DE1193544B - Verknuepfungsschaltung mit Verstaerkereigenschaft zur Durchfuehrung von Verknuepfungen zwischen zwei oder mehr binaeren Signalen - Google Patents
Verknuepfungsschaltung mit Verstaerkereigenschaft zur Durchfuehrung von Verknuepfungen zwischen zwei oder mehr binaeren SignalenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
H03k
Deutsche Kl.: 21 al - 36/18
Nummer: 1193 544
Aktenzeichen: S 73150 VIII a/21 al
Anmeldetag: 27. März 1961
Auslegetag: 26. Mai 1965
Die Erfindung betrifft Schaltungen, mit deren Hilfe Nachrichten, die in Form binärer Signale geliefert
werden, verarbeitet werden. Derartige binäre Signale können zwei verschiedene Werte einnehmen,
die vielfach mit 0 und L bezeichnet werden. Die Verarbeitung führt zu einer Verknüpfung der verschiedenen
angelieferten Signale, bei der sich als Ergebnis ebenfalls ein binäres Signal ergibt. Derartige
Schaltungen werden hier im folgenden als Verknüpfungsschaltungen bezeichnet. Verknüpfungsschaltungen
mit ganz bestimmten Verknüpfungsfunktionen werden z. B. als Oder-Gatterschaltung, Und-Gatterschaltung
usw. bezeichnet. Es sind bereits viele verschiedene Ausführungsformen für derartige Verknüpfungsschaltungen
bekannt, welche unter Verwendung von verschiedenen Schaltelementen aufgebaut
sind. Diese Verknüpfungsschaltungen können sich auch hinsichtlich ihrer Betriebsweise unterscheiden.
So gibt es Verknüpfungsschaltungen, die für die ganze Zeit des Vorhandenseins der zu verknüpfenden
Signale das sich ergebende Signal liefern. Es sind dies statisch arbeitende Verknüpfungsschaltungen, die z. B. mit Hilfe von Widerständen
und Gleichrichtern aufgebaut sind. Verknüpfungsschaltungen können aber anstatt in statischer Weise
auch impulsweise betrieben werden. In diesem Fall wird das das Ergebnis der Verknüpfung anzeigende
Signal, das Ergebnissignal, durch einen mehr oder weniger kurzen Impuls oder durch das das Ausbleiben
dieses Impulses dargestellt. Vielfach werden derartige Verknüpfungsschaltungen mit Hilfe von
Übertragern aufgebaut. Hierbei handelt es sich meistens um Ringkerne, deren Wicklungen aus einigen
wenigen Windungen bestehen. Der Kern eines solchen Übertragers besteht bei den bekannten Schaltungen
vorwiegend aus einem ferromagnetischen Material mit rechteckförmiger Magnetisierungsschleife. Es werden dann die beiden Remanenzpunkte
der Magnetisierungsschleife zur Kennzeichnung der beiden Zustände binärer Signale ausgenutzt (s. NTZ,
1957, H. 8, S. 391). Dies gilt insbesondere auch für das das Ergebnis der Verknüpfung von zugelieferten
Signalen darstellende Ergebnissignal. Mit Hilfe eines Abfrageimpulses wird es zum gewünschten Zeitpunkt
von der Verknüpfungsschaltung ausgeliefert. Um eine komplizierte Verknüpfung einer größeren
Anzahl von Signalen durchzuführen, ist es hier notwendig, mehrere Übertrager mit mehreren Wicklungen
vorzusehen und in bestimmter Weise zusammenzuschalten.
Es sind nun auch bereits impulsweise betriebene Verknüpfungsschaltungen mit Übertragern bekannt.
Verknüpfungsschaltung mit Verstärkereigenschaft zur Durchführung von Verknüpfungen zwischen
zwei oder mehr binären Signalen
zwei oder mehr binären Signalen
Anmelder:
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Witteisbacherplatz 2
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Edmund Ptacnik, Söcking (Obb.)
bei denen die Remanenz von ferromagnetischen Materialien nicht ausgenutzt wird. Bei diesen Verknüpfungsschaltungen
können daher auch Übertrager verwendet werden, deren Kernmaterial eine weitgehende lineare Magnetisierungskurve hat. Die
Verknüpfungsfunktion kommt bei diesen Schaltungen in physikalisch anderer Weise zustande, da andere
bei Übertragern auftretende Effekte ausgenutzt werden. So ist es z. B. bekannt (s. schweizerisches
Patent 331 029), eine Gatterschaltung mit Hilfe eines Übertragers mit zwei Wicklungen aufzubauen, bei
dem nur der lineare Teil der Magnetisierungskurve ausgesteuert zu werden braucht. Vor dem einen Ende
der Primärwicklung des Übertragers liegt ein Gleichrichter, dem eine Durchlaßspannung oder eine
Sperrspannung zugeführt wird, so daß am anderen Ende der Primänvicklung zugeführte Impulse einen
Stromfluß bewirken oder nicht. Beide auszuwertenden Signale werden hier demnach derselben Wicklung
zugeführt. Die Sekundärwicklung des Übertragers gibt dementsprechend Impulse ab oder nicht.
