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Schaltungsanordnung zur Überwachung des Zustandes von Leitungen in
Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen In Fermnelde-, insbesondere Fernsprechanlagen
tritt vielfach die Aufgabe auf, an Gleichspannung liegende Leitungen auf ihren jeweiligen
Zustand hin zu überwachen, d. h. darauf, ob die Leitungsschleife unterbrochen oder
geschlossen ist. Diese Aufgabe findet sich z. B. in Fernsprechvermittlungsanlagen,
in denen der Zustand der einzelnen Anschlußleitungen laufend daraufhin überwacht
werden muß, ob die betreffende Teilnehmerleitungsschleife unterbrochen oder geschlossen
ist, um in Abhängigkeit vom jeweiligen Schleifenzustand oder von Änderungen des
Schleifenzustandes die gegebenenfalls erforderlichen Schaltmaßnahmen auszulösen.
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Zur Lösung einer solchen Aufgabe ist es bereits bekannt, einer zu
überwachenden Leitung einen Pulsübertrager zuzuordnen, dessen Kern in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Betriebszustand der betreffenden Leitungsschleife unterschiedlich
vormagnetisiert ist, und diesem Pulsübertrager periodische Abfrageimpulse zuzuführen.
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So wird in der deutschen Patentschrift 1001335 eine Anrufdetektorschaltung
mit einem Übertrager beschrieben, dessen Eisenkern eine - ausgeprägte Hysteresisschleife
besitzt. Der Arbeitspunkt des Übertragerkerns ist im Ruhezustand, d. h. bei unterbrochener
Leitungsschleife, durch einen in einer Übertragerwicklung fließenden Vormagnetisierungs-.ruhestrom
in den einen Sättigungsbereich gesteuert. Bei geschlossener Leitungsschleife wird
der übertrager in den anderen Sättigungsbereich gesteuert. Von einem eigenen Pulsgenerator
her werden dem Übertrager laufend Abfrageimpulse zugeführt, die eine Magnetisierung
des Übertragerkernes in Richtung der im Ruhezustand wirksamen Vormagnetisierung
bewirken. Durch einen solchen Abfrageimpuls wird in einer auf dem übertragerkern
befindlichen Ausgangswicklung nur dann ein Ausgangsimpuls erzeugt, wenn sich der
übertragerkern auf Grund eines Schleifenschlusses der Leitungsschleife zu Beginn
des Abfrageimpulses in dem zuletzt genannten anderen Sättigungszustand befindet
und daher durch den Abfrageimpuls in den zuerst genannten einen Sättigungszustand
ummagnetisiert wird, d. h. wenn ein Wechsel zwischen den beiden Sättigungszuständen
stattfindet; dagegen wird kein Ausgangsimpuls erzeugt, wenn sich auf Grund einer
Unterbrechung der Leitungsschleife der Übertrager bereits in dem einen Sättigungszustand
befindet und daher durch den Abfrageimpuls kein Wechsel des Sättigungszustandes
hervorgerufen wird.
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In der deutschen Auslegeschrift 1126 453 ist eine ähnlich wirkende
relaislose Teilnehmerschaltung beschrieben, bei der ebenfalls der Eisenkern eines
Übertragers bei fehlendem Leitungsschleifenstrom mittels einer gleichstromdurchflossenen
Vormagnetisierungswicklung in den einen Sättigungsbereich, bei fließendem Schleifenstrom
in den anderen Sättigungsbereich und durch einen zugeführten Abfrageimpuls im Falle
fließenden Schleifenstromes in den dem fehlenden Schleifenstrom entsprechenden Sättigungsbereich
gesteuert wird, wobei ini letzteren Fall auf einer Ausgangswicklung ein Ausgangsimpuls
erzeugt wird, der den Schleifenschluß der überwachten Teilnehmerleitung anzeigt.
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In der deutschen Patentschrift 1026 370 wird eine Schaltungsanordnung
zur Kennzeichnung des Zustandes einer Teilnehmerleitung beschrieben, die einen Übertrager
enthält, dessen Eisenkern eine ausgeprägte Hysteresisschleife aufweist. Die Eingabewicklung
dieses Übertragers ist in Reihe mit der einen Hälfte der leitungsseitigen Wicklung
des Leitungsübertragers und mit einem Widerstand in die eine Leitungsdauer eingefügt.
Durch eine Vormagnetisierungswicklung wird eine bestimmte Sättigung des Eisenkernes
eingestellt. Bei Schleifenschluß fließt unter dem Einfluß von Richtleitern, deren
Fluß- und Sperrverhalten vom Spannungsabfall des Leitungsstromes an dem genannten
Widerstand abhängt, in der Vormagnetisierungswicklung kein Strom mehr, womit nun
die Magnetisierung des Eisenkernes durch den in der Eingabewicklung fließenden Schleifenstrom
bestimmt wird. Die Dimensionierung dieser Anordnung ist so gewählt, daß sich die
Sättigung des Eisenkernes in Abhängigkeit vom Schleifenzustand stets innerhalb desselben
Sättigungsbereiches ändert; durch einen Abfrageimpuls wird ein Übergang von dem
einen Sättigungsbereich in den anderen
Sättigungsbereich dann hervorgerufen
und dabei ein Ausgangsimpuls in einer Ausgangswicklung des Übertragers erzeugt,
wenn eine Änderung des Teilnehmerleitungszustandes stattgefunden hat. Das Auftreten
eines Ausgangsimpulses an der Ausgangswicklung zeigt daher eine Änderung des Teilnehmerleitungszustandes
vom freien in den -besetzten Zustand oder vom besetzten in den freien Zustand an,
wobei die Polarität des Signals die eingetretene Änderung bestimmt. Tritt kein Ausgangsimpuls
auf, so bedeutet dies, daß keine Änderung im Zustand der Teilnehmerleitung stattgefunden
hat, d. h., die Teilnehmerleitung war frei und ist es noch, oder sie war besetzt
und ist es noch.
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In der deutschen Auslegeschrift 1041098 ist eine weitere
Anordnung zur Überwachung des Zustandes von Leitungen beschrieben, deren Übertrager
einen Eisenkern mit ausgeprägter Hysteresisschleife besitzt. Bei dieser Anordnung
ist die Eingabewicklung des Übertragers über Vorwiderstände in Reihe mit der Amtsbatterie
parallel zu der leitungsseitigen, kapazitiv unterteilten Wicklung des Leitungsübertragers
der überwachten Teilnehmerleitung geschaltet. Über ein zusätzliche Wicklung kann
der Eisenkern im Ruhezustand, d. h. bei unterbrochener Leitungsschleife, in den
einen Sättigungszustand gesteuert werden. Bei unterbrochener Leitungsschleife ist
der Übertragerkern dann auf Grund der Vormagnetisierung schwach gesättigt; bei geschlossener
Leitungsschleife ist er auf Grund des durch die eine übertragerwicklung fließenden
Schleifengleichstromes in gleichem Sinne stark gesättigt. Über eine Abfragewicklung
wird dem übertragerkern ein Abfrageimpuls zugeführt, der eine entgegengesetzt wirkende
Magnetisierung des Kernes hervorruft. Ist der übertragerkern auf Grund des bei geschlossener
Leitungsschleife durch seine eine Wicklung fließenden Schleifengleichstromes stark
gesättigt, so vermag der Abfrageimpuls den übertragerkern nicht in den entgegengesetzten
magnetischen Sättigungszustand zu steuern, so daß auch kein entsprechender Ausgangsimpuls
auf einer Ausgangswicklung erscheint, sondern allenfalls ein vernachlässigbar kleiner
Induktionsstoß erzeugt wird; ist dagegen der übertragerkern bei unterbrochener Leitungsschleife
nur schwach gesättigt, so wird nunmehr der übertragerkern durch einen Abfrageimpuls
in den entgegengesetzten Sättigungszustand gesteuert, wobei jetzt in der Ausgangswicklung
ein Ausgangsimpuls erzeugt wird, der also anzeigt, daß die überwachte Teilnehmerleitungsschleife
unterbrochen ist.
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Alle diese bekannten Schaltungsanordnungen zur Überwachung des Zustandes
von Leitungen erfordern eine dauernde Vormagnetisierung des jeweils verwendeten
übertragerkernes über eine besondere Vormagnetisierungswicklung. Eine solche Vormagnetisierung
durch einen dauernd fließenden Gleichstrom führt aber insbesondere bei einer größeren
Anzahl von überwachten Leitungen und damit auch von übertragerkernen zu einem beträchtlichen
Energieaufwand, der jedoch nach Möglichkeit vermieden werden sollte. Bei der zuletzt
erwähnten bekannten Schaltungsanordnung, bei der der übertragerkern nur bei geschlossener
Leitungsschleife voll gesättigt ist, kann zwar bei Inkaufnahme gewisser Nachteile
auf eine dauernde Vormagnetisierung verzichtet werden; der Pulsübertrager überträgt
dann den Abfrageimpuls ebenfalls nur bei einer Schleifenunterbrechung, während bei
einem Schleifenschluß wiederum nur ein vernachlässigbar kleiner Induktionsstoß erzeugt
wird. Bei dieser bekannten Schaltungsanordnung wird jedoch durch das Auftreten eines
Ausgangsimpulses angezeigt, daß eine Schleifenunterbrechung vorliegt, d. h., es
wird durch einen Ausgangsimpuls bei der Überwachung einer Teilnehmerleitung deren
Ruhezustand angezeigt. Eine derartige Signalisierung des Schleifenzustandes der
Teilnehmerleitungsschleife ist jedoch vielfach unzweckmäßig, da dann das Ausbleiben
eines Ausgangsimpulses einen Leitungsschleifenschluß anzeigen muß, ein solches Ausbleiben
eines Ausgangsimpulses aber nicht ohne weiteres von der Pause zwischen zwei Abfrageimpulsen
zu unterscheiden ist, so daß zunächst in jeder Impulspause das Vorliegen eines Schleifenschlusses
angenommen werden müßte. Eine solche Leitungszustandssignalisierung ist aber relativ
umständlich und daher vielfach unerwünscht.
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Weiterhin muß bei allen diesen bekannten Schaltungsanordnungen zur
Abgabe eines Ausgangsimpulses ein Sättigungszustandswechsel stattfinden, d. h.,
der Arbeitspunkt des Übertragerkernes muß zur Abgabe eines Ausgangsimpulses durch
den Abfrageimpuls jeweils von dem einen in den anderen Sättigungszustand umgesteuert
werden und dabei die steilen Teile der Hysteresiskurve vollständig durchlaufen.
Eine derartige Ummagnetisierung des Kernes von der einen Sättigung in die entgegengesetzte
Sättigung erfordert aber eine gewisse Zeitspanne von beispielsweise 3 #ts, für die
der Abfrageimpuls andauern muß. Für kürzere Abfrageimpulse sind die bekannten Schaltungsanordnungen
nicht geeignet. Unter Umständen kann es aber erwünscht sein, mit wesentlich kürzeren
Abfrageimpulsen arbeiten zu können und dennoch eine einwandfreie Aussage über den
Zustand der überwachten Leitungsschleifen zu erhalten.
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Diese letztere Forderung wird nun durch die Schaltungsanordnung gemäß
der Erfindung erfüllt, wobei gleichzeitig alle vorstehend erwähnten unerwünschten
Eigenschaften der bekannten Schaltungsanordnungen vermieden werden. Die erfindungsgemäße
Schaltungsanordnung zur Überwachung des. Zustandes einer an Gleichspannung liegenden
Leitung, die von einem der betreffenden Leitung zugeordneten Impulsübertrager Gebrauch
macht, dem vorzugsweise periodische Abfrageimpulse zugeführt werden und dessen Kern
bei nicht stromdurchflossener Leitung nicht vormagnetisiert und bei gleichstromdurchflossener
Leitung vormagnetisiert ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß im Sekundärkreis des
Impulsübertragers ein Schwellwertschalter angeordnet ist, der für die von der Primärwicklung
zur Sekundärwicklung übertragenen Abfrageimpulse eine Auswerteschwelle bildet, die
von der Rückflanke eines bei nicht stromdurchflossener Leitung und damit nicht vormagnetisiertem
Übertragerkern zumindest angenähert unverzerrt übertragenen, vorzugsweise rechteckförmigen
Abfrageimpulses nicht überschritten wird, dagegen von der Rückflanke eines bei gleichstromdurchflossener
Leitung und damit vormagnetisiertem übertragerkern stark verzerrt übertragenen Abfrageimpulses
überschritten wird, so daß nunmehr am Ausgang des Schwellwertschalters ein Signalimpuls
auftritt.
