DE105986C

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Publication number: DE105986C
Application number: DENDAT105986D
Authority: DE

Description

Patenτ-Ansρruch:

Anlafsvorrichtung für Inductionsmotoren, bei denen der secundäre Theil des Motors durch Anlafswiderstände regulirt wird, dadurch gekennzeichnet, dafs zu den Anlafswiderständen Inductionsspulen parallel geschaltet sind, deren Eisenkerne herausgezogen werden, wodurch die Anlafswiderstände allmälig ohne Unterbrechung verringert werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das ökonomische Anlassen eines Inductionsmotors erfordert besondere Anordnungen am primären oder secundä'ren Theil, um bei niedriger Stromstärke ein möglichst grofses Anlaufsmoment zu erhalten. Die üblichste Methode besteht im Einschalten von Widerstand in den secundären Theil in der Weise, dafs' der Widerstand mit zunehmender Geschwindigkeit des Motors ausgeschaltet wird.

Das Ein - und Ausschalten geschieht entweder von Hand oder automatisch durch den Motor selbst. Es ist klar, dafs bei Aenderungen des Widerstandes in der üblichen W⁷eise, bei welcher Schleifcontacte benutzt werden, stets ein Funken veranlafst wird, welcher die Stromschlufsstücke angreift. Es ist auch ferner zu berücksichtigen, dafs eine derartige Anordnung unbrauchbar wird in allen denjenigen Fällen, in welchen die Motoren an Orten arbeiten, die mit explosiblen oder brennbaren Gasen erfüllt sind.

Nach der vorliegenden Anlafsvorrichtung bleibt zur Vermeidung der Funkenbildung die Schaltung unverändert, dagegen werden die Eisenkerne besonderer Nebenschlufsspulen verschoben und damit deren Scheinbarer Widerstand und Selbstinduction geändert.

In dem Schema Fig. 1 der Zeichnung ist der secundäre Theil eines Inductionsmotors mit den drei Wickelungen a^l a¹ a³ angedeutet, deren Klemmen entweder unmittelbar oder durch Schleifringe mit den Anlafswiderständen r verbunden sind. Spulen d von hoher Selbstinduction, also mit Eisen im Innern und mit geringem Ohm'schen Widerstand im Verhältnifs zu dem der Anlafswiderstände sind parallel zu diesen letzteren geschaltet, wie in Fig. 1, oder unter einander verbunden, wie in Fig. 2.

Beim Anlassen wird der gröfste Theil des Stromes wegen der hohen Impedanz in den Spulen d zunächst durch die Anlafswiderständer r fliefsen; der Motor läuft mit Widerstand im secundären Theil an und braucht wenig Strom bei starkein Anlaufsmoment.

Anstatt nun nach dem Anlaufen den Widerstand nach den bisherigen Methoden durch Verschieben eines Gleitcontactes auszuschalten, wird die Impedanz der Spulen d durch stetiges Herausziehen des Eisens aus der Spule vermindert. Hiermit ist dann den Widerständen r ein sehr geringer Widerstand und geringe Selbstinduction parallel geschaltet und auf diese Weise r kurzgeschlossen.