DE1058849B - Verfahren zur Herstellung eines eine bestaendige Mischung aus einem loeslichen Alginat und hydrolysiertem Protein enthaltenden Schaumfeuerloeschmittels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines eine bestaendige Mischung aus einem loeslichen Alginat und hydrolysiertem Protein enthaltenden SchaumfeuerloeschmittelsInfo
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Description
DEUTSCHES
kl. 61b 2
INTERNAT. KL. A 62
PATENTAMT
A 23815 IVa/61b
ANMELDETAG: 21. NOVEMBER 1955
BEKANNTMACHUNG
OER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
OER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
4. JUNI 1959
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines eine beständige Mischung aus einem löslichen
Alginat und hydrolysiertem Protein enthaltenden Schaumfeuerlöschmittels.
Feuerlösch-Schaummischungen mit einem Anteil von hydrolysierten Proteinen sind bei Verdünnung mit
Wasser und Beimischung von Luft zur Erzeugung eines Schaumes zum Löschen von brennendem Benzin
oder anderen, mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeiten geeignet. Dagegen wird ein derartig erzeugter
Schaum durch Berührung mit Alkohol oder sonstigen, mitWasser sich mischenden, brennbaren Flüssigkeiten
zerstört und ist für die Feuerbekämpfung bei solchen Flüssigkeiten deshalb nicht brauchbar.
Es ist bekannt, daß bei Auflösung von Natriumalginat in einer verdünnten Lösung dieser Art unter
Beimischung von Luft ein Schaum erzeugt wird, in welchem, sofern das Alginat in ausreichender Menge
zugesetzt ist, letzteres in Form einer zusammenhängenden Schicht sich auf die Oberfläche der mit Wasser
mischbaren brennbaren Flüssigkeit legt, clie den übrigen
Schaum gegen eine Einwirkung der Flüssigkeit schützt und ihn für Feuerlöschzwecke wirksam erhält.
Die hierfür verwendeten Alginatsuspensionen waren indessen nicht beständig, und selbst fein gemahlene
Alginate setzten sich allmählich ab und bildeten
schließlich eine harte Masse am Boden der Mischung, die nur unter beträchtlichem Kraftaufwand wieder
zum Suspendieren in der Flüssigkeit gebracht werden konnte.
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung ist ein Schaumfeuerlöschmittel erzielbar, dessen aus einem
löslichen Alginat und hydrolysiertem Protein hergestellte Mischung eine thixotropische Gelstruktur
at\f weist, welche die Suspension beständig erhält. Die
Erfindung macht sich dabei den Umstand zunutze, daß in Wasser leicht lösliche Alginate in mäßig konzentrierten
Lösungen gewisser Salze unlöslich sind, die mit ihnen keine Reaktion zur Bildung unlöslicher
Alginate eingehen. So eignet sich z. B. Natriumchlorid besonders zum Verhindern einer Lösung von Natriumalginat,
und zwischen 5 und 20% Natriumchlorid in Wasser, je nach Art und Grad der Polymerisation des
Natriumalginats, verhindern ein Lösen von Natriumalginat. In ähnlicher Weise sind auch andere Salze
wie Kaliumchlorid und Magnesiumchlorid hierfür geeignet.
