DE1060446B - Einrichtung zur Pruefung einer Leitung auf ihren momentanen Belegungszustand - Google Patents

Einrichtung zur Pruefung einer Leitung auf ihren momentanen Belegungszustand

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DE1060446B
DE1060446B DES55387A DES0055387A DE1060446B DE 1060446 B DE1060446 B DE 1060446B DE S55387 A DES55387 A DE S55387A DE S0055387 A DES0055387 A DE S0055387A DE 1060446 B DE1060446 B DE 1060446B
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    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04QSELECTING
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

Eine der in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechsystemen häufig wiederkehrenden Aufgaben ist die Prüfung einer Leitung, die für einen Verbindungsaufbau benötigt wird oder in Frage kommt, auf ihren momentanen Belegungszustand. Leitungen dieser Art finden sich in Fernsprechsystemen an den verschiedensten Stellen; beispielsweise kann es sich dabei um' Teilnehmerleitungen beliebiger Systeme oder um Zwischenleitungen indirekter Systeme handeln. Diese Prüfung auf den momentanen Belegungszustand wird in Systemen, die unter Verwendung elektromechanischer Mittel, wie Relais, Drehwähler oder Koordinatenschalter, aufgebaut sind, in den meisten Fällen mit Hilfe eigener Relais vorgenommen, die der jeweils zugehörigen Leitung im Haupt- oder Nebenschluß zugeordnet sind.
Für eine Zusammenarbeit mit den in zunehmendem Maß sich durchsetzenden elektronischen Wählern sind derartige Relais im allgemeinen nicht geeignet, da sie durch ihr im Vergleich zur Arbeitszeit eines elektronischen Wählers träges Arbeiten Belegungszustände vortäuschen können, die zum Zeitpunkt des Tätigwerdens des elektronischen Wählers tatsächlich nicht mehr bestehen. Elektronische Wähler erfordern also, wenn ihre hohe Arbeitsgeschwindigkeit voll ausgenutzt werden soll, eine praktisch trägheitslose Übermittlung von Änderungen des momentanen Belegungszustandes der an ihn angeschlossenen Einrichtungen, also beispielsweise Leitungen.
Bei bekannten Anordnungen wird diese trägheitslose Übermittlung bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Eigenschaften elektronischer Wähler in der Weise erreicht, daß als den momentanen Belegungszustand einer Einrichtung anzeigendes Kriterium ein Potential dient, das entsprechend den beiden im allgemeinen möglichen Belegungszuständen zwei Werte annehmen kann und Änderungen des Belegungszustandes trägheitslos zu folgen vermag. Welcher der beiden Belegungszustände vorliegt, wird in der Weise angezeigt, daß dieses Potential einen bestimmten Wert über- oder unterschreitet. Dementsprechend besitzen die bekannten elektronischen Wähler ein Bezugspotential, mit dem die von den Einrichtungen kommenden, über deren Belegungszustand Aufschluß gebenden Potentiale verglichen werden und damit festgestellt wird, ob eine Überschreitung oder eine Unterschreitung der bestimmten Größe vorliegt.
Diese Feststellung der Abweichung eines Potentials von einer bestimmten Größe ermöglicht zunächst nur, zwei Zustände voneinander zu unterscheiden, also ein einziges Kriterium auszuwerten. In verschiedenen Fällen ist dies aber nicht ausreichend. So kann es beispielsweise wünschenswert sein, einen bestimmten Teil freier Leitungen zu bevorzugen und Einrichtung zur Prüfung einer Leitung
auf ihren momentanen Belegungszustand
Anmelder:
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Witteisbacherplatz 2
Dipl.-Ing. Siegfried Zahlhaas, München,
ist als Erfinder genannt worden
damit unterschiedlich zu kennzeichnen oder belegte Leitungen nach der Art der Belegung zu unterscheiden, wie z. B. nach der Verkehrsrichtung oder der Verkehrsklasse, also ein zweites, im einfachsten Fall das Vorliegen eines von zwei möglichen Zuständen anzeigendes Kriterium auszuwerten. Wenn diese Information über die beiden durch das zweite Kriterium angezeigten Zustände nur während eines bestimmten der beiden durch das erste Kriterium angezeigten Zustände von Bedeutung ist, also bei Abhängigkeit des zweiten Kriteriums wie in den genannten Beispielen, dann ist so zu verfahren, daß innerhalb des betreffenden der beiden für das erste Kriterium festgelegten Potentialbereiche ein zweiter bestimmter WTert festgelegt und für die Auswertung des zweiten Kriteriums die Über- oder Unterschreitung dieses zweiten bestimmten Wertes festgestellt wird. Dieses Vorgehen hat aber den Nachteil, daß die für Übermittlung des ersten Kriteriums, erforderlichen Potentiale wesentlich größer sein müssen, als es bei fehlendem zweiten Kriterium der Fall wäre, oder daß die Ansprechempfindlichkeit der auswertenden Einrichtung, also z. B. des Wählers, im gleichen Maß erhöht werden muß. Ausgeschlossen bleibt dabei aber immer die Auswertung zweier unabhängiger Kriterien mit gleichen auswertenden Einrichtungen. In dieser Hinsicht sind also auf Potentiale prüfende Einrichtungen kaum erweiterungsfähig.
Solche Einrichtungen können mit elektronischen
Mitteln, wie Richtleitern, Hochvakuum- oder Gasentladungsröhren, ausgestattet sein. Im weiteren ist durch die deutsche Auslegeschrift 1 001 335 auch bekannt, eine solche Einrichtung mit einem ferromagnetischen Ringkern auszustatten, dessen eine
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Spule dann einerseits an die zu prüfende Leitung und andererseits an ein festes Bezugspotential zu schalten ist. In Abhängigkeit vom jeweiligen Leitungspotential befindet sich der Ringkern dann entweder in einem magnetischen Zustand, der die Übertragung ihm von einem Impulserzeuger zugeführter Impulse zu einer Anlaßschaltung für Anrufsucher ermöglicht, oder in einem Zustand, der diese Übertragung verhindert. Eine Auswertung zweier unabhängiger Kriterien ist jedoch auch bei dieser Anordnung nicht möglich.
Damit bestand also die Aufgabe, eine Einrichtung zu schaffen, die es mit möglichst geringem Aufwand ermöglicht, ein zwei Zustände umfassendes Kriterium trägheitslos auszuwerten und in einfacher Weise eine Erweiterung zur unabhängigen Auswertung eines weiteren, zwei oder mehr Zustände umfassenden Kriteriums zuläßt.
Die erfindungsgemäße relaislose Einrichtung zur Prüfung einer Leitung eines Fernmelde-, insbesondere Fernsprechsystems auf ihren momentanen Belegungszustand dient zur Lösung dieser Aufgabe. Diese Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der zu prüfenden Leitung Mittel zugeordnet sind, die den nur in einem der beiden zu prüfenden Zustände fließenden Leitungsstrom auswerten.
Wenn mit einer dieses Merkmal besitzenden Anordnung, die von sich aus geeignet ist, ein zwei Zustände umfassendes Kriterium in einfacher Weise auszuwerten, ein weiteres, mindestens zwei Zustände umfassendes Kriterium ausgewertet werden soll, so ist dies in einfachster Weise durch Hinzufügung der bekannten Mittel zur Auswertung von Potentialen zu erreichen. Diese Erweiterung ist ohne weiteres dadurch möglich, daß die beiden Prüfmethoden sich gegenseitig nicht beeinflussen und damit also voneinander unabhängig sind.
Die Mittel zur Auswertung des gegebenenfalls fließenden Leitungsstroms können ganz verschiedener Art sein. Im folgenden werden als Ausführungsbeispiele der vorstehend gekennzeichneten Einrichtung zwei typische Anordnungen beschrieben, von denen die eine einen Transistor, also ein Mittel ohne eigenen stabilen Zustand, und die andere einen ferromagnetischen Ringkern, also ein Mittel mit zwei stabilen Zuständen, enthält. Die Beschreibung erfolgt an Hand der Figuren; von diesen zeigt
Fig. 1 eine Einrichtung mit einem Transistor im Rahmen eines Anwendungsbeispiels,
Fig. 2 eine Einrichtung mit einem ferromagnetischen Ringkern und dessen Hystereseschleife.
