DE1058703B - Formmaschine zum Ruetteln, Pressen oder gleichzeitigem Ruetteln und Pressen von Formen - Google Patents
Formmaschine zum Ruetteln, Pressen oder gleichzeitigem Ruetteln und Pressen von FormenInfo
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- B22C15/00—Moulding machines characterised by the compacting mechanism; Accessories therefor
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft eine Formmaschine, bei welcher das Rütteln, Pressen oder gleichzeitige
Rütteln und Pressen zum Verdichten von Formen oder zum Nachverdichten von vorverdichteten Formen
benutzt wird.
Zum Verdichten von Formsand wird bisher entweder das Pressen oder das Rütteln und nachherige
Pressen oder eine gleichzeitige Anwendung beider Wirkungen benutzt.
Beim Pressen wird mittels einer Preßplatte ein Preßdruck von außen auf den Formsand ausgeübt,
wobei diese der Reibung wegen den Formsand an der der Preßplatte anliegenden Partie stärker verdichtet
als an der entfernter liegenden Partie der Modellplattenebene. Beim Rütteln wird die Geschwindigkeit,
die der Formsand z. B. im freien Fall erhält, plötzlich abgebremst. Es ist bekannt, daß dadurch eine Trägheitskraft
im Formsand selbst hervorgerufen wird, die im Gegensatz zum Pressen die größte Verdichtungsintensität in der Modellplattenebene erreicht.
Durch Auflegen einer Beschwerplatte auf den Formsand während des Rütteins wird eine zusätzliche
Pressung auf den Formsand ausgeübt. Diese zusätzliche Wirkung genügt jedoch allein nicht, um eine einwandfreie
Verdichtung zu erreichen. Eine auf dem Formtisch schwenkbar montierte Presse, die mit einer
als Beschwerplatte ausgebildeten Preßplatte während des Rütteins auf den Formsand wirkt, setzte sich in
der Praxis nicht durch, weil mit dieser Einrichtung keine Möglichkeit besteht, eine Form zwecks Vorverdichtung
nur zu rütteln, ohne gleichzeitig auch zu pressen, und weil der Formtisch schlecht zugängig ist.
Eine ganze Reihe verschiedener Vorschläge, empfiehlt das Anbringen von Schlaghämmern oder Rüttelkolben,
entweder preßplattenseitig oder modelleinrichtungs- bzw. formtischseitig. Alle diese Vorschläge,
bei denen ein gleichzeitiges Pressen und Arbeiten der Rüttelkolben oder Hammer bei feststehendem Formkasten
mit Formsand vorgesehen ist, werden fälschlicherweise Rüttelpressen genannt. Um die Wirkungs- 4a
weise gegenüber dem weiter unten beschriebenen '"-gleichzeitigen Trägheitsrütteln und Pressen klar auseinanderzuhalten,
soll diese Gruppe von Vorschlägen, bei denen der Formsand während des Pressens und
Arbeitens der Hämmer oder Rüttelkalben keine Veränderung seines Bewegungszustandes erfährt, Pressen
mit gleichzeitigem Schlagpressen genannt werden, da die ausgeführten Schläge lediglich eine impulsmäßige
Erhöhung der Preß drücke bewirken. Im Gegensatz dazu sind die Vorschläge, bei denen der Formsand
während dem er einem Preßdruck ausgesetzt ist, gleichzeitig seinen Bewegungszustand plötzlich zu
ändern gezwungen wird und dadurch im Formsand selbst Trägheitskräfte ausgelöst werden, als Pressen
Formmaschine zum Rütteln, Pressen
oder gleichzeitigem Rütteln und Pressen
von Formen
Anmelder:
Erwin Bührer, Scharfhausen (Schweiz)
Erwin Bührer, Scharfhausen (Schweiz)
Vertreter: Dr.-Ing. E. Hoffmann, Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr. 34
München 22, Widenmayerstr. 34
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom. 8. August 1953
Schweiz vom. 8. August 1953
Erwin Bührer, Schaffhausen (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
mit gleichzeitigem Trägheitsrütteln oder Ruttelpresseii
bezeichnet. Während das Pressen mit gleichzeitigem Schlagpressen die infolge Reibung entstehenden Verdichtungsungleichheiten
gegenüber dem Pressen allein nicht verändert, ist das Trägheitsrütteln bei gleichzeitigem
Pressen in der Lage, dieselben auszugleichen, weil die Verdichtungsmaxima beim Trägheitsrütteln
entgegengesetzt liegen wie beim Pressen allein.