Eine Suspension eines hohen oder mittleren Polymers von Natrium- oder Ammoniumalginat in
einer Natriumchloridlösung besitzt eine wesentlich geringere Viskosität als eine Lösung in Wasser mit
der gleichen Konzentration von Natriumalginat, und eine solche Suspension läßt sich vorteilhaft zur schnellen
Erzielung einer verdünnten Lösung aus Natriumalginat durch Zufügen der Suspension zu Wasser ver-Verfahren
zur Herstellung eines eine beständige Mischung aus einem löslichen Alginat
und hydrolysiertem Protein enthaltenden
Schaumfeuerlöschmittels
Anmelder: Alginate Industries Limited, London
Vertreter: Dipl.-Ing. W. Dorn, Patentanwalt, Berlin-Schlachtensee, Breisgauer Str. 30
Beanspruchte Priorität: Großbritannien vom 23. November 1954
Ernest Knights Mitchell und Richard Henry McDowell,
London,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
wenden. Dementsprechend wird erfindungsgemäß zuerst eine Ausgangssuspension aus einem löslichen
Alginat und einer konzentrierten Lösung aus hydrolysiertem Protein mit einem Anteil von 5 bis 20% NaCl
bzw. der diesem Anteil entsprechenden Menge von KCl oder MgCl2 hergestellt und anschließend diese
Suspension mit einer Lösung von Alginat in Wasser gemischt, wobei die endgültige Konzentration von
Protein und dem Salz und die Menge des Alginats in der Mischung so bemessen wird, daß das Alginat nahezu
unlöslich bleibt und ein thixotropes, nicht absetzendes, beim Schütteln frei fließendes Gel gebildet wird,
das in Wasser leichter löslich ist als das feste Alginat. Es ist offenbar, daß das Gel wesentlich höher konzentriert
sein kann als eine gleiche frei fließende Alginatlösung. Alginatlösungen sind an und für sich
außerordentlich zähflüssig, dagegen ist dieses Gel, das eine Suspension von festen Alginatteilchen in einem
verdünnten AJgJnaigeJee bildet, beim Schüttein frei
fließbar. Die Verwendung eines solchen Gels bei Schaumfeuerlöschmitteln aus hydrolysiertem Protein
ergibt den Vorteil, daß die Mischung aus Alginat und hydrolysiertem Protein sehr schnell in einem gewöhnlichen
schaumerzeugenden Mundstück in Wasser gelöst werden kann, wobei man einen Schaum erhält, der
gegen Brände von Alkohol und anderen mit Wasser mischbaren Flüssigkeiten beständig bleibt.
909 529/250
Damit die Suspension beim Mischen mit Wasser schnell und leicht eine Lösung bildet, muß sie beim
Schütteln frei fließen, andererseits muß sie eine ausreichend steife Struktur im Ruhezustand besitzen, um
ein Absetzen zu vermeiden. Die Fließeigenschaften werden durch die Art und Konzentration des Salzes
bestimmt, ferner durch Art und Grad der Polymerisation des Alginats und durch die zugefügten Mengen
von Alginat in festem und gelöstem Zustand. Allgemein wird mit höherer Salzkonzentration die Mischung
flüssiger. Durch Erhöhung der Gesamtkonzentration von Alginat oder des als Lösung zugesetzten Anteils
wird die Mischung dicker.
Die Wirkung dieser Veränderlichen ist aus den nachstehenden Ergebnissen erkennbar, die bei Verwendung
eines Natriumalginats mittlerer Viskosität (im Handel unter der Warenbezeichnung »Manucol« SS/LH erhältlich)
und Natriumchlorid erzielt wurden.
Die Konzentration von Natriumchlorid muß wenigstens 5 Gewichtsprozent betragen, um ein Ausfällen
des als Lösung zugegebenen Alginats zu gewährleisten. Bei niedrigen Salzkonzentrationen kann die Mischung
langsam ein Gel bilden, das in Wasser nicht ordnungsmäßig verteilt werden kann. Infolge der beschränkten
Lösbarkeit von Salz in Wasser ist es schwierig, eine Endkonzentration von mehr als 20 Gewichtsprozent
Salz zu erhalten. In dem Bereich von 5 bis 20% SaIzantei)
beeinflussen die Unterschiede der Salzkonzentration die Eigenschaften einer Mischung bei gleichem
Anteil an Alginaten. Beispielsweise wurde einer Mischung aus 4,7 g Natriumalginat, das so gemahlen
war, daß es ein DIN-Sieb von 60Maschen/cm passierte,
7 g Natriumchlorid und 75,8 g Wasser, eine Lösung von 0,5 g Natriumalginat und 12 g Wasser zugesetzt.
Die dabei erhaltenen 100 g Mischung mit einem Anteil von 4,7 g gepulvertem Natriumalginat, 0,5 g gefälltem
Natriumalginat und 7 g Natriumchlorid war ein thixotropisches Gel, das mit 500 g Wasser zur Erzielung
einer Lösung einwandfrei gemischt werden konnte. Bei Erhöhung des Salzanteils auf 10 g und entsprechender
Verringerung des Wassers zur Erzielung von insgesamt 100 g, setzte sich die Suspension allmählich ab.
