DE1059432B - Verfahren zur Herstellung von hoehermolekularen gesaettigten Cyanoxyfettsaeuren, deren Estern oder Nitrilen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hoehermolekularen gesaettigten Cyanoxyfettsaeuren, deren Estern oder NitrilenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08K5/00—Use of organic ingredients
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Description
INTERNAT. KL. C 07 C
DEUTSCHES M9^ PATENTAMT , . ,.^
>.
AUSLEGESCHRIFT 1059 432
airöhis R 19129 IVb/12 ο
ANMELDETAG: 25.JUNI1956
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER J^)I-',;'
AUSLEGESCHRIFT: 18. JUNI 1959
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Cyanhydrinen von aliphatischen Carbonsäuren
mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen in der Säurekette, deren Estern oder Nitrilen. Insbesondere ist das Verfahren
auf die Herstellung der Cyanhydrine von Stearinsäure, Stearonitril und Stearinsäureestern gerichtet. Die
Produkte des Verfahrens der Erfindung stellen also Carbonsäuren, deren Ester oder Nitrile mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen
in der Säurekette dar, die eine Cyangruppe und eine Hydroxylgruppe an benachbarten Kohlenstoffatomen
der Säurekette tragen. Diese Cyanhydrine werden ohne Anwendung von freier Blausäure hergestellt.
Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß Epoxyfettbäure mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen, deren
Ester oder Nitrile mit dem Cyanid eines Alkalimetalls, insbesondere mit Natrium- und bzw. oder Kaliumcyanid
in Gegenwart eines Lösungsmittels für das Reaktionsgemisch umgesetzt werden. Während der unter geeigneten
Bedingungen praktisch quantitativ verlaufenden Reaktion wird der Oxiranring der Epoxy verbindung geöffnet,
und es bildet sich das Alkalisalz des Cyanhydrine. Dies wird nachstehend am Formelschema der Umsetzung von
Epoxystearinsäuremethylester mit Natriumcyanid zu einem Gemisch der Na-Salze von 9,10- und 10,9-Cyanoxystearinsäuremethylester
veranschaulicht:
2CH3(CH2), CH-CH-(CH2)7COOCH3 + 2NaCN
> CH3(CH2)7-CH-CH-(CH2)7-COOCH3
und
CN ONa
CH3(CH2)7-CH-CH-(CH2)7-COOCH3
ONa CN
Nachfolgende Behandlung mit einer Säure wandelt die Gruppen — O Na in Hydroxylgruppen um.
Die Verfahrensprodukte und das Herstellungsverfahren sind neu. Die Endprodukte sind technisch wertvoll.
Unter anderem lassen sie sich mit kaustischen Alkalien unter Bildung von Gemischen aus Mono- und Dicarbonsäuren,
die in der Kunststoff Industrie vielfach verwendet werden, verschmelzen. Als solche sind die Produkte des
vorliegenden Verfahrens gut brauchbar als Weichmacher für Vinylharze, insbesondere für Polyvinylchlorid.
Die als Ausgangsprodukte dienenden Epoxysäuren, ihre Ester und Nitrile lassen sich durch Umsetzung von
Persäuren, wie Perameisensäure oder Peressigsäure, mit ungesättigten aliphatischen Säuren, deren Estern oder
Nitrilen, wie Ölsäure, Erucasäure, Eläostearinsäure, Leinölsäure, Linolensäure, Clupanodonsäure, Palmitol-
Verfahren zur Herstellung
von höhermolekularen gesättigten
Cyanoxyfettsäuren, deren Estern
oder Nitrilen
Anmelder:
Rohm & Haas Company, Philadelphia, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. Dr. jur. H. Mediger, Patentanwalt,
München 9, Aggensteinstr. 13
Beanspruchte Priorität: V. St. v. Amerika vom 29. Juni 1955
Ellington McHenry Beavers, Philadelphia, Pa., und Edward Francis Riener, Haddonfield, N. J.
(V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
säure, Palmitolensäure, den entsprechenden Nitrilen und den Estern der Säuren mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen
in bekannter Weise herstellen.
Alle diese epoxydierten Ausgangsprodukte besitzen 16 bis 22 Kohlenstoff atome und mindestens eine Epoxygruppe
in der Säurekette. Es sind also Epoxyderivate der Palmitin-, Margarin-, Stearin-, Nonadekan-, Arachin- und
Behensäuren, deren Ester oder Nitrile. Als Alkoholkomponente der Ester kommen sowohl ein- wie mehrwertige
Alkohole in Frage, z. B. Methyl-, Äthyl-, Isopropyl-, sek. Butyl-, η-Butyl-, tert.-Butyl-, tert.-Amyl-,
2-Äthylhexyl-, Lauryl-, Oktadecyl-, Cyclohexyl- und Benzylalkohol, Äthylenglykol, 1,2- Propylenglykol,
2-Äthylenhexandiol-l ,3, Butandiol-1,3, Butandiol-1,4,
Dodekandiol-1,12, Diäthylenglykol, Glycerin, Pentaerythrit.