Die vorliegende Erfindung umfaßt eine Rüttelformmaschine
mit zusätzlicher Preßvorrichtung, für welche beim Rüttelpressen der Formtisch als Widerlager
dient und wobei die kraftschlüssige Verbindung zwischen Presse und Formtisch unterbrochen werden
kann, die Presse aber beim Rüttelpressen die Bewegungen des Formtisches mitmachen kann, und kennzeichnet
sich, dadurch, daß die Presse zum Rütteln völlig vom. Formtisch trennbar ist.
Durch die Erfindung wird es möglich, die Presse beim Rütteln in Ruhe zu halten. Dies erlaubt für die
Herstellung einer Form eine erste Vorverdichtung durch Rütteln und eine anschließende Fertigverdichtung
durch gleichzeitiges Rütteln und Pressen anzuwenden. Erfahrungsgemäß wird durch dieses Verfahren
die gleichmäßigste. Formverdichtung erreicht, die in der Praxis bekannt ist.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die Presse,.weil sie vom Formtisch
vollständig zu lösen ist, konstruktiv so angeordnet werden kann, . daß der Formtisch für zusätzliche
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Arbeiten, ζ. Β. Reinigung der Modellplatte, Anlegen von Kühleisen, Aufsetzen von Trichtern usw., ungehindert
zugängig ist.
Die Zeichnungen veranschaulichen drei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegen-Standes,
und zwar zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Formmaschine, teilweise im Schnitt gezeichnet,
Fig. 2 eine Draufsicht von Fig. 1,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines Teiles einer Formmaschine, teilweise im Schnitt gezeichnet,
Fig. 4 einen Schnitt durch ein Auge, entsprechend der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine dritte Ausführungsform eines Teiles einer Formmaschine, teilweise im Schnitt gezeichnet.
Fig. 1 und 2 zeigen eine Einrichtung, bei welcher die Rütteleinrichtung R ortsfest und die Presse P ausschwenkbar
ist. Auf dem Ständer 1 ist die Hülse 2 drehbar gelagert. Diese weist vier Augen 3 (Fig. 2)
auf, von denen in je zwei übereinanderstehenden Stangen 4 befestigt sind. An der Presse P sind drei
Kupplungsorgane in Form der Arme 6 und 6 a vorgesehen, von denen die Arme 6a je zwei Augen 7 aufweisen,
die auf den Stangen 4 verschiebbar gelagert sind und sich in der Ruhelage der Presse auf die
Augen 3 abstützen. Die Presse P ist mittels der Hülse 2 um die Säule 1 schwenkbar. Der Formtisch 8
der Rütteleinrichtung R trägt eine Modelleinrichtung 9, auf welcher der Formkasten 10 gefüllt mit
Formsand 11 aufliegt. Unter Formsand sei hier tongebundener Quarz-, Schamotte-, Zirkonsand od. dgl.
verstanden. Der Formtisch 8 ruht auf Dämpfungsbolzen 12, die sich auf Schrauben 13 im Fuß der
Rütteleinrichtung J? abstützen. In den Zylinder 14 a des Fußes 14 der Rütteleinrichtung R mündet die
Luftleitung 15. Die Arme 6 und 6 a der Presse P weisen Klauen 64 auf, die unter den Formtisch 8
greifen, so daß, wenn die Preßplatte 62 gegen den Formsand drückt, die Presse mit dem Formtisch gekuppelt
wird und die Kupplungsorgane den Preßdruck aufnehmen. Der Formtisch 8 kann sich dann unabhängig
von dem gleichzeitig erfolgenden Preßdruck zur Erzeugung des Trägheitsrütteins auf und ab bewegen.
