DE1057418B

DE1057418B - Hydraulisch anpressbare Abdichtbacken fuer Walzenstuehle

Info

Publication number: DE1057418B
Application number: DEB39053A
Authority: DE
Inventors: Ernst Bosshard
Original assignee: Buehler AG
Current assignee: Buehler AG
Priority date: 1955-03-03
Filing date: 1956-02-08
Publication date: 1959-05-14
Also published as: BE545369A; FR1142116A

Description

DEUTSCHES

Bei Walzenstühlen, insbesondere bei Reibmühlen für flüssige oder pastenförmige Massen, wie sie z. B. in der Farben- und Schokoladenindustrie gebraucht werden, ist es bekannt, daß man Aufschütttröge mit stirnseitig an den Walzen angeordneten Abdichtbacken verwendet. Im allgemeinen können diese Abdichtbacken in Richtung der Walzenachsen verschoben und mit Schraubenspindeln an die stirnseitigen Dichtungsflächen der Walzen angedrückt werden. Es ist üblich, die Abdichtbacken auch in radialer Richtung an die Walzenborde, d. h. an die äußersten Partien der eigentlichen Walzenkörper, welche einen verringerten Durchmesser aufweisen, anzupressen. Auf diese Weise ist eine vollständige Abdichtung möglich. Das über die Walzenränder getretene Material wird von schrägen keilförmigen Lappen der Abdichtbacken erfaßt und in die Einzugsmulde zurückgeleitet.

Bei den bekannten Konstruktionen ist es sehr schwierig, den Anpreßdruck der Abdichtbacken zu kontrollieren, und es kommt deshalb oft vor, daß die Backen in radialer oder in axialer Richtung zu stark angepreßt werden. Dies hat zur Folge, daß eine starke Erwärmung und ein großer Verschleiß an den Walzenrändern auftritt. Die Maschine läuft unregelmäßig und verbraucht zuviel Leistung. Der X^erschleiß der Abdichtbacken hat ferner die Folge, daß man sie immer wieder nachstellen und oft erneuern muß.

Es sind auch schon Vorrichtungen bekannt, bei denen die Abdichtbacken die Abdichtflächen der AValzen nicht berühren, sondern in einem kleinen Abstand davon angeordnet sind. Dies erlaubt jedoch keine absolute Abdichtung; zum anderen ist die Einhaltung des kleinen Abstandes zwischen Abdichtbacken und Walzenabdichtflächen schwierig. "JT —-■ ■ -

Bei Einwalzenmaschinen ist es auch schön bekannt, eine Reibbarre in Verstell- und in Klemmrichtung unter Einwirkung von durch Druckmittel betätigten Kolben zu setzen, die an eine Druckmittelquelle angeschlossen sind, wobei die Druckmittelzuführung so gesteuert ist, daß die Barre sowohl in radialer Richtung gegen die Walze als auch in Beistellrichtung gegen das Widerlager zeitlich getrennt und mit unterschiedlichen Drücken anpreßbar ist. Eine gedrängte Bauform der hydraulischen Einrichtung ist hier nicht möglich. Ferner können die Abdichtbacken auch nicht einfach abgehoben werden.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anpressen der Abdichtbacken gegen die Stirnfläche und die Oberfläche von Walzen von Walzenstühlen, insbesondere bei Reibmühlen für die Farben- und Schokoladenindustrie, wobei der Anpreßdruck in beiden Richtungen von je einer aus Zylinder und Kolben bestehenden hydraulischen Einrichtung erzeugt wird. ' ν

Hydraulisch anpreßbare Abdichtbacken
für Walzenstühle

Anmelder:
Gebrüder Bühler, Uzwil (Schweiz)

ίο Vertreter: Dr. K. Schwarzhans, Patentanwalt,

München 19, Romanplatz 9

Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 3. März 1955

Ernst Bosshard, Uzwil (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden

Die Erfindung besteht darin, daß die den Anpreßdruck gegen die Wal.zenoberfläche bewirkende hydraulische Einrichtung über einen um eine Achse schwenkbaren Winkelhebel auf die Abdichtbacke einwirkt.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Winkelhebel in Richtung seiner Schwenkachse verschiebbar und die_; Abdichtbacke an ihrer Außenseite,, mit einer vertikalen Nut versehen, die das Heben der Abdichtbacke in vertikaler Richtung an dem aus seiner Arbeitslage verschobenen Winkelhebel vorbei ermög-."" "'licht. '"',

35..'; In der Zeichnung sind als Ausführungsbeispiele verschiedene Formen der Erfindung dargestellt.

Fig. 1 zeigt einen jQuerschnitt entsprechend der Linie A-A in Fig. 3,

Fig. 2 einen Grundriß entsprechend der Linie B-B in Fig. 3 und

Fig. 3 einen Aufriß einer Vorrichtung gemäß der Erfindung;

Fig. 4 zeigt ein Übersichtsbild über die Anordnung der Abdichtbacken an den beiden Walzen bei einer AValzenreibmühle, und in

Fig. 5 ist eine zweite Ausführungsform eines Details entsprechend der Darstellung'in Fig. 1 gezeichnet.

