DE1060856B - Verfahren zur Reinigung, vornehmlich Trocknung ungesaettigter polymerisierbarer Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung, vornehmlich Trocknung ungesaettigter polymerisierbarer Verbindungen

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DE1060856B
DE1060856B DER19731A DER0019731A DE1060856B DE 1060856 B DE1060856 B DE 1060856B DE R19731 A DER19731 A DE R19731A DE R0019731 A DER0019731 A DE R0019731A DE 1060856 B DE1060856 B DE 1060856B
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DE
Germany
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cleaning
carbon dioxide
polymerization
alkali metals
polymerizable compounds
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Pending
Application number
DER19731A
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English (en)
Inventor
Herbert Schreiber
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm and Haas GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F2/00Processes of polymerisation
    • C08F2/38Polymerisation using regulators, e.g. chain terminating agents, e.g. telomerisation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

DEUTSCHES
Die üblichen Verfahren, bestimmte organische Flüssigkeiten mit metallischem Natrium oder Kalium oder mit Legierungen dieser, beiden Metalle zu trocknen, Säureanteile durch Salzbildung oder .oxydierende Stoffe, vornehmlich Peroxyde, durch Reduktion unschädlich zu machen, können bei solchen ungesättigten Verbindungen, die nach einem anionischen Reaktionsmechanismus zu polymerisieren vermögen, d. h. deren Polymerisation durch Basen, also durch solche Stoffe, die »nukleophil« reagieren, ausgelöst wird (vgl. Zeitschrift für Elektrochemie, B. 60,. 1956, S. 320), nicht angewendet werden. Der Zusatz von Alkalimetallen zu solchen polymerisierbaren Verbindungen, z. B. zu Butadien, Isopren, Styrol, Methylisopropenylketon. Vinylidencyanid oder zu Acrylr und Methacrylverbindungen, kann deren Polymerisation.auslösen. Die genanten ungesättigten Verbindungen wurden deshalb bisher nicht mit Alkalimetallen getrocknet.
Es wurde nun gefunden, daß auch ungesättigte Verbindungen, die in Gegenwart von'Alkalimetallen polymerisieren, mit Alkalimetallen oder deren Legierungen gereinigt, vornehmlich getrocknet werden können, wenn man die Monomeren mit Alkalimetallen in Gegenwart von Kohlendioxyd behandelt.
Das Alkalimetall kann dabei in Stück- oder Drahtform oder in einem organischen Lösungsmittel dispergiert angewendet werden. Mit besonderem Vorteil verwendet man die reaktionsfähigen .flüssigen Natrium-Kalium-Legierungen, die sich durch Rühren leicht in der zu behandelnden organischen Flüssigkeit verteilen lassen.
Es wird hervorgehoben, daß . die nach dem Verfahren der Erfindung behandelten Monomeren rascher polymerisieren und Polymeren mit höheren Polymerisationsgraden ergeben als die in der bisher üblichen Weise z. B. mit Calciumchlorid oder Aluminiumoxyd getrockneten Monomeren.
Man bringt die zu polymerisierende Verbindung mit Alkalimetall in Berührung und leitet, gegebenenfalls unter Rühren, gleichzeitig Kohlendioxyd in die Mischung ein. Wenn das in den Monomeren gelöste Wasser und gegebenenfalls vorhandene weitere Verunreinigungen, wie saure Bestandteile, Alkohole oder Thiole, gebunden sind, trennt man das Monomere durch Destillieren oder Filtrieren vom Rückstand ab, entfernt durch Evakuieren das gelöste Kohlendioxyd und läßt die Polymerisation in an sich bekannter Weise in Gegenwart des Alkalimetalls ablaufen. Es ist auch möglich, auf eine Abtrennung des Alkalimetalls bzw. der entstandenen Alkaliverbindungen zu verzichten und die Polymerisation derart einzuleiten, daß das überschüssige Kohlendioxyd durch Evakuieren oder durch Erhitzen bis zum Sieden entfernt wird.
