DE105746C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

LEO SIMONIS in AMSTERDAM. Verstellbares Biistenmodell.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Mai 1898 ab.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Neuerung an solchen Büstenmodellen, welche aus einzelnen Streifen oder Bändern bestehen, welch' letztere entweder gelenkig mit einander verbunden oder selbst elastisch sind und durch Stellvorrichtungen mit einer im Innern befindlichen Spindel in Verbindung stehen, so dafs sie beliebig verstellt und der Körperform angepafst werden können.

Zweck der Neuerung ist, auch eine Verstellbarkeit der Brust- bezw. Rückenwölbungen zu erreichen, und zwar geschieht dies dadurch, dafs erstens der obere Theil der Achse in einem Gelenk vor- und rückwärts beweglich ist und andererseits der Halstheil, an welchen sich die den Rücken und die Brust bildenden Streifen anschliefsen, auf der Achse in senkrechter Richtung verstellbar angeordnet ist.

Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform dar, und zwar ist:

Fig. ι zur Hälfte Vorderansicht, zur Hälfte Längsschnitt;

Fig. 2 ist eine Seitenansicht und

Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie A-B in Fig. i.-Auf der Spindel α sitzen an verschiedenen Stellen (in der Höhe der Taille, der Brust u. s. w.) die Scheiben b b^l &², von denen in ihrer Länge verstellbare radiale Arme ausgehen, an welche sich die elastischen Streifen e Ir anschliefsen. Die letzteren überdecken sich theilweise mit ihren Enden, so dafs sie in bekannter Weise gegen einander verschoben werden können, während ihre Formung durch Verlängerung bezw. Verkürzung der erwähnten Arme erfolgt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die letzteren aus Hülsen c c¹ c², welche als Muttern ausgebildet sind und die Schrauben dd¹ d² aufnehmen. Diese können von aufsen gedreht werden, so dafs die Streifen beliebig ihre Form verändern. Die rechte Hälfte der Fig. ι läfst erkennen, dafs auch die Schulterstreifen
durch eine entsprechende Schraube h und Hülse g ebenso wie die übrigen Streifen verstellt werden können. Die strichpunktirten Linien geben an, in welcher Weise diese Verstellung bezw. Veränderung der äufseren Form erfolgt.

Um nun auch einer mehr oder weniger krummen Rückenwölbung entsprechend das Modell einstellen zu können, ist die Spindel a in ihrem Oberen Theil als Schraube q ausgebildet, auf welcher sich die mit dem oberen Theil der Brust und des Kragens in Verbindung stehende Hülse q^l auf- und abschrauben läfst. Dadurch werden die Streifen i r der Brust, sowie der Kragen s höher oder tiefer gestellt, so dafs der obere Theil der Figur verlängert oder verkürzt wird, was eine Aenderung der Wölbungen von Brust und Rücken zur Folge hat.

Zur Anpassung an eine mehr oder weniger gebeugte Haltung ist ferner die Anordnung getroffen, dafs der Obertheil a^l der Spindel in einem Gelenk vor- und rückwärts bewegt werden kann. In Fig. 2 ist durch strichpunktirte Linien angedeutet, wie der Obertheil der Figur auf diese Weise eine etwas nach vorn geneigte

Lage einnimmt, wodurch andererseits wiederum die Rücken- und Brustwölbungen in gewisser Weise verändert werden.

Durch die vorliegende, den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung ist es ermöglicht, das Modell jeder beliebigen normalen oder nicht normalen Körperform anzupassen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein aus biegsamen und gegen einander verstellbaren Längsschienen bestehendes Büstenmodell, bei welchem eine Veränderung der Rücken- bezw. Brustwölbung dadurch ermöglicht werden soll, dafs der obere Theil (a^l) der Achse (a) von der die zum Festhalten und Verstellen der Längsschienen dienenden radialen Streben ausgehen, scharnierartig beweglich ist und eine Schraube (q) trägt, welcher die an dem oberen Theil der Brust und des Kragens befestigte Hülse (q¹) als Mutter dient, derart, dafs durch Vor- und Rückwärtsbewegung der Stange (a¹) und durch Drehung der Schraube (q) der Rücken und die Brust beliebigen Formen angepafst werden können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.