Während das Potential der zu prüfenden Leitung bei Verwendung der mit einem Transistor ausgestatteten Einrichtung sich in einem bestimmten Bereich bewegen kann, ohne die Auswertung des Leitungsstroms zu beeinflussen, kann es bei Verwendung der mit einem ferromagnetischen Ringkern ausgestatteten Einrichtung in dieser Hinsicht beliebige Werte annehmen. Bei beiden Einrichtungen erfolgt damit also die Stromauswertung unabhängig vom Leitungspotential. Für die folgende Beschreibung soll angenommen werden, daß bei der Prüfung zwischen Frei- und Belegtzustand unterschieden werden soll und daß während des Belegtzustands ein Strom bestimmter Mindeststärke fließt, während bei Freizustand diese Mindeststärke erheblich unterschritten wird oder überhaupt kein Strom fließt.
Fig. 1 zeigt eine Einrichtung, die zur Auswertung des gegebenenfalls fließenden Leitungsstroms mit einem Transistor ausgestattet ist, im Rahmen eines anschaulichen Anwendungsbeispiels. Als solches Anwendungsbeispiel wird der einfachste Fall der Prüfung von Zwischenleitungen einer mit koordinatenmäßig aufgebauten Relaiskoppelfeldern arbeitenden Vermittlungseinrichtung betrachtet.
Zwei derartige Relaiskoppelf elder F1 und F 2 sind in Fig. 1 in schematischer Weise durch ihre Markieradern dargestellt, über welche die an den Kreuzungspunkten der Spalten- und Zeilenleitungen angeordneten Koppelrelais Ria ... RIm bzw. R2a ... R2η
ίο erregt werden. Die Markierung der Spalteneingänge der Primärkoppelfelder, wie z. B. das Koppelfeld/7!, erfolgt durch Anschaltung der betreffenden Spaltenleitung mittels des zugehörigen Kontaktes ml; in ähnlicher Weise erfolgt die Markierung der Spalteneingänge der Sekundärkoppelfelder, wie z. B. des Koppelfeldes F2, durch Anschaltung der betreffenden Spaltenleitung an ein negatives Potential mittels des zugehörigen Kontaktes m2. Durch Schließen je eines Kontaktes ml und tn2 ist ein eindeutiger Erregungs-Stromkreis für je ein Relais R1 und R2 festgelegt, der über eine der Zwischenleitungen / führt. Entsprechend den an die Kontakte ml und w2 geführten Potentialen fließt in dem so festgelegten Erregungsstromkreis Strom, wodurch die entsprechenden Relais Rl und R2 anziehen und die Verbindung über die beiden Koppelfelder Fl und F2 durchschalten. Die Steuerung der Kontaktemi und m2 erfolgt durch einen Markierer, der zu diesem Zweck zunächst Information über noch freie Durchschaltwege erhalten muß. Bei gegebenem Eingang ist, da jedes Primärkoppelfeld F1 über die Zwischenleitungen/ zu jedem Sekundärkoppelfeld F2 Zugang hat, die Zahl der möglichen Durchschaltwege gleich der Zahl der vom betreffenden Primärkoppelfeld ausgehenden Zwischenleitungen. Bei freien, also noch verfügbaren Durchschaltwegen befinden sich dabei die Zwischenleitungen im stromlosen Zustand, während bereits belegte Zwischenleitungen den zur Erregung der Relais R1 und R2 benötigten Strom führen. Die Prüfung des momentanen Belegungszustands der Zwischenleitungen erfolgt dementsprechend durch Auswertung des gegebenenfalls fließenden Leitungsstroms.
In jede Zwischenleitung ist dazu, wie bei der ersten Zwischenleitung / gezeigt, ein Widerstand Rl eingefügt, an dessen beide Enden der Emitter und die Basis eines pnp-Transistors T angeschaltet sind. An den Kollektor dieses Transistors T ist ein aus einem Widerstand R 2 und einem Richtleiter G1 bestehender Amplitudenbegrenzer angeschaltet, dessen Richtleiter an einen Pol einer Spannungsquelle Ul geführt ist. Der Ausgang dieses Amplitudenbegrenzers ist über einen Widerstand R3 an einen Pol einer zweiten Spannungsquelle U 2 und unmittelbar an einen Ausgang α geschaltet. Die Richtung des Stromflusses in der Leitung / ist so festzulegen, daß bei Stromfluß der Emitter des Transistors T positives Potential gegenüber der Basis erhält. Das Potential des Pols der zweiten Spannungsquelle E/2, an den der Widerstand R 3 angeschaltet ist, ist bezüglich des Potentials der Leitung / negativ; diese Potentialdifferenz ist durch die Spannungsfestigkeit des Transistors begrenzt. Das Potential der Spannungsquelle Ul, an das der Richtleiter Gl angeschaltet ist, liegt zwischen dem Potential der Leitung I und dem Potential, das dem Widerstand R 3 zugeführt wird.
Der Freizustand der Leitung / kommt durch das Fehlen des Leitungsstroms zum Ausdruck. Ursache dafür kann sein, daß die beiden Enden der Leitung gleiches Potential besitzen oder daß die Leitung an irgendeiner Stelle aufgetrennt ist. Damit entsteht am
Widerstand R1 kein Spannungsabfall, so daß Emitter und Basis des Transistors T auf gleichem Potential liegen und der Transistor damit gesperrt ist. Der Ausgang α führt demzufolge und da außerdem der Richtleiter Gl auf Grund der an ihm liegenden Potentialdifferenz sperrt, das gegenüber dem Leitungspotential negative Potential des über Widerstand R 3 angeschalteten Pols der Spannungsquelle U 2.
Bei Belegtzustand der Leitung / fließt ein Leitungsstrom in der genannten Richtung und erzeugt am Widerstand R1 einen Spannungsabfall, durch den der Transistor T entsperrt wird. Der Kollektor des Transistors nimmt damit ein Potential an, das nur geringfügig niedriger ist als das Emitterpotential, jedoch höher liegt als das dem Richtleiter Gl von der Spannungsquelle U1 mitgeteilte Potential, womit der Richtleiter G1 durchlässig ist. Damit wird unter dem Einfluß des Widerstandes R2 das Kollektorpotential abgesenkt, so daß der Ausgang α das durch die Spannungsquelle Ul bestimmte Potential annimmt, solange dieses vom Leitungspotential in positiver Richtung überschritten wird. Gleichzeitig verhindert der Widerstand i? 2 eine nennenswerte Rückwirkung des Ausgangspotentials auf das Potential der Leitung /.
Vorstehende Erläuterung zeigt, daß bei Freizustand der zu prüfenden Leitung I das Potential des Ausgangs α nur durch die Spannungsquelle /72 und bei Belegtzustand nur durch die Spannungsquelle Ul bestimmt wird und damit also vom Potential der Leitung / unabhängig ist. Damit kann also die Leitung zur Übermittlung eines zweiten Kriteriums in Form von Potentialen innerhalb der genannten Grenzen herangezogen werden. Die Übermittlung eines solchen zweiten Kriteriums ist dabei sowohl während des Freizustands als auch während des Belegtzustands der Leitung ohne Einfluß auf das am Ausgang α zu prüfende, durch den Leitungsstrom dargestellte erste Kriterium.
Falls nun während des Freizustands der Leitung eine solche Übermittlung in Form von Potentialen stattfindet und die Leitung während ihres Belegtzustands konstantes Potential besitzt, kann in dieser Hinsicht der aus Widerstand R 2 und Richtleiter Gl bestehende Amplitudenbegrenzer weggelassen werden.
Der in die Leitung / eingefügte Widerstand Rl kann angesichts der geringen, zur Entsperrung eines Transistors erforderlichen Potentialdifferenz zwisehen Emitter und Basis im allgemeinen einen sehr kleinen Widerstandswert besitzen. In verschiedenen, vom Anwendungsbeispiel der Fig. 1 abweichenden Fällen sind jedoch bereits in die Leitung zu anderen Zwecken dienende Mittel eingefügt, an denen der gegebenenfalls fließende Leitungsstrom einen zur Steuerung eines Transistors ausnutzbaren Spannungsabfall hervorruft. In diesem Fall tritt dieses bereits vorhandene Mittel an die Stelle des Widerstandes Rl. Als Beispiel hierfür können die Haltespulen eines Koordinatenschalters genannt werden, die nur während des Belegtzustands der zugehörigen Koordinate Strom führen. Falls eine derartige Haltespule einen im Vergleich zum Emitter-Basis-Widerstand des stromführenden Transistors hohen Gleichstromwiderstand besitzt, ist es erforderlich, zwischen die Basis des Transistors und die zu prüfende Leitung einen Widerstand einzufügen, der eine Herabsetzung der Wirkung der Haltespule verhindert. Bei Fernsprechsystemen, in denen die Haltespulen einer durchgeschalteten Verbindung in Reihe liegen und damit längs des Haltestromkreises ein nennenswertes Potentialgefälle auftritt, tritt die Wirkung des Amplitudenbegrenzers besonders in Erscheinung.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Verwendung eines pnp-Transistors besitzt der Ausgang α stets, bezogen auf die Leitung /, negatives Potential. Falls es aus bestimmten Gründen wünschenswert ist, am Ausgang α positives Potential zur Verfügung zu haben, so ist der pnp-Transistor durch einen npn-Transistor zu ersetzen; gleichzeitig sind der Richtleiter Gl und die Spannungsquellen Ul und U 2 umzupolen.
Die Anordnung nach Fig. 1 arbeitet, wie aus vorstehender Erläuterung der Wirkungsweise zu entnehmen, kontinuierlich. Eine Änderung des Belegungszustande der Leitung, also Auftreten oder Verschwinden des Leitungsstroms, führt selbsttätig und unmittelbar zu einer Potentialänderung am Ausgang a, und das Potential dieses Ausgangs zeigt zu jedem Zeitpunkt den Belegungszustand der Leitung an. Im folgenden wird nun eine Anordnung beschrieben, bei der eine Auswertung des Belegungszustands weder selbsttätig noch kontinuierlich erfolgt, sondern durch einen eigenen Vorgang ausgelöst werden muß und dann nur vorübergehend stattfindet. Bei dieser Anordnung wird der Belegungszustand der Leitung also erst im Bedarfsfall abgefragt. Ein solches, in einer Reihe von Anwendungsfällen vorteilhaftes Verhalten der Einrichtung wird durch Verwendung eines ferromagnetischen Ringkerns erzielt.
Fig. 2 zeigt eine Einrichtung, die zur Auswertung des gegebenenfalls fließenden Leitungsstroms mit einem ferromagnetischen Ringkern ausgestattet ist. In die auf ihren Belegungszustand zu prüfende Leitung /, die beispielsweise eine Zwischenleitung der in Fig. 1 als Anwendungsbeispiel gezeigten Anordnung sein kann, ist die Eingabespule e eines Ringkerns K eingefügt. Dieser Ringkern K trägt außerdem eine an den Ausgang eines Impulserzeugers / geführte Abfragespule / und eine an einen Ausgang α geführte Ausgabespule g. Diese Spulen können gegebenenfalls zu gestreckten, durch die Öffnung des Ringkerns K geführten Drähten entarten.
Für das Verhalten eines ferromagnetischen Ringkerns ist seine Hystereseschleife maßgebend, die ebenfalls in Fig. 2 wiedergegeben ist. Diese Hystereseschleife, die die Zusammenhänge zwischen magnetischer Erregung H und magnetischem Fluß B zeigt, weist bei fehlender Erregung zwei stabile Punkte auf, nämlich die positive und die negative Remanenz, die etwa der Sättigung in beiden Richtungen entsprechen. Diese beiden stabilen Punkte kennzeichnen die beiden stabilen Zustände eines Ringkerns. Die Überführung eines Ringkerns von dem einen in den anderen stabilen Zustand, also eine Zustandsänderung, erfolgt durch kurzzeitige Erregung in einer Stärke, die die Koerzitivkraft um einen bestimmten Mindestbetrag übersteigt. Dieser Mindestbetrag hängt von der Form der Hystereseschleife ab und ist um so kleiner, je mehr sich diese der idealen Rechteckkurve nähert. Die Richtung der eine Zustandsänderung, also den Übergang von dem einen in den anderen Sättigungsbereich oder als Spezialfall den Übergang von dem einen in den anderen stabilen Zustand bewirkenden Erregung hängt von der Richtung dieser Zustandsänderung ab und wird beim Übergang vom negativen zum positiven Sättigungsbereich als positiv gerechnet. In einer auf dem Ringkern aufgebrachten Spule wird stets eine Spannung induziert, die der Flußänderung proportional ist. Diese Spannung besitzt auf Grund der endlichen Dauer solcher Änderungen Impulsform
und erreicht bei Zustandsänderungen entsprechend dem dabei durchlaufenen steilen Ast der Hystereseschleife ihren Größtwert, während sie bei einer die Sättigung vergrößernden oder verkleinernden, aber nicht aufhebenden Erregung wegen der geringen Steigung des dabei durchlaufenen Astes der Hystereseschleife nur eine sehr kleine Amplitude besitzt. Die Polarität solcher Spannungsimpulse hängt von der Richtung, in der der betreffende Ast durchlaufen wird, und vom Wickelsinn der Spule ab und wird beim Übergang des Ringkerns vom negativen zum positiven Sättigungsbereich als positiv gerechnet. Unterhalb der Hystereseschleife sind in Fig. 2 die bei der Prüfung einer Leitung erforderlichen Erregungen über die Zeitachse aufgetragen in gesonderter Darstellung des Freizustands und des Belegtzustands der Leitung. Diese Erregungen zeigen gleichzeitig auch die Ströme, doch ist zu beachten, daß diese Ströme auch in verschiedenen Spulen fließen können. Seitlich neben der Hystereseschleife sind, in gleicher Weise getrennt für den Fall einer freien und den Fall einer belegten Einrichtung, die in der Ausgabespule induzierten Impulse aufgetragen.
In einer Anordnung, wie sie in Fig. 2 gezeigt ist, läßt sich ein solcher ferromagnetischer Ringkern in verschiedener Weise betreiben, um den momentanen Belegungszustand der Leitung / zu prüfen. Im folgenden wird eine einzelne typische Betriebsart an Hand der Hystereseschleife erläutert.
Die beiden stabilen Zustände des Ringkerns K sind den beiden möglichen Belegungszuständen der Leitung / fest zugeordnet in der Weise, daß die positive Remanenz + Br oder der sie übersteigende Sättigungsbereich stets dem Belegtzustand der Leitung entspricht. Die von der stromführenden belegten Leitung mittels der Eingabespule bewirkte Erregung des Ringkerns ist dabei positiv gerichtet und damit also geeignet, den Ringkern von der negativen in die positive Remanenz überzuführen.
Im Ruhezustand befindet sich der Ringkern K bei Freizustand der Leitung /, also bei fehlendem Leitungsstrom, im Zustand negativer Remanenz —Br. Bei Belegtzustand der Leitung /, also fließendem Leitungsstrom, erhält er dagegen mittels der Eingabespule e die Erregung Hb, womit er in den positiven Sättigungsbereich gesteuert wird und sein magnetischer Fluß etwas die positive Remanenz +Br übersteigt. Beim Eintreten des Belegtzustands der Leitung / erfährt damit der Ringkern A' eine Zustandsänderung. Bei Beendigung des Belegtzustands, also Freiwerden der Leitung /, geht infolge der wegfallenden Erregung Hb der magnetische Fluß bis zur positiven Remanenz +Br zurück; eine Zustandsänderung tritt dabei jedoch nicht ein.
Dem eigentlichen Prüfvorgang geht ein Vorbereitungsvorgang voraus. Dieser Vorbereitungsvorgang wird durch einen vom Impulserzeuger / der Abfragespule f zugeführten Impuls bewirkt, der eine Erregung in Form eines Impulses ν verursacht. Die Amplitude dieses Impulses ist ausreichend, den Ringkern K von der negativen in die positive Remanenz überzuführen. Dementsprechend wird durch diesen Vorbereitungsimpuls ν der Ringkern K bei Freizustand der Leitung / in den positiven Sättigungsbereich gesteuert und kehrt nach Abklingen dieses Impulses nur bis zur positiven Remanenz + Br zurück. Bei Belegtzustand der Leitung / erhält der Ringkern K bereits die Erregung Hb und wird durch den Vorbereitungsimpuls ν noch weiter in den Sättigungsbereich gesteuert. Nach Beendigung dieses Impulses geht sein magnetischer Fluß wieder auf seinen ursprünglichen, die positive Remanenz etwas übersteigenden Wert zurück. Nach Abschluß des Vorbereitungsvorgangs befindet sich nun der Ringkern K ohne Rücksicht auf einen eventuellen Freizustand der Leitung / im Zustand positiver Remanenz +Br oder in dem sie übersteigenden S ättigungsbereich.