Zu den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu verarbeitenden Glycerinestern gehören auch die epoxydierten
natürlichen Öle und Fette, wie epoxydierter Talg, Gelbfett, Braunfett, Öle von Soja, Maiskorn, Baumwollsaat,
Safflor, Sonnenblume, Sesam, Mohnsaat, Walnuß, Erdnuß, Leinsaat, Perilla und Sardine.
Als Alkalimetallcyanid kommt in erster Linie in Frage das Natriumcyanid, aber auch dessen Mischungen mit
Kaliumcyanid sind geeignet. Vorzugsweise wird das Cyanid im Überschuß über die erforderliche stöchiometrische
Menge angewandt, vorzugsweise 2 bis 3 Mol Alkalicyanid auf jede Epoxygruppe je Mol Epoxyverbindung.
909 557/443
Die Reaktionstemperatur kann bei dem Verfahren in einem weiten Bereich, von Raumtemperatur bis zur
Zersetzungstemperatur des gebildeten Cyanhydrine, schwanken. Vorzugsweise wird eine Temperatur von
etwa 50 bis etwa '12O0C angewandt, weil sie leicht aufrechterhalten
werden kann und die Reaktionsgeschwindigkeit in diesem Bereich befriedigend ist.
Zweckmäßig führt man die Reaktion in einer organischen Flüssigkeit aus, die ein Lösungsmittel für die
Epoxyverbindung ist und auch wenigstens eine kleine Menge des Alkalicyanide löst. Bevorzugt sind hierfür
Alkohole, insbesondere die niedrigen Alkanole, wie Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol, Äthylenglykol und
Glycerin, sind geeignet, ebenso Acetonitril, .Tetrahydro-,
furan, Tetrahydryfurfurol, Dimethylformamid und Nitroalkohole. Methanol, Äthanol, Glycerin gewährleisten
einen leichten und gleichmäßigen Reaktionsverlauf und sind daher besonders empfehlenswert, wohl dank der
größeren Löslichkeit der Alkalicyanide in ihnen. Die Menge des Lösungsmittels ist nicht entscheidend, da
dieses nicht an der Reaktion teilnimmt, sondern nur die Viskosität des Reaktionsgemisches herabsetzemmd reaktionsfähige
Mengen von Alkalimetallcyanid lösen soll. Methanol und Äthanol empfehlen sich deshalb, weil in
ihnen die Reaktion sehr befriedigend bei Rückflußtemperatur abläuft und diese sich außerdem leicht halten läßt.
Beispielsweise gelingt die quantitative Umsetzung einer Epoxyverbindung zum Cyanhydrin in 16 Stunden, wenn
man in Methanol bei Rückfluß temperatur arbeitet.
Nach Beendigung der Reaktion wird das Lösungsmittel abdestiUiert und das Reaktionsgemisch mit Wasser
behandelt, welches das Salz des Cyanhydrine löst. Nach dem Filtrieren wird das wäßrige Filtrat angesäuert, z. B.
mit Salz- oder Schwefelsäure, und das dabei gebildete Cyanhydrin scheidet sich von der wäßrigen Phase und
wird von dieser getrennt.
Ein Gemisch aus 50 Gewichtsteilen (0,16 Mol) 9,10-Epoxystearinsäuremethylester mit einem Gehalt an
4,59 °/0 Epoxysauerstoff, 23,6 Teilen (0,48 Mol) Natriumcyanid
und 240 Teilen Methanol wird in einem mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler versehenen
Reaktionsgefäß unter Rühren zum langsamen Sieden erhitzt, 17 Stunden auf Rückflußtemperatur (720C) gehalten,
dann abgekühlt und 1000 Teile Wasser zugesetzt. Dann säuert man das Gemisch mit Salzsäure an, extrahiert
es mit 400 Teilen Benzol, dampft den Benzolextrakt - ein und erhält in quantitativer Ausbeute Cyanoxystearinsäuremethylester.
Man reinigt ihn durch Destillation.
Analyse:
Gefunden C 71,04%, H 10,77»/,,, N 4,3°/0;
berechnet .... C 70,8%, H 11,0%, N 4,07%,
n'S = 1,4618; Kp.3 = 198 bis 210° C.
; Der so hergestellte Ester wird mit wäßriger Schwefelsäure
zu Cyanoxystearinsäure verseift.
