DE965448C - Impulsfrequenzteiler mit Magnetkernen, insbesondere fuer elektronische Rechenmaschinen - Google Patents
Impulsfrequenzteiler mit Magnetkernen, insbesondere fuer elektronische RechenmaschinenInfo
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Description
In Rechenmaschinen, die nach dem binären System arbeiten, können die beiden. Schaltzustände
einer Vorrichtung (betätigt oder nicht betätigt) verwendet werden, um Angaben in verschlüsselter
Form aufzuzeichnen oder zu speichern). Es sind vielfach als Vorrichtungen Relais benutzt worden, die
jedoch wegen ihrer Schaltträgheit nur langsam schalten können. Man ist daher vielfach zu Schaltungen
mit Elektronenröhren in solchen Maschinen übergegangen, wo es darauf ankommt, mit höheren
Geschwindigkeiten zu arbeiten. Es wird jetzt allgemein ein schnelles Arbeiten von kleinen und
wirtschaftlichen Schalteinheiten, die mit geringem Stromverbrauch bei Vermeidung von Wärmeverlusten
ohne mechanische Bewegungen betrieben werden, angestrebt.
Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung mit kleinen Abmessungen, die zwei stabile Zustände
annehmen kann> in der sie jeweils mit einem sehr geringen Energieaufwand in außerordentlich
kurzer Zeit gebracht werden kann. Außerdem beinötigt sie keine Energie, um in dem jeweilig gebrachten
Zustand gehalten, zu werden. Erfindungsgemäß enthält die Vorrichtung entgegengesetzt gewickelte
Spulen mit einem Kern aus einem magnetischen Material, das bei seiner Magnetisierung
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zwei gleiche, aber entgegengesetzt gerichtete, stabile Remanenzzustände annehmen kann. Beim
Hindurchffießen von Gleichstrom durch die Spulen heben sich zwei gleiche, aber entgegengesetzt gerichtete
Kraftflüsse gegenseitig auf, während beim Erregen der Spulen durch kurze Impulse von etwa
0,25 Mikrosekunden ungleiche magnetische Kraftflüsse im Kern entstehen. Diese Wirkung wird am
vollkommensten erzielt, wenn das Kernmateria! eine rechteckige Hysteresisschleife1 aufweist. Beim
Anlegen eines kurzen Eingangsimpulses stellt sich der magnetische Kraftfluß auf den einen stabilen,
z. B. den oberen Remanenzpunkt, nach Abklingen des Impulses und beim Anlegen des nachfolgenden
Eingangsimpulsee auf den· unteren Remanenzpunkt
nach Abklingen dieses folgenden Impulses selbsttätig ein. Die Umschaltung von einem zum anderen
Remanenzpunkt kann nur durch eine so große magnetmotorische Kraft entsprechender Richtung
erfolgen, daß die Knicke der Hysteresisschleife durchlaufen werden. Kleinere magnetmotorische
Kräfte schalten den Remanenzpunkt nicht um.
Gemäß der Erfindung sind noch zwei weitere Spulenpaare auf dem Kern vorgesehen, die in
gleicher Weise gewickelt sind und von denen die eine Spule jedes Paares an die Basiselektrode eines
zugeordneten Transistors und die andere Spule des Paares an die Kollektorelektrode dieses Transistors
angeschlossen ist; die beiden Transistoren sind parallel geschaltet. Da die Spulen des einen Transistors
entgegengesetzt zu den Spulen des anderen Transistors angeschlossen sind, wird der eine
Transistor einen angelegten Impuls weiterleiten, während zu dieser Zeit der andere Transistor gesperrt
ist. Über die an der Basiselektrode, liegende Spule findet außerdem eine positive Rückkopplung
statt.
Durch einen weiteren Satz von zwei Spulen auf demselben Kern wird über Gleichrichter von den
beiden Ausgangsleitungen abwechselnd ein Ausgangsimpuls geliefert, so daß die eingangsseitig
zugeführte Impulsfrequenz geteilt wird. Die beiden Ausgangsimpulse können einen gemeinsamen Verbraucher
speisen. Es kann jedoch auch nur der Impuls der einen Ausgangsleitung einer weiteren in
gleicher Weise aufgebauten elektromagnetischen Vorrichtung zugeführt werden, wodurch ein Zähler
entsteht.
Die Erfindung wird nunmehr im einzelnen an Hand der Abbildungen näher erläutert.