Der folgende Prüfvorgang wird durch einen
ίο negativen, ebenfalls vom Impulserzeuger / der Abfragespule/ zugeführten Impuls bewirkt, der eine Erregung in Form eines Impulses p verursacht. Die Amplitude dieses Impulses ist dem Betrag nach etwa der Amplitude des Impulses ν gleich und damit geeignet, einen Ringkern von der positiven in die negative Remanenz überzuführen, sofern keine weitere, dem entgegenwirkende Erregung vorhanden ist. Wenn der Ringkern K wegen Stromfluß in der Leitung/ die ErregungHb erhält, findet daher keine Überführung in die negative Remanenz — Br, also keine Zustandsänderung, statt. Eine Zustandsänderung tritt dagegen bei stromloser Leitung / ein, womit sich in diesem Fall, also bei Freizustand der Leitung, der Ringkern K nach Ablauf des Prüfvorgangs wieder im Zustand negativer Remanenz — Br befindet. Im Verlauf des Vorbereitungs- und Prüfvorgangs werden damit also bei Freizustand der Leitung / die ganze Hystereseschleife und damit vor allem deren beide steile Äste durchlaufen, während bei Belegtzustand der Leitung/ kein steiler Ast der Hystereseschleife durchlaufen wird. Dementsprechend werden in der Ausgabespule g bei Freizustand der Leitung / während des Vorbereitungsvorgangs ein positiver und während des Prüfvorgangs ein negativer Impuls bestimmter Größe induziert. Bei Belegtzustand der Leitung / treten dagegen nur sehr schwache Restimpulse auf. Nach Beendigung des Prüfvorgangs befindet sich der Ringkern K wieder in dem Zustand, den er vor Beginn des \^orbereitungsvorgangs innehatte, und steht damit für die nächste Prüfung der Leitung bereit.
Die Auswertung beschränkt sich zweckmäßig auf den während des Prüfvorgangs gegebenenfalls auftretenden negativen Impuls. Der Grund dafür ist darin zu sehen, daß nur in diesem Fall ein eventuell eben erst eingetretener Freizustand erkannt werden kann, da bei Freiwerden der Leitung der Ringkern nicht selbsttätig in den Zustand negativer Remanenz zurückkehrt, der aber für die Abgabe eines positiven Impulses während des Vorbereitungsvorgangs Voraussetzung ist. Falls die Eigenart der an den Ausgang a angeschlossenen Einrichtung die Zuführung positiver Impulse erfordert, kann dem durch Umpolung der Ausgabespule g Rechnung getragen werden; in diesem Fall tritt während des Vorbereitungsvorgangs ein negativer Impuls auf.
Bezüglich der relativen Zeitlage des Vorbereitungsund des Prüfvorgangs bestehen keine einschränkenden Forderungen. Der Vorbereitungsvorgang kann unmittelbar vor dem Prüfvorgang oder auch ebensogut unmittelbar anschließend an den vorhergehenden Prüfvorgang stattfinden, ohne daß das Ergebnis des Prüfvorgangs beeinflußt wird.
Da bei der Anordnung nach Fig. 2 auf Grund der nur magnetisch gekoppelten Eingabe- und Ausgabespule keine galvanische Verbindung zwischen der zu prüfenden Leitung / und dem Ausgang α besteht, bleibt die Auswertung des gegebenenfalls fließenden Leitungsstroms hier ohne Einschränkung, unabhängig vom Potential der Leitung. Das Potential der Leitung
steht somit für Übermittlung eines zweiten Kriteriums zur Verfügung, das von dem durch den Leitungsstrom zum Ausdruck gebrachten ersten Kriterium vollständig unabhängig ist.