Die Menge des zugesetzten Kohlendioxyds kann Verfahren zur Reinigung,
vornehmlich Trocknung ungesättigter
polymerisierbarer Verbindungen
Anmelder:
Röhm & Haas G. m. b. H.,.
Darmstadt, Mainzer Str. 42
Herbert Schreiber, Darmstadt,
ist als Erfinder genannt worden
auch so bemessen werden, daß sie im Laufe des Trocknungs- bzw. Reinigungsvorgangs· vollständig verbraucht wird.
Das -vorliegende Verfahren kann auch zum Trocknen bzw. Reinigen solcher Monomerengemische verwendet werden, deren einer Anteil unter dem Einfluß von Alkalimetallen anionisch polymerisiert, wie die Gemische aus Methacrylsäureestern und Vinyläthern oder aus Butadien und Isobutylen.·
Es sei noch erwähnt, daß die Trocknung und Reinigung nach dem Verfahren der Erfindung nicht nur von Bedeutung ist, wenn das Monomere anschließend polymerisiert werden soll, sondern auch wenn für die Durchführung - anderer chemischer Umsetzungen ein gut gereinigter und getrockneter. Ausgangsstoff benötigt wird.
Es ist bekannt, Äthylen vor der Polymerisation in Gegenwart von Titantetrachlorid und einer metallorganischen Verbindung mit Kaliumdampf zu trocknen. Man kann auch Äthylen in Gegenwart von bestimmten »nukleophil« reagierenden Verbindungen, wie Natriumalkenyl, in Mischung mit einem Natriumalkoholat polymerisieren. Äthylen kann jedoch nicht in Gegenwart von Kalium polymerisiert werden. Somit bestanden keine Bedenken, Äthylen mit Kalium zu trocknen.
Nach dem Verfahren der Erfindung ist es aber möglich, auch solche ungesättigte Verbindungen, von denen bekannt ist, daß sie unter der Einwirkung von Alkalimetallen polymerisieren, mit Alkalimetallen zu reinigen und zu trocknen, ohne daß eine Polymerisation erfolgt.
Die Trocknung mit Alkalimetallen ist in vielen Fällen der Trocknung mit den üblichen Trocknungsmitteln, wie Natriumsulfat oder Calciumchlorid, vorzuziehen, da eine erheblich bessere Trocknung erreicht
909 560/422
wird und ferner nicht nur Wasser, sondern auch Verbindungen mit einem beweglichen Wasserstoffatom, ζ. B. Alkohole, Phenole und Säuren, durch Alkoholat- bzw. Salzbildung entfernt werden können. Außerdem ergeben die mit Natriummetall getrockneten monomeren Verbindungen bei der Polymerisation eine erheblich bessere Ausbeute an Polymeren mit höheren Molekulargewichten.
Die folgenden Beispiele erläutern das Verfahren der Erfindung.
Beispiel 1
In ein senkrecht stehendes zylindrisches Glasgefäß, das unten durch eine Fritte (Größe G 3) abgeschlossen und mit einem Rührer versehen ist, werden Methacrylsäuremethylester und 1 bis 2% flüssige Natrium-Kalium-Legierung, bezogen auf den Ester, eingefüllt. Gleichzeitig wird durch die Fritte trockenes Kohlendioxyd eingeleitet. Die Natrium-Kalium-Legierung wird durch starkes Rühren fein im Methacrylsäuremethylester verteilt. Nach 2 Stunden wird das Einleiten von Kohlendioxyd beendet und der Methacrylsäuremethylester durch die Fritte in eine trockene, mit Stickstoff gefüllte Destillationsvorrichtung gesaugt und anschließend destilliert.