Hier wird die Fähigkeit von Übertragern ausgenutzt, den einer Wicklung zugeführten Signalimpuls auf
eine andere Wicklung zu übertragen, von der daraufhin ein Impuls für das Ergebnissignal abgegeben
wird. Die bei dieser Abgabe dieses Impulses aufgewendete Leistung muß von dem einen zu verarbeitenden
zugeführten Signal aufgebracht werden. Diese Verknüpfungsschaltung hat demnach nicht die
Fähigkeit, die zugeführten Signale zu verstärken. Nachteilig ist hier auch zuweilen, daß die Stromkreise
der zu verknüpfenden Signale miteinander galvanisch verbunden sind.
509 577/365
In umfangreichen Nachrichten verarbeitenden Einrichtungen,
wie z. B. Fernsprechanlagen, ist es nun sehr erwünscht, Verknüpfungsschaltungen zu verwenden,
welche außer der betreffenden Verknüpfung zugleich auch eine Verstärkung vornehmen. Hierdurch
wird vorteilhafterweise auch die Auswertung von Signalen, die mit geringer Leistung geliefert werden,
ermöglicht. Verwendet man als wesentliches Bauelement für derartige Verknüpfungsschaltungen
Übertrager, so kann man in vorteilhafter Weise bei geschicktem Aufbau auch eine galvanische Trennung
zwischen den Stromkreisen erzielen, über die die zu verknüpfenden Signale angeliefert werden. Einen
derartigen Aufbau hat die im folgenden angegebene erfindungsgemäße Verknüpfungsschaltung. Durch
alle diese Vorteile wird die Einfügung von Verknüpfungsschaltungen zwischen den einzelnen Teilen
der Nachrichten verarbeitenden Einrichtung wesentlich erleichtert. Es hat sich auch gezeigt, daß man
bei der Verwendung von Übertragern unter Ausnutzung des linearen Teils der Magnetisierungskurve
des Kernmaterials die Ergebnissignale außerordentlich schnell erhalten kann, z. B. in Bruchteilen von
Mikrosekunden.
Die Erfindung zeigt also einen Weg, wie man in besonders vorteilhafter Weise eine Verknüpfungsschaltung
mit Verstärkereigenschaft zur Durchführung von Verknüpfungen zwischen zwei oder mehr
binären Signalen unter Verwendung eines Übertragers mit mehreren Wicklungen, der während der
Verknüpfung lediglich im linearen Teil der Magnetisierungskurve des Kernmaterials ausgesteuert zu
werden braucht, aufbauen kann. Die erfindungsgemäße Verknüpfungsschaltung ist dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Wicklung eines der zu verknüpfenden Signale zugeführt wird, daß mit der Änderung
des binären Wertes des zu verknüpfenden Signals an den einen mit vorgeschalteten Gleichrichtern
versehenen Enden der Wicklungen eine Spannungsänderung stattfindet, welche den Betriebszustand der
Gleichrichter ändert, so daß mit Hilfe eines Abfrageimpulses, der über das andere Ende einer der Wicklungen
zugeführt wird, und dabei den an diese Wicklung angeschlossenen Gleichrichter in Durchlaßrichtung
beansprucht, und der die Leistung des das Verknüpfungsergebnis angebenden Ergebnissignals aufbringt,
welches durch das Auftreten oder Ausbleiben eines Ausgabeimpulses dargestellt wird, über die
anderen Enden der übrigen Wicklungen gegebenenfalls der Ausgabeimpuls geliefert wird.
Da bei der erfindungsgemäßen Verknüpfungsschaltung lediglich im linearen Teil der Magnetisierungskurve gearbeitet zu werden braucht, wird die Remanenz
des magnetischen Kernmaterials nicht in Anspruch genommen. Es erübrigt sich daher, bei der
Abwicklung der Verknüpfungsfunktionen besondere Rückstellimpulse vorzusehen um jeweils vor einer
Verknüpfung von Signalen einen bestimmten magnetischen Anfangszustand des Kernmaterials zu erreichen.