Fig. ι ist eine idealisierte Hysteresiskurve des
als Kern in der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendeten,
magnetischen Materials;
Fig. 2 zeigt schematisch einen Impulsfrequenzteiler, durch den die Impulse über den Eingangskanal auf zwei Ausgangskanäle aufgeteilt werden;
Fig. 3 ist das Schaltbild der Spulen des magnetischen Schaltelementes und der beiden verwendeten
Halbleiterverstärker;
Fig. 4 ist ein Teilschaltbild der Schaltung nach Fig. 3 zur Erläuterung der Arbeitsweise;
Fig. 5 ist eine Teilschaltung mit anderen Mitteln zum Umschalten der Vorrichtung.
Der Impulsfrequenzteiler liefert einen Ausgangsimpttls
für je zwei Eingangsimpulse. Solche Vorrichtungen sind in Fernübertragungsanlagen
als fF-Z-Relaiskombinationen bekannt. Derartige
Schaltungen finden auch in Rechen- und Buchungsmaschinen Verwendung, die nach dem binären
System arbeiten.
Bei der vorliegenden Vorrichtung wird ein magnetisches
Schaltelement verwendet, welches zwei stabile Zustände einnehmen kann, und zwar den
einen,, indem es positiv, und den anderen, indem es negativ erregt wird. In dem einen Zustand drückt
es die binäre ο und in dem anderen die binäre 1 aus. In einer solchen Vorrichtung sind mehrere Spulen
durch einen magnetisierbaren Kern magnetisch miteinander verkettet, der eine große Koerzitivkraft
und eine im wesentlichen rechteckige Hysteresiskurve
(vgl. Fig. 1) aufweist. Wenn der Kern am Remanenzpunkt α ist und eine MMK in der
Größe von -\~2-Hi an diesen angelegt wird, kehrt
sich der magnetische Fluß um; die Kurve abc de
wird durchlaufen. Wenn dann wieder die MMK sinkt, wird die Kurve edf durchlaufen; der Remanenzpunkt f wird erreicht und beibehalten.
Wenn danach eine positive MMK, die entweder kleiner als ~\·Ηι oder größer als -\-2H1 ist, angelegt
wird, erfolgt keine Zustandsänderung; beim Abschalten dieser Kraft kehrt die magnetische Induktion
des Kernes zum Punkt / zurück. Wenn eine negative MMK angelegt wird, die größer als
+Hi ist, aber nicht ausreicht, um den magnetischen
Kraftfluß über den Punkt g zu treiben, ändert sich der Kraftfhiß nicht; beim Abschalten
dieser Kraft wird der Punkt/ wieder eingenommen. Wenn jedoch eine Kraft angelegt wird, die
mindestens —2 H1 ist, erfolgt eine Zustandsände^
rung; die Kurve fghij wird mit einer Rückkehr
auf Punkt α beim Abschalten dieser magnetmotorischen Kraft durchlaufen. Wenn sich der magnetische
Fluß des Kernes am Remanenzpunkt α befindet, stellt er eine binäre ο und am Punkt f eine
binäre 1 dar. .
Mittels eines solchen Kernes ist ein Impulsfrequenzteiler
nach Fig. 2 gebaut. Gemäß dieser Figur weist der Frequenzteiler einen einzigen Eingang
A und zwei Ausgänge B und C auf, von denen einer oder beide verwendet werden können.
Unterhalb dieser Blockdarstellung sind die drei Impulszüge A, B bzw. C abgebildet, die die Stromimpulse
im Eingang A und an den beiden Ausgängen B und C darstellen. Die Eingangsimpulse
können in unregelmäßigen Abständen (vgl. die Fig. 2) oder in regelmäßigen Abständen, je nach
der Verwendung der Vorrichtung gegeben werden. Beim ersten, dritten, fünften und siebenten Eingangsimpuls
werden entsprechende Impulse am Ausgang B und beim zweiten, vierten, sechsten und
achten Eingangsimpuls am Ausgang C auftreten,.