Andererseits konnten bei Aufrechterhaltung des Gesamtanteils an Alginat, jedoch unter Verwendung
von 1,5 bis 3 g Natriumalginat in gelöster Form und gepulvertem Alginat bis zu einem Gesamtanteil von
5,2 g Natriumalginat, einwandfreie Mischungen mit entweder 7 oder 10 Gewichtsprozent Salz erzielt werden.
Wenn bei 5,2 g Gesamtanteil von Natriumalginat der in gelöster Form zugeführte Anteil 2 g übersteigt
und eine Salzkonzentration von 5 Gewichtsprozent verwendet wird, dann wird die Mischung zu steif, um
mit Wasser leicht gemischt zu werden.
Wenn der Gesamtanteil an Natriumalginat auf weniger als 3 Gewichtsprozent vermindert wird, erfolgt
ein Absetzen beim Stehen, selbst wenn die Salzkonzentration nur 5 Gewichtsprozent beträgt. Bei 7 Gewichtsprozent
Salzanteil beträgt die geeignete für eine beständige Suspension erforderliche Natriumalginatkonzentration
zwischen 3 und 4 Gewichtsprozent je nach dem als Lösung ursprünglich vorhandenen Anteil,
und bei 10 Gewichtsprozent Salzanteil müssen wenigstens 4 Gewichtsprozent Natriumalginat vorhanden
sein.
Die Bildung von beständigen Suspensionen ist nicht auf die Verwendung von Natriumchlorid beschränkt,
dagegen sind die erforderlichen Mengen bei anderen Salzen verschieden. Beispielsweise ist die doppelte
Menge Kaliumchlorid gegenüber Natriumchlorid erforderlich, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen. Als
weiteres Salz kann Magnesiumchlorid verwendet werden. Natriumfluorid ist nicht ausreichend lösbar,
um eine genügende Fällung von Natriumalginat zu bewirken, aber es kann einen Teil eines anderen Salzes
ersetzen.
Die Herstellung von 455 kg (etwa 3601) Feuerlösch-Schaummischung
aus hydrolysiertem Protein und Natriumalginat zur Verwendung bei der Feuerbekämpfung
von mit Wasser mischbaren brennbaren ίο Flüssigkeiten wird nachstehend beispielsweise beschrieben:
215 kg handelsübliches Feuerlösch-Schaumkonzentrat und 34kg pastenförmiges Natriumalginat mit 40%
Trockensubstanz (d. h. 13,5 kg trockenes Natriumalginat) werden in einer Hammermühle von einem
solchen Fassungsvermögen gemischt, daß diese bis zum Rand gefüllt ist und keine Luft in ihr verbleibt, wonach
die Mischung 18 Stunden lang gemahlen wird. 11,5 kg pastenförmiges Natriumalginat mit 40%
Trockensubstanz, 5,5 kg Natriummetaphosphat, 6,5 kg Natriumsulfit und 0,9 kg Natriumpentachlorphenolat
werden in 2251 Wasser gelöst. Die gemahlene Natriumalginatsuspension
aus der Hammermühle wird in dieser Lösung allmählich unter gutem Umrühren zugesetzt.
Dabei erhältman einethixotropischeMischung,
die bei langer Lagerung sich nicht absetzt und nach Umrühren leicht flüssig ist. Wenn diese Mischung mit
dem lofachen ihres Volumens Wasser verdünnt und zu Schaum geschlagen wird, fließt dieser Schaum leicht
über die Oberfläche einer mit Wasser mischbaren, brennbaren Flüssigkeit und bildet eine beständige
Schicht, die das Feuer löscht. Der Schaum bleibt auf dem Flüssigkeitsspiegel mehrere Stunden lang beständig.
Ein ähnlicher Schaum aus hydrolysiertem Protein ohne Alginatzusatz wird von der mit Wasser mischbaren
Flüssigkeit in wenigen Sekunden zerstört und ist als Feuerlöschmittel unwirksam.