Da die Remanenz des magnetischen Kernmaterials nicht in Anspruch genommen zu werden braucht, ist
es auch nicht notwendig, die Magnetisierungskurve bis zu ihren Remanenzpunkten auszusteuern. Es ist
daher die vorgesehene Aussteuerung der Magnetisierungskurve jeweils sehr schnell beendet. Man kann
dadurch eine sehr große Arbeitsgeschwindigkeit bei den erfindungsgemäßen Verknüpfungsschaltungen
anwenden. Wegen der damit verbundenen großen Änderungen des Magnetflusses (—r— \ ergeben sich
bei Verwendung kleinerer Ringkerne mit nur wenigen oder nur einer Windung je Wicklung bereits sehr
gut auswertbare Spannungen in den Ausgabewicklungen. Alle diese Vorteile ermöglichen eine vielfältige
Anwendung der erfindungsgemäßen Verknüpfungsschaltungen.
ίο In den Figuren sind mehrere Beispiele für erfindungsgemäße
Verknüpfungsschaltungen dargestellt. Hierbei ist eine ganz besondere Darstellungsweise
angewendet worden, zu deren Erläuterung die F i g. 1 bestimmt ist. Die Fig. 2 und 3 zeigen zwei Verknüpfungsschaltungen
zur Verknüpfung von jeweils zwei binären Signalen. Fig. 4 zeigt eine Verknüpfungsschaltung
zur Verknüpfung von drei binären Signalen. Die F i g. 5 zeigt, wie man mehrere einzelne
Verknüpfungsschaltungen zusammenfassen kann.
Die Fig. 6 zeigt ein Beispiel für die Gewinnung der
benötigten Spannungsveränderung aus impulsartigen Signalen.
Zunächst wird an Hand der F i g. 1 die im folgenden benutzte Darstellungsmethode erläutert (s. auch
Proceedings of the IRE, May 1955, S. 572 fg.). In der Fig. 1 ist der Kern des Übertragers durch den
dicken senkrechten Strich K angedeutet. Dieser senkrechte Strich wird durch die Wicklungen I, II und III
senkrecht gekreuzt. Der Wicklungssinn einer Wicklung ist jeweils mit Hilfe eines durch die Kreuzungsstelle gehenden Schrägstriches angegeben. Wicklungen,
deren zugehörige Schrägstriche parallel verlaufen, haben gleichen Wicklungssinn. Wicklungen,
deren zugehörige Schrägstriche senkrecht aufeinander stehen, haben entgegengesetzten Wicklungssinn.
Mit Hilfe der Schrägstriche läßt sich nun auch die Polarität eines in einer Wicklung induzierten Impulses
feststellen. Wird z. B. der Wicklung I der in der Figur angedeutete positive Stromimpuls / zugeführt,
so wird bekanntlich in dieser Wicklung eine Spannung induziert, deren Polarität derjenigen Spannung,
welche den Stromimpuls i hervorruft, entgegengesetzt ist. In anderen Wicklungen, die den gleichen Wicklungssinn
wie die Wicklung I haben, wird ebenfalls eine Spannung mit dieser Polarität induziert. Die
Wicklung III ist eine derartige Wicklung, da der zugehörige Schrägstrich parallel zu dem Schrägstrich
von Wicklung I liegt. Das Auftreten dieser induzierten Spannungen ist durch die mit e bezeichneten
Pfeile angedeutet. Liegt die Wicklung III in einem geschlossenen Stromkreis, so fließt ein Stromimpuls
in der durch Pfeile angezeigten Richtung. Die Wicklung II hat, wie der zugehörige Schrägstrich anzeigt,
entgegengesetzten Wicklungssinn wie die Wicklungen I und III. Der dort eingezeichnete Pfeil e hat
daher entgegengesetzte Richtung. Die den Wicklungssinn angebenden Schrägstriche können auch als
Spiegel für die Richtungen der in Frage kommenden elektrischen Größen angesehen werden. Spiegelt man
am Schrägstrich der Wicklung I die Richtung des zugeführten Impulses /, so erhält man die Richtung
der magnetischen Feldstärke H und des magnetischen Flusses Φ im Kern. Die Richtung der eine Spannung
in einer Wicklung induzierenden Flußänderung, welche gleich —j— ist, ist dann entgegengesetzt gerichtet.
Spiegelt man diese Richtung an dem zu einer Wicklung gehörenden Schrägstrich, so erhält man die
5 6
Polarität des dort induzierten Spannungsimpulses und beschriebenen Weise stattfinden, wenn das Signal χ
die Richtung des dort gegebenenfalls fließenden Im- und das Signal y den Wert L haben. Die Verknüp-
pulsstromes. In der Fig. 1 sind diese Spiegelungen fungsschaltung ist also eine Und-Gatterschaltung.
durch gestrichelte und mit den vorstehend angege- Wenn entweder das Signal* oder das Signaly oder
benen Bezeichnungen versehenen Pfeile angedeutet. 5 alle beide Signale den Wert 0 haben, so kann ent-
Als erstes Beispiel für eine Verknüpfungsschaltung weder in der Wicklung I oder in der Wicklung II
gemäß der Erfindung wird nun die in Fig. 2 dar- oder in beiden Wicklungen ein Stromimpuls nicht
gestellte Anordnung im einzelnen erläutert. Diese fließen. In diesen Betriebsfällen wird daher ein Aus-Verknüpfungsschaltung
dient zur Verknüpfung von gabeimpuls nicht geliefert.
zwei binären Signalen und arbeitet als Und-Gatter- 10 In der F i g. 3 ist eine Verknüpfungsschaltung darschaltung,
Der Kern des verwendeten Übertragers gestellt, die der in F i g. 2 gezeigten sehr ähnlich ist.
Ml weist die beiden Wicklungen I und II auf, welche Sie unterscheidet sich von dieser Schaltung lediglich
entgegengesetzten Windungssinn haben. Die diesen darin, daß bei ihr beim Vorhandensein des binären
Wicklungen vorgeschalteten Gleichrichter Gx und Gy Wertes 0 der Signale χ und y anstatt der Spansind
so gepolt, daß sie bei Vorhandensein des Wer- 15 nung + U nunmehr die Spannung — U an die Gleichtes
L der binären Signale χ und y durch die dazu- richter Gx und Gy über die Kontakte kx und ky in
gehörige Spannung nicht in Sperrichtung beansprucht deren Ruhelage angelegt ist. Beim Vorhandensein
werden. Die mit der Änderung der zu verknüpfen- des binären Wertes L der Signale χ und y ist infolgeden
Signale verbundene Spannungsänderung wird dessen anstatt der Spannung — U nunmehr die Spanhier
mit Hilfe von Umschaltkontakten durchgeführt. 20 nung + U an diese Gleichrichter über die Kontakte
Es sind dies die Umschaltkontakte kx und ky. Die kx und ky angelegt. Wenn die Signale χ und y beide
Betriebslage des Umschaltkontaktes kx ist abhängig den Wert 0 haben, sind die Kontakte kx und ky in
vom binären Wert des Signals x. Bei dem in F i g. 2 Ruhelage. Daher ruft der über die Abfrageklemme F
dargestellten Schaltungsbeispiel ist die Abhängigkeit zugeführte Abfrageimpuls i in der Wicklung I einen
derart, daß beim Vorhandensein des Wertes 0 des 25 Stromfluß hervor. Der Gleichrichter Gx befindet sich
Signals χ der Umschaltkontakt in Ruhelage ist, also wegen der dort über den Kontakt kx angelegten
die gezeichnete Lage hat und daher die Spannung + U Spannung— U nicht im Sperrzustand. Der in der
an die Wicklung I anlegt. Der Gleichrichter Gx wird Wicklung II dabei induzierte Spannungsimpuls ruft
wird hierbei in Sperrichtung beansprucht. Wenn das dort einen Stromimpuls hervor, da auch der Gleich-Signal
χ den Wert L hat, so ist der Umschaltkontakt 30 richter Gy der Wicklung II unter dem Einfluß der
kx in Arbeitslage. Es wird nun die Spannung — U dort über den Kontakt ky angelegten Spannung — U
an die Wicklung I angelegt, worauf der Gleichrichter nicht im Sperrzustand ist. Es wird daher in diesem
Gx nicht mehr in Sperrichtung beansprucht ist. Bei Betriebsfall über die Ausgabeklemme A ein Ausgabedieser
Verknüpfungsschaltung soll ein Ausgabeimpuls impuls von der Verknüpfungsschaltung als Ergebnisauftreten,
wenn das binäre Signal χ und das binäre 35 signal abgegeben. Wenn dagegen das Signal χ oder
Signal y beide den Wert L haben. Dem Wert des das Signal y oder beide Signale den Wert L haben,
Signals y entspricht die Betriebslage des Kontaktes ky. liegt an mindestens einem der beiden Gleichrichter
Der Kontakt ky ist in Ruhelage, wenn das Signal y Gx und Gy die Spannung + U, da mindestens einer
den Wert 0 hat und in Arbeitslage, wenn es den der Kontakte kx und ky in Arbeitslage ist. Daher
Wert L hat. Im ersten Fall wird über den Kontakt 40 wird in diesen drei Betriebsfällen die Übertragung
ky an die Wicklung II mit dem Gleichrichter Gy die des zugeführten Abfrageimpulses i von der Wick-Spannung
+ U und im zweiten Fall die Spannung — U lung I auf die Wicklung II verhindert, und es wird
gelegt. Der Gleichrichter Gy ist daher beim Vorhan- kein Ausgabeimpuls über die Ausgabeklemme A gedensein
des Wertes L des Signals y entsperrt. liefert. Eine Verknüpfungsschaltung, welche eine der-
Um das Verknüpfungsergebnis zu erhalten, wird, 45 artige Verknüpfungsfunktion aufweist, wird vielfach
wie bereits angegeben, der Verknüpfungsschaltung als Nor-Gatterschaltung bezeichnet. Sollte in dem
ein Abfrageimpuls zugeführt. Es ist dies der in zuerst betrachteten Betriebsfall kein Ausgabeimpuls,
Fig. 2 angedeutete positive Impuls/, welcher der dagegen in den zuletzt betrachteten drei Betriebs-Wicklung
I über die Abfrageklemme F zugeführt fällen ein Ausgabeimpuls an den Empfänger V geliewird.
Die impulserzeugende Spannung darf nicht 50 fert werden, so läßt sich dies z. B. dadurch erreichen,
größer sein als die Spannung + U. Dies gilt auch für daß zwischen die Ausgabeklemme A und den Empdie
später noch im einzelnen zu beschreibenden ande- fänger V eine Invertierschaltung eingefügt wird. Die
ren Ausführungsbeispiele. Über die Ausgabe- gesamte Schaltungsanordnung führt dann die Funkklemme
A wird dabei gegebenenfalls als Ergebnis- tion einer Oder-Gatterschaltung aus.
signal ein Ausgabeimpuls geliefert. Ein solcher Aus- 55 Bei den an Hand der F i g. 2 und 3 beschriebenen gabeimpuls kann jedoch nur geliefert werden, wenn Verknüpfungsschaltungen hatten die beiden vorgeweder der Gleichrichter Gx noch der Gleichrichter sehenen Wicklungen I und II entgegengesetzten Win- Gy in Sperrichtung beansprucht sind. Es kann näm- dungssinn. Man kann ihnen auch den gleichen Winlich nur in diesem Fall der Abfrageimpuls / einen dungssinn geben, indem z. B. der Windungssinn der Stromimpuls in der Wicklung I hervorrufen, welcher 60 Wicklung II geändert wird. Es ist dann dort auch in der Wicklung II einen Spannungsimpuls induziert, der zugehörige Gleichrichter Gy umzupolen. Es erder eine solche Polarität hat, daß durch die Wick- geben sich dann Verknüpfungsschaltungen mit etwas lung II und den dort vorgeschalteten Gleichrichter Gy anderen Verknüpfungsfunktionen, nämlich mit Sperrein Stromimpuls fließen kann. Dieser Stromimpuls gatterfunktionen. Wenn nämlich die Verknüpfungsdurchfließt dann auch den an die Ausgabeklemme A 65 schaltung gemäß F i g. 2 in dieser Weise abgeänangeschlossenen Widerstand V, der als Empfänger dert wird, so wird nunmehr dort die Lieferung eines des zum Ergebnissignal gehörenden Ausgabeimpulses Ausgabeimpulses so lange verhindert, wie das Sidient. Alle diese Vorgänge können nur dann in der gnal y den Wert L hat. Nur wenn das Signal y den
signal ein Ausgabeimpuls geliefert. Ein solcher Aus- 55 Bei den an Hand der F i g. 2 und 3 beschriebenen gabeimpuls kann jedoch nur geliefert werden, wenn Verknüpfungsschaltungen hatten die beiden vorgeweder der Gleichrichter Gx noch der Gleichrichter sehenen Wicklungen I und II entgegengesetzten Win- Gy in Sperrichtung beansprucht sind. Es kann näm- dungssinn. Man kann ihnen auch den gleichen Winlich nur in diesem Fall der Abfrageimpuls / einen dungssinn geben, indem z. B. der Windungssinn der Stromimpuls in der Wicklung I hervorrufen, welcher 60 Wicklung II geändert wird. Es ist dann dort auch in der Wicklung II einen Spannungsimpuls induziert, der zugehörige Gleichrichter Gy umzupolen. Es erder eine solche Polarität hat, daß durch die Wick- geben sich dann Verknüpfungsschaltungen mit etwas lung II und den dort vorgeschalteten Gleichrichter Gy anderen Verknüpfungsfunktionen, nämlich mit Sperrein Stromimpuls fließen kann. Dieser Stromimpuls gatterfunktionen. Wenn nämlich die Verknüpfungsdurchfließt dann auch den an die Ausgabeklemme A 65 schaltung gemäß F i g. 2 in dieser Weise abgeänangeschlossenen Widerstand V, der als Empfänger dert wird, so wird nunmehr dort die Lieferung eines des zum Ergebnissignal gehörenden Ausgabeimpulses Ausgabeimpulses so lange verhindert, wie das Sidient. Alle diese Vorgänge können nur dann in der gnal y den Wert L hat. Nur wenn das Signal y den
Wert O und das Signal χ den Wert L hat, wird ein
Ausgabeimpuls über die Ausgabeklemme A geliefert. Die Klemme £2, über die das Signal y zugeführt
wird, dient hier als sogenannter Sperreingang und die Klemme El, über die das Signal* zugeführt
wird, dient als sogenannter Durchlaßeingang. Wenn bei der Verknüpfungsschaltung gemäß Fig. 3 der
Windungssinn der Wicklung II und die Polung des Gleichrichters Gy geändert ist, so wird dort die Lie
ferung eines Ausgabeimpulses so lange verhindert, wie das Signal* den WertL hat. Nur wenn das Signal χ den Wert 0 und das Signal y den Wert L hat,
wird ein Ausgabeimpuls über die Klemme A geliefert. Hier wirkt die Klemme El als Sperreingang und die
Klemme El als Durchlaßeingang des Sperrgatters. Wird bei den Verknüpfungsschaltungen gemäß
Fig. 2 und 3 anstatt bei der WicklungII nunmehr bei der Wicklung I der Windungssinn und die Polung
des zugehörigen Gleichrichters geändert, so ergeben sich ebenfalls Sperrgatterschaltungen. Es ist dann je
doch jeweils ein Abfrageimpuls negativer Polarität zuzuführen.
Bisher wurden Beispiele von Verknüpfungsschal tungen beschrieben, die jeweils zwei binäre Signale
verarbeiten und dementsprechend jeweils zwei Wick lungen aufweisen. Die Erfindung betrifft aber auch
Verknüpfungsschaltungen, die mehr als zwei Signale verarbeiten können. In der Fig. 4 ist nun ein Bei
spiel für eine Verknüpfungsschaltung gezeigt, die drei binäre Signale verarbeitet und daher drei Wicklungen aufweist. Diese Verknüpfungsschaltung ist
aus der Verknüpfungsschaltung gemäß Fig. 2 da durch gewonnen worden, daß auf den Übertrager
noch die zusätzliche Wicklung III auf gebracht wurde, die den gleichen Windungssinn wie die Wicklung II
hat, über die vorher gegebenenfalls der Ausgabe impuls geliefert wurde. Dem einen Ende der zusätzlichen Wicklung III ist entsprechend wie bei der
Wicklung II ein Gleichrichter vorgeschaltet. Es ist dies der Gleichrichter Gz. Das andere Ende der
Wicklung III ist mit der Ausgabeklemme A verbun den, an die auch die Wicklung II angeschlossen ist.
Die Verknüpfungsschaltung kann, wie bereits er wähnt, drei binäre Signale verarbeiten, die hier mit χ
und y und ζ bezeichnet werden. Ein Ausgabeimpuls
wird, wie bei der Verknüpfungsschaltung gemäß Fig. 2, dann geliefert, wenn die Signale χ und y den
binären Wert L haben. Wegen der Symmetrie des Aufbaus wird aber auch dann ein Ausgabeimpuls ge
liefert, wenn die Signale χ und ζ den binären Wert L
haben. Ein Ausgabeimpuls wird also dann geliefert, wenn das Signal χ und das Signal ν oder ζ den bi
nären Wert L haben. Die Verknüpfungsschaltung stellt also die Kombination zweier Und-Gatterschal-
tungen dar. Durch Hinzufügung weiterer Wicklungen läßt sich die ursprünglich vorhandene Verknüpfungsfunktion weiter ergänzen. Derartige zusätzliche Wick
lungen können auch unterschiedlichen Windungssinn haben. Sie können selbstverständlich auch bei den
anderen beschriebenen Verknüpfungsschaltungen mit zwei Wicklungen hinzugefügt werden.