Der Impulsfrequenzteiler kann gemäß Fig. 3 aufgebaut sein. Demgemäß sind durch den Kern 1
die acht Spulen 2 bis 9 magnetisch verkettet. Durch den Punkt am Ende jeder Spule soll die Polarität
der Spule angezeigt werden. Man sieht also, daß
die zwischen der Röhre ίο und dem positiven Pol
der Spannungsquelle in Reihe liegenden Spulen 2 und 3 einander entgegengesetzt geschaltet sind. Die
an das Gitter der Röhre 10 angeschlossene Impulsquellen
steuert die Röhre 10, die einen Impuls durch die Wicklungen 2 und 3 sendet. Wenn der
magnetische Fluß des Kernes dem Punkt α entspricht, liefert ein Impuls in diesem Anodenkreis
das in Fig. 4 gezeigte Ergebnis, d. h., die Spule 3 erzeugt einen schwachen negativen Impuls und die
Spule 2 einen starken positiven Impuls. Wenn andererseits der magnetische Fluß des Kernes dem
Remanenzpunkt/ entspricht, werden diese Ergebnisse umgekehrt, und der negative Impuls an der
Spule 3 ist stark genug, um den schwachen positiven Impuls der Spule 2 zu überwinden. Obwohl
diese Spulen 2 und 3 in jeder Hinsicht elektrisch gleich sind, erzeugen sie keine gleichen und entgegengesetzten
Felder, die sich genau gegenseitig aufheben. Diese Erscheinung kann dadurch erklärt
werden, daß im ersten Falle die Spule 3 versucht, den Kern in der Richtung zu magnetisieren, in der
er bereits magnetisiert ist, und daß durch keine höhere angelegte MMK dieser Zustand verstärkt
wird. Der in Fig. 4 gezeigte winzige negative Impuls kommt offenbar daher, daß die Hysteresiskurve
in Wirklichkeit nicht die idealisierte Form von Fig. ι aufweist und in Wirklichkeit eine geringe
negative Erhöhung des magnetischen Flusses auftritt. Da das von der Spule 3 aufgebaute Feld
daher kein bemerkenswertes Ergebnis liefert, kann die Spule als kurzgeschlossene Spule betrachtet
werden; es wird nur eine sehr geringe Spannung induziert. Andererseits erzeugt die Spule 2 eine
positive magnetisierende Kraft, die den magnetischen Fluß längs der Kurve ab ede zu ändern
sucht, so daß die Spule 2 als hohe induktive Belastung wirkt/wodurch eine starke Spannung induziert
wird. Aber im zweiten Fall ist die wirksame Impedanz der Spule 3 größer als die der Spule 2
infolge des Zustandes des Kernes, so> daß dann die
Verluste durch die Spule 2 größer sind.
Es ist somit festgestellt, daß, wenn der magnetische Fluß durch den Kern dem Punkt a entspricht,
dia Spule 2 eine vorherrschende Wirkung ausübt, und wenn dieser dem Punkt f entspricht,
die Spule 3 vorherrscht.
Die Schaltung nach Fig. 3 enthält ferner zwei Halbleiterverstärker 12 und 13. In jedem ist die
Basiselektrode über eine Spule geerdet und die Kollektorelektrode über eine weitere Spule an eine
negative Spannungsquelle angeschlossen. Die Basis- und die Kollektorspule der beiden Transistoren sind
jedoch entgegengesetzt gepolt.
Auf dem Arbeitspunkt α übt ein von der Röhre
10 ankommender Impuls durch die vorherrschende Wirkung der Spule 2 auf die Spule 6 die Wirkung
aus, daß die Basiselektrode des Transistors 13 positiv wird, so daß die Steuerelektrode gegenüber
der Basiselektrode negativ wird und jeden Stromfluß der Steuerelektrode zur Kollektorelektrode
unterbindet, da nur dann Strom in dem Halbleiter, z. B. Germanium, fließt, wenn die Steuerelektrode
gegenüber der Basiselektrode positiv vorgespannt ist. Daher bleibt dieser Transistor 13 gesperrt. Die
Basiselektrode des anderen Transistors 12 wird jedoch
gegenüber der Steuerelektrode negativer, so daß die Vorspannung der Steuerelektrode gegenüber
der Basiselektrode positiver wird, wodurch das Germanium leitend wird. Einige der Elektronen
gelangen zu der Kollektorelektrode; es wird somit ein Strom von der Steuerelektrode zur Kollektorelektrode
fließen. Dieser Strom ruft eine Spannung in der Wicklung 4 hervor. Die sich pro Windung in dieser Spule ergebende Spannung tritt
an der Basiselektrode als negative Spannung auf, wodurch eine positive Rückkopplung stattfindet.