Claims (13)

5 Patentansprüche.
1. Relaislose Einrichtung zur Prüfung einer Leitung eines Fernmelde-, insbesondere Fernsprechsystems auf ihren momentanen Belegungszustand durch Auswertung des in einem der beiden Zustände fließenden Leitungsstroms, dadurch gekennzeichnet, daß zur Auswertung des gegebenenfalls fließenden Leitungsstroms Mittel (T, K) vorgesehen sind, deren Wirkungsweise vom Potential der Leitung (Z) unabhängig ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkungsweise der der Leitung (/) zugeordneten Mittel (T, K) mindestens in einem bestimmten Bereich vom Potential dieser Leitung (/) unabhängig ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkungsweise der einer Leitung (I) zugeordneten Mittel (T, K) mindestens bei fehlendem Leitungsstrom vom Potential dieser Leitung (I) unabhängig ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die der Leitung (I) zugeordneten Mittel (T) den gegebenenfalls fließenden Leitungsstrom kontinuierlich auswerten.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den gegebenenfalls fließenden Leitungsstrom auswertenden Mittel einen Transistor (T) enthalten.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die zu prüfende Leitung (/) ein Widerstand (R 1) eingefügt ist, daß der Emitter und die Basis des Transistors (T) an die beiden Enden dieses Widerstandes (Rl) und der Kollektor des Transistors (T) über einen Widerstand (i?3) an einen Pol einer ersten Spannungsquelle (U2), dessen Potential, bezogen auf das Potential der Leitung (/), bei Verwendung eines npn-Transistors positiv, bei Verwendung eines pnp-Transistors negativ ist und unmittelbar an einen Ausgang (a) geschaltet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 zur Prüfung einer ein Relais enthaltenden Leitung, dadurch gekennzeichnet, daß der Emitter des Transistors (T) an den einen Pol des Relais, die Basis des Transistors (T) unter Zwischenschaltung eines Widerstandes an den anderen Pol des Relais und der Kollektor des Transistors (T) über einen Widerstand (i?3) an einen Pol einer ersten Spannungsquelle (U2), dessen Potential, bezogen auf
das Potential der Leitung (/), bei Verwendung eines npn-Transistors positiv, bei Verwendung eines pnp-Transistors negativ ist und unmittelbar an einen Ausgang (a) geschaltet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Kollektor des Transistors (T) und den Ausgang (a) ein aus einem Längswiderstand (R2) und einem Querrichtleiter (Gl) bestehender Amplitudenbegrenzer eingefügt ist und mittels einer zweiten Spannungsquelle (L^l) ein Potential erhält, das zwischen dem Potential der Leitung (I) und dem von der ersten Spannungsquelle (U2) festgelegten Potential liegt.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die der Leitung (I) zugeordneten Mittel (k) den gegebenenfalls fließenden Leitungsstrom auf Abfrage auswerten.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitung (/) ein ferromagnetischer Ringkern (K) zugeordnet ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10 unter Verwendung eines Ringkerns, der mit je einer Eingabe-, Abfrage- und Ausgabespule ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabespule (e) in die zu prüfende Leitung (/) eingefügt ist und daß die Abfragespule (/) an einen Impulserzeuger (/) und die Ausgabespule (g) an einen Ausgang (a) geschaltet ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem Freizustand der Leitung (/) der Zustand negativer Remanenz (—Br) des Ringkerns (K) fest zugeordnet ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß durch die bei Belegtzustand der Leitung (/) auftretende Erregung (Hb) der Ringkern (K) von der negativen Remanenz (-Br) in den positiven Sättigungsbereich übergeführt wird, daß der Impulserzeuger (/) zur Durchführung eines Vorbereitungsvorgangs einen Impuls (v) abgibt, der geeignet ist, den Ringkern (K) bei fehlender weiterer Erregung (Hb) von der positiven Remanenz (+ Br) in die negative Remanenz (-Br) überzuführen und zur Durchführung des Prüfvorgangs einen Impuls (p) abgibt, der geeignet ist, den Ringkern (K) bei fehlender weiterer Erregung (Hb) von der positiven Remanenz (+ Br) in die negative Remanenz (— Br) überzuführen.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 001 335.
In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 026 370.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1162887B (de) * 1959-10-16 1964-02-13 Ericsson Telephones Ltd Schaltungsanordnung zum Feststellen des Fliessens eines Stromes in einer bestimmten Teilnehmerleitung in Fernsprechanlagen
DE1227500B (de) * 1961-02-04 1966-10-27 Standard Elektrik Lorenz Ag Verfahren und Schaltungsanordnung zur Feststellung des Betriebszustandes von Teilnehmeranschluessen in Fernmeldeanlagen

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DE1001335B (de) * 1955-03-28 1957-01-24 Philips Nv Anrufdetektor

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