Um eine bestimmte Verknüpfungsfunktion zu er halten, kann es auch zweckmäßig sein, mehrere ein
zelne Verknüpfungsschaltungen mit eigenen Übertragern vorzusehen. Der Abfrageimpuls wird den be
treffenden Wicklungen der Übertrager gemeinsam zugeführt. Die betreffenden Enden der anderen Wick
lungen aller Übertrager sind zur gemeinsamen Lieferung des Ausgabeimpulses zusammenzufassen. Ein
Beispiel für eine derartige Anordnung ist in der F i g. 5 gezeigt. Sie besteht aus der Zusammenfassung
der in den Fig. 2 und 4 gezeigten einzelnen Verknüpfungsschaltungen
mit den Übertragern M 2 und Ml. Bei der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 5
dient die Verknüpfungsschaltung mit dem Übertrager Ml zur Verarbeitung der drei binären Signalex, y
und z. Die Verknüpfungsschaltung mit dem UbertragerMl
dient dort zur Verarbeitung zweier weiterer binärer Signale, die mit ν und w bezeichnet sind. Die
Wicklungen I der Übertrager Ml und M 2 sind gemeinsam an die Abfrageklemme F und die übrigen
Wicklungen der beiden Übertrager sind gemeinsam an die Ausgangsklemmen angeschlossen. Wie sich
aus einem Vergleich mit den Verknüpfungsschaltungen gemäß den Fig. 2 und 4 ohne weiteres ergibt,
wird bei der in Fig. 5 gezeigten Anordnung ein Ausgabeimpuls geliefert, wenn das Signal χ und das
zo Signal y oder ζ den Wert L haben oder wenn das
Signal ν und das Signal w den Wert L haben. Durch Kombinierung verschiedener Verknüpfungsschaltungen
mit je einem Übertrager lassen sich Schaltungsanordnungen schaffen, die viele verschiedene Veras
knüpfungsfunktionen ausführen können.
Bei den bisher beschriebenen Schaltungsbeispielen wurde die mit der Änderung des binären Wertes
der zu verknüpfenden Signale verbundene Spannungsänderung bei den Eingängen der Verknüpfungsschal-
tungen mit Hilfe von Umschaltkontakten zustande gebracht, deren Betriebslage sich ändert. Wenn die
zu verarbeitenden binären Signale in geeigneter Form geliefert werden, so können diese Umschaltkontakte
vermieden werden. Es kann dann auch vermieden werden, daß die mechanische Trägheit der Kontakte
die Arbeitsgeschwindigkeit der Verknüpfungsschaltungen begrenzt. Die zu verarbeitenden binären Signale
können z. B. auch in Form von auftretenden oder ausbleibenden Impulsen geliefert werden. Diese Impulse
sind dann zur Erzeugung der benötigten Spannungsänderungen zu benutzen. Ein Beispiel für eine
Schaltung, bei der dies möglich ist, ist in der F i g. 6 gezeigt. Es ist hier zum Teil der Übertrager M1 einer
Verknüpfungsschaltung mit der Wicklung II gezeigt.
An die Eingangsklemme El der Wicklung II ist die
Sekundärwicklung S des Übertragers M12 angeschlossen.
Der Übertrager M12 hat noch die Primärwicklung P, der gegebenenfalls der Impuls / zugeführt
wird, welcher zum zu verarbeitenden Signal gehört.
Das noch freie Ende der Sekundärwicklung S ist an die Spannung + U gelegt, welche dem binären Wert O
des zu verarbeitenden Signals entsprechen möge. Im Ruhestand wirkt sich an der Eingangsklemme El
über die Sekundärwicklung S die Spannung + U aus.
Der dort angeschlossene Gleichrichter befindet sich nicht im Durchlaßzustand. Wenn nun der binäre
Wert L des zu verarbeitenden Signals auftritt, so wird der damit verbundene positive Impuls / der Primärwicklung
P zugeführt. Dies hat zur Folge, daß in der Sekundärwicklung S wegen des dafür geeignet gewählten
Wicklungssinnes der beiden Wicklungen P und S ein solcher Impuls auftritt, daß die Spannung
an der Eingangsklemme El negativ wird, und zwar während des Auftretens des Impulses /. Damit ist
die gewünschte Spannungsänderung an der Eingangsklemme El zustande gebracht. Den verschiedenen
Eingängen einer Verknüpfungsschaltung können weitere dem Übertrager M12 entsprechende Übertrager
vorgeschaltet sein. Die Übertragungseigenschaften aller bei den vorstehend beschriebenen Schaltungen
verwendeten Übertrager sind selbstverständlich auf die Länge des zu übertragenden Impulses abzustimmen,
damit keine störenden Verzerrungen bei den übertragenen Impulsen vorhanden sind.
