden, daß sich die Lehre der Hauptpatentanmeldung
auch auf solche selbsttätigen Reinigungs-, Wasch- und W aschhilfsmittel übertragen
läßt, welche aus anorganischen sowie gegebenenfalls organischen Wirkstoffen und
Perverbindungen anorganischer oder organischer Natur bestehen, welche auch Füllstoffe,
insbesondere anorganischer Natur, enthalten können, und deren wesentliche Bestandteile
einschließlich der Perverbindungen in granulierter Form vorliegen. Hierbei können
die Einzelkomponenten als Granulate vorhanden sein, jedoch ist es auch möglich,
Teilgemische dieser Einzelkomponenten zu granulieren. Liegen Einzelkomponenten oder
Teilgemische solcher in granulierter Form vor, so werden sie unter entsprechender
Dosierung zum Endprodukt gemischt.
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Es können auch Einzelkomponenten oder Gemische dieser in Form hohlkugelähnlicher
Gebilde vorliegen, die dann mit anderen Einzelkomponenten oder Gemischen solcher
in granulierter Form unter entsprechender Dosierung zu dem Endprodukt verarbeitet
werden.
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Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens sieht die Herstellung
von Granulaten anorganischer oder organischer Perverbindungen, wie beispielsweise
Natriumperborat, Natriumpercarbonat, Carbamidperoxyd, Alkylperpyrophosphate, Alkylpersulfate
oder ähnlicher Verbindungen vor, die sich dann in ausgezeichneter Weise nicht nur
mit Granulaten, sondern auch mit heißgesprühten, hohlkugelähnlichen Gebilden (sogenannten
Beads) der übrigen Bestandteile unter entsprechender Dosierung auf die gewünschten
selbsttätigen Reinigungs-, Wasch- oder Waschhilfsmittel verarbeiten lassen. Wesentlich
und allein geschützt ist die bereits in der Hauptanmeldung L 21308 IVa/ 23e gegebene
Lehre, daß die Einzelbestandteile oder Teilgemische in Form von Gebilden vorliegen,
bei denen etwa bis zu je 25% kleinere oder größere Teilchen im Durchschnitt der
Teilchendurchmesser nicht mehr als- 60% vom Mittelwert abweichen und bei denen die
Schüttgewichte der kleineren Teilchen nicht mehr als das Doppelte derjenigen der
größeren Teilchen betragen, gleichgültig, ab es sich ausschließlich um granulierte
Teilchen oder um Mischungen aus hohlkugelähnlichenGebilden und granulierten Teilchen
handelt.
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Es muß also entweder bei der Herstellung der Granulate bzw. der hohlkugelähnlichen
Gebilde für die Innehaltung dieser Bedingungen Sorge getragen werden, oder man unterwirft
die Einzelbestandteile oder Gemische solcher vor der Dosierung und endgültigen Fertigstellung
einer entsprechenden Nachbehandlung, beispielsweise einem Siebungsprozeß.
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Zur Durchführung des Verfahrens sind alle für die Gewinnung von Reinigungs-,
Wasch- und Waschhilfsmitteln bekannten anorganischen und organischen Wirkstoffe
mit Einschluß der Perverbindungen geeignet. Die Granulierung kann nach der allgemein
bekannten Methode durch Aufsprühen von Wasser oder von Lösungen waschaktiver Stoffe
oder auch Füllsubstanzen auf pulverförmige Wirkstoffe oder Füllstoffe erfolgen.