Analyse:
Gefunden C 69,25%, H 10,57%, N 4,2%, kein Epoxysauerstoff.
Die Ausbeute ist nahezu quantitativ.
Beispiel 2 L
Beispiel 2 L
Man erhitzt ein Gemisch aus 184 Teilen Methyl-13,14-epoxybehenat
mit einem Gehalt von 3,5% Epoxysauerstoff, 74 Teilen Natriumcyanid und 1000 Teilen
Methanol unter Rühren auf eine Rückflußtemperatur von etwa 68 bis 700C und setzt das Erhitzen 17 Stunden fort.
Dann wird das Reaktionsgemisch gemäß Beispiel 1 aufgearbeitet, und man erhält 170 Teile rohes Methyl-13,14-(14,13)-cyanoxybehenat
als dunkles viskoses Öl. Der Ester wird durch Destillation gereinigt, und man erhält ein strohfarbenes Öl mit dem Siedepunkt 220 bis
232°/0,3 mm.
Analyse: j
ίο Gefunden ....
berechnet
Kohlenstoff 73,3%,
Wasserstoff 11,7%,
Stickstoff 3,36%;
Kohlenstoff 72%,
Wasserstoff J 1,5 %,
Stickstoff 3,5%.
Wasserstoff 11,7%,
Stickstoff 3,36%;
Kohlenstoff 72%,
Wasserstoff J 1,5 %,
Stickstoff 3,5%.
Man läßt wie im Beispiel 2 bei einer Temperatur von 75 bis 780C ein Gemisch aus 168 Teilen Epoxybehenonitril
mit einem Gehalt von 4,0% Epoxysauerstoff und 74 Teilen Natriumcyanid in Methanol 17 Stunden reagieren
und erhält 160 Teile rohes Cyanoxybehenonitril als dunkles viskoses Öl. Man reinigt es durch Destillation
und erhält als leicht strohfarbenes Öl 13,14(14,13)-Cyanohydroxybehenonitril vom Siedepunkt 201 bis216°/0,6mm.
Analyse:
Gefunden
Gefunden
berechnet
Kohlenstoff 76,7%,
Wasserstoff 12,0%,
Stickstoff 7,5%;
Kohlenstoff 76,2%,
Wasserstoff 11,7%,
Stickstoff 7,7%.
Wasserstoff 12,0%,
Stickstoff 7,5%;
Kohlenstoff 76,2%,
Wasserstoff 11,7%,
Stickstoff 7,7%.
Man rührt 17 Stunden lang unter Erhitzen auf Rückflußtemperatur ein Gemisch aus 298,5 Teilen 9,10-Epoxystearinsäure
(5% Oxiran-Sauerstoffgehalt), 74 Teilen Natriumcyanid, 40 Teilen Natriumhydroxyd und
1000 Teilen Methanol. Dann arbeitet man gemäß Beispiel 1 das Reaktionsgemisch auf und erhält als wachsartige
Substanz 280 Teile 9,10(10,9)-Cyanoxystearinsäure mit 4,1% Stickstoffgehalt (theor. 4,3% N).
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von höhermolekularen gesättigten Cyanoxyfettsauren, deren Estern
oder Nitrilen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Alkalicyanid mit einer gesättigten Epoxyfettsäure
mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen, deren Nitrilen oder Estern mit einem gesättigten aliphatischen Alkohol,
vorzugsweise in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, für die Epoxyverbindung und wenigstens
einer kleinen Menge des Alkalicj'anides, umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn^ zeichnet, daß man Epoxystearinsäure oder deren Methylester
als Ausgangsprodukt verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen im Säureteil epoxydierten
Glycerinester, insbesondere eines natürlichen Öles oder Fettes, wie Talg, als Ausgangsprodukt verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Alkalicyanid in einer
Menge von 2 bis 3 Mol je Epoxy gruppe anwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man bei etwa 50 bis 12O0C arbeitet.
1 909 557/44E 6.59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US837430XA | 1955-06-29 | 1955-06-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1059432B true DE1059432B (de) | 1959-06-18 |
Family
ID=22180401
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER19129A Pending DE1059432B (de) | 1955-06-29 | 1956-06-25 | Verfahren zur Herstellung von hoehermolekularen gesaettigten Cyanoxyfettsaeuren, deren Estern oder Nitrilen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1059432B (de) |
FR (1) | FR1155510A (de) |
GB (1) | GB837430A (de) |
-
1956
- 1956-06-25 DE DER19129A patent/DE1059432B/de active Pending
- 1956-06-28 GB GB20095/56A patent/GB837430A/en not_active Expired
- 1956-06-29 FR FR1155510D patent/FR1155510A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1155510A (fr) | 1958-05-05 |
GB837430A (en) | 1960-06-15 |
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