Claims (7)
1. Verknüpfungsschaltung mit Verstärkereigenschaft zur Durchführung von Verknüpfungen
zwischen zwei oder mehr binären Signalen unter Verwendung eines Übertragers mit mehreren
Wicklungen, der während der Durchführung der Verknüpfung lediglich im linearen Teil der
Magnetisierungskurve des Kernmaterials ausgesteuert zu werden braucht, insbesondere für
die Verwendung in Fernsprechanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Wicklung eines der zu verknüpfenden Signale zugeführt
wird, daß mit der Änderung des binären Wertes (0, L) der zu verknüpfenden Signale
(x, y...) an den einen mit vorgeschalteten Gleichrichtern (G*, Gy...) versehenen Enden
der Wicklungen (I, II...) eine Spannungsänderung (+U/—Ü) stattfindet, welche den Betriebszustand
(Durchlaßzustand—Sperrzustand) der Gleichrichter (Gx, Gy...) ändert, so daß mit
Hilfe eines Abfrageimpulses (i), der über das andere Ende (F) einer der Wicklungen (I) zugeführt
wird und dabei den an diese Wicklung angeschlossenen Gleichrichter (Gx) in Durchlaßrichtung
beansprucht und die Leistung des das Verknüpfungsergebnis angebenden Ergebnissignals
aufbringt, welches durch das Auftreten oder Ausbleiben eines Ausgabeimpulses dargestellt
wird, über die anderen Enden (A) der übrigen Wicklungen (II...) gegebenenfalls der
Ausgabeimpuls geliefert wird.
2. Verknüpfungsschaltung nach Anspruch 1, die zur Verknüpfung von zwei binären Signalen
als Und-Gatterschaltung arbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertrager zwei Wicklungen
(I, II) mit entgegengesetztem Windungssinn hat, deren vorgeschaltete Gleichrichter (Gx, Gy)
so gepolt sind, daß sie beim Vorhandensein des Wertes L der binären Signale (x, y) durch das
dazugehörige Potential (— U) nicht in Sperrichtung beansprucht sind.
3. Verknüpfungsschaltung nach Anspruch 1, die zur Verknüpfung von zwei binären Signalen
als Nor-Gatterschaltung arbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertrager zwei Wicklungen
(I, II) mit entgegengesetztem Windungssinn hat, deren vorgeschaltete Gleichrichter (Gx, Gy)
so gepolt sind, daß sie beim Vorhandensein des Wertes L der binären Signale (x, y) durch das
dazugehörige Potential (+ U) in Sperrichtung beansprucht sind.
4. Verknüpfungsschaltung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Windungssinn
einer Wicklung (II) und die Polung des dazugehörigen Gleichrichters (Gy) geändert ist,
wodurch die Schaltung nunmehr als Sperrgatterschaltung arbeitet.
5. Verknüpfungsschaltung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzliche
Wicklungen (III...) aufweist, denen weitere binäre Signale(z...) zugeführt werden,
und die den gleichen Windungssinn und einen entsprechend gepolten vorgeschalteten Gleichrichter
(Gz. ■.) haben, wie die bereits zur Lieferung des Ausgangsimpulses vorgesehene Wicklung
(II).
6. Verknüpfungsschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der binäre Wert
der zugeführten Signale sich jeweils vorübergehend ändert, dadurch gekennzeichnet, daß die
damit verbundenen vorübergehenden Spannungsänderungen mit Hilfe besonderer Übertrager bewirkt
werden, die einzeln den Wicklungen vorgeschaltet sind, wobei jeweils die Sekundärwicklung
(S) eines Übertragers (M 12) an die betreffende Wicklung (II) mit einem Ende angeschlossen
ist und am anderen Ende auf eine geeignete Spannung (+U) gelegt ist, während
die benötigte vorübergehende Spannungsänderung (-U) mit Hilfe eines der Primärwicklung (P) zugeführten
Impulses (/) in der Sekundärwicklung zustande gebracht wird.
7. Verknüpfungsschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ihr der Abfrageimpuls zu den betreffenden Wicklungen (I) jeweils gemeinsam zugeführt
wird und daß die betreffenden Enden der anderen Wicklungen (II, III) zur gemeinsamen
Lieferung des Ausgabeimpulses zusammengefaßt sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1142 386.
Deutsche Patentschrift Nr. 1142 386.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509 577/365 5.65 © Bimdesdruckerei Berlin
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CH254462A CH408115A (de) | 1961-03-27 | 1962-03-01 | Verfahren zur Verknüpfung mindestens zweier binärer elektrischer Signale, insbesondere zur Verwendung in Fernsprechanlagen |
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