Es bilden sich dann überall dort, wo Wassertröpfchen oder Tröpfchen wäßriger Lösungen
mit den pulverförmigen Substanzen (Einzelkomponenten oder Gemischen) zusammentreffen,
pastenartige Massen, welche ihrerseits als Kerne für die einzelnen Granulatpartikel
wirken. Es ist bekannt, daß man Seifenpulver und auch Waschmittel auf Grundlage
synthetischer Waschrohstoffe in Granulatform herstellen kann, jedoch sind selbsttätige
Reinigungs-, Wasch- und Waschhilfsmittel, d. h. also Erzeugnisse mit einem nennenswerten
Gehalt an anorganischen oder organischen Perverbindungen, der in der Regel zwischen
5 und 20% vom Gewicht des Gesamtproduktes betragen kann, neu. Gerade für diese Ver-
Bindungen
ist das Verfahren von großer praktischer Bedeutung, zumal speziell die Perverbindungen
schwer und nur unter Verlust von Aktivsauerstoff zu gleichmäßigen hohlkugelähnlichen
Gebilden versprüht werden können und andererseits ihre Zumischung zu hohlkugelähnlichen
Produkten oder Granulaten in der üblichen feilpulverigen Form stets zu unerwünschten
Entmischungserscheinungen und Dosierungsschwierigkeiten führt. Es bedeutet aus diesem
Grunde einen wesentlichen Fortschritt, gerade die Perverbindungen in granulierter
Form den übrigen Bestandteilen der Reinigungs-, Wasch- oder Waschhilfsmittel zusetzen
zu können, gleichgültig, ob diese nun hohlkugelähnlich gesprüht oder ebenfalls als
Granulate vorliegen.
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Als Reinigungs- und Waschhilfsmittel sind alle für allgemeine Reinigungszwecke
sowie in der gewerblischen Wäscherei und im Haushalt verwendeten Erzeugnisse zu
verstehen, welche anorganische Waschgrundstoffe, wie beispielsweise Soda, 2#,Tatriummetasilikat,
Wasserglas, Alkaliorthophosphate, kondensierte Alkaliphosphate, Füllstoffe wie \Tatriumsulfat,
Schmutzträger wie Carboxyrnethvlcellulose und gegebenenfalls auch in kleineren Mengen
organische oberflächenaktive Substanzen neben Perverbindungen und Stabilisierungsmitteln,
wie z. B. Magnesiumsilikaten, enthalten. Die Waschmittel enthalten Seifen oder andere
oberflächenaktive Stoffe zumeist in höheren Konzentrationen neben den vorgenannten
anorganischen Wirkstoffen, Schaumstabilisatoren, wie Fettsäureäthanolamide, Korrosionsschutzmittel
und wiederum Perverbindungen. Die vorgenannten Wirkstoffe können einzeln oder in
Mischungen untereinander mit den Perverbindungen kombiniert werden. Beispiel In
einer Mischtrommel werden 266 Gewichtsteile kalziniertes, pulverförmiges Tetranatriumpyrophosphat
mit einer wäßrigenLösung bedüst, welche 80Gewichtsteile Wasser, 34 Gewichtsteile
Wasserstoffperoxyd und 4 Gewichtsteile Wasserglas enthält. Durch Frischluftzuführung
während des Misch- und Aufsprühvorganges wird die Reaktionswärme abgeführt. Das
Granulat des Perpyrophosphats wird gesiebt, so daß dieTeilchendurchmesser zwischen
0,2 und 0,3mm bei einem Schüttgewicht von 600 bis 700 g/1 betragen.
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200 Gewichtsteile des gesiebten Perpyrophosphatgranulats werden nunmehr
mit 800 Gewichtsteilen einer Waschpulverkombination gemischt, die in Granulat- oder
Beadform mit einem mittleren Durchmesser der Einzelteilchen zwischen 0,4 und 0,5
mm und einem Schüttgewicht von 400 bis 500 g/1 vorliegt. Die Waschmittelkombination
besteht aus: 300 Gewichtsteilen einer Alkylsulfat-All-:ylbenzolsulfonatmischung
1 : 1, 250 Gewichtsteilen Natriumtripolyphosphat, 40 Gewichtsteilen Magnesiummetasilikat,
30 Gewichtsteilen Carboxymethylcellulose, 50 Gewichtsteilen Kokosfettsäurediäthanolamid,
80 Gewichtsteilen Natriumsulfat, 50 Gewichsteilen Wasser.
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Das persalzhaltigeFertigprodukt ist nicht stäubend, leicht löslich
und kann auch in Form von Paketware durch Rütteln nicht entmischt werden.