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Bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist eine dauernde Vormagnetisierung
des Übertragerkernes
nicht erforderlich, wobei aber dennoch erreicht
wird, daß ein Signalimpuls am Ausgang der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
nur dann auftritt, wenn während eines Abfrageimpulses die überwachte Leitungsschleife
geschlossen ist, so daß durch den Signalimpuls also die Abweichung von dem Ruhezustand
einer unterbrochenen Leitungsschleife angezeigt wird. Bei der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung ist weiterhin von Vorteil, daß in der überwachten Leitung bei
einem Schleifenschluß nur ein relativ kleiner Schleifengleichstrom von beispielsweise
10 mA zu fließen braucht, um den Übertragerkem so vorzumagnetisieren, daß ein Abfrageimpuls
so stark verzerrt übertragen wird, daß seine Rückflanke die durch den Schwellwertschalter
gebildete Auswerteschwelle überschreitet. Zugleich ermöglicht es die erfindungsgemäße
Schaltungsanordnung, die Abfrage des übertragerkernes mit sehr kurzen Abfrageimpulsen
von z. B. 0,5 ws vorzunehmen, da bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung der
Abfrageimpuls keine Arbeitspunktverschiebung von dem einen in den anderen Sättigungszustand
des übertragerkernes bewirken muß, vielmehr der Arbeitspunkt des übertragerkernes
lediglich bei einer Zustandsänderung der überwachten Leitungsschleife in relativ
geringem Umfange verschoben wird, während durch den Abfrageimpuls nur eine verhältnismäßig
kleine Aussteuerung des übertragerkernes in der Umgebung des durch den Schleifenzustand
festgelegten Arbeitspunktes vorgenommen wird.
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An Hand der Figuren sei die Erfindung näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Schaltungsanordnung
gemäß der Erfindung, bei dem diese Schaltungsanordnung zur überwachung des Zustandes
einer Anschlußleitung in einem Zeitmultiplex-Vermittlungssystem verwendet wird.
Die auf Schleifenschluß zu überwachende Teilnehmerleitung Ltg ist wie üblich durch
die galvanisch in zwei kapazitiv miteinander verbundene Wicklungshälften unterteilte
Primärwicklung des Leitungsübertragers V 1 abgeschlossen. Zur überwachung des Zustandes
der Anschlußleitung Ltg dient der Impulsübertrager üp, der - im Gegensatz zu den
Verhältnissen bei den bekannten Schaltungsanordnungen - keine ausgeprägte Hysteresiskurve
zu besitzen braucht; es genügt vielmehr, daß die Magnetisierungskurve überhaupt
nichtlinear verläuft, was praktisch ohnehin bei allen vorkommenden Werkstoffen der
Fall ist. Die Primärwicklung f des Impulsübertragers Üp dient als Abfragewicklung,
die über die Ansteuerungsleitung p mit einer (in der Figur nicht dargestellten)
Impulsquelle verbunden ist. Die Sekundärwicklung a des Impulsübertragers üp dient
als Ausgabewicklung, zu der die der Primärwicklung f zugeführten Abfrageimpulse
hin übertragen werden. Weiterhin besitzt der Impulsübertrager zwei untereinander
gleiche Eingabewicklungen e 1 und e 2. Jede dieser beiden Wicklungen ist zwischen
je einen Pol der Amtsbatterie Ub und eines der an den Kondensator angeschalteten
Enden der unterteilten Wicklung des Leitungsübertragers Ül geschaltet. Im Sekundärkreis
des Impulsübertragers Üp ist ein Schwellwertschalter angeordnet, der hier durch
eine vorgespannte Diode D gebildet ist. An den Ausgang des Schwellwertschalters
ist eine beispielsweise einer Gruppe von überwachten Leitungen Ltg gemeinsame Signal-Zeitmultiplexschiene
SZM angeschlossen, die zu einer (in der Figur nicht mehr dargestellten) gemeinsamen
Auswerteeinrichtung führen mag. Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
ist aus den in F i g. 2 a und 2 b dargestellten Diagrammen zu ersehen, die die in
Abhängigkeit von dem Schleifenzustand der Leitungsschleife Ltg zur Sekundärwicklung
a hin übertragenen Abfrageimpulse zeigen.
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Bei offener Leitungsschleife und damit bei Fehlen eines Leitungsgleichstromes
in den Eingabewicklungen e 1 und e 2 ist der Kern des Impulsübertragers Üp nicht
vormagnetisiert. Der Impulsübertrager Üp besitzt dann eine so große Zeitkonstante,
daß die der Primärwicklung f zugeführten Abfrageimpulse zumindest angenähert unverzerrt
übertragen werden, wie dies aus F i g. 2 a ersichtlich ist. Die in F i g. 2 a gestrichelt
eingezeichnete Auswerteschwelle des Schwellwertschalters wird dabei nicht überschritten,
d. h. in der Schaltungsanordnung nach F i g. 1 verbleibt die Diode D, die im Sekundärkreis
des Impulsübertragers angeordnet ist, auf Grund ihrer Vorspannung Uv im Sperrzustand.
Am Ausgang des Schwellwertschalters, bei dem in F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
also auf der Signal-Zeitmultiplexleitung SZM, tritt daher kein Signalimpuls auf.
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Bei geschlossener Leitungsschleife werden die beiden gleiche Magnetisierungen
erzeugenden Eingabewicklungen e 1 und e 2 von dem Leitungsgleichstrom durchflossen.
Hierdurch wird eine Vormagnetisierung des Impulsübertragerkernes bewirkt, wodurch
in an sich bekannter Weise (siehe z. B. P i t s c h ; Lehrbuch der Funkempfangstechnik,
1948, A b b. 160 auf S. 153) die Induktivität L des Impulsübertragers verändert
wird. Durch die. Vormagnetisierung des Impulsübertragerkernes wird die Induktivität
L gegenüber den bei offener Leitungsschleife herrschenden Verhältnissen herabgesetzt,
was eine Verringerung der Zeitkonstante L/R des Impulsübertragers zur Folge hat.
Der der Primärwicklung f zugeführte Abfrageimpuls (in F i g. 2 strichpunktiert angedeutet)
wird daher stark verzerrt zur Sekundärwicklung a hin übertragen, wie dies aus F
i g. 2 b ersichtlich wird. Die Rückflanke des verzerrt übertragenen Abfrageimpulses
überschreitet dabei die in F i g. 2 b gestrichelt eingezeichnete Auswerteschwelle
des Schwellwertschalters, d. h. in der Schaltungsanordnung nach F i g. 1 wird die
vorgespannte Diode D in den Durchlässigkeitszustand gesteuert. Am Ausgang des Schwellwertschalters,
in der Schaltungsanordnung nach F i g: 1 also auf der Signal-Zeitmultiplexleitung
SZM, tritt daher ein Signalimpuls auf. Das Auftreten eines solchen Signalimpulses
stellt also das Kriterium für das Fließen eines Leitungsstromes in der Leitungsschleife
Ltg dar, d. h. das Kriterium für einen Schleifenschluß, das dann in einer Auswerteeinrichtung
ausgewertet werden kann.
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Da bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung der Kern des Impulsübertragers
Üp durch den bei Schleifenschluß fließenden Vormagnetisierungsström nicht von dem
einen in den anderen Sättigungszustand gesteuert werden muß, es vielmehr genügt,
den übertragerkern vom nichtvormagnetisierten Zustand so weit in Richtung auf eine
volle Sättigung hin zu steuern, daß eine auswertbare Verzerrung des übertragenen
Abfrageimpulses auftritt, genügt es, wenn bei einem Sehleifensehluß in der Leitungsschleife
nur ein relativ geringer Gleichstrom
von beispielsweise 10 Milliampere
fließt. Dies wird noch dadurch unterstützt, daß bei der in F i g. 1 dargestellten
erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung durch die Einfügung der Eingabewicklungen
e 1 und e2 in die Leitungsschleife der Leitungsstrom in voller Größe für die Magnetisierung
des Impulsübertragerkernes zur Verfügung steht. Zugleich wird infolge der Symmetrie
der Schaltungsanordnung erreicht, daß von außen in die Leitungsschleife eingekoppelte
unsymmetrische Störspannungen sich hinsichtlich der Magnetisierung des Impulsübertragerkernes
vollkommen aufheben und damit nicht zu Fehlauswertungen führen können. Auf der anderen
Seite braucht bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung auch nicht durch einen
Abfrageimpuls eine Ummagnetisierung des Impulsübertragerkernes von einem magnetischen
Sättigungszustand in den anderen magnetischen Sättigungszustand vorgenommen zu werden,
sondern es wird der übertragerkern jeweils nur in der- Umgebung des gerade von ihm
auf Grund des Schleifenzustandes eingenommenen Arbeitspunktes ausgesteuert. Zur
Abfrage können daher entsprechend kurze Abfrageimpulse von beispielsweise 0,5 ls
verwendet werden, wobei aber dennoch eine eindeutige Feststellung des jeweiligen
Schleifenzustandes ermöglicht wird. Für die hierzu ausgenutzte Differenz U 1- U
2 der Rückflanken eines verzerrt bzw. unverzerrt übertragenen Abfrageimpulses erhält
man in Abhängigkeit von der Abfrageimpulsdauer t und den Übertragerzeitkonstanten
bei nicht vormagnetisiertem übertragerkern bzw.