Diese Wirkung hält an, bis der Kern von seinem binären o- auf seinen binären 1-Zustand umgeschaltet
ist, worauf, 'da keine weitere Veränderung im Kraftlinienfluß mehr erfolgt, die induzierten
Spannungen gleich Null sind und der Transistor in seinen statischen Zustand zurückkehrt.
Da die Schaltung symmetrisch aufgebaut ist, findet dieselbe Folge von Vorgängen statt, wenn
der nächste Umschaltimpuls angelegt wird, nur wird dieses Mal von der binären 1 zur binären 0
umgeschaltet; der Transistor 13 ist anstatt des
Transistors 12 in Betrieb.
Außerdem sind zwei weitere Spulen 8 und 9 in Reihe mit den Dioden 14 bzw. 15 vorgesehen, die
die Ausgangsspannungen liefern, von denen eine oder beide Ausgangsimpulse an eine auf solche Impulse
ansprechende Schaltung 16 angelegt werden. Beispielsweise kann die C-Leitung von der Spule 9
als eine Impulsleitung· für einen weiteren Impulsfrequenzteiler, der gleich dem der Fig. 3 ist, verwendet
werden:, wodurch ein Zähler gebildet wird.
Fig. 5 zeigt eine andere Umschaltvorrichtung, die in der Praxis sehr zufriedenstellend arbeitet.
An Stelle zweier entgegengesetzt gepolter Spulen, die in Reihe geschaltet sind, speist hier der Anodenstrom
der Röhre 17 zwei Kondensatoren! 18 und 19
mit geringer Kapazität; derjenige Transistor 20 oder 21, der mit der Spule 22 bzw. 23 verbunden
ist, die das größte negative Potential erzeugt, übernimmt die Steuerung und arbeitet in einer Weise,
die ähnlich der oben beschriebenen ist.
Claims (11)
1. Impulsfrequenzteiler, insbesondere für elektronische Rechenmaschinen, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei entgegengesetzt gewickelte Spulen einen Kern aus einem magnetischen
Material aufweisen, das zwei gleiche, aber entgegengesetzt gerichtete, stabile Remanenzzustände
annehmen kann, und daß, obwohl sich im Kern beim Hindurchfließen von Gleichstrom
durch die Spulen die gleichen entgegengesetzt gerichteten magnetischen Kraftflüsse gegenseitig
aufheben, beim Erregen der Spulen durch kurze Impulse ungleiche magnetische Kraftflüsse
im Kern entstehen,
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden entgegengesetzt gewickelten Spulen in Reihe geschaltet sind,
denen die Eingangsimpulse über eine Elektronenröhre von einer Impulsquelle zugeführt
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei weitere Spulenpaare auf dem Kern vorgesehen sind, von denen, eine
Spule eines jeden Paares an die Basiselektrode eines Transistors und die andere Spule- des
Paares an die Kollektorelektrode dieses Transistors so angeschlossen ist, daß sich eine positive
Rückkopplung ergibt, und daß die beiden Transistoren parallel geschaltet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen des einen Transistors
entgegengesetzt zu den Spulen des anderen Transistors gepolt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kernmaterial verwendet wird, das eine möglichst rechteckige Hysteresisschleife
aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich durch das Anlegen eines Eingangsimpulses der magnetische
Kraftfluß nach dem Abklingen dieses Impulses auf den einen, z. B. den oberen Remanenzpunkt
(/) und beim Anlegen des folgenden Eingangsimpulses nach dessen Abklingen auf den
unteren Remanenzpunkt (a) einstellt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen an die
Transistoren derart angeschlossen sind, daß jeweils der eine Transistor beim Anlegen eines
Eingangsimpulses leitet, während der andere Transistor gesperrt ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
durch einen- weiteren Satz von zwei Spulen auf demselben Kern über Gleichrichter an. die Ausgangsleitungen
abwechselnd ein Ausgangsimpuls geliefert wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden nacheinander auftretenden
Ausgangsimpulse einem einzigen Verbraucher zugeführt werden.
. 10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß nur der Ausgangsimpuls
auf der einen Ausgangsleitung einer weiteren gleichartigen Vorrichtung zugeführt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die über die Eingangsröhre zugeführten Eingangsimpulse jeweils über
einen Kondensator geringer Kapazität zu den Basiselektroden der Transistoren gelangen und
daß stets der Transistor arbeitet, dessen Basiselektrode die negativere Spannung gegenüber der
Basiselektrode des anderen Transistors aufweist-
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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