Beim Pressen mit gleichzeitigem Trägheitsrütteln sind demzufolge drei Kräfte gleichzeitig
wirksam:
1. Das Pressen des Formsandes durch die Presse.
2. Das Rütteln verursacht durch das plötzliche Ändern des Bewegungszustandes infolge der Trägheit
des Formsandes eine Kraft in demselben.
3. Das Rütteln verursacht durch die plötzliche Änderung des Bewegungszustandes infolge der Massenträgheit
des Preßstempels eine Kraft in demselben, die sich auf den Formsand als zusätzliche Pressung
auswirkt
Fig. 3 zeigt eine Einrichtung zu diesem Zweck, bei- „ ■ ■
spielsweise in Verbindung mit einer Maschine, die einen absatzweise umlaufenden Drehtisch 40 aufweist,
der Formeinrichtungen trägt und mit einer nicht schwenkbaren zugeordneten Presse P, die beim Preßrütteln
aus ihrer Verbindung gelöst und nur mit dem Formtisch gekuppelt wird. Der ortsfeste undrehbare
Ständer 16 weist Augen 17 auf, die konische Angelbolzen 18 tragen. Um ein hartes Absetzen der Führungsaugen
auf die konischen Angelbolzen 18 zu vermeiden, ist eine Dämpfung vorgesehen, die aus Fig. 4
ersichtlich ist. In den Augen 51 sitzt gleitend die Konusbüchse 48, die sich gegen die Tellerfedern 49
abstützt. Mittels der Schraube 50 ist die konische Büchse mit den vorgespannten Tellerfedern 49 in den
Augen 51 gehalten. Am Ständer 16 ist ein Führungsring 19 angeordnet, der eine Feder 20 trägt, die dazu
dient, mindestens einen Teil des Gewichtes der Presse P aufzunehmen. Diese Feder überträgt ihren
Federdruck auf einen Ring 21, der fest verbunden ist mit dem Teil 22, welcher mit der Hülse 23 und diese
mit dem Teil 24 fest verbunden ist. An dem Teil 24 sind die Arme 25 und 25 a befestigt, von denen der
Arm 25 Augen 51 aufweist. Die Augen 51 in Fig. 3 treten an die Stelle der Augen 7 aus Fig. 1 und 2 und
die Angelbolzen 18 an Stelle der dort verwendeten Stangen 4. In der Gewindebüchse 26, die drehbar im
Teil 22 sitzt, ist über einen Gewindebolzen 27 der Zylinder 28 der Presse P gehalten, der gleichzeitig
auch im Teil 24 verschiebbar geführt und gegen Drehung gesichert ist. Mit der Gewindebuchse 26 ist
eine Hülse 29 verbunden, die Handgriffe 30 aufweist und durch Drehung eine Höhenverstellung des Preßzylinders
28 ermöglicht. Eine Luftleitung 31 führt zum Preßzylinder 28, in dem ein Kolben 32 mit einer
Schraube 33 auf einer Kolbenstange 34 gelagert ist, auf der eine Preßplatte 35 befestigt ist. Eine Kolbenfeder
36 stützt sich auf einem Deckel 37 ab und trägt den Kolben in die Ruhelage. Auf einer Gleitbahn 38,
zentriert durch den Bolzen 39, befindet sich ein Drehtisch 40, der mehrere Zylinder 41 aufweist, beispielsweise
für stoßfreies Rütteln, in denen sich je ein Gegenrüttelkolben 42 befindet, dessen Formtisch 44
durch den Rüttelkolben 63 im Gegenrüttelkolben 42 geführt ist und sich auf Dämpfungsbolzen 43 abstützt,
die im Gegenrüttelkolben 42 angeordnet sind. Auf dem Formtisch 44 befindet sich die Formeinrichtung 45
mit dem Formkasten 46 gefüllt mit Formsand 47.