bei vormagnetisiertem übertragerkern ein Maximum, wenn
erfüllt ist, worin
Bei einem Verhältnis der übertragerinduktivitäten von z. B. k=10 und einer Dauer
des Abfrageimpulses von beispielsweise t=0,5 /cs erhält man dann eine für die Unterscheidung
zwischen geschlossener und offener Leitungsschleife ausnutzbare Differenz in der
Rückflankenüberhöhung der übertragenen Abfrageimpulse, die etwa 70% der Amplitude
eines Abfrageimpulses beträgt.
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Bei dem in F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel für eine Schaltungsanordnung
gemäß der Erfindung stellt die auf ihren Zustand überwachte Leitung Ltg eine Anschlußleitung
in einem Zeitmultiplex-Vermittlungssystem dar. In einem solchen Fall ist es zweckmäßig,
die dem Impulsübertrager Üp zu-
geführten Abfrageimpulse auf demselben Ansteuerungsweg
p zu führen wie die dem Zeitkanalschalter ZS der betreffenden Anschlußleitung Ltg
zugeführten Schaltimpulse. Dies ist auch in F i g. 1 mit angedeutet; die von einem
Ausgang eines (in der Figur nicht dargestellten) geeigneten Impulsgenerators herführende
Ansteuerleitung p führt nicht nur zu der Primärwicklung f des Impulsübertragers
üp, sondern außerdem zu dem Zeitkanalschalter ZS, über den die betreffende Anschlußleitung
gegebenenfalls an die Sprech- bzw. Hör-Zeitmultiplexschiene ZMS periodisch impulsweise
angeschaltet wird. Hierdurch ist es möglich, den Aufwand für die Abfrage der einzelnen
Anschlußleitungen auf ihren jeweiligen Schleifenzustand und für die Anschaltung
der Anschlußleitungen an die Zeitmultiplexschiene niedrig zu halten und hierfür
erforderliche Schaltmittel für beide Aufgaben gemeinsam auszunutzen.
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Es sei noch besonders bemerkt, daß es bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
möglich ist, eine Übertragung von Impulsen vom Impulsübertrager Üp zu der überwachten
Leitung Ltg hin bzw. umgekehrt dadurch zu vermeiden, daß die Primärwicklung f und
die Sekundärwicklung a des Impulsübertragers Üp zumindest angenähert von der vom
Leitungsschleifenstrom durchflossenen Vormagnetisierungswicklung e1 und e2 magnetisch
entkoppelt sind, wobei der Impulsübertragerkern aber dennoch durch den Leitungsschleifenstrom
entsprechend vormagnetisiert werden kann.
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Wie aus F i g. 3 ersichtlich wird, kann eine solche Entkopplung beispielsweise
dadurch erzielt werden, daß der die Vormagnetisierungswicklung e1 und e2 tragende
Kern parallel zur Wicklungsachse zweimal durchbohrt ist und die Primärwicklung f
und die Sekundärwicklung a des Impulsübertragers durch diese beiden Bohrungen geführt
sind. Bei dieser Anordnung wird der Impulsübertragerkern durch den in der Vormagnetisierungswicklung
fließenden Strom vormagnetisiert, wobei aber dennoch die Primärwicklung und die
Sekundärwicklung des Impulsübertragers von der Vormagnetisierungswicklung dadurch
magnetisch entkoppelt sind, daß ihre Achsen senkrecht aufeinanderstehen.
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Eine andere Möglichkeit zur magnetischen Entkopplung, nämlich mittels
einer magnetischen Brückenschaltung, ist in F i g. 4 dargestellt. Hier werden zwei
ineinandergeschachtelte Schalenkerne verwendet, wobei der kleinere, innere Schalenkern
die Primärwicklung und die Sekundärwicklung des Impulsübertragers aufnimmt, während
der größere, äußere Schalenkern die vom Leitungsschleifenstrom durchflossene Vormagnetisierungswicklung
aufnimmt.