215 kg handelsübliches Feuerlösch-Schaumkonzentrat und 34kg pastenförmiges Natriumalginat mit 40%
Trockensubstanz wie zuvor, werden in einer Hammermühle gemischt und 18 Stunden lang gemahlen. 11,5 kg
pastenförmiges Natriumalginat, 8 kg Natriumfluorid und 0,25 kg Hydrazinsulfat mit 0,9 kg Natriumpentachlorphenolat
werden in 225 1 Wasser gelöst. Die gemahlene Natriumalginatsuspension aus der Hammermühle
wird der Lösung allmählich unter Umrühren wie im Beispiel I und mit ähnlichen Ergebnissen zugesetzt.
Es ist zu bemerken, daß in diesem Fall Natriumfluorid durch Natriummetaphosphat ersetzt ist und
daß Hydrazinsulfat an die Stelle von Natriumsulfit getreten ist.
In den vorstehenden Beispielen wurde Natriumalginat als Teig mit etwa 40% Trockensubstanz verwendet.
Andererseits kann Natriumalginat auch als trockenes Pulver zugeführt werden, indessen ist die
Beigabe einer Paste ohne Einschluß von Luft in der Mischung leichter durchzuführen.
Das Natriumfluorid, oder im Fall des Beispiels I das Metaphosphat, in der Mischung dient zum Trennen
oder Ausfällen von Calcium, wenn die Feuerlösch-Schaummischung mit hartem Wasser verdünnt wird.
Die Gegenwart von freiem Calcium verringert die Lösbarkeit von Alginat in Wasser bei der Verdünnung.
Eine brauchbare Mischung kann auch ohne Zusatz von Metaphosphat oder Fluorid hergestellt werden, in-
■dessen ist dann ein wesentlich höherer Anteil an
Alginat erforderlich, um einen beständigen Schaum mit hartem Wasser zu erzielen.
Die Rezepte für Schaum auf der Grundlage von hydrolysiertem Protein weisen in einigen Fällen eisenhaltige
Bestandteile auf. Da eisenhaltiges Alginat lösbar ist, beeinträchtigt dies nicht die Verwendung von
Alginat, wenn jedoch Sauerstoff zu eisenhaltigem Salz hinzutritt, erfolgt die Ausfällung von Alginat als unlösliches
Eisensalz. Hydrazinsulfat (oder Natriumsulfit, falls verwendet) wird deshalb als Desoxydationsmittel zugesetzt.
Wenn das ursprüngliche Konzentrat aus hydrolysiertem Protein mit der Natriumalginatlösung gemischt
wird, erfolgt eine gewisse Verminderung des Salzgehaltes, wodurch die Mischung leichter mikrobiologischen
Angriffen ausgesetzt ist. Deshalb wird Natriumpentachlorphenolat als Bakterizid zugesetzt.
Die Gegenwart dieses Stoffes ist für die Durchführung der Erfindung nicht wesentlich, und andere bakterizide
Mittel können zugesetzt werden.
Zu Schaumlöschmitteln, die kein Salz enthalten, kann Natriumchlorid zugesetzt werden, so daß die
endgültige Mischung ausreichend Salz enthält, um die Lösung des löslichen Alginats zu verhindern.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines eine beständige Mischung aus einem löslichen Alginat und
hydrolysiertem Protein enthaltenden Schaumfeuerlöschmittels, dadurch gekennzeichnet, daß
zuerst eine Ausgangssuspension aus einem löslichen Alginat und einer konzentrierten Lösung aus
hydrolysiertem Protein mit einem Anteil von 5 bis 20% NaCl bzw. der diesem Anteil entsprechenden
Menge von KCl oder MgCl2 hergestellt und anschließend diese Suspension mit einer
Lösung von Alginat in Wasser gemischt wird, wobei die endgültige Konzentration von Protein
und dem Salz und die Menge des Alginats in der Mischung so bemessen wird, daß das Alginat nahezu
unlöslich bleibt und ein thixotropes, nicht absetzendes, beim Schütteln frei fließendes Gel gebildet
wird, das in Wasser leichter löslich ist als das feste Alginat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen Alginatlösung ein Desoxydationsmittel,
z. B. Hydrazinsulfat, zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen Alginatlösung
ein die Fällung von löslichem Alginat in hartem Wasser verhinderndes Salz, wie Natriumfluorid,
zugesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung ein
Schutzmittel für das Protein, z. B. Natriumpentachlorphenolat, zugesetzt wird.
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