Beispiel 2
a) eine Mischung aus 150 g Diäthyläther, 50 g Methacrylsäuremethylester und 7,5 g Kalium-Natrium Legierung (24% Natrium, 76% Kalium) wird 20 Stunden bei Zimmertemperatur in einer trockenen Kohlendioxydatmosphäre gerührt. Es erfolgt vollständige Trocknung, ohne daß sich dabei Polymeren bilden. Durch Erhitzen der Mischung bis zum Sieden wird das Kohlendioxyd ausgetrieben, wodurch gleichzeitig Polymerisation erfolgt.
Der Polymethacrylsäuremethylester entsteht in einer Ausbeute von 94%. Die Viskosität als Maß für das Molekulargewicht beträgt ^sp/c = 0,07 (bestimmt in Chloroform). . . .
b) Es wird verfahren wie unter Versuch a), jedoch wird das Diäthyläther-Methacrylsäuremethylester-Gemisch zuvor mit Natriumsulfat getrocknet und dann erst die Kalium-Natrium-Legierung in Abwesenheit von Kohlendioxyd zur Auslösung der Polymerisation zugesetzt. Der Polymethacrylsäuremethylester entsteht in einer Ausbeute von 26%. Die Viskosität als Maß für das Molekulargewicht beträgt ηΒρ/ο = 0,02 (bestimmt in Chloroform).
Beispiel 3
In derselben Vorrichtung wie im Beispiel 1 wird Acrylsäurenitril 3 Stunden mit einer Kalium-Natrium-Legierung behandelt, wobei keine Polymerisation erfolgt. Anschließend wird der Rückstand nitriert. Das Acrylsäurenitril kann entweder unmittelbar oder nach nochmaliger Destillation für weitere Umsetzungen, z. B. für anionische Polymerisationen, verwendet werden.
Beispiel 4
Methylisopropenylketon wird unter Durchleiten von Kohlendioxyd' mit Kalium-Natrium-Legierung 1 Stunde kräftig gerührt. Anschließend wird die kohlendioxydhaltige Dispersion einer Zutropfdestillation unterworfen, wobei sie langsam im Vakuum in den in einem Wasserbad erhitzten Destillierkolben getropft wird. Die Zulaufgeschwindigkeit wird so eingestellt, daß sich im Destillierkolben immer nur eine
ao geringe Flüssigkeitsmenge befindet. Unter diesen Bedingungen erfolgt bei der -Destillation fast keine Polymerisation. Das Destillat wird durch kurzes Aufkochen im Vakuum von gelöstem Kohlendioxyd befreit.
Beispiel 5
Tn der im Beispiel 4 beschriebenen Weise wird Methacrylsäure-^-vinyloxyäthylester
(CH2 = C(CH51)-COOC2H4OCH = CH2)
gereinigt und destilliert. Das Destillat ist nicht nur für die anionische Polymerisation des Methacrylate, sondern auch für die kationische Polymerisation der Vinoxygruppe geeignet. Wegen des hohen Reinheitsgrades der monomeren Verbindung entstehen bei der Polymerisation besonders hochwertige Polymeren.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Reinigung, vornehmlich Trocknung ungesättigter Verbindungen, die in Gegenwart von Alkalimetallen polymerisieren, mit Alkalimetallen oder deren Legierungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Monomeren mit Alkalimetallen in Gegenwart von Kohlendioxyd behandelt. - - ■
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    USA.-Patentschrift Nr. 2 606 179;
    belgische Patentschrift Nr. 543 082.
DER19731A 1956-10-03 1956-10-03 Verfahren zur Reinigung, vornehmlich Trocknung ungesaettigter polymerisierbarer Verbindungen Pending DE1060856B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE543082A (de) * 1954-11-27
US2606179A (en) * 1950-03-23 1952-08-05 Monsanto Chemicals Process for the polymerization of ethylene in the liquid phase with "alfin" catalysts

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2606179A (en) * 1950-03-23 1952-08-05 Monsanto Chemicals Process for the polymerization of ethylene in the liquid phase with "alfin" catalysts
BE543082A (de) * 1954-11-27

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