Die Einrichtung nach Fig. 5 unterscheidet sich gegenüber Fig. 3 dadurch, daß auch die Presse P, wie
nach Fig. 1, ausschwenkbar ist, Die Haltevorrichtung 52 für die Presse P ist drehbar auf dem Ständer 54
gelagert, so daß sie über die Zahnräder 55, 56 und 57 gedreht werden kann. Das Zahnrad 57 ist auf dem
Drehtisch 58 befestigt, welcher mehrere Rüttelvorrichtungen R trägt.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Formmaschine arbeitet wie folgt: Bei in Pfeilrichtung 60 (Fig. 2)
ausgeschwenkter Stellung der Presse P wird der Formkasten 10 auf die Rüttelpresse R aufgesetzt und
Formsand 11 eingefüllt. Nach dem Vorverdichten durch Rütteln oder auch gleich nach dem Füllen des
Formkastens 10 wird die Presse P in die in Fig. 1 und 2 gezeichnete Stellung eingeschwenkt. Über ein
nicht gezeichnetes Ventil erhält die Presse P über die Luftleitung 61 Preßdruck. Die Preßplatte 62 drückt
gegen den Formsand 11 und hebt dadurch die Presse P an, wodurch die zur Kupplung dienenden Klauen 64
der Arme 6 und 6 a an der Unterseite des Formtisches 8 zur Anlage gelangen. Gleichzeitig heben sich
die Führungsaugen 7, die im Ruhezustand auf den Augen 3 auf ruhen, von diesen ab (Fig. 1).
Durch Betätigung eines nicht gezeichneten Ventils wird der Luftleitung 15 Preßluft zugeführt. Der
Formtisch 8 mit der Presse P hebt sich und rüttelt in bekannter Weise, während die Preßplatte 62 der
Presse P gleichzeitig gegen den Formsand drückt, wobei der Gegendruck durch die Arme 6 und 6 α aufgenommen
wird. Nach erfolgter Verdichtung und durch Betätigung entsprechender Ventile strömen die
Druckmedien aus den Leitungen 15 und 61 aus. Der Formtisch bleibt auf den Dämpfungsbolzen 12 abgestützt,
während sich die unter nach oben wirkendem Federdruck stehende Preßplatte 62 relativ zurPresse P
bewegt, wodurch sich die Presse P senkt, bis die
Claims (5)
1. Rüttelformmaschine mit zusätzlicher Preßvorrichtung, für welche beim Rüttelpressen der
Formtisch als Widerlager dient und wobei die kraftschlüssige Verbindung zwischen Presse und
Formtisch unterbrochen werden kann, die Presse aber beim Rüttelpressen die Bewegungen des
Formtisches mitmachen kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Presse zum Rütteln völlig vom
Formtisch trennbar ist.
2. Rüttelformmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Presse (P) Arme
(6, 6 a bzw. 25, 25 a) aufweist, die zur Verbindung mit dem Formtisch (8 bzw. 44) dienen.
3. Rüttelformmaschine nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Presse (P) von
einer von der Rüttelvorrichtung (R) unabhängigen Vorrichtung (3,4,7) gehalten ist, welche der
Presse (P) Bewegungen in der Preß- bzw. Rüttelrichtung gestattet.
4. Rüttelformmaschine nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Presse (P) während
des Rüttelpressens aus der Haltevorrichtung (17, 18, 51) ausheber ist.
5. Rüttelformmaschine nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung
mit der Presse (P) schwenkbar ist (Fig. 5).
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 712 913, 690 864,
094, 531 024.
Deutsche Patentschriften Nr. 712 913, 690 864,
094, 531 024.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
® 909 529/113 5.59
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CH2892223X | 1953-08-08 |
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