Bei der ersten Ausführungsform entsprechend den Fig. 1 bis 3 sind die Abdichtbacken α durch die Kolben b in der Ebene senkrecht zur Walzenachse gehalten. Andererseits liegen die Abdichtbacken a mit ihren radialen Dichtflächen auf den Walzenborden c ■■:.-.: auf. Im Druckraum der Zylinder Ci₁ wirkt auf die

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Kolben b der Druck p, der das axiale Verschieben der Abdichtbacken an die Stirndichtungsflächen e bewirkt. Die Zylinderräume Ii₁ und d₂ befinden sich in Blöcken r, welche an den Ständerwänden j der Reibmühle befestigt sind. Die Abdichtbacken α sind an Winkeln f festgeschraubt, welche ihrerseits in winkelig gefräste Flächen des Halters g, die auf· den Kolben b gelagert sind, eingreifen. Dadurch werden Führungen gebildet, in denen sich die Abdichtbacken a in einer senkrechten Ebene zur Walzenachse bewegen können. Die Halterg¹ werden durch Stifte h gegen Verschieben auf dem Kolben b gesichert. Das Druckmittel fließt von einer Pumpe her durch die Leitung w zuerst in den Zylinder Ci₁. In der Leitung w ist das Druckreduzierventil ν eingebaut. Durch den Druck wird der Kolben b nach rechts verschoben und damit die Abdichtbacken α an die Walzendichtungsflächen e angepreßt.

Sobald die Abdichtbacken α an den Stirnflächen e anliegen, fließt das Druckmittel durch die Düsen i, und der Druck/) wird in den Zylindern d₂ aufgebaut. Über die Kolben k werden auf die Winkelhebel I₁ die auf den Zapfen m schwenkbar gelagert sind, Kräfte ausgeübt, welche das radiale Anpressen der Abdichtbacken α bewirken. Die Zapfen m sind in den Haltern g gelagert. Die Hebel / können auf den Zapfen m in Achsrichtung verschoben werden. In der Arbeitsstellung werden die Hebel / durch die Kolben k gegen Verschieben auf den Zapfen m gesichert.

Beim Reinigen des Aufschütttroges an Reibmühlen ist es üblich, daß die Abdichtbacken aus ihren Lagern herausgenommen oder ausgeschwenkt werden. Bei der vorliegenden Erfindung kann beides vorgenommen werden. Die Abdichtbacken können entweder aus ihren Führungen herausgenommen oder aber über die Walzenborde hochgeklappt werden. In beiden Fällen werden die Hebel durch Drücken auf die Handgriffe η betätigt, nachdem man die Drücke in den Zylinderräumen J₁ und d₂ durch Ziehen eines Umschaltventils auf Null gebracht hat. Durch die Betätigung der Hebel I in der entgegengesetzten Schwenkrichtung wie beim Preßvorgang wird das Druckmittel mittels der Kolben k aus den Druckräumen d₂ durch die Düsen i in die Druckräume d₁ gedrückt.

Die Hebel können nun auf den Zapfen m verschoben werden, bis sie in die Nuten 0 eingreifen. Die Abdichtbacken α können nun aus den Führungen herausgezogen oder in einer zum Reinigen ausreichenden Höhe über den Walzenbörden mittels der Arretierschrauben q festgeklemmt werden.

Um die Abdichtbacken α wieder in die Arbeitsstellung zu bringen, löst man die Arretierschraube q und läßt sie in den Führungen bis zum Aufsitzen auf die Walzenborde c hinuntergleiten. Die Hebel / entfernt man. aus den Nuten 0 und bringt sie in die Ausgangsstellung durch Verschieben auf den Zapfen m in die Mitte der Kolben k. Dann stellt man das Umschaltventil auf die Stellung »Pressen«.

Beim Wiederanpressen der Abdichtbacken wird der Druck mit Hilfe des Druckrcduzicrventils ν wieder auf den vorher eingestellten Druck eingestellt. Die Anpreßdrücke sind also stets reproduzierbar.

Bei der zweiten Ausführungsform nach Fig. 4 können die Abdichtbacken α sowohl in der Anpreßrichtung als auch in der Rückzugsrichtung hydraulisch bewegt werden. Das Druckmittel fließt zum Anpressen durch die Leitung t und zum Zurückziehen durch die Leitung μ in den Zylinderraum, in welchem sich der Kolben b befindet. Das Umschalten des Druckmittolstromcs geschieht mit einem normalen Umschaltventil.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Anpressen der Abdichtbacken gegen die Stirnfläche und die Oberfläche von Walzen an Walzenstühlen, insbesondere bei Reibmühlen für die Farben- und Schokoladenindustrie, wobei der Anpreßdruck in beiden Richtungen von je einer aus Zylinder und Kolben bestehenden hydraulischen Einrichtung erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die den Anpreßdruck gegen die Walzenoberfläche bewirkende hydraulische Einrichtung (d₂, k) über einen um eine Achse (m) schwenkbaren Winkelhebel (/) auf die Abdichtbacke (α) einwirkt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelhebel (/) in Richtung seiner Schwenkachse im) verschiebbar ist und die Abdichtbacke (α) an ihrer Außenseite mit einer vertikalen Nut (0) versehen ist, die das Heben der Abdichtbacke in vertikaler Richtung an dem aus seiner Arbeitslage verschobenen Winkelhebel vorbei ermöglicht.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 883 225;
USA.-Patentschrift Nr. 2 656 986.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen